Betreff: Tadel

Liebe Brüder,

Ich habe zwei erwachsene, geistig gesinnte Kinder. Meine Frau und ich haben alles in unserer Macht Stehende getan, unserer von Gott verfügten Verantwortung nachzukommen. Wir haben uns bemüht, sie zu Menschen zu erziehen, die eines Tages – ohne uns – auf eigenen Füßen vor dem wahren Gott Jehova stehen und für annehmbar befunden werden könnten.

Wir haben sie gelehrt, dass wir alle rechenschaftspflichtig sind. Niemand hier auf dem Planeten Erde ist frei von Rechenschaftspflicht. Jehova wird uns alle richten, und niemand von uns steht über irgend jemand anderem.

Was die Art und Weise angeht, wie Ihr Fälle von Vergewaltigung von Kindern handhabt, so folgt Ihr nicht Euren eigenen Empfehlungen. Ihr besteht darauf, dass die Herde gemäß bestimmten Grundsätzen leben soll, werdet aberselbst eben jenen Grundsätzen nicht gerecht. Durch Euer Ausweichen vor den Hilfeschreien habt Ihr alle Grundsätze, die uns teuer sind, missachtet. Ich frage Euch: Warum? Warum wollt Ihr keine Änderung vornehmen! Liegt der Grund darin, dass es in der leitenden Körperschaft und/oder in hochrangigen Stellungen Personen gibt, die sich selbst der Pädophilie schuldig gemacht haben? Ich kann mir KEINEN anderen Grund vorstellen, warum Ihr nicht wollt, dass die Herde geschützt wird, als den, dass Ihr die Sünden von Personen unter Euch selbst vertuschen wollt!

Wenn das so ist, werdet Ihr bei diesem Vorhaben keinen Erfolg haben. Vielleicht entzieht Ihr ein paar weiteren treuen Zeugen Jehovas die Gemeinschaft. Vielleicht zerstört Ihr den Ruf von ein paar weiteren Personen. Aber wie die bösen Könige im alten Israel – Ihr werdet keinen Erfolg haben. Jehova wird Euch bloßstellen und Rechenschaft von Euch fordern. Ich bete darum, dass Ihr von Eurem dickköpfigen, Bileam-gleichen Lauf ablasst.

Ihr seid in dieser Sache wie der Hohepriester Eli geworden. Ihr solltet Euch die Geschichte noch einmal durchlesen, weil Ihr sie offensichtlich vergessen habt. Eli ließ seine Söhne ungestraft, als sie die jungen Frauen im Tempel schändeten und betrunken ihren Pflichten als Priester nachkamen. Wie mit Eli und seinen Söhnen wird es ein böses Ende mit Euch nehmen, wenn Ihr nicht sofort aufhört, die Art von unmoralischem Verhalten, dessen sie schuldig sind, zu unterstützen und zu ignorieren.

Als Elternteil sage ich Euch, dass Ihr KEIN RECHT habt, die Art nutzloser „Politik“ zu verfügen, der zu folgen die Ältesten gezwungen sind. Ich bin empört und angewidert, wieIhr Euch da einmischt und manipuliert, so dass besorgte Eltern aus den Versammlungen entfernt werden, während Ihr zulasst, dass unsere Kinder vergewaltigt werden.

Ich vertraue dem wahren Gott Jehova vollkommen, dass er die Sache zurechtrücken wird. Ich hoffe nur, dass Ihr gemeinsam in der Lage sein werdet, in dieser Richtigstellung voranzugehen – ehe Euch Jehova aus dem Amt wirft und es jemand anderen tun lässt.

Brüder, Ihr liegt hier völlig daneben. Ich empfehle Euch, zusammenzukommen, gemeinsam auf Euer Gesicht zu fallen und Jehova um Vergebung und Anleitung zu bitten, wie Ihr nicht nur Eure Politik zur Vergewaltigung von Kindern ändert, sondern auch den besudelten Ruf derer wiederherstellt, die an das Wohl unserer Versammlungen denken.

Mit freundlichem Gruß

Euer Bruder