Sind die Zeugen Jehovas politisch neutral? Wer ihre Geschichte nur an der Oberfläche kennt, wird dies sicher bejahen. Doch es gibt zahlreiche Dokumente, die genau das Gegenteil beweisen. Sie zeichnen das Bild einer Organisation, die ihren Mitgliedern Neutralität predigt, selbst aber zu jedem Kompromiss bereit ist, wenn er ihren eigenen materiellen Interessen dient.
Zeige mir, wer deine Freunde sind und ich sage dir, wer du bist, lautet ein geläufiges Sprichwort. Im Falle der Zeugen Jehovas dürfte die Antwort demnach recht eindeutig ausfallen. Wie die Praxis zeigt, pflegt nämlich die Wachtturm-Gesellschaft als Dachorganisation der Zeugen Jehovas beste Beziehungen zur übrigen Sektenwelt. Und sie umgibt sich immer wieder mit Leuten, die Scientology nahe stehen.
- Jeff Brumley
John Chimiklis, Einwohner von Port St. Lucie, freut sich auf die Gelegenheit, die Leute wissen zu lassen, was es mit Jehovas Zeugen auf sich hat.
- Stephan E.
Die anwesenden Zeugen Jehovas ließen keine Emotion erkennen, als das Bundesverwaltungsgericht am 19.12.2000 sein Urteil zur Verfassungsbeschwerde der Religionsgemeinschaft bekannt gab:
Das Urteil des Bundesverwaltungsgerichts vom 26. Juni 1997... verletzt die Beschwerdeführerin in ihrem Recht aus Artikel 140 des Grundgesetzes... Es wird aufgehoben. Die Sache wird an das Bundesverwaltungsgericht zurückverwiesen.
- D. Moeller
An das Bundesverwaltungsgericht
Hardenbergstraße
110623 Berlin
Urteil BverfG v.19.12.00 / 2 BvR 1500/97
„Verfassungsbeschwerde der Zeugen Jehovas“
- infolink
KARLSRUHE - Die Zeugen Jehovas sind noch nicht am Ziel. Das ist nach der Entscheidung der Karlsruher Richter vom Dienstag klar. Sie haben aber einen wichtigen Teilerfolg errungen.
Der Staat darf von Religionsgemeinschaften keine "Loyalität" fordern, erklärte jetzt das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe, auch wenn er ihnen Vergünstigungen verspricht. Karlsruhe rügte damit genau das Merkmal, das der Berliner Senat erfunden hatte, um der christlichen Sekte die Anerkennung als Körperschaft des öffentlichen Rechts einst zu verweigern. Schon seit zehn Jahren bemühen sich die Zeugen Jehovas um diesen Status, der ihnen in vielen Bereichen die Arbeit erleichtern würde. Sie wären dann von Grunderwerbs-und Erbschaftssteuer befreit, hätten planungsrechtliche Vorteile beim Bau ihrer "Königreichssäle" und auch besseren Zugang zur Seelsorge in Krankenhäusern und Gefängnissen.