Welche Rolle darf Religion heutzutage spielen? Keine - wenn es nach Christopher Hitchens geht. Schon gar keine Sonderrolle, dazu ist unsere Welt zu klein geworden. In seiner Streitschrift legt er eloquent und provokant dar, dass die Rückkehr zum Glauben - ob als archaische Staatsdoktrin oder vermeintlich modernes Sinnstiftungsangebot für den Privatgebrauch - in eine gefährliche Sackgasse führt.

Eine gute Welt, so empfand es Bertrand Russell 1927 in seinem grundlegenden Vortrag »Warum ich kein Christ bin«, brauche keine Fesselung der freien Intelligenz durch Worte, die vor langer Zeit von unwissenden Männern gesprochen wurden. Sie brauche einen furchtlosen Ausblick auf die Zukunft.

Achtzig Jahre später hat sich Christopher Hitchens in der Welt umgesehen. Sein Bericht: Nach wie vor lehren die Religionen auf allen Erdteilen das Fürchten, stehen als Quell von Intoleranz, Sexismus, Siechtum, Gewalt und körperlichem wie seelischem Missbrauch einem menschenwürdigen Zusammenleben im Wege. Und selten stand die Zukunft so in ihrem Bann wie jetzt.

Mit seinem polemischen Rundumschlag beleuchtet Hitchens Entstehung, Verbreitung und Wirkung diverser Glaubensgemeinschaften - von Cargo-Kult bis Christenheit - und macht deutlich, wie stark und unheilvoll ihr Einfluss auf Politik und Gesellschaft gerade heute ist. Der bissigste Beitrag des Jahres 2007 zum Sachbuch-Thema Religion.