Betrachtungen zu "Der Wachtturm" 15. April 2008
Es ist schon bemerkenswert, wie die WTG selbst die biblischen Aussagen zu ignorieren versteht, die in ihrer Aussageträchtigkeit recht eindeutig die Führungsebene jener Organisation, den verständigen Sklaven, als Scharlatane entlarven. Letzteres sollte sich, wie ich meine, eigentlich all jenen Menschen als die Spitze der Ironie zu erkennen geben, die einerseits sowohl einigermaßen bibelfest sind, und andererseits konzentriert den wesenhaften Inhalt der Zeitschrift Der Wachtturm erfassen.

Erfassen - nicht grundlos wählte ich hier die Formulierung erfassen. Nein, denn das, was der sogenannte treue Sklave all die vielen Anhänger studieren lässt, was die einzelnen Seelen der großen Herde dergestalt zu Schafen moduliert, und zwar leider nicht allein im übertragenen Sinne, das hat mit erfassen, ja mit durchschauen, nichts gemeinsam, nicht das Geringste.

Nimmt der Zeuge Jehovas beispielsweise die Studienausgabe des Wachtturms vom 15. April 2008 zur Hand, so kann er im dort hinterlegten Studienartikel mit der Überschrift „Wertloses entschieden von uns weisen“ - auf der Seite 5 und dort dann im Absatz 14 - „Wertlose Worte erkennen“ folgendes lesen:

Auch Worte können wertlos sein. Jehova sagte zum Beispiel zu Jeremia: „Falsches prophezeien die Propheten in meinem Namen. Ich habe sie nicht gesandt, noch habe ich ihnen geboten noch zu ihnen geredet. Eine falsche Vision und Wahrsagerei und Wertlosigkeit und den Trug ihres Herzens reden sie prophetisch zu euch“ (Jer. 14:14). Jene falschen Propheten behaupteten, im Namen Jehovas zu reden. Sie vertraten jedoch lediglich eigene Ideen, ihre eigene Weisheit. Deshalb waren ihre Worte etwas Wertloses. Aber nicht nur das; sie stellten eine Gefahr für die wahre Anbetung dar.

Soweit die Aussage des treuen und verständigen Sklaven, die er über seinen dominanten Mitteilungskanal Der Wachtturm an seine Schäfchen weiterreicht.

Jeder - seitens der Wachtturmgesellschaft! - geschulte Zeuge Jehovas, der nun diese zweifellos verständliche Aussage allein nach den Allüren ihrer Führungsebene studiert, der kann außer einer weiteren geistigen Speise zur rechten Zeit nichts erfassen. Allerdings bleibt dem unvoreingenommenen Leser dieser Ausführung nicht verborgen, dass sich hier tatsächlich eine weitere Dreistigkeit des Sklaven zu den bereits breitflächig angesammelten und möglichst verheimlichten Irrtümern reiht. Der nicht präparierte Leser kann das erfassen. Vermutlich unverzüglich. Zu groß, zu auffällig distanziert sich der genannte Hinweis aus der Bibel von der Verhaltensweise der WTG, um das je übersehen zu können, denn, wie druckte es die WTG unübersehbar bis zum Jahre 1995 in die Fußleiste eines jeden Erwachet!:

Vor allem aber stärkt diese Zeitschrift das Vertrauen zum Schöpfer, der verheißen hat, noch zu Lebzeiten der Generation, die die Ereignisse des Jahres 1914 erlebt hat, eine neue Welt zu schaffen, in der Frieden und Sicherheit herrschen werden. Erwachet!

Und, ihr Zeugen der WTG? Hat der Schöpfer es letztendlich für diesen Zeitpunkt verheißen? Nein, das hat er eindeutig nicht! Heute haben wir die absolute Gewissheit, dass er es keineswegs verheißen hat. Nichts dergleichen ist eingetroffen. In keiner Hinsicht. Auch diese Interpretation des Sklaven hat sich als falsch erwiesen, als ein weiterer Irrtum seinerseits. Nicht etwa ein neues und helleres Licht hat uns und den Sklaven das erkennen lassen, sondern auch hier war es wieder einmal die Zeit, die eine Aussage des Sklaven überholte, ja die eine von ihm als Realität angepriesene These als Trugschluss entlarvte. Auch diese Vorhersage (Prophezeiung) ist ergo bestimmt nicht durch Gott oder mittels seines heiligen Geistes entstanden, es sei denn, es lag in seiner Absicht, die Menschen in die Irre zu führen.

Tja, und was sagt uns die Bibel über falsche Propheten - wie lassen sich jene letztendlich aussieben?

Und falls du in deinem Herzen sagen solltest: “Wie werden wir das Wort erkennen, das Jehova nicht geredet hat?“ – wenn der Prophet im Namen Jehovas redet, und das Wort trifft nicht ein oder bewahrheitet sich nicht, so ist dieses das Wort, das Jehova nicht geredet hat. Mit Vermessenheit hat der Prophet es geredet. Du sollst vor ihm nicht erschrecken.

5. Mose 18:21-22, Neue-Welt-Übersetzung, Ausgabe 1985

Dem ist nichts hinzuzufügen. Die Aussage ist eindeutig. So eindeutig, wie die Tatsache, dass die bis zum Jahre 1995 in Erwachet! abgedruckte Verheißung eine weitere Vermessenheit des Sklaven war. Eine weitere Falschvorhersage der WTG, die mit all ihren anderen Irrtümern so lange flussabwärts treibt, bis auch sie im großen Meer der Vergessenheit mündet.

Wie eingangs gesagt, es ist schon bemerkenswert, wie die WTG selbst die biblischen Aussagen zu ignorieren versteht, die in ihrer Aussageträchtigkeit recht eindeutig die Führungsebene jener Organisation, den verständigen Sklaven, als Scharlatane entlarven. Der Studienartikel „Wertloses entschieden von uns weisen“ ist so gesehen überraschend aufschlussreich, man muss ihn nur real erfassen, und eben nicht durch die seitens der WTG empfohlenen Brillengläser studieren...