LANDAU (lnp). Krankheiten wie Aids und Skandale, die mit dem Handel von Blut zusammenhängen, zeigen: Bluttransfusionen sind ins Gerede gekommen. Allerdings gelten Personen, die Fremdbluttransfusionen aus religiösen Gründen ablehnen, vielerorts als Außenseiter.

Die Alternativen zu dieser Art Behandlung sind in der Öffentlichkeit kaum bekannt, obwohl in der Medizin seit Jahren ein Trend zu blutlosen Operations- und Therapietechniken zu beobachten ist, so die Zeugen Jehovas. Mit einer europäischen Initiative will diese christliche Religionsgemeinschaft jetzt für mehr Aufklärung sorgen. Daran sind auch einige Landauer beteiligt. Medien, Ärzten und Institutionen des Gesundheitswesens werden sie spezielles Info-Material zukommen lassen. Die Mappe trägt den Titel "Selbstbestimmung, Medizin und Alternativen zu Bluttransfusionen - ein lebensrettendes Konzept". Weltweit arbeiten annähernd 100.000 Ärzte mit Jehovas Zeugen zusammen und führen Behandlungen ohne Fremdblut durch.

Bereits 1990 wurde ein globaler Hilfsdienst eingerichtet, um den Dialog und die Kooperation zwischen Patienten, die zur Glaubensgemeinschaft gehören, und Ärzten zu verbessern. Diesem Hilfsdienst gehören 1400 Krankenhaus-Verbindungskommitees an. Über die positive Reaktion zahlreicher Ärzte berichtet Daniel Steberl: "Gegenwärtig arbeiten wir in nahezu 50 Kliniken im Raum Oberpfalz/Bayerischer Wald mit rund 450 kompetenten Ärzten kooperativ zusammen." Zu diesen Kliniken mit kooperativen Ärzten gehören unter anderem Passau, Freyung, Deggendorf, Plattling, Grafenau, Zwiesel, Osterhofen, Vilshofen und Landau.

Quelle: Landauer Presse vom 07.12.99