Die nachfolgenden Berichte und Erfahrungen sollen Aussteigern dabei helfen, ihre eigene Situation besser einzuordnen. Außerdem erlauben sie auch Außenstehenden und „Interessierten“ einen realistischen Einblick in die Denkwelt, die im Inneren der Sekte herrscht. Wer einen Beitrag für diese Rubrik hat, ist herzlich eingeladen, ihn uns zukommen zu lassen.
- anonym
Kürzlich habe ich mich spontan entschlossen, mein bisheriges Leben aufzuschreiben. Bislang habe ich mich davor gescheut, weil ich Angst davor habe. Angst, weil ich vieles verdrängt habe, mit dem ich mich nun, da ich es schwarz auf weiß sehen werde, direkt auseinandersetzen muss.
Aber ich bin soweit. Ich glaube, ich schaffe das. Und da die Berichte in den Zeitschriften, in denen die bösartigsten Personen nach dem Lesen eines Traktates, das jemand achtlos in den Müll warf, die "Wahrheit" erkannt und fortan die sanftmütigsten Menschen unter dem Himmel waren, als Lebensberichte bezeichnet werden, ist es nur logisch, dass ich meinen Überlebensbericht schreibe.
- Andrea
Ich habe meine Mutter öfter gefragt, was sie und meinen Vater bewogen hat, Zeugen Jehovas zu werden. Mit meinem Vater habe ich nie darüber gesprochen. Aber meine Mutter hat oft und gerne erzählt – von früher, von den Großeltern, von ihrer Kinderzeit, von den Verwandten und Freunden, auch von der Hitlerzeit und dem Krieg. Sie hat oft erwähnt, wie enttäuscht sie waren – von den Großkirchen, von den Versprechungen der Politiker und dass ihnen kein Pfarrer ihre vielen Fragen zufrieden stellend beantworten konnte.
- Sabine
Zuerst möchte ich mich einfach mal vorstellen. Ich bin heute 38 Jahre alt, seit 15 Jahren verheiratet und habe drei Kinder im Alter von 11, 13 und 14. Seit 17 Jahren bin ich eine Ex-Zeugin Jehovas.
- Der Brave
Hallo zusammen,
meine Eltern erzogen mich nach bestem Wissen und Gewissen. Ich bin ihnen dafür dankbar. Bis zu meinem 19. Lebensjahr war ich der "brave, kleine Bub" - gehorsam, zurückhaltend und loyal.