Die deutschsprachige offizielle Publikation der HLT-Organisation hat eine wechselvolle Geschichte.

Das erste Blatt wurde von John Taylor und George Dykes während der Arbeiten am deutschen Buch Mormon zwischen November 1851 und Februar 1852 in Hamburg unter dem Titel „Zions Panier“ herausgegeben.

Als Monatsschrift begann im Mai 1855 die Herausgabe der kleinen Zeitschrift „Der Darsteller der Heiligen der letzten Tage“ der Schweizerisch-Italienischen Mission in Genf unter Präsident Daniel Tyler, sie erschien dann jedoch in unregelmäßigen Abständen bis zum Februar 1861.

Nach Umwandlung in die Schweizerisch-Italienisch-Deutsche Mission wurde von Präsident John L. Smith zwischen September 1862 und Februar 1864 die Monatsschrift „Die Reform“ herausgegeben. Unter Missionspräsident Karl Mäser wurden 1868 Vorbereitungen zur Herausgabe eines Missionsblattes für die Schweizerisch-Deutsche Mission – der italienische Teil war wegen Erfolgslosigkeit wieder aufgegeben worden – getroffen.

Ab Januar 1869 erschien es regelmäßig unter dem Titel „Der Stern“ und dürfte damit bei seiner Einstellung im Dezember 1999 die älteste noch erscheinende Zeitschrift im deutschsprachigen Raum gewesen sein. Zwischen Juli 1882 und März 1940 war es sogar eine Halbmonatsschrift. Der Redaktionssitz wechselte mehrfach und war in Bern, Zürich, Hamburg, Dresden, Berlin und Frankfurt.

Während es wegen des Ersten Weltkrieges nur am Anfang eine Unterbrechung von anderthalb Monaten gab – der Redakteur meldete sich umgehend zum kaiserlichen Heer –, wurde im Zweiten Weltkrieg zum April 1940 die gesamtdeutsche Herausgabe eingestellt und in die Hände der Missionen gelegt. In der Schweizerischen Mission erschien die Zeitschrift wie gewohnt bis zum Dezember 1941. In der Ostdeutschen Mission erschien ein einfaches Faltblatt, zuerst als „Der Sonntagsstern“, dann als „Sonntagsgruß“ bis Juni 1941 wöchentlich, ab September 1941 wieder aller zwei Wochen und mindestens bis September 1943. Informationen zur Ausgabe der Westdeutschen Mission liegen hier noch nicht vor. Entsprechend war 1941 der letzte Jahrgang des Stern, der 73. Jahrgang. Der 74. Jahrgang erschien 1948. Darin hieß es „zum Geleit“: „Mit dem Wiedererscheinen soll [dem Abbruch aller Verbindungen mit der Mutterkirche] ein Ende bereitet werden. Wir beabsichtigen, ihn monatlich einmal herauszugeben, d. h. solange sich die Schwierigkeiten der Papierversorgung meistern lassen.“ (Der Stern, 1948, Nr. 1, S. 17.)

Daneben erschienen ab Februar 1924 Themenvorschläge für die Versammlungen in der Zeitschrift „Unsere Sonntagsschule“, zwischen Januar 1927 und Dezember 1936 im „Wegweiser“.

Im Zuge einer von der Kirchenverwaltung in Salt Lake City angeordneten internationalen Gleichschaltung der Kirchenzeitschrift wurde mit Beginn des Jahres 2000 mit der Herausgabe der Zeitschrift „Liahona“ begonnen, die – in Utah redaktionell bearbeitet – in der ganzen Welt die gleiche Form hat.

Im Impressum der Monatszeitschrift wird erläutert, dass „Liahona ein Begriff aus dem Buch Mormon [ist], der ‚Kompass‘ oder ‚Wegweiser‘ bedeutet“.

Obwohl die Inhalte des „Liahona“ von den Mitgliedern als verbindlich angesehen werden, sind sie – wohl aufgrund hinreichend negativer Erfahrung – nicht als kanonisch anerkannt; Ausnahme hiervon sind die Reden der halbjährlich in Salt Lake City stattfindenden Generalkonferenzen. Diese Ansprachen werden von der Ersten Präsidentschaft genehmigt und können deshalb als Gottes Wille angesehen werden. Daher gilt der „Konferenz-Stern“ bzw. „Konferenz-Liahona“ als offizielle Kirchenlehre.

Der Inhalt gliedert sich grob in eine Botschaft der Ersten Präsidentschaft, internationale Nachrichten und einen Regionalteil für das deutschsprachige Gebiet. Letzterer fällt in jüngeren Jahren allerdings recht dürftig aus. Enthalten ist auch ein Abschnitt für Kinder, „Kleiner Liahona“ genannt.