Anderen schweren Missetaten müssen die Ältesten ihre besondere Aufmerksamkeit schenken; sie müssen feststellen, was zu tun ist, um einem reuevollen Missetäter zu helfen und die geistige Gesundheit aller in der Versammlung zu schützen.
Dazu gehören Sünden wie Ehebruch, Hurerei, Abtrünnigkeit und Trunkenheit. ... Bevor ein Komitee gebildet wird, untersuchen Älteste, ob die Beschuldigung begründet ist. Die Übertretung muss schwer genug sein, um gemäß der Heiligen Schrift einen Gemeinschaftsentzug nach sich ziehen zu können. Für die Missetat muß es entweder zwei Zeugen geben, oder es muß ein Geständnis vorliegen. ("Gebt acht auf euch selbst und auf die ganze Herde", vertrauliches Regelhandbuch nur für Älteste; 1991, Seite 109)
Was für Beweismaterial ist zulässig? Es muß zwei oder drei Augenzeugen geben, nicht nur Personen, die das wiedergeben, was sie gehört haben; gibt es nur einen Zeugen, kann nichts unternommen werden (5. Mo. 19:15; Joh. 8:17). Ein Schuldbekenntnis in schriftlicher oder mündlicher Form kann als schlüssiger Beweis angenommen werden, ohne daß weitere Beweise zur Bestätigung erforderlich sind (Jos. 7:19). Stichhaltige Umstandsbeweise, wie zum Beispiel eine Schwangerschaft oder die Tatsache (die von mindestens zwei Personen bezeugt sein muß), dass der Beschuldigte unter unpassenden Umständen die ganze Nacht mit einer Person vom anderen Geschlecht (Oder mit jemandem, der als Homosexueller bekannt ist) in der gleichen Wohnung verbracht hat, sind zulässig. Die Zeugenaussagen von Jugendlichen können berücksichtigt werden; es liegt bei den Ältesten, zu entscheiden, ob die Aussagen glaubwürdig klingen. Auch das Zeugnis von Ungläubigen kann herangezogen werden, aber es ist sorgfältig abzuwägen. Wenn zwei oder drei Personen Zeugen derselben Art der Missetat sind, aber jeder von ihnen Zeuge eines anderen Vorfalls ist, kann ihre Aussage ebenfalls berücksichtigt werden. Beweise dieser Art können als Nachweis der Schuld gelten, doch sollten vorzugsweise zwei Zeugen desselben Vorfalls der Missetat vorhanden sein. (Gebt acht ..., 1991, Seite 111)
Läßt sich durch die Aussagen von zwei Zeugen oder auf andere Weise eindeutig nachweisen, daß der Betreffende sich einer schweren Missetat schuldig gemacht hat? (Gebt acht ..., 1991, Seite 120)
Um eine Missetat nachzuweisen, deren jemand beschuldigt wird, müssen mindestens zwei Zeugen vorhanden sein (Johannes 8:17; Hebräer 10:28). Falls die Person die Beschuldigung zurückweist und nur unser Zeugnis vorliegt, muß die Angelegenheit Jehova überlassen werden (1. Timotheus 5:19, 24, 25). Das geschieht in dem Bewußtsein, daß vor Jehova alle Dinge „bloßgelegt" sind und daß, wenn der Betreffende schuldig ist, seine Sünden ihn schließlich „einholen" werden (Hebräer 4:13; 4. Mose 32:23). Angenommen, die Person weist die Beschuldigung zurück und wir sind der einzige Belastungszeuge. Müßten wir nun mit einer Gegenklage wegen Verleumdung rechnen? Nicht wenn wir mit keinem Uneingeweihten über die Angelegenheit gesprochen haben. Es ist nicht verleumderisch, diejenigen, die die Befugnis und die Verantwortung haben, zu beaufsichtigen und Dinge richtigzustellen, über etwas zu unterrichten, was die Versammlung betrifft. Das ist sogar im Einklang mit unserem Wunsch, stets das zu tun, was richtig und loyal ist. (Vergleiche Lukas 1:74, 75.) (Der Wachtturm, 15. August 1997, Seiten 27-28)
Dennoch kann eine Versammlung nach den biblischen Vorschriften nur dann etwas in rechtlicher Hinsicht unternehmen, wenn es für eine Tat zwei oder mehr Augenzeugen oder ein Geständnis gibt. Wir mögen also von einer Sache sehr stark überzeugt sein, aber ohne diese bibelgemäßen Beweise können die Ältesten in rechtlicher Hinsicht nichts unternehmen. Damit wird in keiner Weise unterstellt, dass wir dem Überbringer einer Information nicht glauben, aber wie Du in Deinem Brief feststellst: Wichtig ist, wie Jehova die Dinge sieht. Da dies Gottes Anweisung an die ist, die Vergehen untersuchen, müssen die Ältesten sich an die Bibel halten. – 5. Mose 17:6; 19:15; 1. Timotheus 5:19. Einige Dinge stehen aufgrund von hinreichenden Beweisen oder einem Geständnis, oder beidem, fest. Wie sieht die Situation aber aus, wenn jemand vor den Ältesten, die den Fall behandeln, erscheint und aufrichtige Reue zeigt? In diesem Fall würden die Ältesten einen solchen Mann zurechtweisen, "mit Strenge“, wie es in Titus heißt. (Titus 1:13) Die Entscheidung, jemanden zurechtzuweisen oder ihm die Gemeinschaft zu entziehen, ist den Ältesten einer jeden Versammlung überlassen. Es liegt an ihnen, alle Anschuldigungen und alle Behauptungen, man empfinde Reue, abzuwägen. Im Falle von Titus wirst Du den Grund erkennen, warum der Apostel Paulus ihn in Kreta zurückließ: "...damit die Dinge berichtigen mögest, die mangelhaft waren, und von Stadt zu Stadt Ernennungen älterer Männer vornehmest, wie ich dir Weisung gab.“ (Titus 1:5) Diese älteren Männer hatten die Verantwortung, die Dinge in der Versammlung zu behandeln, wie auch die "älteren Männer“ im alten Israel sich dieser Dinge angenommen hätten. (Zitate aus einem offiziellen Brief der Dienstabteilung der Watchtower Society bezüglich des Missbrauchs der Stieftochter von Daniel Fitzwater.)
Moreno sagte, dass die Wahrheit am Ende immer herauskomme. „Jemand taucht aus dem Nichts auf, und jetzt kann man etwas unternehmen“, sagte er. Moreno sagte, zwei verschiedene Ankläger würden als zwei Zeugen zählen, wenn sie die Beschuldigung von sexuellem Missbrauch erheben. (Louisville Courier-Journal, Kentucky, 4. Januar 2001)
Brown sagte, der Glaube fordere, dass wenigstens zwei Zeugen irgendein Fehlverhalten beweisen können, darunter Kindesmissbrauch, weil das das sei, was die Bibel lehre. Aber statt eines zweiten Zeugen können auch bestätigende Beweise verwendet werden, sagte Brown (Associated Press (AP), 11. Februar 2001)
Die Kirche, die etwa 6 Millionen Mitglieder weltweit hat, darunter 1 Million in den Vereinigten Staaten, fordere zwei Zeugen, weil die Bibel dieses Erfordernis nenne, um eine Sünde festzustellen, sagte er. (Associated Press (AP, Dienstag, 22. Januar 2002)
Brown sagte, die Kirche, die etwa 6 Millionen Mitglieder weltweit hat, darunter 1 Million in den Vereinigten Staaten, fordere zwei Zeugen, weil die Bibel dieses Erfordernis nenne, um eine Sünde festzustellen. (The Seattle Times, 23. Januar 2002)
Das Zwei-Zeugen-Erfordernis betrifft die Behandlung von Übertretungen in der Kirche", sagte Brown. "SIe hat nichts damit zu tun, wie wir mit Verbrechen umgehen. (SACRAMENTO BEE, Samstag, 26. Januar 2002)
Von den Ältesten wird erwartet, dass sie den Fall untersuchen, wenn ein Zeuge Jehovas des Kindesmissbrauchs beschuldigt wird. Die Sache läuft folgendermaßen ab: Zwei Älteste kommen getrennt mit dem Beschuldigten und mit dem Ankläger zusammen, um zu sehen, was jeder dazu zu sagen hat. Wenn der Angeklagte die Beschuldigung abstreitet, mögen die Ältesten ihm die Gelegenheit bieten, dem Ankläger in ihrer Gegenwart gegenüberzutreten. Wenn der Angeklagte bei diesem Treffen die Beschuldigung immer noch abstreitet und es keine weiteren Personen gibt, die sie bestätigen können, können die Ältesten zu diesem Zeitpunkt nichts in der Versammlung unternehmen. Warum nicht? Als Organisation, die sich auf die Bibel stützt, müssen wir uns an das halten, was die Bibel sagt, nämlich: „Kein einzelner Zeuge sollte sich gegen einen Mann hinsichtlich irgendeines Vergehens oder irgendeiner Sünde erheben, im Falle irgendeiner Sünde, die er begehen mag ... Auf die Aussage zweier Zeugen oder auf die Aussage dreier Zeugen sollte die Sache feststehen.“ (5. Mose 19:15) Jesus bestätigte diesen Grundsatz nochmals, wie in Matthäus 18:15-17 aufgezeichnet ist. Doch wenn zwei Personen Zeugen für getrennte Vorfälle desselben Fehlverhaltens sind, kann ihre aussage als hinreichend angesehen werden, um etwas zu unternehmen. (Zitate aus der Erklärung zu Kindesmissbrauch auf der offiziellen Wachtturm-Medienwebseite unter http://www.JW-Media.org)
Wir müssen jedoch die klare Anweisung der Bibel im Sinn behalten: 'Kein einzelner Zeuge sollte sich gegen einen Mann hinsichtlich irgendeines Vergehens oder irgendeiner Sünde erheben, im Falle irgendeiner Sünde, die er begehen mag. Auf die Aussage zweier Zeugen oder auf die Aussage dreier Zeugen sollte die Sache feststehen'. (The Guardian, Großbritannien, 10. Juni 2002)
Erstens, wenn gegen jemanden eine Anschuldigung erhoben wird, dann muss derjenige gestehen oder es müssen zwei Augenzeugen da sein, die die Tat bestätigen: "Kein einzelner Zeuge sollte sich gegen einen Mann hinsichtlich irgendeines Vergehens oder irgendeiner Sünde erheben... Auf die Aussage zweier Zeugen oder auf die Aussage dreier Zeugen sollte die Sache feststehen.“ (5. Mose 19:15) (BBC Panorama auf ihrer Webseite, Freitag, 12. Juli 2002)
In den Vereinigten Staaten wird von den Ältesten erwartet, dass sie den Fall untersuchen, wenn ein Zeuge Jehovas des Kindesmissbrauchs beschuldigt wird. Die Sache läuft folgendermaßen ab: Zwei Älteste kommen getrennt mit dem Beschuldigten und mit dem Ankläger zusammen, um zu sehen, was jeder dazu zu sagen hat. Wenn der Angeklagte die Beschuldigung abstreitet, mögen die Ältesten ihm die Gelegenheit bieten, dem Ankläger in ihrer Gegenwart gegenüberzutreten. Wenn der Angeklagte bei diesem Treffen die Beschuldigung immer noch abstreitet und es keine weiteren Personen gibt, die sie bestätigen können, können die Ältesten zu diesem Zeitpunkt nichts in der Versammlung unternehmen. Warum nicht? Als Organisation, die sich auf die Bibel stützt, müssen wir uns an das halten, was die Bibel sagt, nämlich: „Kein einzelner Zeuge sollte sich gegen einen Mann hinsichtlich irgendeines Vergehens oder irgendeiner Sünde erheben, im Falle irgendeiner Sünde, die er begehen mag ... Auf die Aussage zweier Zeugen oder auf die Aussage dreier Zeugen sollte die Sache feststehen.“ (5. Mose 19:15) Jesus bestätigte diesen Grundsatz nochmals, wie in Matthäus 18:15-17 aufgezeichnet ist. (J.R. Brown, Zitat aus der Erklärung, die von J.R. Brown an Betsan Powys [BBC Panorama-Reporterin] am 9. Mai 2002 gefaxt und in der offiziellen Watchtower-Medienwebseite unter http://www.jw-media.org um dieselbe Zeit eingestellt wurde, als die BBC-Sendung Panorama ausgestrahlt wurde.)
Brown, der Sprecher der Zeugen, wollte nicht über einzelne Fälle sprechen, machte sich aber über Beschuldigungen lustig, die Zeugen schützten Kinderschänder. Ja, die Zeugen würden an die Regel mit den zwei Augenzeugen glauben, sagt er, aber das sei nicht der einzige Weg, einen Täter zu erwischen. "Man kann nicht sagen, wir würden nichts unternehmen, wenn es keine zwei Zeugen gibt“, sagt Brown. Nach seinen Worten müssen die Zeugen nicht zuerst zu den Ältesten gehen, ehe sie die weltlichen Behörden rufen. Den Opfern und ihren Angehörigen stehe es frei, nach Belieben die Polizei zu rufen, sagt er, obwohl einige das nicht tun. (St. Petersburg Times, 22. August 2002)
Wenn der Beschuldigte leugnet, dass der Missbrauch stattgefunden hat, wird die Anklage fallen gelassen, wenn nicht ein weiterer Zeuge die Geschichte untermauern kann. Diese Regel gründet sich auf das Bibelbuch 5. Mose: "Kein einzelner Zeuge sollte gegen einen Mann wegen eines Irrtums oder einer Sünde aufstehen." Praktisch wird die Anklage des Kindes abgewiesen, wenn nicht jemand anderer den Missbrauch sah oder sich ein Kind mit einer Anschuldigung gegen dasselbe Kirchenmitglied meldet. "Wir sind durch die Schrift gebunden", sagte Thomas. „Aber wir würden es auch mit nur einem Zeugen immer noch den Behörden melden“, so dass das Opfer „den Schutz der weltlichen Behörden“ erhält." Aber Missbrauch wird selten in Gerichtsbezirken gemeldet, wo eine Anzeige keine Pflicht ist, sagte Bowen. Wenn der Pädophile die Sünde gesteht, wird er bestraft, oft durch einen Gemeinschaftsentzug. Ein ständiger vertraulicher Bericht wird von den Ältesten festgehalten, und dass Büro in Georgetown wird benachrichtigt. Aber der Versammlung erzählt man nicht von dem Verbrechen – nur von der Strafe. Familienmitgliedern und Opfern ist es auch verboten, mit anderen Versammlungsmitgliedern über den Missbrauch zu reden. Ein Gemeinschaftsentzug oder eine Exkommunikation beinhaltet, von der Gemeinde und der Familie wenigstens ein Jahr lang geächtet zu werden. Von dem geächteten Mitglied wird dennoch erwartet, dass es die Zusammenkünfte besucht. Sollte ein Pädophiler in eine andere Versammlung umziehen, werden die Ältesten benachrichtigt und die Berichte weitergeschickt. Thomas sagte, die Ältesten müssten die Privatsphäre eines Beschuldigten schützen, besonders wenn er bereut hat, doch sie seien angewiesen, ihn sorgfältig zu überwachen und daran zu hindern, alleine mit Kindern zu sein. Bowen, der letzten Monat ausgeschlossen wurde, nachdem er für schuldig befunden wurde, "Spaltungen zu verursachen“, brandmarkte den Prozess und merkte an, der Mantel Vertuschens erlaube es den Pädophilen, im "Zeugniswerk“ von Haus zu Haus zu gehen, ohne dass jemand außer den Ältesten etwas weiß. Das Erfordernis der zwei Zeugen sei in Fällen von sexuellem Missbrauch lächerlich, sagte er. Und obwohl Älteste wohlmeinend sein mögen, seien sie nicht geschult, Opfer zu befragen oder mit ihnen umzugehen, sagte er. (The Toronto Sun, 1. September 2002)
Brown, der Sprecher der Zeugen, sagte, die Kirche fordere zwar zwei Augenzeugen oder andere zwingende Beweise, ehe es zu einer Kirchenstrafe komme, aber das sei eben Kirchenvorschrift. Er sagte, die Kirche verbiete Mitgliedern nicht, Verbrechen bei der Polizei anzuzeigen. (Mid-Valley Sunday, 6. Oktober 2002)
John Brown sagt, die Kirche verbiete die Bestrafung eines beschuldigten Schänders, der die Anschuldigung bestreitet, wenn es für den Missbrauch keinen zweiten Augenzeugen gibt. (Tucson, Arizona News, 6. September 2002)
Brown, der Sprecher der Zeugen, sagte, die Kirche fordere zwar zwei Augenzeugen oder andere zwingende Beweise, ehe es zu einer Kirchenstrafe komme, aber das sei eben Kirchenvorschrift. Er sagte, die Kirche verbiete Mitgliedern nicht, Verbrechen bei der Polizei anzuzeigen. „Wir versuchen nicht, nach dem Gesetz zu bestrafen“, sagte er. „Das ist aus unserer Sicht etwas anderes. Ja, ein Kinderschänder sollte bestraft werden, auch wenn er 10-15 Jahre im Gefängnis sitzen muss." (Mid-Valley Sunday, Oregon, 5. Oktober, 2002 ; Associated Press, 7. Oktober, 2002)
"Der Generalanwalt der Kirche Philip Brumley sagte, die kircheneigene Untersuchung früherer Prozesse habe herausgefunden, dass Kirchenälteste nichts Verkehrtes taten, als sie versuchten, Opfer zu schützen, sich an die Anzeigepflicht zu halten und an biblischen Ermahnungen gegen das Annehmen von Anschuldigungen durch einen einzelnen Zeugen festzuhalten. "Wir verabscheuen Kindesmissbrauch“, sagte Brumley. „Die Behauptung oder Beschuldigung, es gäbe Vertuschung oder Leichtfertigkeit bei Kindesmissbrauch, ist ganz weit von der Wahrheit entfernt." (CNN.com, "Klagen machen Vertuschung von sexuellem Missbrauch durch Zeugen Jehovas geltend", Dienstag, 29. Juli 2003)