Obwohl sich die Zeugen, wenn nötig, an weltliche Gesetze halten, sagt Zeugensprecher Brown, die Gruppe behandle solche Dinge lieber geistlich.


"Wir behandeln Fehlverhalten, Sünde und Übertretung", sagt er. "Denn dafür ist eine Religionsgemeinschaft doch da. Wir schalten nicht die Justizbehörden ein. Wir behandeln nur, ob jemand bereut." (Christianity Today, 26. Januar 2001)

Doch, J.R. Brown, nationaler Sprecher der Organisation, sagte, Jehovas Zeugen behandelten Kindesmissbrauch in der Versammlung streng, aber es sei nicht Aufgabe der Kirche, Missbrauch anzuzeigen. "Nichts hindert sie daran, die Behörden zu rufen", sagte Brown. "Sie müssen nicht zuerst uns rufen. Diese Dinge sind voneinander getrennt. Wenn der Täter zur Versammlung gehört, werden wir die Sache in kirchlichem Rahmen behandeln. Aber wenn er auch bei den Behörden angezeigt wird, werden wir nicht versuchen, ihn abzuschirmen.." ... Brown, der nationale Sprecher, sagte, Älteste der Zeugen Jehovas würden sexuellen Missbrauch in Bundesstaaten anzeigen, wo das Gesetz dies fordere. "Wenn es sich um einen Bundesstaat handelt, in dem Geistliche Anzeige erstatten müssen, sehen wir das natürlich so, dass das Vorrang vor dem Kirchenprivileg hat", sagte er. (Mid-Valley Sunday Oregon News, 5. Oktober 2002 ; Associated Press, 7. Oktober 2002)

[J.R. Brown] sagte, es gebe keine Vorschriften, die die Anzeige eines Verbrechens bei den Behörden verbieten würden. "Wir kümmern uns um die Übertretung oder Sünde des Kindesmissbrauchs. Wir unterscheiden das von dem kriminellen Aspekt“, sagte Brown. "Unsere Ansicht ist: Die Kirche kümmert sich um die Sünde, die weltlichen Behörden – Cäsar, wenn Sie so wollen – um die kriminelle Seite.“ Die Kirche – sie hat 6 Millionen Mitglieder weltweit, darunter 1 Million in den Vereinigten Staaten – fordere zwei Augenzeugen, weil die Bibel das fordert, um eine Sünde festzustellen, sagte er. „Wo der Staat eine Strafanzeige fordert, kommen wir dem nach“, sagte er. "Unsere Politik soll das Opfer sexueller Belästigung schützen; sie soll unschuldige Kinder schützen und verhüten, dass sich Pädophile bei uns bewegen können." (Associated Press, Dienstag, 22. Januar 2002)

In einem Interview aus seiner Wohnung in New York sagte Kirchensprecher J.R. Brown am Dienstag, den Ältesten werde gesagt, sie sollten sich an die Gesetze halten, die für entsprechende Berufsgruppen eine Anzeige von Kindesmissbrauch zur Pflicht machten. "Es sollte klar sein, dass die Kirche alle Sünden und Übertretungen intern behandelt", sagte er. "Wenn es sich bei solchen Sünden um Verbrechen handelt, dann ist das Sache der Polizei." ... Brown, der Sprecher der Kirche, bestritt, dass Opfern abgeraten werde, Missbrauch oder andere Verbrechen anzuzeigen. "Wir machen klar, dass es Sache des einzelnen ist, ob er Anzeige erstattet. Wissen Sie, viele tun es lieber nicht", sagte er. "Wir züchtigen sie nicht." (THE SPOKANE REVIEW, Mittwoch, 23. Januar 2002)

Die Richtschnur für die Ältesten ist: Wenn ihr auf einen mutmaßlichen Missbrauch aufmerksam werdet, ruft dieses Büro an. ... Sehen Sie, das erste, was wir sicherstellen müssen, ist der Schutz des Kindes, das hat Priorität. ... Wir haben Kinderschutzvorschriften. (Paul Gillies, offizieller Sprecher der Watchtower Bible & Tract Society (BBC PANORAMA, "Suffer the Little Children", 14. Juli 2002)

Von den Ältesten wird erwartet, dass sie den Fall untersuchen, wenn ein Zeuge Jehovas des Kindesmissbrauchs beschuldigt wird. Zwei Älteste kommen getrennt mit dem Beschuldigten und mit dem Ankläger zusammen, um zu sehen, was jeder dazu zu sagen hat. Wenn der Angeklagte die Beschuldigung abstreitet, mögen die Ältesten ihm die Gelegenheit bieten, dem Ankläger in ihrer Gegenwart gegenüberzutreten. Wenn der Angeklagte bei diesem Treffen die Beschuldigung immer noch abstreitet und es keine weiteren Personen gibt, die sie bestätigen können, können die Ältesten zu diesem Zeitpunkt nichts in der Versammlung unternehmen. Warum nicht? Als Organisation, die sich auf die Bibel stützt, müssen wir uns an das halten, was die Bibel sagt, nämlich: „Kein einzelner Zeuge sollte sich gegen einen Mann hinsichtlich irgendeines Vergehens oder irgendeiner Sünde erheben, im Falle irgendeiner Sünde, die er begehen mag ... Auf die Aussage zweier Zeugen oder auf die Aussage dreier Zeugen sollte die Sache feststehen.“ (5. Mose 19:15) Jesus bestätigte diesen Grundsatz nochmals, wie in Matthäus 18:15-17 aufgezeichnet ist. Doch wenn eine zweite glaubwürdige Beschuldigung von jemand anderem gegen dieselbe Person erhoben wird, sind die Ältesten durch die Bibel ermächtigt, sich mit dem Fall zu befassen. Doch auch dann, wenn die Ältesten nichts als Versammlung unternehmen können, wird von ihnen erwartet, dass sie die Beschuldigung dem Zweigbüro der Zeugen Jehovas in ihrem Land melden, wenn es das örtliche Datenschutzgesetz zulässt. Über das Abfassen eines Berichts an das Zweigbüro der Zeugen Jehovas mag das Gesetz von den Ältesten fordern, selbst nicht bestätigte oder unbegründete Anschuldigungen den Behörden zu melden. Wenn das so ist, dann erwarten wir von den Ältesten, dass sie sich dem fügen. Zusätzlich mag das Opfer die Sache bei den Behörden anzeigen wollen, und es ist sein uneingeschränktes Recht, das zu tun. (Offizielle Erklärung der Watchtower Society auf ihrer Webseite www.JW-Media.org, Mai 2002)

John Robert (J.R.) Brown, Leiter des Büros für Öffentlichkeitsarbeit der Zentrale in Brooklyn , weist zurück, was Bowen sagt. Brown erklärt, sie ließen den Beschuldigten inicht in Gegenwart von Eltern und drei Ältesten gegenüberstellen. Es wird auch niemandem mit einem Gemeinschaftsentzug gedroht. Selbst Personen, die sich in der Organisation schwerer Verbrechen schuldig gemacht haben, können Zeugen Jehovas bleiben, wenn ein Rechtskomitee sie für reuig befunden hat. Wenn jemand sich des Kindesmissbrauchs schuldig gemacht hat, kann er unter keinen Umständen als Ältester dienen. "Älteste sind Religionsführer", sagt Brown. (SPIEGEL ONLINE - 12. Juni 2002)

Wenn der Beschuldigte gegenübergestellt wird und gesteht, dass er sich des Kindesmissbrauchs schuldig gemacht hat, werden die Ältesten das Zweckmäßige unternehmen. Wenn er keine Reue zeigt, wird man ihn kein Mitglied der Versammlung mehr sein lassen. Selbst wenn er bereut und im Innersten getroffen ist und damit energisch entschlossen ist, kein solches Verhalten in der Zukunft mehr zu zeigen, trifft zu, was im Wachtturm vom 1. Januar 1997 gesagt wurde. Es hieß dort: „Zum Schutz unserer Kinder gilt: Ein Mann, von dem bekannt ist, dass er ein Kind sexuell missbraucht hat, eignet sich nicht, eine verantwortungsvolle Stellung in der Versammlung zu bekleiden. Auch kann er nicht als Pionier [Vollzeitmissionar der Zeugen Jehovas] dienen oder eine andere Form besonderen Vollzeitdienstes verrichten.“ (1. Timotheus 3:2-7, 10) Wir handeln so, weil es uns am Herzen liegt, biblische Grundsätze aufrecht zu erhalten und unsere Kinder zu schützen. Von jedem in unserer Organisation wird erwartet, dass er den gleichen Erfordernissen nachkommt, körperlich, seelisch, moralisch und geistig rein zu sein. – 1. Korinther 7:1; Epheser 4:17-19; 1. Thessalonicher 2:4. In wenigen Fällen sind Einzelne, die sich des Kindesmissbrauchs schuldig gemacht haben, in Ämter in der Versammlung ernannt worden, wenn ihr Verhalten in jeder anderen Hinsicht jahrzehntelang vorbildlich war. ... (Offizielle Erklärung der Watchtower Society auf ihrer Webseite www.JW-Media.org, Mai 2002)

Kirchenvertreter der Zeugen Jehovas in New York bestreiten, dass die Kirche kriminelle Machenschaften decke. "Wir haben solche Vorschriften nicht. Unsere Vorschriften erlauben jedem, Anzeige zu erstatten, wenn er das tun will", sagte J.R. Brown, amerikanischer Sprecher der Organisation der Zeugen Jehovas. "Wir befolgen streng die Gesetze. Wir sperren uns keineswegs dagegen, dass die zuständigen Behörden benachrichtigt werden." Brown sagte, dass ...die Kirche in solchen Dingen allgemeinen Richtlinien folge. "Wir folgen einer generellen Politik, dass wir keinen Zeugen Jehovas rechtlich unterstützen, der eines Verbrechens beschuldigt wird. Wir benutzen unsere Spenden nicht dazu, einen Zeugen Jehovas zu verteidigen, der eines Verbrechens beschuldigt wird", sagte Brown. Er meinte aber auch, das Hauptproblem sei nicht das Image der Kirche. "Wenn jemand denkt, die darum besorgt sind, als Hirten die Versammlungsmitglieder zu schützen und geistlich zu betreuen", sagte er. "Ob jemand von jemand anderem in der Versammlung missbraucht wurde oder ob diese Person ein ernannter Ältester ist oder nicht, wir sehen das als entsetzliches Verbrechen an einem Kind oder einem anderen an", sagte Brown. (CNS News, Freitag, 24. Januar 2002)

Die Führung der Watchtower Bible and Tract Society, wie die Organisation formell heißt, hat diese Behauptungen bestritten und gesagt, man befolge alle Gesetze, die eine Anzeige bei Kindesmissbrauch zur Pflicht machen, und mische sich nicht in die Untersuchungen der Polizei ein. Sie sagt, in Bundesstaaten, wo eine Anzeige bei Missbrauch keine Pflicht sei, unternehme man lieber Schritte, um die Kinder zu schützen, und verletzte nicht die, wie sie es sieht, Vertraulichkeit des Gesprächs zwischen Ältesten und einfachen Mitgliedern. Kirchenvertreter sagen, sie könnten den Ältesten raten, Opfer aus Wohnungen zu nehmen, wo sie missbraucht werden, oder sie an Sozialberater zu verweisen. Das Büro für Öffentlichkeitsarbeit der Zeugen Jehovas zitierte in einer Erklärung Bibelstellen, nach denen Älteste zu Kirchenstrafen greifen müssten, um "die ihnen anvertraute Herde Gottes zu hüten". "Tatsächlich verlangt die Heilige Schrift von ihnen, darauf zu achten, dass die Versammlung rein und geeint bleibt", hieß es in der Erklärung. "In diesem Verfahren werden keine übereilten Entscheidungen getroffen." Das Ziel sei nicht, jemanden hinauszuwerfen, sondern die Anordnung des Apostels Paulus zu befolgen, "einen solchen im Geiste der Milde wieder zurechtzubringen", so die Erklärung. In einer Klageschrift, die im Januar von Erica Rodriguez eingereicht wurde, die sagte, sie sei vor Jahren wiederholt von einem Kirchenmitglied missbraucht worden, wird geltend gemacht, ein Ältester in ihrer früheren Versammlung im Bundesstaat Washington habe ihr mit dem Gemeinschaftsentzug gedroht, falls sie den Täter bei der Polizei anzeige. In einer Erklärung der Wachtturm-Gesellschaft wird dies bestritten. Es wird gesagt, es gebe keine Sanktionen gegen jemanden, der zur Polizei geht; außerdem hätten die Kirchenältesten und die Wachtturm-Gesellschaft erst Jahre danach von dem Missbrauch erfahren. (LOUISVILLE-COURIER (Kentucky), Mittwoch, 8. Mai 2002)

Moreno sagte, er glaube zwar an die Politik der Kirche, wisse aber, dass einige Mitglieder verletzt wurden, und „ich bin im Herzen bei ihnen.“ Aber er sagte, einige Älteste folgten der Politik nicht, wie sie sollten, und da beginnt der Ärger. Moreno sagte, wenn ein Zeuge mit einer Missbrauchsbeschuldigung zu einem Ältesten gehe, dann sei der erste Schritt, den der Älteste tun sollte, die Rechtsabteilung der Kirche anzurufen. Er sagte, man müsse drei Faktoren in Betracht ziehen: den Schutz des Kindes, das Befolgen des Gesetzes und die Vertraulichkeit, die Diener wahren müssten, wobei das letztere das größte Gewicht habe. Die Rechtsabteilung werde den Ältesten dann Rat geben, was das Gesetz fordere. 22 Bundesstaaten, darunter Illinois und der Distrikt von Columbia, verlangen von einem Geistlichen nicht, eine Beschuldigung von Kindesmissbrauch anzuzeigen. In diesen Staaten, sagte Moreno, gebe die Rechtabteilung den Ältesten generell den Rat, die Angelegenheit nicht bei den Justizbehörden anzuzeigen. J.R. Brown, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit der Kirche, sagte, der Grund dafür sei: „Wir glauben als Kirchenbehörde nicht, dass wir Cäsars Gesetzen vorauseilen sollten“, wobei er eine biblische Bezeichnung für weltliche Behörden benutzte. "Selbst wenn weltliche Behörden es nicht fordern, haben wir im allgemeinen dazu ermuntert, eifriger darin zu sein, auf Einhaltung des Gesetzes zu dringen und zu sehen, dass es befolgt wird. Wenn Cäsar ein Gesetz hat und dieses Gesetz nicht im Widerspruch zu Gottes Gesetz steht, dann befolgen wir es." (Paducah Sun (Kentucky), 20. Januar 2001)

Kirchenfunktionäre sagen, Älteste machten die Behörden in Staaten, die eine Anzeige fordern, auf Verdachtsmomente von Kindesmissbrauch aufmerksam. Aber in anderen Bundesstaaten ziehen sie es vor, Schritte zum Schutz der Kinder zu unternehmen, die keinen Bruch dessen darstellen, was sie als vertrauliches Gespräch zwischen Ältesten und Mitgliedern ansehen. Ein Anwalt der Zeugen-Jehovas-Kirche, die in Amerika fast eine Million und weltweit sechs Millionen Mitglieder hat, sagte, sie befolge die bundesstaatlichen Gesetze, die fordern, dass Älteste sexuellen Missbrauch anzeigen. "Wenn es ein Gesetz gibt, das eine Anzeige fordert, dann hat das den Vorrang über jegliche Vertraulichkeit, ob in der Politik oder im Statut der Kirche ... In Staaten, die keine Anzeige fordern, sieht die Sache anders aus", sagte Moreno. Älteste könnten wollen, dass ein Opfer woanders hinzieht als der Täter, oder sie lassen die Eltern oder den Vormund des Opfers, oder sogar den Beschuldigten, den Missbrauch bei der Polizei anzeigen, sagte er. "Die Gesetze dieses Landes wie auch die ethischen Werte der Menschen sagen einem, dass es ein paar Dinge gibt, die man vertraulich halten sollte. Das ist der Grund, warum die Gesetze vertrauliche Gespräche zwischen den Geistlichen und ihrer Herde schützen." Doch Moreno sagte, Älteste, die in Verdachtsfällen von Missbrauch Kontakt mit der Rechtsabteilung der Gesellschaft aufnehmen, wie sie es tun müssen, würden oft angewiesen, die Opfer an die Polizei oder an andere Hilfsstellen draußen zu verweisen, auch wenn das Gesetz das nicht fordert. (Louisville Courier-Journal (Kentucky), 4. Januar 2001)

Moreno ...sagte: "Hin und wieder, in einer sehr kleinen Zahl der Fälle, verbocken die Ältesten die Sache. Sie bauen Mist, weil sie nicht hier (bei der Rechtsabteilung der Wachtturm-Gesellschaft) anrufen. Wenn sie hier anrufen, vermasseln sie die Sache auch nicht." Moreno sagte, dass die Wahrheit am Ende immer herauskomme. "Jemand taucht aus dem Nichts auf, und jetzt kann man etwas unternehmen“, sagte er. Moreno sagte, zwei verschiedene Ankläger würden als zwei Zeugen zählen, wenn sie die Beschuldigung von sexuellem Missbrauch erheben. Die Politik der Kirche ermuntert weder die Mitglieder, noch rät sie davon ab, mutmaßlichen oder eingestandenen sexuellen Missbrauch bei der Polizei anzuzeigen, sagte Moreno. Die Ältesten sind angewiesen, immer die zentrale Rechtsabteilung der Kirche in Carmel, N.Y., anzurufen, wenn ihnen eine Anklage zugeht. Wenn Älteste anrufen, sagen ihnen Anwälte der Kirche, ob das Gesetz des jeweiligen Bundesstaates von ihnen fordere, den sexuellen Missbrauch bei der Polizei anzuzeigen, sagte Moreno. Ein immer noch gültiges Kirchenmemorandum aus dem Jahre 1989 enthält ebenfalls die Mitteilung für die Ältesten, sie sollten wegen rechtlichen Rates anrufen, ehe sie von der Polizei vernommen werden, auf eine Vorladung reagieren oder freiwillig vertrauliche Kirchenaufzeichnungen aushändigen, außer die Polizei hat einen Durchsuchungsbefehl. Moreno sagte, Kirchenanwälte könnten Ältesten den Rat geben, die Opfer an die Polizei oder an Hilfe aus der Welt zu verweisen. "Das ist eine persönliche Entscheidung." (Louisville Courier-Journal (Kentucky), 4. Januar 2001)

Wenn ein Kindesmissbrauch unseren Kirchenältesten bekannt wird, halten sie sich streng an die zutreffenden Gesetze für das Anzeigen solcher Fälle. Wir ermuntern die Täter, alles zu tun, was sie können, um die Sache bei den Behörden in Ordnung zu bringen. Überdies verbieten wir keinem Opfer oder keiner Familie eines Opfers – und raten auch nicht davon ab -, den Kindesmissbrauch bei den Behörden anzuzeigen, auch wenn der mutmaßliche Täter ein Zeuge Jehovas ist. Jehovas Zeugen verabscheuen alle Formen von Bösestun, darunter auch Kindesmissbrauch. Wir heißen nicht die Handlungsweise von Personen gut, die Kinder durch dieses schreckliche Verbrechen ausnutzen, und solche Personen werden aus der Versammlung ausgeschlossen (exkommuniziert). Wer dafür bekannt ist, Kinder sexuell zu belästigen, kommt nicht für ein Amt als Kirchenältester oder für eine andere verantwortliche Stellung in irgendeiner Versammlung der Zeugen Jehovas in Frage. (J.R. Brown (Paducah Sun (Kentucky), 5. Januar 2001)

J.R. Brown, Sprecher in der Zentrale der Zeugen Jehovas im Stadtbezirk Brooklyn in New York City, sagte, er glaube, dass Bowen die Politik der Kirche nicht völlig verstehe. Es stehe den Mitgliedern jederzeit frei, einen Missbrauch bei den weltlichen Behörden anzuzeigen, sagte Brown. "Es ist eine persönliche Entscheidung, wie jemand damit umgeht“, sagte er. "Was den Kirchenführern offenbart wird, wird im allgemeinen vertraulich gehalten, wenn das Gesetz des Bundesstaates nicht fordert, dass mutmaßlicher Missbrauch der Polizei übergeben wird. Wir haben es mit Sünde zu tun und die Justizbehörden mit Verbrechen“, sagte Brown. In einigen Fällen werde die Sache jedoch unabhängig vom Gesetz den weltlichen Behörden übergeben, sagte Brown. Über Bowen sagte: "Ihm geht es um die Opfer von Kindesmissbrauch, uns aber auch." Brown sagte, der Glaube fordere, dass wenigstens zwei Zeugen irgendein Fehlverhalten beweisen können – darunter Kindesmissbrauch --, weil das das sei, was die Bibel lehre. Aber statt eines zweiten Zeugen können auch bestätigende Beweise verwendet werden, sagte Brown. (Associated Press, 11. Februar 2001)

Jehovas Zeugen verurteilen Kindesmissbrauch, und sie tolerieren solche Handlungen nicht bei ihren Mitgliedern. Wenn es hinreichende Beweise gibt, dass sich jemand so an Kindern vergangen hat, kann er ausgeschlossen (exkommuniziert) werden. Ein aufrichtig bereuender früherer Kinderschänder mag Mitglied der Glaubensgemeinschaft bleiben dürfen, aber er wird deutlich davor gewarnt, allein mit Kindern zu sein, wenn nicht ein Elternteil oder ein anderer verantwortlicher Erwachsener auch anwesend ist. Als Schutz für unsere Kinder ist es früheren Kinderschändern überdies nicht erlaubt, verantwortliche Stellungen in unserer Religion zu bekleiden. Wenn ein Mitglied der Versammlung des Kindesmissbrauchs beschuldigt wird, wirken die Ältesten sofort auf die Sicherheit des Kindes hin. Sie unternehmen auch jede Anstrengung, sich an das Gesetz zu halten. Das schließt Gesetze ein, die sie verpflichten, die Sache den zuständigen Behörden anzuzeigen. Das geschieht selbst dann, wenn ein Kind die einzige Person ist, die Fehlverhalten meldet, oder wenn die Ältesten die Missbrauchsbeschuldigung im Vertrauen erhielten. Das Opfer oder die Familie des Opfers kann die Sache auch den Behörden melden. Sie haben absolut das Recht dazu, und niemand sollte sich da einmischen. Wenn Sie mehr Informationen erhalten möchten, wie wir solche Angelegenheiten melden, nehmen Sie bitte Kontakt auf mit Mario Moreno, Wachtturm-Rechtsabteilung. (845) 509-0416 oder (845) 306-1000 (J.R. Brown (Jehovas Zeugen, Presseveröffentlichung des Büros für Öffentlichkeitsarbeit, 7. August 2001)

Wenn gegen ein Mitglied der Versammlung die Beschuldigung des Kindesmissbrauchs erhoben wird, werden die Ältesten sofort tätig, um die Sicherheit des Opfers und anderer Kinder sicherzustellen. Sie unternehmen auch jede Anstrengung, sich an das Gesetz zu halten. Das schließt die Befolgung von Gesetzen ein, nach denen eine Anzeige des Vorfalles bei den zuständigen Behörden Pflicht ist. Das wird selbst dann getan, wenn ein Kind die einzige Person ist, der das Fehlverhalten berichtet, oder wenn die Ältesten eine Missbrauchsbeschuldigung vertraulich erhielten. (Presseveröffentlichung des Büros für Öffentlichkeitsarbeit der Zeugen Jehovas: Erklärung zum Silentlambs-Marsch, 27. September 2002)

Paul Polidoro, stellvertretender Generalanwalt der Zeugen Jehovas, sagte, das Personal der Kirchenzentrale in New York habe die Klageschrift noch nicht gesehen und könne zu speziellen Anschuldigungen keine Stellung nehmen. "Die Mehrzahl dieser Prozesse betrifft Vorfälle zwischen Gemeindemitgliedern", sagte Polidoro. "Unsere Ortsversammlungen und die landesweite Organisation nehmen Kindesmissbrauch sehr ernst", sagte Polidoro. "Mutmaßlicher Kindesmissbrauch wird den Behörden gemeldet, wenn er geschieht.." Polidoro sagte, er sei durch Halls Dienst und Bowens Anschuldigungen beleidigt. "Wir sind eine anerkannte Religion, die es in diesem Land seit einem Jahrhundert gibt", sagte er. "Es ist beleidigend, wenn jemand das Wort 'Sekte' benutzt, um unsere Religion zu bezeichnen." (San Francisco Chronicle, "Jehovas Zeugen von Prozessflut wegen sexuellen Missbrauchs getroffen", Seite A-15, Donnerstag, 31. Juli 2003)

Steve Lyons, Ältester in Bowens Kirche in Draffenville, die aus etwa 60 Mitgliedern besteht, sagte, Jehovas Zeugen seien für jede Anschuldigung eines Missbrauchs empfänglich. „Ich denke, wir tun, was wir können. Wenn es darum geht, Täter anzuzeigen, halten wir uns an alle örtlichen Gesetze. Wir tun unser Möglichstes, Kinder selbst in Fällen zu schützen, wo der Missbrauch noch nicht bewiesen, sondern nur behauptet wird." (Associated Press News und auch auf CNN.com, Donnerstag, 9. Mai 2002)

In den Vereinigten Staaten wird von den Ältesten erwartet, dass sie den Fall untersuchen, wenn ein Zeuge Jehovas des Kindesmissbrauchs beschuldigt wird. Die Sache läuft folgendermaßen ab: Zwei Älteste kommen getrennt mit dem Beschuldigten und mit dem Ankläger zusammen, um zu sehen, was jeder dazu zu sagen hat. Wenn der Angeklagte die Beschuldigung abstreitet, mögen die Ältesten ihm die Gelegenheit bieten, dem Ankläger in ihrer Gegenwart gegenüberzutreten. Wenn der Angeklagte bei diesem Treffen die Beschuldigung immer noch abstreitet und es keine weiteren Personen gibt, die sie bestätigen können, können die Ältesten zu diesem Zeitpunkt nichts in der Versammlung unternehmen. Warum nicht? Als Organisation, die sich auf die Bibel stützt, müssen wir uns an das halten, was die Bibel sagt, nämlich: „Kein einzelner Zeuge sollte sich gegen einen Mann hinsichtlich irgendeines Vergehens oder irgendeiner Sünde erheben, im Falle irgendeiner Sünde, die er begehen mag ... Auf die Aussage zweier Zeugen oder auf die Aussage dreier Zeugen sollte die Sache feststehen.“ (5. Mose 19:15) Jesus bestätigte diesen Grundsatz nochmals, wie in Matthäus 18:15-17 aufgezeichnet ist. (J.R. Brown (Zitat aus der Erklärung, die von J.R. Brown an Betsan Powys [BBC Panorama-Reporterin] am 9. Mai 2002 gefaxt und in der offiziellen Watchtower-Medienwebseite unter http://www.jw-media.org um dieselbe Zeit eingestellt wurde, als die BBC-Sendung Panorama ausgestrahlt wurde)

Über das Abfassen eines Berichts an das Zweigbüro der Zeugen Jehovas mag das Gesetz von den Ältesten fordern, selbst nicht bestätigte oder unbegründete Anschuldigungen den Behörden zu melden. Wenn das so ist, dann erwarten wir von den Ältesten, dass sie sich dem fügen. Zusätzlich mag das Opfer die Sache bei den Behörden anzeigen wollen, und es ist sein uneingeschränktes Recht, das zu tun. In den Vereinigten Staaten ist es von Bundesstaat zu Bundesstaat unterschiedlich, ob eine Anzeige erstattet werden muss. Es kann eine Herausforderung sein, mit den Bestimmungen über das Erstatten von Anzeigen auf dem Laufenden zu bleiben, aber unsere Rechtsabteilung unternimmt in dieser Hinsicht jede Anstrengung. (J.R. Brown (Zitat aus der Erklärung, die von J.R. Brown an Betsan Powys [BBC Panorama-Reporterin] am 9. Mai 2002 gefaxt und in der offiziellen Watchtower-Medienwebseite unter http://www.jw-media.org um dieselbe Zeit eingestellt wurde, als die BBC-Sendung Panorama ausgestrahlt wurde)

Kirchensprecher J.R. Brown sagt, die Gruppe weise die Ortsältesten an, bei der Polizei Anzeige zu erstatten, wenn das Gesetz dies fordere. Sie führt auch ihre eigene Untersuchung durch: "Das besteht darin, sofort zu dem Beschuldigten zu gehen." Wenn jemand gestehe, sagt Brown, werde ihm verboten, von Haus zu Haus zu gehen, es sei denn, ein anderer Zeuge begleite ihn. (Newsweek; New York; 24. Juni 2002 ; Band: 139, Ausgabe: 25, Beginn des Artikels: Seite: 81)

Die Ältesten in Großbritannien sind angewiesen, dass den weltlichen Gesetzen Gehorsam geleistet wird. Wenn die Ältesten eine Meldung erhalten, nehmen sie Kontakt mit unserem Landesbüro in London auf, damit sichergestellt wird, (1) dass das mutmaßliche Opfer und weitere mögliche Opfer vor möglichem Missbrauch geschützt werden, und (2) dass der Rat gegeben wird, das Verbrechen bei den zuständigen Behörden anzuzeigen und allen rechtlichen Erfordernissen nachzukommen. Jehovas Zeugen glauben des weiteren, dass es das unumschränkte Recht eines jeden Opfers, seiner Familie oder anderer ist, die Sache bei den Behörden anzuzeigen, wenn sie das wollen. Es gibt mit Sicherheit keine Strafen für ein Versammlungsmitglied, das einen mutmaßlichen Missbrauch bei den Behörden anzeigt. (Kontakt innerhalb Großbritanniens: Paul Gillies, Telefon: 020 8906 2211, Paul Gillies, Zitat aus einer Erklärung des britischen Wachtturm-Zweigs, der auf der offiziellen Wachtturm-Medienwebseite unter http://www.jw-media.org stand, etwa um die Zeit, als das BBC-Programm Panorama gesendet wurde, Juli 2002)

Brown sagte, Pädophilen sei es verwehrt, mit Minderjährigen tätig zu werden, und sie müssten auch in Begleitung eines angesehenen Kirchenmitgliedes sein, wenn sie von Haus zu Haus gehen. Pädophile dürften auch nicht in die Nachbarschaft ausgesandt werden, wo man sie als Kinderschänder erkennen könnte, sagte Brown. Gemäß Kirchenanwalt Moreno funktionierte das System. Die Ältesten haben das Ihre getan und das Opfer und die Polizei auch, sagte er. "Wer wurde geschädigt?“ sagte Moreno. "Die Anzeige wurde ja erstattet." "Da wurde ein Teenager belästigt und ist wütend auf die Ältesten, dass nicht die Polizei geholt wurde?“ fragte er. "Du kannst die Polizei ruhig holen. Du wurdest doch geschädigt". "Wer macht die Gesetze. Doch nicht wir. Machen Sie uns bitte nicht für die Gesetze verantwortlich. Reden Sie mit den Gesetzgebern von Colorado." (Louisville Courier-Journal, Kentucky, 4. Januar 2001)

JOHN WHITE (vorsitzführender Aufseher) vom Tonband: "Jehovas Zeugen möchten keinen Kriminellen oder gefährlichen Leuten Zuflucht gewähren. Aber wir wollen die Vertraulichkeit, denn wenn die uns genommen wird, warum sollte uns dann noch jemand etwas beichten?" (NBC DATELINE, "ZEUGE DER ANKLAGE", 28. Mai 2002)

JOHN LARSON: In einem Brief an DATELINE fügt der Allgemeine Rat der Kirche hinzu, "es ist möglich, dass ein paar von den 77.799 Ältesten der Zeugen Jehovas die Anweisung, die wir ihnen bezüglich einer Untersuchung und einer Anzeige des Kindesmissbrauchs gegeben haben, nicht befolgt haben." (NBC DATELINE, "ZEUGE DER ANKLAGE", 28. Mai 2002)

CONNIE CHUNG: Hier ist eine Erklärung der Zeugen Jehovas, und ich möchte, dass Sie alle zuhören: "Wir verabscheuen den sexuellen Missbrauch von Kindern und werden keinen Täter vor den Auswirkungen seiner großen und perversen Sünde schützen. Wir erwarten, dass die Ältesten jeden mutmaßlichen Kindesmissbrauch untersuchen. Reuelose Übeltäter werden aus der Versammlung geworfen. Mit besonderer Fürsorge stellen wir sicher, dass Opfer fortdauernde Hilfe und Rat erhalten, was ihnen hilft, mit dem Schmerz über den Missbrauch fertig zu werden. Kein Ältester sollte ihnen sagen, die Anschuldigung nicht den Behörden zu melden." (CNN Connie Chung Tonight, Fernsehprogramm, 14. August 2002)

[Moreno sagte], [Älteste] "verhängten Strafen [Gemeinschaftsentzug]. Sie gehen mit Kinderschändern nicht lasch um." (Louisville Courier-Journal, Kentucky, 4. Januar 2001)

Darauf sagte Moreno: „Ich wäre selbst alles andere als glücklich, wenn jemand mein Kind missbrauchte und dann wieder in die Gemeinschaft aufgenommen würde. Das Fazit ist: Wenn ein Ältester entscheidet, dass ein früherer Kinderschänder Reue gezeigt hat, (dann hat er) die biblische Verpflichtung, ihn wieder aufzunehmen." (Louisville Courier-Journal, Kentucky, 4. Januar 2001)

John Larson (NBC Dateline- Reporter): "Bill Bowen sagt, wenn Sie eine Vorstellung davon haben möchten, wie die Kirche Fälle unter den Teppich kehrt, dann hören Sie sich einen Teil eines Gesprächs an, das Bowen vor etwas mehr als einem Jahr mit einem Vertreter der Rechtsabteilung der Zeugen Jehovas führte und aufzeichnete. Bowen ruft an und ersucht um Rat, wie er einen Fall von mutmaßlicher Belästigung handhaben soll, bei dem es um ein kleines Mädchen und ihren Vater geht. Anstatt dass man ihm sagt, er solle Anzeige bei der Polizei erstatten, sagt man ihm, er solle sich dem mutmaßlichen Täter gegenüberstellen." ... Zentrale #2: (am Telefon) Frag ihn [den mutmaßlichen Kinderschänder] einfach noch einmal: „Ist an der Sache etwas dran?“ Wenn er „Nein“ sagt, würde ich die Sache auf sich beruhen lassen. ... Überlass es Jehova. Er wird die Sache ans Licht bringen. ... Aber bring dich nicht selbst in die Patsche." (NBC DATELINE, "ZEUGE DER ANKLAGE", 28. Mai 2002)

JONATHAN BRIGGS, VORSITZFÜHRENDER AUFSEHER DER ZEUGEN JEHOVAS, spricht über den Fall Ian Cousins: "Es ist vernünftig, wirklich an die Brüder und Schwestern in der Versammlung zu denken, die all diesen Druck durchmachen mussten. Dabei würde ich es belassen. Das ist alles, was ich zu der Sache zu sagen habe." (BBC PANORAMA, "Suffer the Little Children", 14. Juli 2002)

Clive Thomas, Sprecher der kanadischen Kirche, sagte, die Anschuldigungen seien unfair. Während sich die Kirche um das geistige Wohl der Kinderschänder kümmert, sagte er: „Uns liegen die Kinder am Herzen. Wir billigen keinen Missbrauch von Kindern oder anderen Missbrauch und nehmen auch keine weiche Haltung ein." (The Toronto Sun, 1. September 2002)

Kirchenälteste in Kanada müssen jetzt per Gesetz mutmaßlichen sexuellen Missbrauch den Behörden melden, und die Kirche wies sie 1988 an, sich an das Gesetz zu halten. "Wir verabscheuen den Missbrauch von Kindern", sagt die Kirche in einer Presseerklärung. „Es ist nicht nur eine schreckliche Sünde, sondern auch ein Verbrechen ... Wir schützen keinen Täter solch widerlicher Handlungen." Während weltlichen Behörden die Anschuldigungen gemeldet werden, wird der Missbrauch auch intern von den Älteste, die als Anwender des Gesetzes Gottes betrachtet werden, untersucht. Älteste müssen zuerst Verbindung mit der Kirchenzentrale in Georgetown aufnehmen, wo ein Rechtsanwalt ihnen Anweisungen erteilt, wie sie mit den Beschuldigungen umgehen sollen. Dann werden zwei Älteste ernannt, die die Sache untersuchen sollen. Familienmitglieder, das Opfer und der Angeklagte werden interviewt, manchmal zusammen, und man sucht ausdrücklich nach Einzelheiten. Wenn der Beschuldigte leugnet, dass der Missbrauch stattgefunden hat, wird die Anklage fallen gelassen, wenn nicht ein weiterer Zeuge die Geschichte untermauern kann. Diese Regel gründet sich auf das Bibelbuch 5. Mose: "Kein einzelner Zeuge sollte gegen einen Mann wegen eines Irrtums oder einer Sünde aufstehen." Praktisch wird die Anklage des Kindes abgewiesen, wenn nicht jemand anderer den Missbrauch sah oder sich ein Kind mit einer Anschuldigung gegen dasselbe Kirchenmitglied meldet. "Wir sind durch die Schrift gebunden", sagte Thomas. „Aber wir würden es auch mit nur einem Zeugen immer noch den Behörden melden“, so dass das Opfer „den Schutz der weltlichen Behörden“ erhält." Aber Missbrauch wird selten in Gerichtsbezirken gemeldet, wo eine Anzeige keine Pflicht ist, sagte Bowen. Wenn der Pädophile die Sünde gesteht, wird er bestraft, oft durch einen Gemeinschaftsentzug. Ein ständiger vertraulicher Bericht wird von den Ältesten festgehalten, und dass Büro in Georgetown wird benachrichtigt. Aber der Versammlung erzählt man nicht von dem Verbrechen – nur von der Strafe. Familienmitgliedern und Opfern ist es auch verboten, mit anderen Versammlungsmitgliedern über den Missbrauch zu reden. Ein Gemeinschaftsentzug oder eine Exkommunikation beinhaltet, von der Gemeinde und der Familie wenigstens ein Jahr lang geächtet zu werden. Von dem geächteten Mitglied wird dennoch erwartet, dass es die Zusammenkünfte besucht. Sollte ein Pädophiler in eine andere Versammlung umziehen, werden die Ältesten benachrichtigt und die Berichte weitergeschickt. Thomas sagte, die Ältesten müssten die Privatsphäre eines Beschuldigten schützen, besonders wenn er bereut hat, doch sie seien angewiesen, ihn sorgfältig zu überwachen und daran zu hindern, alleine mit Kindern zu sein. (The Toronto Sun, 1. September 2002)

Einige Älteste der Kirche der Zeugen Jehovas haben Kindesmissbrauch vertuscht und polizeiliche Ermittlungen behindert, so Missbrauchsopfer und frühere Älteste. Die Führer der Kirche in Australien bestritten am Sonntag die Beschuldigungen, sagten aber, die Polizei wurde manchmal nicht informiert, um Kinder zu schützen. (THE AGE [http://theage.com.au] Australien, 22. September 2002)