Resolution 1927: "6. Trompetenstoß der Offenbarung"

Kongress Toronto (Kanada) 18.-25. Juli 1927
50 Millionen Traktate verbreitet, 15.000 Anwesende

1927 Toronto (Kanada): Eine Aufforderung, überbracht wie von Reiterheeren, in der die Menschen aufgerufen werden, das organisierte Christentum zu verlassen und die Unterwürfigkeit ihrer Herzen Jehova Gott, seinem König und seinem Königreich zuzuwenden.

Die Offenbarung, ihr großartiger Höhepunkt ist nahe, Seite 173

Und der sechste Engel blies seine Trompete. und ich hörte eine Stimme aus den Hörnern des goldenen Altars, der vor Gott steht, zu dem sechsten Engel sagen, der die Trompete hatte: „Binde die vier Engel los, die an dem großen Strom Euphrat gebunden sind.“ Und losgebunden wurden die vier Engel, die bereitgemacht worden sind für die Stunde und [den] Tag und [den] Monat und [das] Jahr, um ein Drittel der Menschen zu töten.

Und die Zahl der Reiterheere war zwei Myriaden mal Myriaden; ich hörte deren Zahl. Und so sah ich die Pferde in der Vision und die darauf saßen: Sie hatten feuerrote und hyazinthblaue und schwefelgelbe Brustpanzer; und die Köpfe der Pferde waren wie Löwenköpfe, und aus ihren Mäulern kam Feuer und Rauch und Schwefel hervor. Durch diese drei Plagen wurde ein Drittel der Menschen getötet, von dem Feuer und dem Rauch und dem Schwefel, die aus ihren Mäulern hervorkamen. Denn die Gewalt der Pferde liegt in ihren Mäulern und in ihren Schwänzen; denn ihre Schwänze sind gleich Schlangen und haben Köpfe, und mit diesen richten sie Schaden an.

Aber die übrigen der Menschen, die durch diese Plagen nicht getötet wurden, bereuten die Werke ihrer Hände nicht, so daß sie die Dämonen nicht [mehr] angebetet hätten sowie die Götzen aus Gold und Silber und Kupfer und Stein und Holz, die weder sehen noch hören, noch gehen können; und sie bereuten ihre Mordtaten nicht noch ihre spiritistischen Bräuche, noch ihre Hurerei, noch ihre Diebstähle.

Offenbarung 9:13-21

An die Völker der Christenheit!

Die Hauptversammlung der Internationalen Bibelforscher-Vereinigung entbietet ihre besten Wünsche!

Als Christen und Zeugen für den Namen Jehovas erachten wir es als unser Vorrecht und unsere Pflicht, Ihre Aufmerksamkeit auf folgende lebenswichtige Tatsache zu lenken:

Erstens:

Gott hat aus einem Blute alle Völker und Nationen der Menschen geschaffen, um auf Erden zu wohnen, und hat allen Völkern gleiche Rechte verliehen. Daher gibt es keine gerechte Ursache oder Entschuldigung für eine Nation, gegen eine andre Krieg zu führen.

Zweitens:

Die hervorragendsten Nationen der Erde behaupten, christliche Nationen zu sein, und zusammengenommen bilden sie die „Christenheit“ oder das „organisierte Christentum“, wie es genannt wird. Die Männer, die hauptsächlich für den Anspruch „christliche Nationen“ verantwortlich sind, sind die Geistlichen der verschiedenen religiösen Benennungen, die sich zwar nach dem Namen des Herrn Jesus Christus nennen, aber in Wirklichkeit ihn verleugnet haben. Mit ihrer Behauptung, die Nationen seien christliche, beabsichtigen sie, die Völker glauben zu machen, daß die Nationen, obgleich sie militärisch und grausam sind, dennoch Vertreter Gottes und seines Christus auf Erden wären. Ein Solcher Anspruch ist falsch und betrügerisch und hat den Sinn von Millionen aufrichtiger Menschen von dem wahren Gott und seinem Christus abgewandt. Der unsichtbare Herrscher der Nationen dieser sogenannten „Christenheit“ oder des „Organisierten Christentums“ ist Satan der Teufel; er ist der Vater des Planes, ein sogenanntes „organisiertes Christentum“ zu bilden, um die Völker zu täuschen und in Unterwerfung ihm und seinen Vertretern gegenüber zu halten.

Ferner: Die Volksmassen der Nationen sind berechtigt, sich selbst durch eine Regierung für das Volk und zur allgemeinen Wohlfahrt aller zu regieren, aber, anstatt daß das Volk sich solcher Rechte erfreute, herrscht heute eine kleine Minderheit. Die Geldmacht der Welt ist in die Hände einiger weniger Menschen, zusammen als „Hochfinanz“ bezeichnet, konzentriert, und diese wiederum haben ihrerseits die Männer, die die Gesetze der Nationen geben und ausführen, beeinflußt, wobei die ungetreue Geistlichkeit vorsätzlich ihren Einfluß mit großen Geldmännern und Berufspolitikern vereinigt hat. Dieser bezeichnete gottlose Bund bildet die herrschende Macht, die die Völker bedrückt. Die Volksmassen, in Unkenntnis der wahren Tatsachen handelnd, haben dieses „organisierte Christentum“ in die Höhe gehalten, getragen, unterstützt und unterhalten; und ohne die Unterstützung durch das allgemeine Volk könnte das gottlose Bündnis, das das „organisierte Christentum“ ausmacht, nicht länger bestehen.

Drittens:

Jahrhundertelang waren die Vorrechte, deren sich die Menschen erfreuten, sehr ungleichmäßig und unbillig verteilt; die Massen haben den Wohlstand der Welt zwar erzeugt, aber sind ungerechterweise der Früchte ihrer Arbeit beraubt worden. Ferner lehren die Führer der Christenheit den Menschen statt die Lehren des Herrn, dem nachzufolgen sie vorgeben, ihre Mitgeschöpfe zu ermorden. Die Herrscher verschmelzen das gewöhnliche Volk mit dem Militarismus, um alle Leute zu einem Bestandteil ihres großen Kriegsapparates zu machen und sie diesem zu unterwerfen. Durch ungerechte Gesetze wurde das gewöhnliche Volk gegen seinen eigenen Wunsch gezwungen, gegeneinander in den Krieg zu ziehen, woraus große Trübsale und viele Leiden über dasselbe gekommen und wodurch so viele Herzen gebrochen worden sind, indessen Millionen in ein frühzeitiges Grab gehen mußten. Das „organisierte Christentum“ hat ein taubes Ohr gegenüber den Gesuchen und dringenden Bitten des Volkes um Abhilfe gezeigt, und nun findet der Schrei des bedrückten Volkes ein offenes Ohr bei Jehova Gott, und seine Zeit ist gekommen, dem Volke Befreiung und Freiheit zu verschaffen.

Viertens:

Jehova ist der allein wahre Gott, der Freund und Wohltäter der Völker. Er Hat jetzt seinen geliebten Sohn Jesus Christus auf seinen Thron erhoben, und fordert alle Völker auf, zu hören und dem zu gehorchen, der der Erde rechtmäßiger König ist.

Fünftens:

Die Könige und Gewalthaber der Erde, die den bezeichneten gottlosen Bund bilden, sind gebührend in Kenntnis gesetzt worden, daß Gott seinen König auf seinen Thron gesetzt hat, und daß sein Königreich herbeigekommen ist; aber sie weigern sich, es zu beachten, und wandeln in Finsternis einher. Darum hat Gott beschlossen und erklärt, daß über die Welt eine Zeit der Trübsal kommen soll, dergleichen nicht gewesen ist, und daß während dieser Trübsal das Gebilde, genannt „Christenheit“ oder „organisiertes Christentum“, und alles, was zur Organisation Satans gehört, aufgelöst werden soll; und daß Christus Jesus, der gerechte König, seine ganze Vollmacht ergreifen und die Völker der Erde leiten und segnen wird.

Sechstens:

Allen denkenden Menschen muß offenbar sein, daß Abhilfe, Erleichterung und die Segnungen, wonach sie so sehr verlangen, ihnen niemals von dem ungerechten Geist dieses „Christentums“, oder der „organisierten Christenheit“ kommen können, und daß es keinen vernünftigen Grund gibt, solch ein heuchlerisches und bedrückendes System länger zu unterstützen. In dieser Stunde der Verwirrung läßt Jehova Gott an die Völker die Aufforderung ergehen, die Organisation dieses Scheinchristentums oder der „organisierten Christenheit“ aufzugeben, sie für immer zu verlassen, sich vollständig davon abzuwenden und ihr keinerlei Unterstützung zuzuwenden, worin sie auch bestehen möge, weil es des Teufels Einrichtung ist; und daß die Völker die Ergebenheit und Unterwürfigkeit ihrer Herzen gänzlich Jehova Gott, seinem König und seinem Königreich zuwenden sollen, um volle Freiheit und Gottes Segnungen, die er für sie in Bereitschaft hält, zu empfangen.

Siebentens:

Viertausend Jahre lang haben die Juden den Wunsch nach dem Kommen des messianischen Königreiches gehegt; neunzehnhundert Jahre lang war dieses Königreich die Hoffnung wirklicher Christen. Nun ist es herbeigekommen! Seiner Verheißung getreu, wird Gott während und durch die Herrschaft des Christus die Lasten von den Völkern nehmen, sie vom Krieg befreien, von Betrug und Unterdrückung, von Krankheit, Leiden und Tod, und ihnen eine gerechte Regierung und die Segnungen ewigen Friedens, Wohlergehens, Lebens und endlosen Glückes geben.

Quelle: "Jehovas Zeugen in Gottes Vorhaben", S.116-118;
"Der Wachtturm", 1927, S.339, 340;
"Licht", Band 1, S.163-167