Netzwerk Sektenausstieg e.V.

Die nachfolgenden Berichte und Erfahrungen sollen Aussteigern dabei helfen, ihre eigene Situation besser einzuordnen. Außerdem erlauben sie auch Außenstehenden und „Interessierten“ einen realistischen Einblick in die Denkwelt, die im Inneren der Sekte herrscht. Wer einen Beitrag für diese Rubrik hat, ist herzlich eingeladen, ihn uns zukommen zu lassen.

Hallo! Ich habe lange überlegt, ob ich meine Geschichte mal aufschreibe und vor allem ob ich sie veröffentlichen soll.

Klar, meine Geschichte ist nichts im Gegensatz zu anderen, die ich hier schon gelesen habe. Aber ich hoffe, ihr verzeiht mir, ich bin mal egoistisch. Ich habe bemerkt, es hilft mir, es nieder zu schreiben und damit, dass ich es hier veröffentliche, möchte ich auch gewissermaßen mit einem Teil meiner Vergangenheit abschließen.

Meine Geschichte ist wahrscheinlich ziemlich klassisch, wenn es „die“ klassische Zeugen-Jehovas-Geschichte überhaupt gibt.

Ich wurde als zweites Kind einer in 2. Generation bei den Zeugen Jehovas aktiven Familie geboren. Meine Eltern hatten sich sehr ein Mädchen gewünscht und waren bei meiner Ankunft überglücklich.

Meine Kindheit und Jugend waren recht locker. Meine Eltern waren bereits in der „Wahrheit“ aufgewachsen. Sie waren sehr liberal und hielten nichts von übermäßiger Strenge und unsinnigen Verboten.