Somit sehen wir, das diejenigen, welche die Tempelklasse bilden, klar gekennzeichnet sind als des Herrn Zeugen zu dieser Zeit, um dem Volke der Erde eine Botschaft des Trostes zu bringen, nämlich, daß das Königreich des Himmels hier ist, und daß Millionen jetzt Lebender niemals sterben werden. Somit sehen wir, daß Gott beabsichtigt, in dieser Zeit großer Not ein Volk auf der Erde zu haben, das klar gekennzeichnet ist als getrennt und abgesondert von allen anderen, als seine Zeugen hervortretend und furchtlos die Botschaft hinausrufend: „Das Reich der Himmel ist nahe gekommen!“

Wie lange?

Wie lange aber, o Herr, sollen wir fortfahren, diese Botschaft in die Welt hinauszurufen? Tun wir nicht vielleicht einen Mißgriff und machen wir uns nicht anstößig, indem wir sie zu oft erzählen? Sollten wir nicht lieber eine andere Botschaft predigen oder uns überhaupt still verhalten? Hierauf antwortet der Herr: „Bis die Städte verwüstet sind, ohne Bewohner und die Häuser ohne Menschen, und das Land zur Öde verwüstet ist.“ (Jesaja 6:11.) Dies wird von dem Herrn in Matthäus 24:14 bestätigt. Es tritt somit klar der Beweis hervor, daß die Tempelklasse fortfahren muß, diese Botschaft des Königreiches zu erklären, bis ihre irdische Laufbahn beendet ist. Sie müssen treue Zeugen für den Herrn sein, bis Babylons Mauern in Staub zerbröckeln.

Sechstausend Jahre lang hat Gott dieses Königreich vorbereitet. Seit neunzehnhundert Jahren hat er die Königreichsklasse aus der großen Menschenwelt herausgesammelt. Seit 1874 ist der König der Herrlichkeit gegenwärtig gewesen, und während dieser Zeit hat er ein großes Erntewerk verrichtet und hat die Tempelklasse zu sich eingesammelt. Seit 1914 hat der König der Herrlichkeit seine Macht an sich genommen und herrscht. Er hat die Lippen der Tempelklasse geläutert und sendet sie hinaus mit der Botschaft. Die Wichtigkeit der Botschaft des Königreiches kann nicht stark genug hervorgehoben werden. Es ist die Botschaft des Tages, ja, die Botschaft der Stunde. Es ist die Pflicht derer, welche des Herrn sind, sie in alle Welt hinauszurufen. Das Königreich des Himmels ist nahe gekommen; der König regiert; Satans Reich bricht zusammen; Millionen jetzt Lebender werden niemals sterben.

Glaubt ihr es? Glaubt ihr, daß der König der Herrlichkeit gegenwärtig ist, und daß er seit 1874 gegenwärtig gewesen ist? Glaubt ihr, daß er während dieser Zeit sein Erntewerk geleitet hat? Glaubt ihr, daß er während dieser Zeit einen treuen und klugen Knecht gehabt hat, durch welchen er sein Werk leitete und den Haushalt des Glaubens mit geistiger Speise versorgte? Glaubt ihr, daß der Herr jetzt in seinem Tempel ist, die Nationen der Erde richtend? Glaubt ihr, daß der König der Herrlichkeit seine Herrschaft begonnen hat?

Dann zurück in das Feld, o ihr Söhne des höchsten Gottes! Umgürtet euch mit eurer Waffenrüstung! Seid nüchtern, seid wachsam, seid tätig, seid tapfer! Seid treue und glaubensstarke Zeugen des Herrn! Geht mutig vorwärts in dem Kampfe, bis jede Spur Babylons wüst und öde gemacht ist! Verkündet die Botschaft weit und breit! Die Welt muß es wissen, daß Jehova Gott ist, und daß Jesus Christus König der Könige und Herr der Herren ist! Dies ist der Tag der Tage. Siehe der König regiert! Ihr seid seine öffentlichen Verkündiger, um seine Botschaft überallhin bekannt zu machen. Deshalb verkündet, verkündet, verkündet den König und sein Königreich.

Das Zeugnis dieses Tages

Nach Bruder Rutherford folgte als Redner Bruder Sullivan, welcher die Tatsache der Gegenwart des Herrn beleuchtete - daß seine Gegenwart seit 1874 datiert, und daß der Herr 1914 seine große Macht an sich nahm und jetzt herrscht. Er betonte auf Grund biblischer Prophezeiungen, die sich vor unseren Augen erfüllt haben und noch weiter in Erfüllung gehen, die Tatsache, daß der Herr jetzt seine große Macht als König ausübt, daß die Nationen der Erde zerschlagen werden, daß die Heiligen jetzt durch eine Zeit schwerer Prüfungen hindurchgehen, daß des Herrn Königreich ausgerichtet wird und daß dies den Brüdern den größten Mut und Trost geben sollte. Diesem Vortrag folgte eine höchst inspirierende Zeugnisversammlung mit Zeugnissen großer Freude über das Vorrecht, in der zeit der Gegenwart des Herrn zu leben und daran teilzuhaben, der Welt zu verkünden, daß sein Königreich ausgerichtet wird.

„Die Heiligkeit, ohne welche niemand den Herrn schauen wird.“
(Hebräer 12:14)

Bruder A. H. Macmillan sprach über das Thema „Friede und Heiligkeit“ wie folgt:

Die Auslegung, welche die Juden den Anordnungen des Gesetzesbundes gaben, brachte zwar verschiedene Klassen von Heuchlern hervor, aber hatte niemals Heiligung zur Folge. Die starren Glaubensdogmen, die von der Geistlichkeit während des Evangelium-Zeitalters den Kirchen aufgezwungen wurden, brachten ein gleiches Resultat hervor, so daß wir heute in Babylon nur wenige heilige Leute, aber viele Heuchler vorfinden.

Der Gegenstand der Heiligkeit, oder des Geheiligtseins ist von zwei verschiedenen Gesichtspunkten aus zu betrachten, 1. vom Gesichtspunkt Gottes und 2. vom Gesichtspunkt des Menschen. Des Menschen Gesichtspunkt ist die äußere Erscheinung; Gottes Gesichtspunkt dagegen das Herz. Diejenigen, welche das jüdische Gesetz buchstäblich nach ihrem besten Vermögen hielten, nahmen in der Achtung ihres Bekanntenkreises eine hohe Stellung ein, und dies war ihr höchster Ehrgeiz. Die meisten in Israel nahmen keine Notiz von dem Geist des Gesetzes und ließen es zu, daß Sünde und Selbstsucht die treibenden Kräfte ihres inneren Menschen wurden, und in diesem Herzenszustande erschienen sie vor Gottes Angesicht.

Während des Evangelium-Zeitalters hat die Geistlichkeit Gott in falschem Lichte erscheinen lassen und ihn als ein großes Ungeheuer hingestellt, das ewige Feuerqual für alle solche androhe, die sich nicht vor dem starren Glaubensdogma beugen wollten, welches sie - die Geistlichkeit – in die Welt gesetzt hatte. Die Folge war, daß die Kirchenleute nichts Höheres kannten, als diesen Lehren buchstäblich zu folgen, indes sie den Geist dieser Lehren mit Füßen traten. Nach außen hin erschienen sie heilig und gerecht, aber innerlich waren viele voller Betrug, Selbstsucht und Sünde.

Indem Jesus das Volk lehrte, stellte er diese falsche Art von Heiligkeit gründlich bloß. Oft redete er den Schriftgelehrten und Pharisäern ins Gewissen wegen ihres zur Schau getragenen frommen Gebahrens, ihrer vom Krankheitskeim angefressenen Denkart, ihrer Herzensentartung. Ihm erschienen sie wie übertünchte Totengräber – nach außen hin zwar schön blendend herausgeputzt, innerlich aber voller Unreinigkeit und Verwesung.

Jesus hob mit besonderem Nachdruck die große Wahrheit hervor, die schon in den Schriften des Alten Testamentes zum Ausdruck gebracht war, daß, wenn auch der Mensch seine Nebenmenschen nach ihrem äußeren Erscheinen richtet und von diesem Gesichtspunkt aus sie annimmt oder verwirft, Gott dies nicht tut, denn er sieht auf das Herz. Diejenigen, die nicht tatsächlich einem Mitmenschen das Leben nahmen, glaubten, daß sie das göttliche Gebot „Du sollst nicht töten“ genau befolgen, und vom menschlichen Standpunkt aus betrachtet, taten sie es ja auch. Trotzdem aber trugen viele unter ihnen Mord in ihrem Herzen, und gerne würden sie den Gegenstand des Hasses getötet haben, wenn sie nicht aus Furcht vor der Strafe, die den Mörder getroffen hätte, in Schranken gehalten worden wären. Von Gottes Standpunkt aus ist ein Mensch solcher Art ebenso sehr ein Mörder, als wenn er wirklich die Mordtat begangen hätte.

Dasselbe paßt auch auf die heutige Zeit. Viele Leute, die nach außen hin sehr heilig erscheinen, und die sich bemühen, das Gesetz dem Buchstaben nach zu halten, um wohl respektiert in den Augen der Welt zu sein, machen sich offenbar gar keine Gedanken darüber, wie sie vor Gott erscheinen, der die innersten Gedanken von Herz und Sinn zu lesen vermag; und während sie sich mit ihren Lippen dem Herrn nähern, sind ihre Herzen weit von ihm und seinem Maßstab entfernt.

Wenn wir heilig werden sollen und somit wohlgefällig vor dem Herrn, so muß dies Werk von innen heraus beginnen. Die Erfahrungen der letzten viertausend Jahre haben es zur Genüge bewiesen, daß schlechte Charakterzüge oder sündige Triebe den Menschen nicht durch Gesetze oder Verordnungen ausgetrieben werden können, wie man dem sündigen Menschen auch nicht durch Gesetze oder Verordnungen einen gerechten oder heiligen Sinn einpflanzen kann. Es ist ein Ding der Unmöglichkeit, einen Menschen durch Drohungen und Warnung vor Strafe als Folge des Unrechttuns gerecht oder heilig zu machen. Um Heiligkeit zu erreichen, müssen wir Gottes Weg annehmen; denn dieser ist der einzige Weg. Erstens müssen wir unserem Inneren die Grundsätze von Wahrheit und Heiligkeit einprägen, wie sie sich in Gottes glorreichem Charakter durch sein Wort widerspiegeln; und dies geschieht durch das Studium des Planes Gottes, indem uns hierdurch sein wunderbarer Charakter enthüllt wird. Zweitens muß wahre Liebe zu diesen Grundsätzen in unsere Herzen eindringen und unseren Neigungen und Bestrebungen eine neue Richtung geben; mit anderen Worten, eine Umwandlung des Sinnes in uns bewirken und dies geschieht dadurch, daß wir uns in den glorreichen und köstlichen Charakter des Gottes vertiefen und uns diesen immerfort vor Augen halten. Dies wird in uns eine treibende Kraft zur Entwicklung bringen, die nach der Gottseligkeit oder Gottähnlichkeit, einer aus freudigem Herzen kommenden Anpassung an Gottes Willen, strebt und sich in gerechten Gedanken, Worten und Taten äußert. Auf solche Weise erreichen wir es, daß wir in unseren Gedanken und in unserem Benehmen diejenigen Grundsätze herausarbeiten und zur Entwicklung bringen, welche Gott durch seinen Heiligen Geist unseren Herzen und Sinnen einflößte. Durch diesen Entwicklungsvorgang werden wir heilig in Gedanken, Worten und Taten, soweit dies in einem gefallenen Leibe, wie ihn alle Neuen Schöpfungen noch auf Erden haben, möglich ist.

Freilich drängen sich uns viele unheilige, ungerechte oder unpassende Gedanken auf, und zu Zeiten tun wir Dinge, die dem Herrn und auch uns selbst durchaus nicht gefallen. Diese Dinge werden natürlich nicht der Neuen Schöpfung zur Last gelegt, sondern sind die Folgen des gefallenen Fleisches. Hingegen werden die Dinge, welche wir vorsätzlich oder absichtlich tun, uns auf das Schuldkonto gesetzt. Wenn zum Beispiel in Bruder oder eine Schwester infolge der Schwachheit des Fleisches von einem Fehltritt übereilt wird, so würde dies natürlich eine Sünde sein. Andere, welche diesen Fehltritt bemerken, möchten sich vielleicht die Idee in den Kopf setzen, daß es durchaus recht gehandelt sein würde, den betreffenden Bruder oder die Schwester wegen des Fehltritts zu verdammen und es allen ihren Freunden mitzuteilen, womit sie sich zum Übelreden hergeben und unwissentlich den Ruf ihres Bruders oder ihrer Schwester untergraben würden. Nach meinem Dafürhalten ist das Betragen derer, welche verleumden, viel tadelnswerter als das Benehmen dessen, der von einem Fehltritt übereilt wurde.

Wir werden niemals einen Zustand wirklicher Heiligkeit im Denken und Reden und in unserem Betragen erreichen, solange wir hier in unseren gefallenen Leibern sind. Sobald wir verwandelt werden und unsere neuen Leiber erhalten, werden wir völlig heilig sein.

Jeder gerechte Gedanke, jedes gottselige Sehnen oder Verlangen, das jemals in unser Herz oder unseren Sinn einzieht, wird von unserem himmlischen Vater bemerkt; und sobald wir unsere neuen Leiber erhalten, werden diese Geisteszüge ihnen aufgedrückt und ein Teil unseres geistigen Organismus werden, denn der Prophet Maleachi sagt: „Da unterredeten sich die Jehova fürchteten untereinander, und Jehova merkte auf und hörte; und ein Gedenkbuch ward vor ihm niedergeschrieben für die, welche Jehova fürchten und welche seinen Namen achten.“ (Maleachi 3:16.) In diesem Gedenkbuch wird keins der bösen Worte, welche wir unabsichtlich aussprechen, verzeichnet sein; keiner der selbstsüchtigen, sündhaften Gedanken oder begehrenden Gefühle, von denen wir, ohne es zu wollen, uns für einen Augenblick beherrschen oder ins Wanken bringen lassen, niedergeschrieben sein. Alles dies wird ausgetilgt und so weit hinweggetan sein, wie der Osten dem Westen entfernt ist. Nur die vor Gott wohlgefälligen, gerechten, hohen und edlen Gedanken und sehnsuchtsvollen Wünsche werden in diesem Buch verzeichnet sein und in unserem Geistesorganismus Platz finden, sobald wir unsere neuen Leiber erhalten.

Im Einklang mit diesem Gedanken legt es uns die Bibel an vielen Stellen dringlichst ans Herz, unser Sinnen und Trachten auf reine, heilige und göttliche Dinge zu richten: denn „wie der Mensch es abmißt in seiner Seele [„wie der Mensch in seinem Herzen denkt“], so ist er.“ (Sprüche 23:7.) Mit anderen Worten, unsere Gewohnheit des Denkens, unsere dauernde Gedankenrichtung, solange wir hier unter Prüfung stehen, wird es entscheiden, was wir sein werden, wenn wir das himmlische Königreich erlangen.

Bruder J. F. Rutherfords Schlußansprache
„Im Stillsein und im Vertrauen wird eure Stärke sein.“
Jesaja 30:15.

Wir werden es nötig haben, diesen Text und ähnliche Texte in den kommenden Tagen im Auge zu behalten. Solche Verheißungen Gottes werden einen jeden stark machen in dem Kampfe, der vor uns liegt.

Die Welt befindet sich in einem furchtbaren Zustande von Not und Bedrängnis. Immer höher du höher steigt die Flutwelle von Unruhe und Unzufriedenheit. Wilder und wilder tobt der Kampf menschlicher Leidenschaft, der durch den bösen Einfluß der Dämonen entfacht wird. Die noch auf dieser Seite des Vorhanges weilende Herauswahl muß notwendigerweise in Berührung mit diesen weltlichen Einflüssen kommen und muß sie überwinden. „Keine Versuchung hat euch ergriffen, als nur eine menschliche; Gott aber ist treu, der nicht zulassen wird, daß ihr über euer Vermögen versucht werdet, sondern wird mit der Versuchung auch den Ausgang schaffen, so daß ihr sie ertragen könnt.“ (1. Korinther 10:13.) Somit sehen wir, daß wir der Versuchung dieser bösen Einflüsse rings um uns her ausgesetzt sind. Aber, wie der Psalmist uns zum Troste sagt: „Gott ist uns Zuflucht und Stärke, eine Hülfe, reichlich gefunden in Drangsalen. Darum werden wir uns nicht fürchten, wenngleich gewandelt würde die Erde, und wenn die Berge wankten im Herzen des Meeres, wenn seine Wasser tobten und schäumten, die Berge erbebten durch sein Ungestüm.“ - Psalm 46 : 1-3.

Stillesein und Friede ist denen beschieden, welche völlig dem Herrn vertrauen, und welche das Heilmittel gebrauchen, das er verordnet hat. Durch den Apostel Paulus sagt er uns, gemäßigt, milde und nachgiebig in allen Dingen zu sein, weil der Herr nahe ist; nicht ungebührlich um irgend etwas zu sorgen, sondern durch Gebet und Flehen mit Danksagung unsere Anliegen vor Gott kundwerden zu lassen, „und der Friede Gottes, der allen Verstand übersteigt, wird eure Herzen und euren Sinn bewahren in Christo Jesu“. - Philipper 4:4-7.

Nur diejenigen, welche ihr Vertrauen auf Gott bewahren und völlig auf ihn bauen, sind mit diesem Frieden in Herz und Sinn gesegnet. Laßt uns nicht bestürzt werden über den Weg, auf den der Herr sein Werk hinausführt, sondern laßt uns völlig und vollständig seinen Anordnungen vertrauen und unbedingt auf ihn und unseren Herrn und Heiland bauen, da wir wissen, daß alles zu unserem besten hinauslaufen wird, weil wir ihn lieben und nach seinem Vorsatz berufen sind und Anteil an seinem Werk haben.

Wir sind jetzt am Ende der größten und gesegnetsten Hauptversammlung geweihter Christen gekommen, die, wie ich glaube, sich jemals hier auf Erden versammelt hat. Unser Herr hat uns zum höchsten Bergesgipfel emporgehoben. Es war eine Zusammenkunft wahrer Herzensfreude, dergleichen wir niemals zuvor erlebt haben. Wir gehen jetzt wieder heim, und wir werden täglich in Berührung mit vielen Dingen kommen, welche unsere Geduld, unsere Liebe und unseren Glauben auf die Probe stellen werden. Indem diese Prüfungen fortwährend zunehmen, möge es uns immer vor Augen bleiben, daß es uns nottut, nüchternen Sinnes, ruhig und besonnen zu sein und dem Herrn zu vertrauen, indem wir dessen eingedenk sind, daß in dem aus Glauben geborenen Stillesein und in unbedingtem Zutrauen, einer Frucht völligen Vertrauens auf den Herrn, unsere Stärke beruhen wird.

Der Widersacher wird versuchen, allen möglichen Streit und Hader unter dem Volke Gottes anzustiften. Er wird es dahin bringen, daß aus unseren eigenen Reihen böswillige Angriffe von solchen ins Werk gesetzt werden, die ihr Vertrauen verlieren. Er wird es dahin bringen, daß böswillige Angriffe von außen her gegen uns einstürmen. Er wird alle möglichen Hebel in Bewegung setzen, um die Zwecke zu durchkreuzen, für welche der Herr jetzt sein Volk benutzen will. Laßt euch nicht beunruhigen, sondern werfet alle eure Sorge auf den Herrn; denn er sorgt für euch. Unterwerft euch völlig den Wegen des Herrn. Mit Bezug hierauf ermahnt uns der Apostel Petrus: „Seid nüchtern, wachtet; euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, wen er verschlinge. Dem widerstehet standhaft im Glauben, da ihr wisset, daß dieselben Leiden sich vollziehen an eurer Brüderschaft, die in der Welt ist.“ - 1. Petrus 5:8, 9.

Auf dieser Hauptversammlung habt ihr ein Werk begonnen, das sich über die ganze Erde ausbreiten wird. Der Teufel weiß, daß dieses Werk gegen sein Reich gerichtet ist. Darum mögen wir Angriffe von ihm erwarten; und eins der Dinge, die er zu tun versuchen wird, ist das Vertrauen eines Bruders zum anderen zu zerstören. Laßt dies nicht zu! Laßt uns daran denken, wie wichtig es für uns ist, einander nicht nach dem Fleische zu kennen, sondern als Neue Schöpfungen in Christo. Wenn unser Bruder ein Versehen macht, seid gütig, seid nachsichtig! Wenn ihr seht, daß er sein Bestes tut dem Herrn zu dienen, so tut alles, was ihr nur könnt, um ihm zu helfen. Vermeidet alles, was dazu dienen könnte, eurem Bruder zu schaden. Ergreift alles, was dazu dienen könnte, eurem Bruder zu helfen und dadurch euch selbst zu helfen, in dem Werke, die Botschaft des Königreiches des Herrn zu verbreiten. Wir sind keineswegs in Unkenntnis betreffs der Methoden, deren sich der Feind bedient. Wir werden auf manche stoßen, welche bisher mit uns gewandelt sind, und welche versuchen werden, den Glauben der Brüder zu zerstören. Denkt an die eindringlichen Worte des Apostels Paulus: „Ich ermahne euch aber, Brüder, daß ihr achthabet auf die, welche Zwiespalt und Ärgernis anrichten, entgegen der Lehre, die ihr gelernt habt, und wendet euch von ihnen ab.“ (Römer 16:17) Dies bedeutet nicht, schroff oder hart gegen jemand zu sein. Es bedeutet, daß wir Streitigkeiten vermeiden sollen. Laßt euch nicht von unserem wirklichen Endziel hinwegziehen, indem ihr euch auf nutzlose Debatten und Streitereien einlaßt. Der Herr hat seinem Volke den Auftrag gegeben, ein bestimmtes Werk zu tun. Satan möchte uns am liebsten in Streitereien verwickeln, um unseren Sinn von diesem Werk abzulenken. Laßt uns dies nicht zugeben!