Biblische Prophezeiungen zeigen, daß das zweite Erscheinen des Herrn im Jahre 1874 zu erwarten sein würde. Die in Erfüllung gegangenen Prophezeiungen zeigen über jeden Zweifel hinaus, daß er im Jahre 1874 wirklich zurückkehrte. Die Erfüllung* von Prophezeiungen zeigt sich in offenkundigen Erscheinungen oder Tatsachen, und diese Tatsachen sind unbestreitbar. Alle treuen Wächter sind mit diesen Tatsachen vertraut, wie sie in der Schrift dargelegt, und wie sie in der von dem besonderen Knecht des Herrn gegebenen Auslegung klargemacht sind.

Jesus selbst erklärte, daß er in der Zeit seiner Gegenwart unter seinem Volke ein Erntewerk leiten, während dessen er die Treuen und ihm Ergebenen zu sich einsammeln würde. Seit einer Reihe von Jahren ist dies Werk im Gange gewesen und nähert sich seiner Vollendung. Jesus erklärte ferner, daß er während seiner Gegenwart jemanden haben werde, welcher das Amt eines treuen und klugen Knechtes ausfülle, durch welchen der Herr seinem Volke Speise zur rechten Zeit bringen werde. Alle Tatsachen beweisen, daß diese Prophezeiungen in Erfüllung gegangen sind.

Tag der Vorbereitung.

Warum ist der König gekommen? Zu dem Zweck, um sein Königreich aufzurichten und als König zu herrschen. Er hatte aber ein besonderes Werk zu tun, ehe seine Herrschaft begann, und dies besondere Werk ist ein Werk der Vorbereitung. Da die Glieder seines Leibes mit ihm an seiner Herrschaft teilhaben sollen, so müssen diese vorher eingesammelt und für den Beginn der Herrschaft vorbereitet werden. Die Zeiten der Nationen unter der Kontrolle des Fürsten dieser Welt endeten am 1. August 1914. Vor diesem Zeitpunkt wäre es für den Herrn, den König der Herrlichkeit, nicht richtig und nicht gut möglich gewesen, seine große Macht an sich zu nehmen und zu herrschen. (Hesekiel 21:31 – nach der Elberfelder Bibel; Parallelbibel, Luther und Schmoller 21:27.) Da der Herr seit 1874 gegenwärtig gewesen ist, so geht aus den tatsächlichen Beweisen, wie wir sie jetzt erkennen, hervor, daß die Zeit von 1874 bis 1914 läuft. Betreffs der Zeit von 1799 bis 1874 könnte nicht gesagt werden, daß es ein Tag der Vorbereitung war, sondern ein Tag zunehmenden Lichtes. Es ist vernunftwidrig, zu dem Schluß zu kommen, daß der König mit dem Werk der Vorbereitung begann, ehe er gegenwärtig war.

Der Herr wußte natürlich im voraus, daß Satan nicht friedlich die Königreiche der Erde ausliefern würde. Der Herr wußte, daß es zu einem großen Konflikt kommt, und darum mußte er sich auf diesen Konflikt vorbereiten. Indem der Prophet Nahum über die Zeit der zweiten Gegenwart des Herrn spricht, zeigt er, daß dies eine Zeit der Vorbereitung war. Er sagt: „Der Zerschmetterer zieht wider dich herauf. Bewahre die Festung; überwache den Weg, stärke deine Lenden, befestige sehr deine Kraft.“ (Nahum 2:1.) Unter anderen Dingen, welche geschildert werden, als während des Tages der Vorbereitung geschehend, ist das Einsammeln der wahren Nachfolger Jesu, ihre Unterweisung in der Wahrheit und ihre Vorbereitung, um für den großen und furchtbaren Tag gewappnet zu sein.

Das Eliawerk.

Mit Bezug auf die Zeitumstände unmittelbar vor der Einsetzung des Königreiches sagte der Herr: „Siehe, ich sende euch Elia, den Propheten, ehe der Tag Jehovas kommt, der große und furchtbare. Und er wird das Herz der Väter zu den Kindern, und das Herz der Kinder zu ihren Vätern wenden, auf daß ich nicht komme und das Land (die Erde) mit dem Banne (Fluche) schlage.“ (Maleachi 4:5,6.) Der „furchtbare Tag des Herrn“ ist ein Tag der Drangsal. Er wird der „große und furchtbare Tag Jehovas“ genannt und auch „der Tag der Rache“ und der „große Tag des Zornes“. Dieser Tag der Rache und des Zornes Gottes könnte nicht eher kommen, als bis die Zeiten der Nationen ihr Erbe erreichen, und in der Tat legt der Herr dies unverrückbar fest, indem er sagt: „Du hast angenommen deine große Macht und angetreten deine Herrschaft. Und die Nationen sind zornig gewesen und den Zorn ist gekommen.“ (Offenbarung 11:17,18.) Die tatsächlichen Zustände beweisen unwiderleglich, daß dieser Tag im Jahre 1914 begann. Heraus geht hervor, daß das Eliawerk vor dieser Zeit getan werden mußte.

In den Schriften des Knechtes des Herrn heißt es: „Elia war ein Vorbild, und Johannes der Täufer eine Fortsetzung dieses Vorbildes.... Elia stellt bildlich die Kirche dar, wie sie ein Werk „im Geist und in der Kraft des Elia“ verrichtet, indem sie den Herrn ankündigt.“ (Schriftstudien, Band 2, Seite 244, 245.) Man wird bemerken, daß, während ein Weib als Bild gebraucht wird, um die Kirche allein darzustellen, getrennt von ihrem Herrn und Haupte, hier ein Mann als Bild gebraucht wird. Der Grund hierfür ist der, daß unser Herr das Haupt der Kirche ist und die Kirche sein Werk getrennt von ihm tut, und darum ist das Werk des Elia ein Vorbild des besonderen Werkes, daß die Kirche unter der Oberleitung des Herrn verrichtet. (Band 2, S. 247.) Hieraus geht somit hervor, daß das Eliawerk zwischen dem Beginn der Gegenwart des Herrn und dem Tage des Zornes geschehen muß. Dies steht im Einklang mit Maleachis Prophezeiung. Das Eliawerk bestand darin, die Christenheit zu einem demütigen, kindlichen Herzenszustand zu bekehren, sie lehrbar wie Kinder zu machen und ihre Herzen von Irrlehren, Sünde und Unglaube abzulenken und sie zur Harmonie mit Gott und Gerechtigkeit zurückzubringen. (Band 2, S. 241.) Dies steht im Einklang mit dem Auftrag, der dem Knecht des Herrn und seinen Mitarbeitern durch den Propheten gegeben wird, indem es dort heißt: „Gehe mitten durch die Stadt, mitten durch Jerusalem und mache ein Zeichen an die Stirnen der Leute, welche seufzen und jammern über all die Greuel, die in ihrer Mitte geschehen.“ – Hesekiel 9:4.

Von dieser nämlichen Zeit sprechend, sagte der Herr Jesus selbst als Antwort auf eine Frage: „Elias zwar kommt zuerst und wird alle Dinge wiederherstellen“. (Matthäus 17:11.) Das Eliaswerk ist aber nicht die Wiederherstellung des Menschen. Das Wiederherstellungswerk, von welchem hier die Rede ist, muß deshalb das sein, den wahren Nachfolgern Jesu die großen Grundwahrheiten wiederzugeben, die lange unter dem Schutt menschlicher Überlieferungen vergraben und versteckt gehalten waren. Dies stimmt genau mit dem Werk überein, daß von der Kirche seit 1874 und besonders seit 1878 bis 1914 getan wurde.

Man könnte nicht behaupten, daß die Zeit von 1874 bis 1914 eine Zeit schweren Druckes war, ein Tag der Düsterheit und Finsternis. Im Gegenteil, es war eine äußerst günstige Zeit, ein Zeugnis für die Wahrheit zu geben. (Band 2, S. 252.)

Der Herr zeigte dann durch den Propheten Maleachi, wenn es dem Eliaswerk nicht gelingen würde, die herzen der Väter zu den Kindern und die Herzen der Kinder zu ihren Vätern zu wenden, daß dann der Herr die Systeme verwerfen, und daß eine große, glühendheiße, zerstörende Zeit der Drangsal folgen würde. Es ist allen wohlbekannt, daß es dem Werk nicht gelang, die nominelle Christenheit dem Herrn zuzuwenden. Im Gegenteil, nur ein kleiner Bruchteil hörte und glaubte und kam zusammen, während die große Masse diese, geringer an Zahl, verfolgte. Während die Eliasklasse auf die Gegenwart des Herrn hinwies und auf den kommenden großen und furchtbaren Tag, hat die Geistlichkeit der obenan stehenden Namenkirchen der Welt noch im Jahre 1913 stolzen und geschwollenen Tones erklärt, daß ein anderer Krieg unmöglich sei. Die Zeiten der Nationen endeten am 1. August 1914, und unmittelbar darauf folgt der Weltkrieg; und seit jenem Tage hat es, gerade wie es der Herr voraussagte, „Bedrängnis der Nationen in Ratlosigkeit“ auf der Erde gegeben (Lukas 21:25.) Es ist ein Tag zunehmender Dunkelheit und Finsternis gewesen, ein Tag zunehmender Leiden und Schmerzen. Die offen zutage getretenen Tatsachen beweisen somit auf das Klarste, daß der Tag der Vorbereitung von 1874 an datierte und daß das Eliaswerk 1874 begann und 1918 endete.

Elisa wurde gesalbt, das Werk zu Ende zu führen, welches Elias begonnen hatte. Elisa würde somit ein Werk vorschatten und schattet tatsächlich ein solches Werk vor, das von etwas anderer Art ist als das, welches als das Eliaswerk bezeichnet wird. Das Elisawerk muß von dem Herrn und den Gliedern seines Leibes während des großen und furchtbaren Tages vollführt werden.

Zu seinem Tempel kommend.

Der Tempel Jehovas ist die messianische Klasse, Jesus und die Leibesglieder. „Denn ihr seid der Tempel des lebendigen Gottes, wie Gott gesagt hat: „Ich will unter ihnen wohnen und wandeln, und ich werde ihr Gott sein, und sie werden mein Volk sein.“ (2. Korinther 6:16.) Während des Tages der Vorbereitung des Herrn hat er die lebendigen Steine seines Tempels eingesammelt und zusammengebracht. Viele von diesen sind schon jenseits des Vorhanges, und manche von diesen sind, wie wir glauben, noch auf dieser Seite des Vorhanges.

Durch den Propheten Maleachi sagte der Herr: „Siehe, ich sende meinen Boten, daß er den Weg bereits (oder: bahne, vorbereite) vor mir her. Und plötzlich wird zu seinem Tempel kommen der Herr, den ihr suchet.“ (Maleachi 3:1.) Dies ist eine weitere Bestätigung der Ansicht, daß der Tag der Vorbereitung den Zeitraum umfaßt, der zwischen dem zweiten Erscheinen des Herrn und dem Beginn des Sturzes von Satans Reich liegt. Das Wort plötzlich hierselbst bedeutet geradewegs, unerwartet. Eine Zeit, die dem Menschen lang erscheinen möchte, würde plötzlich bei dem Herrn sein. Wir glauben somit, daß der Tag der Vorbereitung 1914 endete und daß im Jahre 1918 oder ungefähr zu der Zeit der Herr zu dem Tempel kam. Dies Kommen zu dem Tempel war zum Zwecke des Gerichtes, weil das Gericht zuerst bei dem Hause Gottes anfangen muß. (1. Petri 4:17.) Das Gericht würde der wahren Kirche gelten und auch auf das Namensystem herabkommen. Dann sagt der Prophet: „Wer kann den Tag seines Kommens ertragen?“ (Maleachi 3:2) Die Schrift deutet auf eine Zeit großer Prüfung hin, zu der Zeit, da der Herr zu seinem Tempel kommt.