Kein Teil der Welt erzählt die Geschichte von Esther und Sulamith. Beide Mädchen gehören der Sekte der Zeugen Jehovas an. Esther ist in die Sekte hineingeboren, während Sulamith nach der Flucht mit ihrer Mutter Lidia aus Rumänien nach Deutschland, gefischt wurde.
Esther und Sulamith wuchsen zusammen wie Schwestern auf und teilten viele Geheimisse, die sie in einem Daycahier festhielten. Sie waren glücklich und unbeschwert, bis Sulamith anfing, Fragen zu stellen. Sulamith, die keine Angst vor dem Tod, sondern vor dem Dazwischen hatte, lernte einen „Weltmenschen“ kennen und verliebte sich. Immer mehr entfernt sie sich von den Zeugen Jehovas und stellte das Konstrukt dieser Sekte in Frage.
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Im Januar 2015 gründete ein Mann namens Sebastian Gronbach, zusammen mit seiner Frau einen Ashram in der Nähe von Bonn. Sie nannten ihn „Anahata Akademie für gesunde Lebensweise“, kurz Ashram 2.0. Damals bezeichnete sich Herr Gronbach noch als „spiritueller Leiter, Mediator und Autor“. Kurze Zeit darauf ernannte er sich zu einem „evolutionären-integralen Guru“. Die neue religiöse Bewegung „Sacred Human“ zu Deutsch „Heiliger Mensch“ wurde im Sommer 2017 gegründet. Außerdem wurde Ende 2017 ein zweiter Ashram im Chiemgau von Joachim Wetzky und seiner Lebensgefährtin Susanna Machowinski gegründet. Diesen lösten sie nach ihrem Ausstieg wieder auf.
Joachim Wetzky war einer der ersten „Schüler“ von Sebastian Gronbach, in der Zeit von April 2014 bis November 2018. Er ist Diplom-Psychologe, Coach, Achtsamskeitstrainer und Buchautor.
Susanne Machowinski war „Schülerin“ von August 2015 bis November 2018. Heute studiert sie Philosophie und Gesellschaftswissenschaften.
Beide haben sich im Kult kennengelernt, sind ein Paar und haben den Kultausstieg gemeinsam gemeistert und darüber hinaus einen bemerkenswerten Report geschrieben.
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In der öffentlichen Debatte ist es ruhig geworden um die religiöse Sondergemeinschaft der Zeugen Jehovas, seit sie im Jahr 2000 vor dem Bundesverfassungsgericht den Durchbruch erzielte in ihrem Rechtsstreit, als Körperschaft des öffentlichen Rechts (KdöR) anerkannt zu werden. Nachfolgend erlangten sie in allen Bundesländern ihre Anerkennung, zuletzt 2017 in NRW. Damit ist sie in ihrem rechtlichen Status eine den klassischen Kirchen gleichgesetzte Organisation, der gleichwohl immer noch das gewisse Stigma einer obskuren Sekte anhaftet.
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Wer das Thema Evolution - ein so umfangreiches Wissensgebiet - für kritisch gewordene Zeugen Jehovas, Aussteiger und Interessierte aufbereiten will, steht vor keiner leichten Aufgabe. Die Wachtturmgesellschaft hat Vorstellungen zur Evolution etabliert, die von der Gemeinschaft nur selten hinterfragt werden. Außerdem fehlt häufig ein fundiertes Grundlagenwissen, wodurch die Basis für das Verständnis der Evolution nicht vorhanden ist. Stattdessen werden Kindern innerhalb der Gemeinschaft schon früh "Argumentationen" antrainiert, um die Schöpfungsgeschichte gegen den Forschungsstand der Naturwissenschaften zu verteidigen. Sei es in der Schule, an der Haustür oder im Familienkreis, kaum jemand, der mit Zeugen Jehovas gesprochen hat, diskutierte nicht schon über das Thema "Evolution" und "Schöpfung".
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