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Repräsentanten aus 15 Staaten der Europäischen Union klagen die Diskriminierung der Zeugen Jehovas in Frankreich an

PARIS (ots-PRNewswire) 27.06.98 - Repräsentanten aus den 15 Staaten der Europäischen Union werden sich am Mittwoch, den 1. Juli 1998 um 15 Uhr außerhalb der "Esplanade der Menschenrechte" versammeln, um in der Öffentlichkeit ihre Pläne vorzustellen, eine Entscheidung anzufechten, die die Religionsfreiheit in der Französischen Republik in Frage stellen könnte.

Am Mittwoch werden die Repräsentanten Botschaften, Außenministerien und ausgewählte Mitglieder des Parlamentes aufsuchen, um ihren Unmut über eine Entscheidung der französischen Steuerbehörden auszudrücken, die eine 60prozentige Steuer auf die Spenden der Zeugen Jehovas in Frankreich erheben wollen. Die Steuerbehörden haben erklärt, daß die Spenden der Zeugen Jehovas zu versteuern sind und haben für einen vierjährigen Zeitraum eine Summe von $50.000.000 errechnet.

"Wenn Steuern fällig sind, sollte eine religiöse Organisation zahlen. Wenn unsere religiöse Gemeinschaft jedoch in unfairer und ungesetzlicher Weise mit exorbitanten Steuern belastet werden soll, dann hat sie auch das Recht, dagegen zu protestieren," sagte Lyman A. Swingle, ein Mitglied des Verwaltungsorgans der Zeugen Jehovas. "Wenn das Gesetz religiösen Organisationen die Ausnahme der Steuerfreiheit gewährt und diese Ausnahme gegenüber den beiden größten christlichen Religionsgemeinschaften des Landes gemacht wird, der drittgrößten christlichen Religionsgemeinsschaft jedoch verwehrt wird, dann haben wir das Gefühl, daß etwas nicht stimmt."

Die Frage der Steuern hängt zu einem Teil davon ab, ob die Zeugen Jehovas tatsächlich eine Religionsgemeinschaft darstellen - eine Frage, die für die Millionen Menschen, die zu den Gottesdiensten gekommen sind oder der Einladung, am Studium der Bibel teilzunehmen, gefolgt sind, verblüffend klingt. In den meisten Ländern sind die Zeugen Jehovas anerkannt als eine christliche Gemeinschaft, die predigt und die frohe Botschaft vom Reich Gottes lehrt.

Die Zeugen Jehovas in Frankreich kritisieren diese diskriminierende Steuerbelastung, da diese ihre fundamentalen Rechte, die durch die Verfassung der Französischen Republik garantiert werden und durch internationale Verträge, die auch von Frankreich unterzeichnet worden sind, geschützt sind, untergräbt. Die Zeugen Jehovas empfinden dies als eine schreiende Ungerechtigkeit, als eine Maßnahme, durch Mißbrauch der Steuergesetzgebung ihre religiösen Aktivitäten einzuschränken oder gar zu verhindern. Sie weisen darauf hin, daß, falls dies durchgeführt würde, die Freiheit auch anderer religiöser Gemeinschaften in Frankreich und sogar im Rest Europas in Gefahr sein würde.

Die Zeugen Jehovas sind entschlossen, ihre religiöse Freiheit zu verteidigen und denselben Steuerstatus wie andere Religionen in der Französischen Republik zu erhalten. Die Zeugen Jehovas sind in Frankreich seit beinahe 100 Jahren aktiv. Die christliche Gemeinde in diesem Land besteht aus mehr als 220.000 Personen, weltweit gehören beinahe 15 Mio. Menschen dazu. Viele Familien in Frankreich gehören christlichen Religion seit mehr als fünf Generationen an.


Kommentar

Interessant ist in diesem Zusammenhang die Summe. Rund 90 Mio. DM entsprechen einem Steuersatz von 60% bezogen auf die Einnahmen der WTG im Laufe der vergangenen 4 Jahre. Mit anderen Worten, die WTG nimmt allein in Frankreich Jahr für Jahr knapp 38 Millionen DM ein.

Außerdem sollte nicht übersehen werden, daß die WTG auch hier wieder die Öffentlichkeit belügt und mit falschen Zahlen operiert. Es gibt weder 15 Millionen Zeugen Jehovas weltweit, noch 200.000 in Frankreich. Nach dem Jahresbericht der WTG für gab es 1997 durchschnittlich 5,4 Millionen Zeugen Jehovas auf der ganzen Welt. Für Frankreich wurde eine Zahl von 120.490 genannt (was einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr von 2% entspricht). Bei den hier der Öffentlichkeit vorgegaukelten Zahlen handelt es sich hingegen um die völlig bedeutungslose - und noch dazu großzügig aufgerundete - Zahl der Anwesenden beim Gedächtnismahl.