Die Wachtturm-Gesellschaft arbeitet mit Eifer daran, die Zeugen Jehovas als "vergessene Opfer" der Nazidiktatur in Deutschland darzustellen. Dafür veranstaltet man Podiumsdiskussionen, auf denen man sich als die einzige Religion präsentiert, die geschlossen Widerstand gegen das Naziregime gezeigt habe.
Doch wie so oft wird auch hier mit schlichten Falschdarstellungen gearbeitet.
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Anfang September 1998 wurde in den deutschen Versammlungen ein Brief der Wachtturm-Gesellschaft vorgelesen, in dem die Zeugen Jehovas darum gebeten wurde, Verwandte, die während der Nazizeit wegen ihres Glaubens irgendwelche Schwierigkeiten hatten, nach Selters zu melden.
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Waren die Zeugen Jehovas im Dritten Reich tatsächlich die Widerstandskämpfer, als die sie sich gern selbst sehen? Der folgende Abdruck des Originalbriefes an den "Sehr verehrte[n] Herr[n] Reichskanzler" zeigt ein differenziertes Bild.
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Schreiben des
Sicherheitsdienst des Reichsführers SS, SD-Oberabschnitt Rhein
II 113 V. 494/35 (Datum: 22.9. 1936)
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Worum ging es beim Fall Frost? Letzterer hatte nach vorangegangenen Verhaftungen im September 1936 die Leitung der deutschen Bibelforscher übernommen, die er bis zu seiner eigenen Verhaftung, im März 1937 innehatte. Frost wiederum wurde durch Verrat aus den eigenen Reihen enttarnt, namentlich durch Georg Rabe.
In einer Reihe von sieben Vernehmungen im April 1937, gelang es der Gestapo aus Frost ein umfassendes Bild der internen deutschen Zeugenorganisation herauszupressen. So erfuhr sie aus seinem Munde auch, dass Heinrich Ditschi als sein Nachfolger vorgesehen war, für den (jetzt eingetretenen Fall) seiner Verhaftung.