Mit Bezug auf diesen, von der Generalversammlung der Bibelforscher gefaßten Beschluß, veröffentlichte eine englische Tageszeitung, der in Bridgeport im Staate Connecticut erscheinenden „Bridgeport Herald“ einen Leitartikel, dessen bemerkenswerte Punkte die folgenden sind:

Bibelforscher stellen die Staatsmänner der Welt unter schwere Anklage

Während die ganze Welt von Aufruhr und Revolution erschüttert wird, ist es von Interesse, zu bemerken, was eine der tätigen, christlichen Organisationen der Welt über diese Krisis der Weltgeschichte denkt. Über zwanzigtausend eifrige Kirchenleute beteiligten sich an den Versammlungen der „Internationalen Vereinigung Ernster Bibelforscher“ bei ihrer kürzlichen Hauptversammlung in Cedar Point, Ohio. Dass sie Ekel empfinden vor der Moral und dem Geist unserer Welt, ihren Staatsmännern und sogar der Politik des Völkerbundes, ist unverkennbar aus dem einstimmig von ihnen gefaßten Beschluß in Sachen der großen Weltpolitik. Wir vertreten den Standpunkt, daß, was auch immer der einzelne Leser über die diesem Beschluss zugrundliegenden Gründe denken mag,, der Beschluß es verdient, in die Blätter der Weltgeschichte eingeschrieben zu werden, als ein sprechender Beweis dafür, was viele unserer Kirchenleute von diesen Zeiten halten. Welch ein Urkundenstudium bietet es dem Seelenforscher dar - diese moderne Abhandlung über diesen ewigen Kampf zwischen Gott und Satan! Was möchten wir nicht darum geben, wenn wir unseren eigenen Nutzen sehen könnten, wie Lloyd George, Clemenceau, Benizelos, Hughes oder Root diesen Beschluß lesen, und was für ein Gesicht sie dabei machen!

„Der Tag“ - „Verkündet den König und das Königreich“

Freitag, der 8. September, war auf dem Programm als „Der Tag“ angekündigt worden. Er wurde so genannt, weil an jenem Tage die Redner die Gegenwart des Herrn und sein Königreich besprachen, das jetzt ins Werk gesetzt wird, als das wichtigste von allem, sowohl für die Herauswahl als auch für die Welt. Der Tag wurde um 9 Uhr morgens mit einer Lobpreisung eingeleitet, und um ½ 10 Uhr begann Bruder Rutherford seinen Vortrag über „Das Königreich“.

Einige Tage vorher wurden in verschiedenen Teilen des Versammlungsplatzes und in den einzelnen Hallen große Banner aufgespannt, welche die großen Buchstaben „A.D.V.“ trugen. Viele der Freunde suchten natürlich zu erraten, was dies bedeutet, und die Mutmaßungen waren verschiedenartig und zahlreich. Der wirkliche Zweck dieser Banner war der, die Aufmerksamkeit der Brüder auf die Bedeutung des Tages zu lenken.

Ein großes Banner von 36 Fuß Länge und in drei verschiedenen Farbtönen gemalt, war von dem Kunstzeichner der Gesellschaft herstellt worden, und war über dem Standort des Redners aufgespannt und so zusammengefaltet, dass es nicht entschieden werden konnte, was es bedeutete, bis der rechte Augenblick zur Kundmachung gekommen war. Bruder Rutherfords Ansprache schloß mit den Worten: „Verkündet, verkündet, verkündet den König und das Königreich“, und als er diese Worte wiederholte, wurden die Schnüre, welche das Banner aufgerollt zusammenhielten, durchschnitten, und anmutsvoll entfaltete sich das Banner vor der Zuhörerschaft, die nämlichen Worte enthaltend: „Verkündet [ADVERTISE - A.D.V.] den König und das Königreich.“ In die Mitte des Banners war ein großes Bild des Herrn gezeichnet.

Die Zuhörerschafft nahm dies mit großem Jubel auf und erkannte es als den Grundton der Hauptversammlung, daß das wirkliche Vorrecht und die wirkliche Pflicht der Geweihten auf der Erde jetzt darin besteht, die Gegenwart des Herrn, des großen Königs der Könige, kundzutun und es vor aller Welt zu erklären, daß sein Königreich aufgerichtet wird; und daß dies für sie das wichtigste ist, das sie zu tun haben, und zugleich die notwendigste Arbeit für sie, um ihre Liebe und Treue zum Herrn zu beweisen. Ein jeder der Anwesenden war gründlich durchdrungen von der Tatsache, daß einem jeden der Geweihten von dieser Zeit an die Verpflichtung auferlegt ist, als Nachrichtenverkünder für den König und das Königreich tätig zu sein. Als Johannes der Täufer sein Wirken begann, verkündete er den König, den Herrn Jesus. Die Wunder, welche der Herr selbst vollführte, dienten dem Zweck, seine Gegenwart erkennbar zu machen und hierdurch verkündete er den König und das Königreich. Jetzt ist der König der Herrlichkeit gegenwärtig und hat seine große Macht an sich genommen und herrscht. Es ist das große Vorrecht der Leibesglieder auf dieser Seite des Vorhanges, den großen König und sein Königreich anzukündigen und die frohe Botschaft großer Freude bekannt zu machen. Ihr Vorrecht ist es, diese frohe Kunde in die Welt hinauszutragen, die Botschaft des Friedens zu verkünden, der ganzen Menschheit die frohe Kunde großer Segnungen zu bringen und Gottes Plan der Zeitalter öffentlich bekannt zu machen und zu denen, welche nach dem Herrn ausgeschaut haben zu sprechen: „Dein Gott herrscht.“ Wir lassen hier die Rede Bruder Rutherfords in vollem Wortlaut folgen:

Ansprache von Bruder J. F. Rutherford
„Das Reich der Himmel ist nahe gekommen“
Matthäus 4:17

Vor neunzehnhundert Jahren war Jesus im Fleische auf der Erde. Johannes der Täufer, sein Vorläufer, hatte sein Kommen mit der Botschaft verkündet: „Das Reich der Himmel ist nahe gekommen.“ Kurz danach begann Jesus sein Wirken mit derselben Botschaft: „Das Reich der Himmel ist nahe gekommen.“ Die Botschaft war damals von großer Wichtigkeit. Sie muß von noch größerer Wichtigkeit zu unserer Zeit sein. Der Umstand, daß sowohl Johannes der Täufer als auch Jesus diese Botschaft so stark hervorhoben, beweist ihre alles überragende Wichtigkeit.

Alle in der Form von Gleichnissen dargelegten Lehren Jesu handelten von dem Königreiche und er fuhr fort, dies als die alles überragende Hauptsache kundzutun. Viele hörten die Verkündigung; geringer war die Zahl derer, die ihr glaubten und weit geringer die Zahl derer, welche festhielten an dem, was sie hörten und glaubten. (Wie ist dies doch gleich den Schlußtagen der jetzigen Ordnung der Dinge!) Diejenigen, welche die von Johannes und Jesus gemachte Ankündigung hörten und würdigten, wurden von der Botschaft tief ergriffen. Warum dies? Weil ein Wendepunkt, ja, der Höhepunkt in der Geschichte der Nation Israel gekommen war. Was damals die Wahrheit war und erfüllt wurde, war prophetisch vorausgesagt und im Worte und in den Anordnungen des Herrn vorgeschattet worden. Die Wichtigkeit eines kommenden Ereignisses mag nach der Zeit, der Weisheit und der peinlichen Mühe bemessen werden, die aufgewandt wurde, um dies Ereignis vorzubereiten.

Zu Beginn der nationalen Existenz Israels hatte Moses, durch Jehovas Vorsehung, dies Volk von der es schwer bedrückenden Hand des ägyptischen Herrschers befreit. Dann ließ Jehova diesem Volke durch Moses verkünden: „Einen Propheten aus deiner Mitte, aus deinen Brüdern, gleich mir, wird Jehova, dein Gott, dir erwecken; auf ihn sollt ihr hören.“ (5. Mose 18:15). Danach ließ Gott immer wieder durch den Mund seiner heiligen Propheten das Kommen des Größeren als Moses vorhersagen, welcher als der Erlöser des Menschen angekündigt wurde, sein Befreier von der Macht Satans, des mächtigen Bösen, von welchem Pharao in Ägypten ein Vorbild war.

Gott sagte nicht nur das Kommen des mächtigen Königs und seines Königreiches vorher, sondern er ließ auch durch Israel Vorbilder darstellen, welche dies Königreich vorschatteten. Die Israeliten wurden sowohl durch Vorschrift als auch durch Beispiel belehrt, und doch mangelte es ihnen an Glauben und vollem Vertrauen bezüglich der Ankündigung seines Kommens.