Das Desaster der Willie-&-Martin-Hand­karren­kompanien auf dem Weg nach Utah. Schon der Buchtitel zeigt, dass der Geschichtsdozent und Archivar an der HLT-eigenen Brigham Young Universität keine Kompromisse bei der Bewertung der todbringenden Katastrophe eingeht.

„Durch einen frühen, heftigen Wintereinbruch in den zerklüfteten Weiten Wyomings offenbarten sich massive Schwächen in der Organisation und Führung der Handkarren-Kompanien. 250 Menschen der Willie- und Martin-Handkarrenkompanien ... verloren ihr Leben: Sie verhungerten, erfroren, starben vor Erschöpfung“, fasst der Umschlagtext den Inhalt des Buches zusammen. Die in 16 Kapitel eingeteilten 71 Textseiten erzählen die tragische Geschichte in fesselnder Weise und doch auf objektive, mythosfreie Art zugleich; mit 17 Seiten ist das Buch auch reichlich und interessant bebildert. Zur Unterstützung seiner eigenen Bewertung schreibt der Autor abschließend: „Die Tragödie der Handkarrenpioniere war, so [Brigham] Young, das Resultat von Inkompetenz seitens derjenigen Männer, die ... letztlich die Pioniere in die Katastrophe hineinbefohlen hatten.“ Einziger Wermutstropfen: Für diesen Preis kann man ein besseres Lektorat erwarten. Fazit: Das empfehlenswerte Buch gibt einen guten Überblick über einen sehr speziellen Aspekt mormonischer Geschichte.