Während die eigenen Schäfchen immer wieder vor den Gefahren des Internets gewarnt werden, nutzt die Sektenleitung der Zeugen Jehovas das Internet längst.

Mittlerweile ist man aber nicht nur im Internet, sondern auch wieder im Rundfunk aktiv. Dabei scheint die WTG seit einiger Zeit auf eine Art "Guerilla-Marketing" zu setzen, denn immer seltener tritt sie dabei selbst in Erscheinung. Statt dessen werden Privatleute vorgeschoben.

Seit Jahren schon versucht die WTG, ihre Vergangenheit während der NS-Diktatur in Deutschland zu schönen. Wir wollen an dieser Stelle gar nicht bestreiten, dass die Zeugen Jehovas zu den Opfergruppen der verbrecherischen Nazidiktatur gehören. Es stimmt allerdings schon bedenklich, dass die ZJ ihre anfänglichen Versuche nazideutschtümelnder Anbiederei und ihre antisemitischen Aussagen heute nicht mehr wahrhaben wollen.

So gibt es die "informative" Website www.standfirm.de, die offiziell natürlich gar keine Seite der Zeugen Jehovas ist. Das wäre gewiss auch für die Öffentlichkeit zu offensichtlich. Da muss dann - ausweislich des DENIC-Eintrages vom 29.05.2007 rasch mal ein gewisser Herr Wrobel herhalten, der Szenekennern nun durchaus nicht unbekannt ist. So verwundert seine Wohnanschrift auch nicht wirklich:

Am Steinfels 5, 65618 Selters (Taunus)

Es scheint mithin zum PR-Konzept der ZJ zu gehören, Privatleute vorzuschicken, um Propaganda für die Zeugen Jehovas zu machen. Ob das auch zur immer wieder zitierten Ehrlichkeit zählt?

Nun gibt es sogar einen Radiosender, der scheinbar ebenfalls "nur" eine Privatinitiative ist.

www.radio-nachgefragt.de

Radio Nachgefragt, begrüßt Sie auch hier auf unserer Website. Sie fragen sich, was ist das für ein Sender? Was macht Radio Nachgefragt? Diese Fragen wollen wir Ihnen hier beantworten.

Da sind wir alle sehr gespannt, Herr Bialke:

Radio-Nachgefragt ist im Rahmen des Bürgerfunks in Bochum und Wattenscheid... zu hören. Wir sind eine nichtkommerzielle Gruppe und sind z.Z. immer jeden dritten Mittwoch im Monat auf Sendung.

Bürgerfunk, nichtkommerziell,... Das klingt alles sehr basisdemokratisch. Trügt der Schein möglicherweise?

Das Themenspektrum, dem wir uns stellen ist breit gestreut. Um nur einige zu nennen, so sprechen wir über Trost in einer Welt voller Probleme. Wir beantworten die Frage: "Was lehrt die Bibel wirklich?"; und wir fragen uns: "Wie kann ich mir Gott vorstellen?". Interessant wird es sicherlich, wenn es darum geht ob die Wissenschaft und Religion miteinander zu vereinbaren sind.

Dem "Außenstehenden" mögen diese Themen harmlos vorkommen, der Zeuge Jehovas kennt sie alle als Überschriften in seiner Sektenliteratur.

Die große Themenvielfalt unserer kommenden Sendungen ist eine besondere Herausforderung an unsere Redaktion. Sie setzt sich aus ehrenamtlichen Mitarbeitern zusammen, die sich große Mühe geben ein Thema ansprechend aufzubereiten. Es verspricht interessant zu werden!

Themenvielfalt... Das behauptet der Erwachet! auch von sich...

Ein Blick ins Programm bestätigt diesen Verdacht:

www.radio-nachgefragt.de/html/archiv.php

(22) Ist Ostern ein christliches Fest?
- am 21.03.2007 um 20.04 Uhr

(21) Die wahre Bedeutung von Harmagedon
- am 21.02.2007 um 20.04 Uhr

(20) Sind alle Religionen Gott wohlgefällig? [Manuskript]
- am 17.01.2007 um 20.04 Uhr

(19) Welchen Ursprung haben Weihnachtsbräuche? [Manuskript]
- am 20.12.2006 um 20.04 Uhr
...

(14) Sonderkongress - Befreiung greifbar nahe! [Manuskript]
- am 19.07.2006 um 20.04 Uhr
...

(10) Warum Jehovas Zeugen Blut ablehnen [Manuskript]
- am 15.03.2006 um 20.04 Uhr

Und spätestens hier wird klar, dass es sich um eine verdeckte Form der Missionierung der Zeugen Jehovas handelt, unter privater Tarnkappe. Wer die Zeguen Jehovas und ihre straffe Hierarchie kennt, der weiß, dass ein solches Unterfangen ohne offiziellen Auftrag von "ganz oben" nicht möglich wäre.

Das aber hält den "Moderator" ganz im Stile jener "Demonstrationen" auf der Bühne eines Königreichssaales nicht davon ab, seine "Glaubensbrüder" entgegen jeglicher Gepflogenheit zu siezen, denn schließlich muss der Eindruck journalistischer Unabhängigkeit um jeden Preis gewahrt bleiben. Und auch die kleinen Zeugenkinder dürfen schon mal üben und der gesamten Hörerschar mit stolz geschwellter Brust verkünden:

Bisher habe ich es nie schlimm gefunden, weltliche Feiertage nicht zu halten. Meine Eltern haben nicht gesagt, ich dürfe dieses oder jenes nicht, weil ich ein Zeuge Jehovas sei, sondern sie haben mir den biblischen Grund dafür gezeigt und wie Jehova über solche Feste denkt. Und was das Schenken angeht: Bei uns ist das ganze Jahr über Geschenkzeit.

Bleibt zusammenfassend festzuhalten:

Im Internet ist man über als "privat" getarnte Initiativen längst aktiv, im Radio mittlerweile auch. Dabei werden demokratische Errungenschaften - wie der Bürgerfunk - genutzt, um das Gedankengut einer antidemokratischen Sekte zu verbreiten.

Unser Vorbild als Lehrer ist niemand anders als Jesus Christus, der zu seinen Nachfolgern sagte: „Ich habe euch ein Beispiel gegeben" (Johannes 13:15). Mit diesen Worten bezog sich Jesus zwar auf seine vorbildliche Demut. Aber das Beispiel, das er uns gab, schließt sicherlich auch seine wichtigste Tätigkeit als Mensch ein: andere die gute Botschaft von Gottes Königreich zu lehren (Lukas 4:43).

"Der Wachtturm", 15. August 2002, S. 10

Ob Jesus vor ca. 2.000 Jahren auch über Tarnorganisationen seine gute Botschaft verkünden ließ? Die Wachtturmgesellschaft wäre - wie so oft - gut beraten, ihre eigenen Veröffentlichungen ein wenig ernster zu nehmen.