Wie man sicher geht, daß die Ältesten alles über „schwere Sünden“ wissen:

Wer sich einer schweren Sünde schuldig macht und sie zudeckt, wird zweifellos die Anerkennung Jehovas verlieren und den „Frieden Gottes“, den er einmal hatte, einbüßen. Auch wird er keinen Herzensfrieden mehr haben. (Vergleiche 2. Samuel 24:10; Matthäus 6:22, 23.) Daraus erkennst du, daß es für einen Christen, der eine schwerwiegende Sünde begangen hat, unbedingt erforderlich ist, seine Sünde sowohl Jehova zu bekennen als auch liebevollen Ältesten, die seine geistige Gesundung fördern können (Jesaja 1:18, 19; 32:1, 2; Jakobus 5:14, 15). Wer auf dem schlüpfrigen Pfad der Sünde sein geistiges Gleichgewicht verloren hat, aber die Hilfe reifer Brüder sucht, wird weder ein beunruhigtes Gewissen haben noch auf den „Frieden Gottes“ verzichten müssen.

Der Wachtturm, 15. Februar 1988, Seite 20

Wie man die Idee unterstützt, daß Kriegsdienst immer unmoralisch ist:

Beachte, welche Auswirkungen die Liebe zu Gott auf die ersten Christen hatte.

Tertullian, der im zweiten Jahrhundert lebte, forderte seine Gegner auf, ihm unter den Verbrechern nur einen einzigen Christen zu zeigen. Da sie es offensichtlich nicht konnten, fügte er hinzu: „Wir allein sind unschuldig!“ Das Buch The Old Roman World (Die alte römische Welt) unterstützt diese Auffassung. Es heißt darin: „Wir haben Beweise für ihr untadeliges Leben, für ihre einwandfreie Moral.“ In der Zeitschrift Christianity Today stand außerdem folgendes Zitat des Kirchenhistorikers Roland Bainton: „Vom Ende der neutestamentlichen Periode bis zu dem Jahrzehnt 170 bis 180 n. Chr. gibt es nicht den geringsten Beweis dafür, daß Christen Heeresdienst geleistet haben.“ Die Liebe zu Gott veranlaßte sie, ihm zu gehorchen, indem sie ein moralisch einwandfreies Leben führten.

Der Wachtturm, 15. Oktober 1987, Seite 6

Was nicht erwähnt wird: Die römischen Soldaten verfolgten die Christen bis ins 3. Jahrhundert hinein; unter diesen Umständen wollte wohl kein Christ römischer Soldat werden.

Laßt uns bloß nicht denken, unsere Sünden seien vollständig vergeben:

Heute gibt es Millionen Gott hingegebene Christen, die die biblische Hoffnung haben, ewig auf einer paradiesischen Erde zu leben. Diese „große Volksmenge“ kann auf der Grundlage des Opferblutes Jesu Vergebung ihrer Sünden in dem heute notwendigen Ausmaß erlangen.

Der Wachtturm, 15. Oktober 1987, Seite 19

Ein kritischer Blick eines anderen Zeugen kann eine Zuchtmaßnahme von Jehova sein:

Zuchtmaßnahmen können auch von jemand anders kommen. Sie können in Form eines Blickes, eines Stirnrunzelns, eines Wortes, einer Geste oder einer mündlichen Zurechtweisung kommen. Jesus warf Petrus einen Blick zu, der diesen an die Voraussage seiner schweren Sünde erinnerte, und daraufhin ging Petrus hinaus und weinte bitterlich.

Der Wachtturm, 1. Oktober 1987, Seite 18

Die Rabbiner glaubten nicht an eine ewige Bestrafung, also können wir ruhig schlafen:

In dem Werk The New Bible Dictionary (herausgegeben von J. D. Douglas, 1962) heißt es: „Das Hinnomtal lag außerhalb Jerusalems; dort wurden Kinder im Feuer dem Molech geopfert. Es wurde ein prophetisches Sinnbild für das Gericht und später für endgültige Strafe.“ Der Jesuit John L. McKenzie sagt in seinem Dictionary of the Bible (1965) außerdem: „Deswegen [weil an dieser Kultstätte Menschenopfer dargebracht wurden] verfluchte Jeremia den Ort und sagte voraus, daß er ein Ort des Todes und des Verderbens werden würde (7:32; 19:6 ff.). Dieses Tal wird in Jes[aja] 66:24 — wenn auch nicht namentlich genannt — als ein Ort bezeichnet, an dem die Leichname derer liegen werden, die gegen Jahwe rebellieren ... In den rabbinischen Schriften ist das ewige Feuer jedoch nicht mit Sicherheit ewige Strafe ... [Die Gehenna] ist ein Ort, an dem die Bösen mit Leib und Seele vernichtet werden, was möglicherweise den Gedanken einer vollständigen Vernichtung anklingen läßt (Mt 10:28).

Der Wachtturm, 1. Oktober 1987, Seiten 30, 31

Durch einseitige Darstellung voller Halbwahrheiten wird aus den Vorstellungen der Rabbiner etwas ganz anderes gemacht.

Wie man andere Zeugen ausspioniert und sie dann verrät:

Eines Tages saß Maria in einer Zwickmühle. Als sie Krankenberichte bearbeitete, stieß sie auf eine Information, die besagte, daß eine Patientin, eine Mitchristin, eine Abtreibung vornehmen ließ. Hatte sie die biblische Verpflichtung, diese Information an die Ältesten ihrer Versammlung weiterzugeben, obwohl sie dadurch in die Gefahr geriet, ihre Stelle zu verlieren, gerichtlich belangt zu werden oder ihrem Arbeitgeber rechtliche Schwierigkeiten zu bereiten? Oder würde Sprüche 11:13 es rechtfertigen, die Sache geheimzuhalten? Dieser Text lautet: „Wer als Verleumder umhergeht, deckt vertraulich Gesprochenes auf, wer aber treuen Geistes ist, deckt eine Sache zu.“ (Vergleiche Sprüche 25:9, 10.)

[...]

Dieses Gebot der höchsten Instanz im Universum verpflichtete jeden Israeliten, irgendeine schwerwiegende Verfehlung, die er beobachtet hatte, den Richtern zu melden, so daß die Sache behandelt werden konnte. Christen sind zwar nicht verpflichtet, das mosaische Gesetz zu halten, doch seine Grundsätze finden in der Christenversammlung immer noch Anwendung. Es gibt daher Fälle, in denen ein Christ verpflichtet ist, die Ältesten von einer Sache zu unterrichten. Allerdings ist es in manchen Ländern verboten, Unbefugten mitzuteilen, was in privaten Unterlagen steht. Aber wenn ein Christ nach gebetsvoller Überlegung zu dem Schluß kommt, es handle sich um einen Fall, den er nach dem Gesetz Gottes melden müsse, auch wenn die weltliche Obrigkeit Schweigepflicht fordere, dann ist das eine Verantwortung, die er vor Jehova trägt. Es gibt Situationen, in denen ein Christ „Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen [muß] als den Menschen“ (Apostelgeschichte 5:29).

Einen Eid oder ein feierliches Versprechen sollte man nie leichtnehmen, aber manchmal mag ein von Menschen gefordertes Versprechen im Widerspruch zu der Forderung stehen, Gott ausschließlich ergeben zu sein.

[...]

Um dem Problem vorzubauen, haben Brüder, die Rechtsanwälte, Ärzte oder Wirtschaftsprüfer usw. sind, schriftliche Richtlinien festgelegt und die Brüder, die zu einer Konsultation zu ihnen gekommen sind, gebeten, diese durchzulesen, ehe sie ihnen ein Geheimnis anvertrauten. So wird im voraus klargelegt, daß der Bruder oder die Schwester, wenn es sich zeigen sollte, daß eine schwerwiegende Verfehlung vorliegt, ermuntert werden wird, zu den Ältesten der Versammlung zu gehen. Auch wird in den Richtlinien zu verstehen gegeben, daß der Beratende sich verpflichtet fühlen würde, selbst zu den Ältesten zu gehen, falls er oder sie nicht gehen würde.

Manchmal wird ein treuer Diener Gottes aus Überzeugung, gestützt auf seine Kenntnisse des Wortes Gottes, die Schweigepflicht wegen der höherrangigen Forderungen des göttlichen Gesetzes teilweise oder ganz brechen. Das erfordert Mut und Urteilskraft. Das Ziel würde nicht darin bestehen, die Privatsphäre eines anderen auszuspionieren, sondern dem Irrenden zu helfen und die Christenversammlung rein zu erhalten. Über geringe Verfehlungen, die eine Folge der Sündhaftigkeit sind, sollte man hinwegsehen. In einem solchen Fall finden die Worte Anwendung: „Liebe deckt eine Menge von Sünden zu“ und daß man dem andern „bis zu siebenundsiebzigmal“ vergeben sollte (Matthäus 18:21, 22). Es ist „eine Zeit zum Schweigen“. Wird jedoch der Versuch gemacht, schwerwiegende Sünden zu verheimlichen, dann kann es „eine Zeit zum Reden“ sein.

Der Wachtturm, 1. September 1987, Seiten 12-15

Unsere Organisation ist nicht von Menschen geschaffen, wir haben keinen Papst:

Jehovas Zeugen erkennen keinen Menschen als ihren Führer an. In ihrer Organisationsstruktur gibt es nichts Vergleichbares mit dem Papst der katholischen Kirche, den Patriarchen der orthodoxen Kirchen des Ostens oder den Führern anderer Kirchen und Sekten der Christenheit. Ihre Untertanentreue gehört Jesus Christus, dem Haupt der Christenversammlung, der gesagt hat: „Einer ist euer Führer, der Christus“ (Matthäus 23:10).

Der Wachtturm, 1. August 1987, Seite 10

Die Idee mit der leitenden Körperschaft stammt von Jesus:

Die Heilige Schrift zeigt auch an, daß Jesus Christus eine Gruppe von Männern als leitende Körperschaft gebrauchte, um seiner Versammlung auf der Erde Anleitung zu geben. Zu Anfang scheint diese leitende Körperschaft lediglich aus den 11 Aposteln bestanden zu haben.

Der Wachtturm, 1. August 1987, Seite 11

Wie man den heiligen Geist stumm werden läßt und die Bibel verdreht:

„... Demgemäß begaben sich diese Männer, vom heiligen Geist ausgesandt, nach Seleukia hinab“, und von dort brachen sie zur ersten Missionsreise auf (Apostelgeschichte 13:2-4). Natürlich konnte der heilige Geist, Jehovas aktive Kraft, an sich weder ‘sprechen’ noch jemanden ‘aussenden’. Derjenige, der den heiligen Geist gebrauchte, um die Angelegenheiten zu leiten, war offensichtlich Christus, das Haupt der Versammlung.

Der Wachtturm, 1. August 1987, Seite 12

Die sieben Sterne aus Offenbarung sind die gesalbten Aufseher heute:

... So, wie die ‚sieben Leuchter‘ in der Vision vom ‚Tage des Herrn‘ alle wahren Christenversammlungen an diesem seit 1914 u. Z. gegenwärtigen, wirklichen ‚Tage des Herrn‘ darstellten, versinnbildlichen die ‚sieben Sterne‘ alle geistgezeugten, gesalbten engelähnlichen Aufseher solcher Versammlungen von heute“ (S. 119 bis 122).

Der Wachtturm, 1. August 1987, Seite 18

Darf man die leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas anzweifeln?

Manche Entscheidungen, die die leitende Körperschaft zur Zeit der ersten Christen fällte, waren zum jeweiligen Zeitpunkt vielleicht schwer zu verstehen. Das war zweifellos der Fall, als Paulus nach Tarsus zurückgesandt wurde oder als er nach seiner dritten Missionsreise in den Tempel gehen sollte (Apostelgeschichte 9:30; 21:23-25). Doch in Wirklichkeit stand Christus hinter solchen Entscheidungen (Apostelgeschichte 22:17-21; 23:11). Wir können heute das Vertrauen haben, daß Christus mit allem, was er unter seinen Jüngern auf der Erde geschehen läßt, einen bestimmten Zweck verfolgt, so wie es im ersten Jahrhundert der Fall war.

Der Wachtturm, 1. August 1987, Seite 20

Wie man sich geistig verunreinigen kann

Manche haben sich der Gefahr einer möglichen geistigen Verunreinigung durch religiöse Radio- und Fernsehsendungen ausgesetzt.

Der Wachtturm, 1. November 1987, Seite 19

Über die bösen und schmutzigen Gegner der mächtigen Organisation Jehovas

Viele Abtrünnige appellieren an das Ego und behaupten, man habe uns unserer Freiheiten beraubt, auch der Freiheit, die Bibel selbst auszulegen. (Vergleiche 1. Mose 3:1-5.) Aber in Wirklichkeit zielen sie darauf ab, andere zu beschmutzen, und sie haben nichts anderes zu bieten als die Rückkehr zu den widerlichen Lehren Groß-Babylons (Offenbarung 17:5; 2. Petrus 2:19-22). Andere appellieren an das Fleisch, indem sie frühere Mitverbundene auffordern, „sich nicht so sehr anzustrengen“, und indem sie die in ihren Augen niedrige Tätigkeit des Zeugnisgebens von Haus zu Haus als „unnötig“ oder „unbiblisch“ hinstellen. (Vergleiche Matthäus 16:22, 23.) Diese glattzüngigen Schwätzer haben vielleicht äußerlich, das heißt in physischer und moralischer Hinsicht, ein reines Aussehen. Aber in geistiger Hinsicht sind sie unrein, weil sie einer stolzen, unabhängigen Denkweise verfallen sind. Sie haben vergessen, was sie über Jehova, seinen heiligen Namen und seine Eigenschaften gelernt haben. Sie erkennen nicht mehr an, daß sie alles, was ihnen hinsichtlich der biblischen Wahrheit vermittelt wurde, dem „treuen und verständigen Sklaven“ zu verdanken haben — die herrliche Hoffnung auf das Königreich und die paradiesische Erde genauso wie die Widerlegung von Irrlehren wie der Lehre von der Dreieinigkeit, von der Unsterblichkeit der Menschenseele, von der ewigen Qual und vom Fegefeuer (Matthäus 24:45-47).

Ein Kreisaufseher aus Frankreich bemerkte interessanterweise: „Einige Brüder werden irregeführt, weil sie keine genaue Erkenntnis haben.“ Deshalb wird in Sprüche 11:9 gesagt: „Durch Erkenntnis werden die Gerechten befreit.“ Das bedeutet nicht, den Abtrünnigen Gehör zu schenken oder sich in ihre Schriften zu vertiefen, sondern durch ein fleißiges persönliches Studium der Bibel und der biblischen Veröffentlichungen der Gesellschaft eine „genaue Erkenntnis des heiligen Geheimnisses Gottes“ zu erwerben. Wer würde denn, nachdem er diese Erkenntnis erlangt hat, so neugierig sein, daß er den Äußerungen Abtrünniger irgendwelche Aufmerksamkeit schenkte? Laß dich von niemandem ‘durch überredende Argumente betören’ (Kolosser 2:2-4). Irreführende religiöse Propaganda — ganz gleich, woher sie stammt — sollte man meiden wie Gift. Warum sollten wir uns denn woandershin wenden, wenn unser Herr den „treuen und verständigen Sklaven“ dazu gebraucht hat, uns „Worte ewigen Lebens“ zu übermitteln? (Johannes 6:68).

Der Wachtturm, 1. November 1987, Seiten 19, 20

Wie man seine Kinder zu Wachtturm-Klonen macht

Eltern könnten sich fragen: Führe ich mit meinen Kindern ein regelmäßiges Bibelstudium durch? Schöpfe ich Hilfen wie die Bücher Mein Buch mit biblischen Geschichten und Auf den Großen Lehrer hören voll aus? Verwende ich, wenn die Kinder älter sind, das Buch Mache deine Jugend zu einem Erfolg sowie die Erwachet!-Artikel unter der Rubrik „Junge Leute fragen sich“? Sorge ich für wohltuende Entspannung und Unterhaltung, für Unterhaltung, die sich nicht schädlich auf meine Kinder auswirkt? Akzeptiere ich, was Jehovas Organisation über eine höhere Schulbildung sagt?

Der Wachtturm, 1. Dezember 1987, Seite 14

Wenn man das Bücheranbieten von Tür zu Tür in Frage stellt

Für diejenigen, die die Furcht Jehovas verlieren, könnten die Zusammenkünfte, der Predigtdienst und andere christliche Aktivitäten zu einer Last werden. Beachten wir, wie solche Personen im Wachtturm vom 1. Februar 1937 beschrieben wurden: „Für die Untreuen ist das Vorrecht, Gott zu dienen und nach seinem Gebot andern die Früchte des Königreiches zu überbringen, nur eine mühsame äußerliche Zeremonie geworden; denn sie bietet ihnen keine Gelegenheit, in den Augen der Menschen zu glänzen. Die Königreichsbotschaft in gedruckter Form von Haus zu Haus zu verbreiten und sie den Menschen vorzulegen ist zu demütigend für diese Eingebildeten. Sie haben keine Freude daran ... Darum haben sie auch bis heute gesagt: ‚Dieses Herumtragen von Büchern ist nichts anderes als ein Buchhandelsgeschäft. Was für eine mühselige Aufgabe ist doch das!‘ “ Auch heute gibt es dann und wann Personen, die den Predigtdienst als eine schwere Last empfinden und die Zusammenkünfte als langweilig ansehen. So etwas kann geschehen, wenn wir die Furcht Jehovas nicht bewahren und damit auch unsere Liebe zu ihm verlieren.

Der Wachtturm, 1. Dezember 1987, Seite 20

Wie man die Öffentlichkeit darüber täuscht, woher das Geld kommt

(Das meiste Geld stammt aus den Einnahmen der Literaturabgaben in den meisten Ländern. [Anm: inzwischen wird die Literatur kostenfrei abgegeben])

Wie im Jahrbuch der Zeugen Jehovas 1987 berichtet wird, „wurden während des Jahres 1986 insgesamt 23 545 801.70 US-Dollar ausgegeben, um die ... 2.762 Missionare, die 13.351 Sonderpioniere sowie die Aufseher der 3.353 Kreise und Bezirke und deren Frauen finanziell zu unterstützen“. Außerdem entstanden hohe Ausgaben „in Verbindung mit dem Kauf, dem Bau und der Renovierung von Gebäuden, der Ausstattung von Druckereien und Büros in der Weltzentrale und in den 93 Zweigen der Gesellschaft sowie der Versorgung der 8.920 Freiwilligen, die in den Bethelfamilien dienen“.

Häufig wird die Frage gestellt: „Woher kommt all das Geld?“ Jehovas Zeugen führen nicht wie die Kirchen der Christenheit Kollekten durch, und sie richten auch an niemand irgendwelche Spendenaufforderungen. Statt dessen findet man in ihren Königreichssälen Spendenkästen — vergleichbar mit den Schatzkästen in biblischer Zeit. Zeitweise werden auch Kästen für bestimmte Zwecke, wie zum Beispiel den Bau von Königreichssälen, aufgestellt. Spenden zur Förderung des weltweiten Predigtwerkes können auch direkt an das jeweilige Zweigbüro der Gesellschaft gesandt werden.

Der Wachtturm, 1. Dezember 1987, Seiten 30, 31

Über Anbetung und Gebete zu Engeln und Erzengeln einschließlich Jesus

Engel sind intelligente Geistgeschöpfe, die offensichtlich wie die vernunftbegabten irdischen Geschöpfe Gottes eine eigene Persönlichkeit besitzen. In der Bibel werden zwar nur die Namen von zwei Engeln erwähnt (Michael und Gabriel), aber allein schon die Tatsache, daß die Engel Namen haben, weist auf eine Persönlichkeit hin (Lukas 1:11, 19, 26; Judas 9). Die Bibel verurteilt nachdrücklich die Verehrung von Engeln, was auch ausschließt, zu ihnen zu beten.

Der Wachtturm, 15. Dezember 1987, Seiten 4, 5

Warum Theologen nicht mit dem Wachtturm übereinstimmen (weil sie nicht von Haus zu Haus gehen).

Man sollte jedoch bedenken, daß die meisten Theologen der Christenheit nicht von Haus zu Haus gehen und daß viele Bibelkommentatoren die Heilige Schrift eher aufgrund ihrer eigenen Erfahrung interpretieren. Wie eine objektivere Betrachtung der Anweisung Jesu zeigt, sprach Jesus davon, daß seine Jünger entweder von Haus zu Haus oder in der Öffentlichkeit nach Einzelpersonen suchen und ihnen die Königreichsbotschaft unterbreiten sollten (Matthäus 10:7). Die Reaktion dieser Menschen würde erkennen lassen, ob sie ‘es verdienten’ oder nicht (Matthäus 10:12-15). Das geht aus Jesu Worten gemäß Matthäus 10:14 hervor: „Wo irgend jemand euch nicht aufnimmt noch auf eure Worte hört, da schüttelt den Staub von euren Füßen, wenn ihr aus jenem Haus oder jener Stadt hinausgeht.“ Jesus sprach davon, daß seine Jünger die Menschen unaufgefordert besuchen würden, um ihnen zu predigen.

Der Wachtturm, 1. Januar 1988, Seite 23

Wie aufregend es war, als Rutherford entschied, die „große Volksmenge“ gehöre nicht in den Himmel:

Anfang 1935, etwa sechs Monate nach meiner Entlassung aus dem Gefängnis und der Rückkehr ins Bethel, gab es, wie ich mich erinnere, bei Tisch mehrfach Diskussionen über die Identität der „großen Schar“ (Offenbarung 7:9, 13, Lutherbibel). Einige unterstützten die Ansicht, daß es sich dabei um eine zweitrangige himmlische Klasse handle, wie es schon der erste Präsident der Watch Tower Society, Bruder Russell, gelehrt hatte. Andere argumentierten jedoch, die „große Schar“ würde aus denjenigen bestehen, die eine irdische Hoffnung hätten. Bei diesen Diskussionen wollte sich Bruder Rutherford nicht festlegen.

Wir alle aus dem Bethel waren freudig erregt, als wir mit einem Sonderzug zum Kongreß nach Washington (D.C.) fuhren, der vom 30. Mai bis 3. Juni 1935 abgehalten wurde. Am zweiten Kongreßtag verkündete Bruder Rutherford die begeisternde Neuigkeit, daß die „große Schar“ tatsächlich eine irdische Klasse ist.

Der Wachtturm, 1. März 1988, Seite 12

Wie man ständig die Kirchen falsch darstellt

Wie wurden die Betreffenden getauft? Lediglich dadurch, daß sie mit Wasser besprengt wurden, wie es in den meisten Kirchen der Christenheit geschieht?

Der Wachtturm, 15. März 1988, Seite 14

Wie man daran erinnert wird, daß das Neue Testament nur für „Gesalbte“ geschrieben wurde

Der christliche Apostel Johannes schrieb: „Seht, was für eine Liebe uns der Vater erwiesen hat, daß wir Kinder Gottes genannt werden sollten; und solche sind wir“ (1. Johannes 3:1). Und der Apostel Paulus sagte von sich und seinem Gefährten Apollos: „Wir sind Gottes Mitarbeiter“ (1. Korinther 3:9). Beide Aussprüche stammen von gesalbten Nachfolgern Jesu Christi und beziehen sich auf diese. Aber im Grundsatz treffen sie auf alle wahren Diener Gottes zu. Eine freie Wiedergabe könnte daher lauten: „Seht, was für eine Liebe uns der Vater erwiesen hat, daß wir seine Mitarbeiter sein sollten.“

Der Wachtturm, 15. März 1988, Seite 16

Wie Jesus mit der Organisation gleichgesetzt wird

Warum können solche Personen ihren Schritt, Gottes Organisation zu verlassen, nicht rechtfertigen? Weil uns Gottes Wort versichert: „Überströmender Frieden gehört denen, die dein Gesetz lieben, und für sie gibt es keine Ursache des Strauchelns“ (Psalm 119:165). Zudem wird uns geboten: „Habt vor allem inbrünstige Liebe zueinander, denn Liebe deckt eine Menge von Sünden zu“ (1. Petrus 4:8; Sprüche 10:12). Wohin könnte auch jemand gehen, der sich von Jehovas Volk trennen wollte? Stellt ihn das nicht vor dasselbe Problem wie die Apostel, als Jesus sie fragte, ob sie ihn ebenfalls verlassen wollten? Der Apostel Petrus antwortete zu Recht: „Herr, zu wem sollen wir gehen? Du hast Worte ewigen Lebens“ (Johannes 6:68). Man kann sich nirgendwo anders hinbegeben als zu „Babylon der Großen“, dem Weltreich der falschen Religion, oder in die Klauen des politischen „wilden Tieres“ Satans (Offenbarung 13:1; 18:1-5). Meistens haben Illoyale, die Jehovas sichtbare Organisation verlassen haben, mit Personen, die zu dem Gott entehrenden Groß-Babylon gehören, gemeinsame Sache gemacht.

Der Wachtturm, 15. März 1988, Seiten 18, 19

Wir sind ein göttlicher Prophet wie Jeremia ... die Geschichte beweist es!:

Die geschichtlichen Beweise, die sich in mehr als 68 Jahren gehäuft haben, lassen erkennen, daß es sich bei der neuzeitlichen Jeremia-Klasse um die kleine, aber mutige Gruppe von gesalbten Zeugen Jehovas handelt. Sie wird seit 1935 durch die ständig anwachsende „große Volksmenge“ verstärkt und von dieser Gruppe williger Gefährten, die bereits in die Millionen gehen und ebenfalls als Zeugen Jehovas bekannt sind, tatkräftig unterstützt. Wie aus einem Mund prangern sie die falsche Religion öffentlich als eine Schlinge und einen Gimpelfang an und erfüllen so gemeinsam ihre Jeremia-Rolle (Offenbarung 7:9, 10; 14:1-5).

[...]

Nur Jehovas Zeugen — die gesalbte Jeremia-Klasse und die „große Volksmenge“ — haben diese Verantwortung übernommen (Jeremia 6:13; Apostelgeschichte 20:20, 21).

Der Wachtturm, 1. April 1988, Seiten 16, 17

Rutherford entscheidet sich für den Namen Jehovas Zeugen ... natürlich durch Gottes Fügung

Nach einiger Zeit identifizierten sich die Bibelforscher noch mehr mit Jeremia, und zwar als im Jahre 1931 auf einem Kongreß in Columbus (Ohio, USA) bekanntgegeben wurde, daß der Name für diese mutige Gruppe von Christen „Jehovas Zeugen“ lauten sollte (Jesaja 43:10-12). ... Es war daher passend, daß sich Gottes Volk zu Gottes bestimmter Zeit dafür eignete, diesen von ihm bestimmten Namen zu tragen — „Jehovas Zeugen“ (Johannes 17:6, 11, 12).

Der Wachtturm, 1. April 1988, Seiten 23, 24

Hüte dich vor Irrlehren im Königreichssaal:

Was ist über die Autorität in der Christenversammlung zu sagen? Da diejenigen, die sich in der Christenversammlung in verantwortlicher Stellung befinden, durch die Wirksamkeit des heiligen Geistes ernannt wurden und ihren Rat und ihre Ermahnung auf das Wort Gottes stützen, ist es ganz sicher angebracht, diesen auf rechtmäßige Weise mit Autorität ausgestatteten Personen zu gehorchen (Apostelgeschichte 20:28; Hebräer 13:17). Das bedeutet jedoch nicht, daß wir diesen Verantwortlichen gehorchen, ohne über das, was gesagt wurde, gründlich nachgedacht zu haben. Warum? Der Apostel Johannes gab folgenden Rat: „Glaubt nicht jeder inspirierten Äußerung, sondern prüft die inspirierten Äußerungen, um zu sehen, ob sie von Gott stammen“ (1. Johannes 4:1) ...

Unterscheidet sich eine uns übermittelte Information von dem, was wir durch den „treuen und verständigen Sklaven“ erfahren haben? Ehrt die Person, die diese Botschaft verkündet, den Namen Jehovas, oder sucht sie sich selbst zu erhöhen? Stimmt die Information mit der Gesamtheit der Lehren der Bibel überein? Diese Fragen werden uns helfen, irgend etwas zu ‘prüfen’, was fragwürdig klingen mag. Wir werden ermahnt: „Vergewissert euch aller Dinge; haltet an dem fest, was vortrefflich ist“ (Matthäus 24:45; 1. Thessalonicher 5:21).

Der Wachtturm, 1. April 1988, Seite 30

Wir können ihn nicht töten, aber wir können...

Von der Christenversammlung abgeschnitten zu werden bedeutet nicht den sofortigen Tod. Daher bleiben die Familienbande bestehen. Ein Mann, dem die Gemeinschaft entzogen worden ist oder der die Gemeinschaft verlassen hat, könnte somit immer noch bei seiner christlichen Frau und seinen treuen Kindern wohnen.

Aus Achtung vor Gottes Urteilssprüchen und der Maßnahme der Versammlung werden die Frau und die Kinder anerkennen, daß er durch seine Handlungsweise die geistigen Bande, die früher bestanden, gelöst hat. Da aber durch seinen Gemeinschaftsentzug nicht die Blutsverwandtschaft oder die ehelichen Bande aufgehoben wurden, könnten der normale Umgang und das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Familie weiterbestehen.

Anders verhält es sich, wenn einem Verwandten, der außerhalb des engsten Familienkreises lebt, das heißt nicht in derselben Wohnung, die Gemeinschaft entzogen worden ist oder er die Gemeinschaft verlassen hat. Höchstwahrscheinlich ist es möglich, so gut wie gar keinen Kontakt mit diesem Verwandten zu haben.

Doch selbst wenn gewisse familiäre Angelegenheiten einen Kontakt erfordern würden, würde man diesen gewiß auf ein Minimum beschränken, was im Einklang mit dem göttlichen Grundsatz wäre, „keinen Umgang mehr mit jemandem zu haben, der Bruder genannt wird, wenn er ein Hurer oder ein Habgieriger ... ist [oder einer anderen schweren Sünde schuldig ist], selbst nicht mit einem solchen zu essen“ (1. Korinther 5:11).

Das mag verständlicherweise aufgrund der Gefühle und der Familienbande, wie zum Beispiel der Liebe von Großeltern zu ihren Enkeln, schwierig sein. Aber dadurch wird die Loyalität gegenüber Gott auf die Probe gestellt, wie die auf Seite 26 zitierte Schwester sagte. Wer als Verwandter den Schmerz und die Traurigkeit empfindet, die der Ausgeschlossene verursacht hat, kann sich durch das Beispiel einiger Angehöriger Korahs trösten und ermuntern lassen.

Der Wachtturm, 15. April 1988, Seite 28

Über diejenigen, die uns verklagen wollen

Das Gerichtsurteil

Vielleicht interessiert dich der Ausgang des Gerichtsverfahrens, das eine Frau angestrengt hatte, die darüber ungehalten war, daß frühere Bekannte nicht mehr mit ihr sprachen, nachdem sie sich entschieden hatte, den Glauben zu verwerfen und die Gemeinschaft der Versammlung zu verlassen.

Bevor es zu einer Verhandlung des Falles kam, fällte ein Bundesgericht in erster Instanz in abgekürztem Verfahren ein Urteil zuungunsten der Frau. Dieses Urteil stützte sich auf die Auffassung, daß sich Gerichte nicht in disziplinarische Maßnahmen von Kirchen einmischen ...

[...]

In diesem wichtigen Rechtsstreit wurde somit entschieden, daß jemand, dem die Gemeinschaft entzogen worden ist oder der sie verlassen hat, gerichtlich von Jehovas Zeugen keine Schäden dafür erstattet erhalten kann, daß er gemieden wird.* Da die Versammlung auf die vollkommenen Anweisungen, die jeder in Gottes Wort nachlesen kann, reagierte und sie befolgte, nahm die betreffende Person einen Schaden wahr, den sie sich durch ihr eigenes Verhalten zugefügt hatte.

* Obwohl verschiedene Personen Klage erhoben, hat kein Gericht ein Urteil gegen Jehovas Zeugen wegen ihrer biblisch begründeten Gepflogenheit, bestimmte Personen zu meiden, gefällt.

Der Wachtturm, 15. April 1988, Seiten 28, 29