Ein vorbildlicher Zeuge Jehovas darf keinen Bart tragen. Warum, kann eigentlich niemand so richtig erklären, aber es gilt als eisernes Gesetz und wer sich dem widersetzt, darf nicht mehr darauf hoffen, irgendwelche "Vorrechte" wahrnehmen zu dürfen.

Doch auch fundamentale Lehren sind nicht sicher davor, eines Tages durch "neues Licht" ersetzt zu werden. Das zumindest meint Prometheus und hat schon mal einen Brief formuliert, der den Zeugen Jehovas vermittelt, weshalb sie all die Jahre an einer falschen Regel festgehalten haben.


Wachtturm Bibel- und Traktat-Gesellschaft
der Zeugen Jehovas, e. V.
Am Steinfels, 65618 Selters/ Ts.
Selters/ Ts., den 1. April 2001

Liebe Brüder,

in dieser kritischen Zeit des Endes, in der wir "den Tag herannahen sehen" an dem dieses System der Dinge seinem Ende entgegengeht hegen wir keinen Zweifel, daß Jehova uns reichlich Segen spendet um unser Werk als Verkündiger des Königreiches unter der Leitung des treuen und verständigen Sklaven zu seinem siegreichen Abschluß führt. Dies erfordert daß wir die Fußstapfen unseres großen Herrn und Meister Jesu Christi nachfolgen. Wie sagte treffend der Apostel Paulus in seinem 2. Brief an die Korinther in Kapitel 5:20:

"Wir sind daher Gesandte an Christi statt"

Wenn wir Jesus Christus nachfolgen wollen, wie wir dies bei unserer Hingabe öffentlich gezeigt haben, so sind wir verpflichtet, dies uneingeschränkt und bedingungslos zu tun, um das Wohlwollen unseres himmlischen Schöpfers zu erhalten. Dies beinhaltet daß wir auch von Vorstellungen Abschied nehmen, von denen wir möglicherweise überzeugt waren, daß sie dem Willen Gottes entsprechen.

Aber Jehova ist so gütig, uns zur gegebenen Zeit durch sein irdisches Sprachrohr die nötige geistige Speise zukommen zulassen, die uns anspornt, sein Werk zu vollenden.

In vergangener Zeit waren einige unserer Brüder der Ansicht, daß es einem wahren Diener Gottes nicht geziemt einen Bart zu tragen. Sie beriefen sich dabei auf Hebr.13:17:

"Gehorcht denen, die unter euch die Führung übernehmen, und seid unterwürfig, denn sie wachen beständig über eure Seelen ..."

Die leitende Körperschaft hält es daher für dringend notwendig, diesbezügliche Mißverständnisse auszuräumen. Wie wir wissen, trug auch unser Herr Jesus Christus einen Bart. Dies entsprach dem Gebot Jehovas an sein auserwähltes Volk Israel wie wir es im 3. Buch Mose Kapitel 21:5 nachlesen können:

"Sie sollen sich keine Glatze machen auf ihrem Haupt, und ihren Bart sollten sie nicht abscheren, und in ihr Fleisch sollten sie keine Einschnitte machen."

>Sich glatzköpfig und kahlrasiert in der Öffentlichkeit zu zeigen zeugt von einer Einstellung, die den Geist dieser Welt offenbart. "Skinheads" rasieren sich z.B. bewußt um ihre Opposition offen zum Ausdruck zu bringen. Vorsätzlich vorgenommene Hautverletzungen, "Piercing" genannt, zeugen, ähnlich wie das Abrasieren des Bartes von einem rebellischen Geist, dem Geist Satans, des "Herrschers dieser Welt. Gottes Diener möchten in keiner Weise mit solchen weltlichen Abartigkeiten in Verbindung gebracht werden.

Die leitende Körperschaft der heutigen Zeit hat dies schon seit der Zeit des ersten Präsidenten der Wachtturm-, Bibel- und Traktat-Gesellschaft, Bruder Russel beherzigt. Vorbildlicherweise trug er stets einen gepflegten Bart. Wir können uns kaum vorstellen, daß die Apostel Jesu Christi ihren Dienst in rasiertem Zustand durchführten. Alle Illustrationen in Publikationen der Wachtturm-Gesellschaft zeigen dies eindrucksvoll.

Was entnehmen wir daraus? Jeder verantwortungsvolle Verkündiger des Königreiches sollte sich die Ratschläge unseres himmlischen Vaters zu Herzen nehmen und dementsprechend Schritte ergreifen, sein Äußeres in einer Jehova Gott wohlgefälligen Art zu präsentieren. Keinesfalls wollen wir den Eindruck erwecken, uns moralisch mit dieser Welt gleichzusetzen. Jehovas Volk unterscheidet sich dadurch, daß es kein Teil dieser Welt ist. (Joh. 15:19)

In Übereinstimmung mit der neuen geistigen Speise empfiehlt sich daher, alle Brüder und Freunde der Wahrheit liebevoll anzuleiten, diese Erkenntnis freudig in die Tat umzusetzen.(Jer.15:16) Es wäre daher sinnvoll, daß die Ältesten der einzelnen Versammlungen mit gutem Beispiel vorangehen und diejenigen Brüder, die Hilfe benötigen, liebevoll ermahnen, mit der Organisation Schritt zu halten. Angehende Diener Gottes, die nicht den Erfordernissen entsprechen, sollten ermuntert werden, vor ihrer Hingabe an Jehova Gott vertrauensvoll die Ältesten ihrer Versammlung um Hilfe zu bitten, um die notwendigen wichtigen Schritte zu tun.

Jehova Gott ist ein Gott, der unsere Schwächen kennt und weiß daß wir unvollkommen sind, und seiner Hilfe benötigen (Ps.103:14). Daher halten wir es für angemessen, allen männlichen Verkündigern einen Zeitraum von 6 Monaten einzuräumen, um ihr Aussehen den biblischen Erfordernissen anzupassen. Brüder, die nur einen spärlichen Bartwuchs haben, empfehlen wir einen Schnurrbart zu tragen oder Barthaartransplantationen durchzuführen. Auch gibt es geeignete Bartwuchsmittel im Handel zu kaufen. Brüder, die jedoch offensichtlich keine Anstrengungen machen, den biblischen Erfordernissen nachzukommen, können nicht die Gemeinschaft des Volkes Gottes haben und zeigen durch ihre Einstellung, nicht das Wohlwollen Jehovas zu haben.

Was unsere lieben Schwestern betrifft, so sehen wir momentan keine Veranlassung, irgendwelche Änderungen vorzunehmen, aber sie werden freudig ihre Ehemänner liebevoll im Bestreben bestärken wollen, unserem Schöpfer wohlgefällig zu sein. (Römer 14:19)

Durch die Befolgung diesbezüglicher Ratschläge wird es sicher vielen Brüdern ermöglichen, die Zeit, die sie früher mit rasieren verbrachten, auf sinnvolle Weise in den Dienst Gottes zu stellen. Auch die finanziellen Aufwendungen für die Beschaffung von Rasierapparaten und Rasierklingen sind so nicht mehr erforderlich und können so zum Nutzen des weltweiten Predigtdienstwerkes eingesetzt werden.

Wir sind sicher, daß diese Vorkehrungen uns im Glauben weiter stärken und uns helfen werden uns auf die große Drangsal ( Matt.24:21) vorzubereiten, und um noch vielen Menschen die nach der Wahrheit streben an den Segnungen des Königreiches Gottes teilhaben zu lassen.

Möge der Segen Jehovas weiterhin mit euch sein, um unser gemeinsamen Werk zu seinem Wohlgefallen in noch besserer Weise fortzuführen.

In brüderlicher Verbundenheit
Eure Brüder,
Wachtturm- Gesellschaft Selters/ Ts.

Dieser Brief sollte in allen Versammlungen in der Dienstzusammenkunft der ersten Woche im April 2001 vom vorsitzführenden Aufseher oder seinem Stellvertreter verlesen werden und danach öffentlich zugänglich gemacht werden.

Hinweis für die Ältestenschaft: Bitte keinesfalls vor dem 1. April 2001 verlesen!