Viele Zeugen Jehovas erkennen, dass in ihren Reihen so manches nicht stimmt und das "geistige" Klima in ihrer Versammlung alles andere als dem Ideal der christlichen Nächstenliebe entspricht.

Doch nur wenige verbalisieren ihre Eindrücke und nur ein verschwindend geringer Teil bringt den Mut auf, Missfallen offen zu äußern. Dieser Brief eines Zeugen aus Österreich ist eine der seltenen Ausnahmen. Vielleicht ein Denkanstoß für andere Zeugen, die sich mit ähnlichen Gedanken tragen.


An die Ältesten von…

Es muss einfach einmal gesagt werden, in der Versammlung ist „der Wurm drinn“!

Gibt es unter euch nicht einen weisen Mann der die Gründe dafür erkennt? Warum bleiben immer häufiger und immer mehr der Brüder aus? Welche Verantwortung werdet Ihr dabei zu tragen haben? Wozu hat Jesus, das Haupt der Christenversammlung Hirten eingesetzt? Wie sollten sie sich um die Schafe kümmern? Werdet Ihr Menschen oder dem HERRN Rechenschaft abzulegen haben?

Johannes ermahnt seine Brüder, das wir Dinge die wir erarbeitet haben verlieren könnten.

Wodurch? Er sagt: „Wer über das hinausgeht, was Christus uns gelehrt hat – der wendet sich von Gott ab. Wer in der Lehre des Christus bleibt hat sowohl den Vater als den Sohn!“

In unserer Gemeinschaft gilt das Wort der Organisation z.T. mehr als das Wort von Gott oder Jesus – Beispiele folgen. Darin findet sich der Niedergang und die vielen Probleme die also hausgemacht sind. Wenn Ihr durch Euer agieren die Autorität nicht im richtigen Verhältnis erkennt, führt dies zwangsläufig zu einem Machtmissbrauch. Wie Jesus schon einmal sagte: „alles was sie euch sagen tut, handelt jedoch nicht nach ihren Taten“

Beispiel Wiederaufnahme in die Gemeinschaft. Wenn ein „verirrter Sünder“ nach Jahren in die Obhut Christi zurückkehren möchte, macht man „ihm“ das alles andere als leicht. Freude darüber ist unangebracht. Oft reichen viele Monate nicht aus um seine Anwartschaft zu prüfen um „ihm“ letztlich doch die unbarmherzige kalte Schulter zu zeigen. Da kann Jesus klare Vorgaben in seinem Gleichnis vom verlorenen Sohn machen, die umgesetzte Realität sieht anders aus.

Der Vater sieht „ihn“ von ferne, voller Mitleid läuft er ihm entgegen, stellt keine Fragen oder prüft seine Reue. Er fiel ihm um den Hals, küsste ihn zärtlich, seine Worte waren: Wir wollen ein Fest feiern und uns freuen, mein Sohn war tot, jetzt lebt er wieder. Laut Anordnung der Organisation darf nicht einmal bei der formellen Aufnahme geklatscht werden und seiner Freude Ausdruck verliehen werden. So vorzugehen, wie uns Jesus in seinem Gleichnis eine Lehre erteilen will, ist schlicht eine Unmöglichkeit. Wie fern sind wir doch von der Barmherzigkeit wie es Jesus von uns erwartet und auch verlangt. Der „Sklave“ verlangt eben etwas anderes als das was Jesus lehrt!

Ein Ältester unter euch kann ohne jede Konsequenz andere belügen. Er kann weiterhin die Versammlung belehren, im Gebet vorstehen usw. In Gottes Wort wird jeder der einer Lüge zuneigt und sie verübt zusammen mit Hurer, Mörder und Götzendiener genannt. Selbst wenn ein Ältester seine Stellung, aus Mangel an gutem Vorbild verliert, weil es halt untragbar wurde, wird er weiterhin zum Belehren der Glieder der Gemeinde eingeteilt. Der Gründe? Die Loyalität zur Organisation zählt mehr als die Loyalität zu Jehova und seinem Sohn. Sind das die Vorbilder für die Herde die andere nachahmen sollten? Wenn jedoch jemand für die unverrückbare Wahrheit der Bibel eintritt, bei der die Organisation einen anderen Standpunkt vertritt, riskiert er als Abtrünniger ausgeschlossen zu werden. Denkt Ihr das dafür noch jemand Verständnis hat? Wo bleibt die Gerechtigkeit, die Weisheit? Wenn da kein Machtmissbrauch vorliegt was dann? Denkt Ihr dass damit die Ältesten sich Achtung und Respekt erwerben? Wird nicht vielmehr Eure Autorität in Frage gestellt?

Ist ein Sklave als „treu und verständig“ zu bezeichnen, wenn er sich seinem Herrn wiedersetzt, oder Lehren in Umlauf bringt die er gar nicht wissen kann. Seit mehr als 100 Jahren hat der „Sklave“ nicht nur einen sondern viele Zeitpunkte (1799, 1874, 1915, 1914, 1919, 1925, 1975) genannt. Mit 1914 würde das Königreich auf ERDEN zur Macht schreiten, als auf Erden dies nicht eintraf, wurde die Aufrichtung in den Himmel verlegt, wo es keiner überprüfen kann. Warum gehorcht man nicht den Worten Jesu der sagte: Dies hat der Vater in SEINE Rechtsgewalt gesetzt? Man erwartet von uns diese Lehre zu vertreten, obwohl Jesus etwas anderes verlangt. Ist es in Ordnung eher auf Euch, auf die Organisation als auf Gott oder Jesus zu hören?

Interessant was der „Sklave“ selbst zu diesem Thema schreibt – er sagt das richtige, handelt er auch danach?

„Es ist nicht eure Sache, über die Zeiten oder Zeitabschnitte Kenntnis zu erlangen, die der Vater in seine eigene Rechtsgewalt gesetzt hat“ (APOSTELGESCHICHTE 1:7).

IST es nicht ganz normal, daß sich diejenigen, „die seufzen und stöhnen über all die Abscheulichkeiten“, die in der Christenheit, ja überall auf der Erde getan werden, fragen, wann das gegenwärtige böse System enden und durch Gottes gerechte neue Welt ersetzt werden wird? (Hesekiel 9:4; 2. Petrus 3:13). Die Apostel stellten Jesus sowohl kurz vor seinem Tod als auch nach seiner Auferstehung Fragen mit zeitlichem Bezug (Matthäus 24:3; Apostelgeschichte 1:6). Jesu Antworten boten ihnen jedoch keine Möglichkeit, Daten zu errechnen. In dem einen Fall nannte er ihnen ein kombiniertes Zeichen und in dem anderen erklärte er, ‘es sei nicht ihre Sache, über die Zeiten oder Zeitabschnitte Kenntnis zu erlangen, die der Vater in seine eigene Rechtsgewalt gesetzt hat’ (Apostelg. 1:7).

Selbst Jesus, dem einziggezeugten Sohn Jehovas, war der Zeitplan seines Vaters für den Ablauf von Ereignissen nicht immer bekannt. In seiner Prophezeiung über die letzten Tage räumte Jesus demütig ein: „Von jenem Tag und jener Stunde hat niemand Kenntnis, weder die Engel der Himmel noch der Sohn, sondern nur der Vater“ (Matthäus 24:36). Jesus war bereit, geduldig zu warten, bis ihm sein Vater den genauen Zeitpunkt offenbaren würde, wann das gegenwärtige böse System der Dinge vernichtet werden soll.

Zweierlei läßt sich aus der Art und Weise ableiten, wie Jesus die Fragen beantwortete, wann Dinge geschehen würden, durch die sich Gottes Vorsatz erfüllt. Erstens hat Jehova einen Zeitplan; und zweitens legt er allein diesen fest, und seine Diener dürfen nicht erwarten, im voraus genaue Informationen über die von ihm festgelegten Zeiten oder Zeitabschnitte zu erhalten.

"Zeiten und Zeitabschnitte in der Hand Jehovas", Der Wachtturm, 15.9.1998 Seite 10

„Seine Diener dürfen nicht erwarten, im voraus genaue >Zeitabschnitte< zu erhalten“ Warum nennt man dann laufend Zeiten die sich dann noch als falsch erweisen?

Obige Jahreszahlen waren jeweils mit einer fixen Voraussage – Ankündigung verbunden – man könnte auch sagen man „prophezeite“! Noch drastischer wird die Sache wenn man Jehovas Meinung dazu nachliest:

„Ihr fragt euch vielleicht: Woher wissen wir, ob jemand im Auftrag des Herrn spricht? Nun wenn ein Prophet im Namen des Herrn etwas ankündigt und es trifft nicht ein, dann waren es nicht Worte des Herrn. Er hat eigenmächtig geredet, und ihr braucht ihn nicht ernst zu nehmen!“ (5. Mose 18:21,22)

Jesus verurteilt scharf in Markus 7: 9,13: „Geschickt setzt ihr das Gebot Gottes beiseite, um an eurer Überlieferung festzuhalten. Er sagt: „Siehe, ich komme wie ein Dieb, wacht beharrlich, weil ihr nicht wißt, an welchem Tag euer Herr kommt! ...und so macht ihr das Wort Gottes durch eure Überlieferung ungültig! Vieles, was diesem ähnlich ist, tut ihr.“ Siehe auch: Matth.23:1-3

Es hat alles andere als zu Vertrauen und Glaubwürdigkeit an Gottes Wort beigetragen.

Viel Spott und Hohn, der letztlich auf Jehova und seinem Wort hängen bleibt, ist durch das oftmalige ankündigen von Ereignissen die sich als falsch erwiesen haben, zurückgeblieben. Auf diese Weise wird Jehova keine Ehre erwiesen.

Noch jede zeitlichen Angabe hat sich als falsch erwiesen, trotzdem lernt man nicht und wird nicht müde, Dinge die in der Hand Jehovas liegen, selbst zu bestimmen. Als die Aussage von Rutherford mit 1925 und der angekündigten Auferstehung der Patriarchen nicht eintraf, musste er zugegeben: ...ich habe mich lächerlich gemacht!

Die Bibel gibt uns die Anregung, die Worte anderer zu prüfen, statt einfach alles sofort zu akzeptieren, was man uns erzählt. Kosten wir in der Regel nicht zuerst Nahrung, bevor wir sie hinunterschlucken? Ebenso sollten wir die Worte und die Handlungen anderer zunächst prüfen, bevor wir sie „schlucken“. Ein schottisches Sprichwort bestätigt, daß wir überprüfen sollten, ob etwas wahr ist. Es lautet: „Er, der mich einmal täuschet, Schande über ihn; täuschet er mich ein zweites Mal, Schande über mich.“ Der Apostel Paulus riet: „Prüft alles“

Erwachet! 8.2.1996, Seite 6

Schande über mich oder ihn? Sollte dieser gute Rat nicht auch auf die eigene Religion angewandt werden? Dann ist es um unsere Führung nicht gut bestellt. Wie oft schon sind wir in die „Irre“ geführt, getäuscht worden. Eine Änderung der Lehre lässt sich nicht immer mit heller werdendem Licht erklären. Der „Sklave“ beansprucht durch den Geist als einziger Kanal Gottes, geleitet zu sein. Man wird nicht müde immer und immer wieder uns dies einzutrichtern und einzufordern.

Dann allerdings dürften nicht so viele Unwahrheiten in sogenannte Wahrheiten verändert werden, um dann doch wieder festzustellen dass die erkannte Unwahrheit doch die Wahrheit war. Wenn dabei noch andere Religionen oder Einzelpersonen die wahre Erkenntnis lange vor uns hatten, muss man sich die Frage gefallen lassen: ist der „Sklave“ vom Geist geleitet worden? Oder ist es nicht viel mehr so dass jeder der um den heiligen Geist bittet und fleht, diesen auch bekommt um die Tiefen Dinge Gottes zu verstehen?

1. Kor. 2:10–13 wurde einmal in der Zusammenkunft vorgelesen. Ein Ältester gab SEINEN Kommentar dazu: „...durch den treuen und verständigen Sklaven können wir die tiefen Dinge Gottes verstehen!“ Was hat Paulus geschrieben? Wozu fordert Jesus uns auf: „Bittet unablässig um den heiligen Geist, DER wird euch die Dinge lehren! Hat Paulus im Zusammenhang mit Verständnis auf diesen Geist oder auf einen bestimmten Sklaven hingewiesen? In keinem der Briefe an die Versammlungen, erwähnt er auch nur einmal einen Treuen und verständigen Sklaven? Man spricht gegen den Geist oder es ist eine Herabwürdigung des HEILIGEN GEISTES, wenn ein Verständnis das durch Gottes Geist kommt jemand anderem zugeschrieben wird.

Um nochmals auf Zeitspekulationen zu kommen. Die 7 Schriftstudien von Russell enthalten „Weisheiten“ die, vertritt man sie heute, zum Gemeinschaftsentzug führen können. Dennoch wird mit Respekt und Hochachtung (auch Zitate in den letzten Jahren im WT) von diesen Büchern gesprochen als seien sie Gottes Antwort, die er „seinem“ Sklaven offenbarte. Er behauptete sogar wenn jemand nur seine Schriften ließt bleibt er in der Wahrheit, wenn jemand die Bibel alleine ohne seine Schriften ließt, versinkt er binnen Kurzem in der Finsternis. Ist das Vermessenheit?

Heute werden relativ belanglose Dinge wegen ihres "heidnischen Ursprungs" für Christen verboten. Konnte es Jehova dann hinnehmen, dass Russell die Maße der Korridore der Cheopspyramide in Giseh als Hilfe benutzte, um die Gültigkeit seiner Vorstellungen vom "Ende der Heidenzeiten" zu beweisen? Ein ganzes Arsenal von Zahlen und Zahlenspielen findet sich in seinen Erklärungen wieder. Nur ein kurzes Zitat:

Der Zeitbeweis der Schrift, welchen wir betrachtet haben, zeigt, daß diese Drangsal mit der Zeit des zweiten Adventes Christi anfangen sollte (im Oktober 1874), woselbst das Richten der Nationen unter dem erleuchtenden Einflusse des Tages Jehovas beginnen würde.

Dies zeigt sich in der Pyramide auf folgende Weise:

Die "abwärtsführende Passsage", welche vom Eingange der Großen Pyramide hinab in den "Abgrund" oder in die "unterirdische Kammer" führt, stellt den Lauf der Welt im allgemeinen (unter dem Fürsten dieser Welt) in die Zeit der großen Drangsal (den "Abgrund") dar, in welcher das Böse zu Ende kommen soll. Diese Periode zu bemessen und zu bestimmen, wann der Abgrund der Drangsal erreicht sein wird, ist leicht genug, wenn wir ein bestimmtes Datum haben - einen Punkt in der Pyramide, von dem wir auszugehen haben. Wir besitzen diesen Zeit-Merkpunkt an der Vereinigung der ersten aufsteigenden Passage mit der "Großen Galerie". Dieser Punkt markiert die Geburt unseres Herrn Jesus (das Jahr 1), wie der "Brunnen", 33 Zoll weiter, seinen Tod anzeigt. Wenn wir also die erste aufsteigende Passage hinab bis zu ihrem Vereinigungspunkte mit der Eingangs-Passage messen, so gibt uns das ein festes Datum, um es an der abwärtsführenden Passage zu markieren. Dieses Maß beträgt 1542 Zoll und gibt das Jahr 1542 v. Chr. als das Datum an jenem Punkte an. Dann, von diesem Punkte an, die "Eingangs-Passage" HINAB messend, um die Entfernung bis zum Eingange des "Abgrundes" zu finden, der die große Drangsal und Zerstörung darstellt, mit welcher dieses Zeitalter schließen soll, da das Böse von seinem Throne gestoßen sein wird, erfahren wir, daß es 3457 Zoll beträgt, welche 3457 Jahre symbolisieren, von dem obigen Datum, 1542 v. Chr. an. Diese Berechnung zeigt das Jahr 1915 n. Chr., als den Anfang der Zeit der Drangsal bezeichnend, an; denn 1542 v. Chr. und 1915 n. Chr. geben 3457 Jahre. So bezeugt die Pyramide, daß der Schluß des Jahres 1914 der CHRONOLOGISCHE Anfang der Zeit der Drangsal war, dergleichen nicht gewesen ist, seitdem eine Nation besteht, nein, noch auch je sein wird. Und so wird man bemerken, daß dieser "Zeuge" das biblische Zeugnis über diesen Gegenstand völlig bestätigt, wie es durch die "parallelen Zeitordnungen" in den Schriftstudien, Band 2, Kapitel 7 gezeigt wurde.

Nachzulesen im 3. Band Seite 330

Etwas, das die Organisation deutlichst verurteilt, ist Astrologie. Russell schrieb/sagte:

„Wenn Uranus und Jupiter 1914 im Sternbild des Wassermanns in Konjunktion sind, wird das langerwartete Zeitalter einen ansehnlichen Beginn in dem Werk getan haben, den Menschen freizumachen, damit er seine eigene Rettung bewirke, und es wird die schließliche Verwirklichung der Träume und Ideale aller Dichter und Weisen in der Geschichte gewährleisten.

Offenbar spielten Astrologie und die Pyramidenlehre eine Rolle bei der Bestimmung des Jahres 1914. War das die Leitung durch Gott und „seinem Kanal“?

Hat nicht Jesus in Lukas 21:8 seine Jünger mit den Worten gewarnt: Seht zu, dass ihr nicht irregeführt werdet; denn viele werden aufgrund meines Namens kommen und sagen: ‚Ich bin es‘ und: ‚Die bestimmte Zeit hat sich genähert.‘ Geht ihnen nicht nach.? Der Band 2 der Schriftstudien von Russell enthielt den Titel: "The Time is at Hand" (Die Zeit ist herbeigekommen). Gerade dieses Buch enthielt zahlreiche falsche Voraussagen, darunter allein sieben für das Jahr 1914.

Ein letztes Beispiel möchte ich noch anführen warum der „Sklave“ viel Vertrauen verloren hat.

Als wieder einmal eine Lehre (die der Generation) sich als falsch herausstellte, hat der „Sklave“ die Verantwortung für eine falsche Lehre, die ja von ihm kam, nicht selbst übernommen sondern diese auf das Volk abgewälzt – die einzelnen Glieder hätten spekuliert und einen Mangel an Weisheit offenbart – andererseits erwartet man aber dem einzigen Kanal Gottes und seinen Lehren absolutem Glauben/Gehorsam zu schenken.

Im folgenden 2 Zitate aus dem WT die eigentlich alles aussagen:

Aus dem sehnlichen Wunsch heraus, das Ende des gegenwärtigen bösen Systems zu erleben, hat Jehovas Volk manchmal Vermutungen angestellt, wann die „große Drangsal“ beginnen wird, und dies sogar mit Berechnungen über die Länge der Lebensspanne der Generation seit 1914 verbunden. Doch wir wollen „ein Herz der Weisheit einbringen“, nicht dadurch, daß wir darüber spekulieren, wie viele Jahre oder Tage eine Generation dauert.

Der Wachtturm 1.11.1995, Seite 17

Ein Jahr davor wurde erwartet:

Wie die Prophezeiungen der Bibel auf den Messias hindeuteten, weisen sie uns auf die festgefügte Körperschaft gesalbter christlicher Zeugen hin, die heute als der treue und verständige Sklave dienen. Dank ihrer Hilfe können wir das Wort Gottes verstehen. Alle, die die Bibel verstehen möchten, sollten anerkennen, daß „die überaus mannigfaltige Weisheit Gottes“ nur durch den Mitteilungskanal Jehovas, den treuen und verständigen Sklaven, bekannt werden kann.

Der Wachtturm 1.10.1994, Seite 8

Es klingt noch heute wie ein Hohn in den Ohren, als es wieder einmal um die Organisation ging, als ein Diener in der Versammlung seinen Kommentar zum Besten gab: Der treue und verständige Sklave hat uns immer nur mit REINSTEM WASSER versorgt.

Ihr könnt Euch, wenn wir alle „vor dem Richterstuhl Gottes“ stehen – nicht auf den „Sklaven“ ausreden, ihr hättet nur getan und gelehrt was von ihm kam.

Im „Nürnberger Prozess“ wollten die Verantwortlichen sich auf Hitler hinausreden – sie wären nur Befehlsempfänger – oder ein Katholik redet sich auf den Vatikan aus – die hätten alle studiert – die müssen es wissen – jeder trägt für sein Tun und Lehren die eigene Verantwortung. Ihr habt keine Verantwortung gegenüber Menschen abzulegen sondern ausschließlich Gott und dem Haupt der Versammlung, JESUS.

Als Ende der sechziger Jahre ein Bruder im Bethel zu einem verantwortlichen Mitbruder sagte, daß nach seiner Meinung 1975 nichts geschehen werde – er stützte sich auf Matthäus 24:44 - schaute dieser ihn entsetzt an und antwortete: ‘ich kann nicht glauben, daß Jehova es zulassen würde, daß seine Organisation einen solchen Fehler macht’. Die Lehre von 1975 war die Idee eines einzigen Mannes gewesen (Fred Franz), und alle anderen folgten blindlings. In gleicher Weise sind die vielen falschen Zeitangaben einschließlich 1914, menschlichem Sinnen entsprungen, für die es in Gottes Wort keine Stütze gibt, ganz im Gegenteil – Zeitabschnitte hat Jehova in seine Rechtsgewalt gestellt.

Menschen können Zweifel nicht beseitigen noch die Auswirkungen einer ungesunden religiösen Atmosphäre abschaffen. Falsche Auffassungen, können nur beseitigt werden, wenn wir darauf achten, was Matthäus, Markus, Lukas und Johannes über den Sohn Gottes offenbaren. Dann müssen wir achtgeben auf das Wort nach Markus 9:7 ‘dies ist mein Sohn, der Geliebte, hört auf ihn’. Es ist also nicht so sehr die Frage, was, sondern wem wir glauben, und wie wir den Lehren und dem Beispiel dessen, dem wir glauben, erlauben, unsere Gedanken und Handlungen zu leiten. Was wir brauchen ist die Art von Vertrauen, das der Apostel am Ende seines Lebens hatte, als er in Ketten gefangen war (2.Tim. 1:12).

Die Sündhaftigkeit des Menschen gilt es zu erkennen, und nicht, sie fast kultisch als Führer, ‘Sklaven’ oder dergleichen zu verehren. Sonderbar dass die gleichen Leute die Verehrung von Menschen bei anderen – zum Beispiel die Verehrung des Papstes – deutlich kritisieren. Wenn wir uns frei machen von menschlichem Gedankengut, kann der Geist Gottes wirken. Wie schon Paulus erkannte und sagte: „Wo Freiheit, da ist der Geist Gottes“!

In brüderlicher Liebe dem einzigen Band der Einheit.