Die meisten Zeugen Jehovas sind der festen Überzeugung, das "Königreichswerk" würde sich allein aus Spenden finanzieren.
Ein Irrglaube, der von der WTG bewußt erzeugt wird, um zum vermehrten Spenden zu animieren und die wahren Einnahmequellen zu vertuschen. Randy Watters, ehemaliger Abteilungsleiter in der Wachtturm-Druckerei in Brooklyn, wirft einen aufschlußreichen Blick hinter die Fassaden des Wachtturms.
Nachdruck eines Artikels aus Bethel Ministries Newsletter von Juli/August 1986 über das Finanzgebaren der WTG vor Umstellung auf das "Spendensystem"
Wie wird das Königreichswerk finanziert?Einige mögen denken, das geschehe mit Geld aus den Bibeln und der biblischen Literatur, die die Gesellschaft herstellt, aber dem ist nicht so. Die geringen Beiträge, die wir von Personen erhalten, die die Literatur annehmen, decken nicht die Kosten, die Tätigkeiten der Gesellschaft in Gang zu halten.
Watchtower, 1.Mai 1960, Seite 265 [eigene Übersetzung]
Die Wachtturm-Gesellschaft ist seit jeher vorsichtig in ihrer Wortwahl, um Vorstellungen zu vermitteln, die sie eigentlich nicht ausspricht. Die oben genannte Feststellung vermittelt den Eindruck, die Verkäufe von Büchern und Literatur würden nicht die Herstellungskosten abdecken. Das sagte man aber nicht expressis verbis, sondern benutzte die Wendung "die Tätigkeiten der Gesellschaft in Gang zu halten". Wären sie ehrlich, so würden sie sagen: "Die geringen Beiträge, die wir von Personen erhalten, die die Literatur annehmen, decken die meisten Bedürfnisse unserer Organisation, darunter das Missionarwerk, die Zweigbüros usw. Der restliche geringe Prozentsatz stammt aus freiwilligen Zuwendungen."
Einen falschen Eindruck zu vermitteln, ist ihre Spezialität. Man beachte ähnliche Aussagen im Watchtower vom 1. Mai 1948, Seite 140 (meine Kommentare in Kursiv; [eigene Übersetzung]):
Daher fragen Personen oft in aller Aufrichtigkeit, wie ein Werk von solcher Größe aufrechterhalten wird, da doch offensichtlich ist, daß die Diener im Felde keinen finanziellen Gewinn aus der Verkündigung ihrer Botschaft ziehen und dies auch die Gesellschaft nicht tut. [Nicht dafür, nur mit dem Wohnungsinhaber zu reden, nein! Aber für den Verkauf der Bücher und Zeitschriften, ja!] Es stimmt zwar, daß etwas Geld für die gedruckte Literatur beigetragen wird, aber die Geldspenden, die zu der Zeit erhalten werden, wenn die gedruckten Veröffentlichungen der Gesellschaft bei den Menschen abgegeben werden, dienen dazu, weitere biblische Studienhilfsmittel zu drucken und zu verbreiten; doch solche Geldspenden sind weit davon entfernt [sie decken nur die meisten Kosten ab], zu genügen, um das weltweite Werk der Gesellschaft weiterzuführen. Geldspenden zusätzlich zu den Beträgen für die Literatur finanzieren unser Werk in allen Ländern. All dies geschieht durch die Gnade Jehova Gottes.
Ähnlich erscheint die nächste Aussage in einem Einschub in Our Kingdom Service, einem Bulletin, das diejenigen erhalten, die sich an der Literaturverbreitung der Gesellschaft beteiligen:
Woher stammt das Geld? Das ist eine Frage, die oft von Personen in dieser materialistischen Welt gestellt wird. Es ist kein Geheimnis. Einiges von den Druck- und Versandkosten wird von Zuwendungen bestritten, die für die abgegebene Literatur erhalten wurde. Aber Gelder aus dieser Quelle decken keineswegs auch nur annähernd die Ausgaben in diesem inflationären Zeitalter.
Our Kingdom Service, Dezember 1980, Seite 3 [nur englisch]
Das Bulletin fährt fort, dringend um Spenden zu bitten, um die Pressen in Brooklyn laufen zu halten. Oft wird gefragt, wie die Wachtturm-Gesellschaft ihre Bücher und Zeitschriften drucken und dabei Gewinn machen kann, da sie doch so viel weniger zu kosten scheinen als andere Bücher auf dem Markt. Ein grundlegendes Verständnis der Druckkosten und der Wachtturm-Methode liefert die Antwort. Das folgende ist eine Veranschaulichung. Eine Übersicht über die tatsächlichen Kosten pro Zeitschrift siehe auch "Wichtiges Angebot offenbart Wachtturm-Druckkosten" im Anhang zu diesem Text.
Eine Veranschaulichung: Die höchsten Kosten beim Druck sind gewöhnlich die Arbeitskosten. Die Wachtturm-Gesellschaft hat das Problem dadurch gelöst, daß sie das ganze Werk von Freiwilligen durchführen läßt -- keiner erhält ein Gehalt. Zweitens muß kein Zwischenhändler bezahlt werden -- alle Werbung, Vermarktung und den Versand übernimmt die Wachtturm-Gesellschaft. Drittens, je mehr Exemplare eines Buches gedruckt werden, um so niedriger sind die Stückkosten. Eine weltliche Druckerei kostet es bei einer Auflage von 5.000 Exemplaren vielleicht US-$ 5 je Buch, wenn er eine Auflage von 100.000 Stück druckt, kostet der Druck des Buches vielleicht noch US-$ 2 pro Buch. Das ist auf den effizienteren Einsatz von Arbeitskräften und Maschinen zurückzuführen, daß Papier in großen Mengen eingekauft wird usw.
Um das zu veranschaulichen, wollen wir uns ansehen, was ein typisches Buch auf dem "weltlichen" Markt kostet:
Endpreis im Buchladen: US-$ 2,95
Großhandelspreis für den Buchladen: US-$7,77
Kosten für den Verlag: US-$3,50
Materialkosten des Buches: 45 Cents
Wie zu sehen, erklärt sich das meiste an den Kosten für ein Buch aus Arbeitskraft und Vertriebskosten. Das gilt natürlich für alle Herstellungsformen. Das Endprodukt mag den Hersteller nur 5% des Endpreises im Einzelhandel kosten, und das gilt für Waren wie Kosmetika, bestimmten Fertigmahlzeiten, Haushaltswaren usw. Der Einzelhändler jedoch macht nur etwa 30-40% Profit.
Wie es die Wachtturm-Gesellschaft macht
Die Wachtturm-Gesellschaft hat einen direkten Markt für ihre Veröffentlichungen geschaffen. Nur ein einziges Buch bei einem jährlichen Bezirkskongreß freizugeben, führt automatisch zum Verkauf von wenigstens 5 Millionen Exemplaren. Bei einem NETTO-Gewinn von mehr als 50% bei jedem Buch kann man den sofortigen Gesamtgewinn begreifen. (Da ich während meiner Arbeit in den Druckereibüros in New York damit befaßt war, die Kosten für ihre Bücher und Zeitschriften zu errechnen, kenne ich ihre Kosten.) Bei einer Zeitschriftenverbreitung von gut über 11 Millionen pro Woche und etwa 16 Cents Gewinn pro Zeitschrift würde allein das Einkommen aus den Zeitschriften US-$ 1.780.000 pro Woche übersteigen. Und man stelle sich vor, sie haben einen garantierten Mark, egal wie gut die Zeitschriften sind.
Diese Auflagenziffer muß jedoch sorgfältig aufrechterhalten werden. Zwei Treffen pro Woche (die Dienstzusammenkunft und die theokratische Schule) in den örtlichen Königreichssälen werden von den Zweigbüros anberaumt, um Verkaufstaktiken für die Bücher und Zeitschriften zu demonstrieren. Jeden Monat gibt es ein neues Angebot, und Probepräsentationen werden bei diesen Treffen wie auch den morgendlichen Zusammenkünften einstudiert, die überall auf der Welt in Königreichssälen und Privatwohnungen abgehalten werden. Mit anderen Worten: jeder Zeuge ist mindestens zwei Stunden pro Woche oder noch mehr dieser Atmosphäre von Verkaufstreffen ausgesetzt, in denen sie darauf vorbereitet und dazu ermuntert werden, so viele Bücher und Zeitschriften wie möglich zu verkaufen. Eben diese Zeugen bringen ihre Bücher und Zeitschriften hinaus in die Öffentlichkeit, verkündigen, sie verträten "Gottes Organisation" und finanzierten sich strikt aus Spenden, und weisen auf den Fehler der Kirchen hin, einen Klingelbeutel herumzureichen! Der Zeugen selbst merkt die Heuchelei daran nicht, denn er kennt nicht die Methoden der Wachtturm-Gesellschaft.
Der Geschäftsbericht des britischen Wachttturm-Zweiges ist kürzlich für die Jahre 1982-1985 zugänglich gemacht worden. Wir haben die Aussagen zum Jahr 1985 in diesem Artikel wiedergegeben und geben auch die Zahlen für andere Jahre in einer Tabelle an. Dies ist hilfreich, da der US-Wachtturmzweig keinerlei Finanzzahlen veröffentlicht. Diese Dokumente, die vor den Zeugen selbst verborgen bleiben, belegen die Quelle für das wahre Einkommen der Wachtturm-Gesellschaft. Auf den Seiten 119-120 der Veröffentlichung Organized To Accomplish Our Ministry, gedruckt 1983, erörtert die Wachtturm-Gesellschaft, wie sie sich finanziert. Nicht nur in diesem Buch, sondern in vielen weiteren Artikeln, die den Anspruch erheben, das finanzielle Bild des Wachtturms für die letzten 15 Jahre zu beschreiben, wird die eigentliche Einnahmequelle nicht genannt. Statt dessen versucht man, den Eindruck zu erwecken, das Einkommen erziele man strikt aus freiwilligen Spenden, und man nennt auch einige wenige Immobilien. Auch hier wird wieder nicht die HAUPTQUELLE für die Einkünfte genannt, nämlich die Verbreitung von Büchern und Zeitschriften. Der örtliche Zeuge wiederum äußert die irreführende Feststellung, Beiträge sollten die Kosten für die Literatur DECKEN, als ob der Preis, den sie zahlen, den tatsächlichen Herstellungskosten eines Buches Kosten entspräche. Er kennt die Tatsachen nicht.
Ist es verkehrt, auf diese Weise Gelder zu beschaffen?
Es ist nicht verkehrt, wenn eine religiöse Organisation oder eine gemeinnützige Körperschaft Einkommen aus dem Anbieten von Literatur erzielt. Dieser Dienst [Bethel Ministries] erzielt etwa 30% der Einkünfte aus Beiträgen für Literatur (der Rest kommt aus freiwilligen Spenden). Was aber VERKEHRT ist, ist, die HAUPTSÄCHLICHE Einkommensquelle vor den Unterstützern der Organisation zu verbergen, während man vorsätzlich ständig einen anderen Eindruck erwecken will, um sich selbst als "von Gott geleitet" gegenüber der Art und Weise, wie andere Organisationen sich finanzieren, abzusetzen. Jehovas Zeugen weisen darauf hin, daß es verkehrt ist, wenn Kirchen Tombolas und Gewinnspiele veranstalten, den Zehnten geben und Kollektenteller herumreichen, um sich selbst zu unterstützen, doch sie sind sich überhaupt nicht der Tatsache bewußt, daß sie selbst es sind, die WIRKLICH täuschen. Zumindest machen viele andere Organisationen, darunter viele Sekten, bekannt, daß ihre jeweiligen Programme helfen, die Gelder für die Organisation aufzubringen! Die leitende Körperschaft der Zeugen Jehovas steht aus allen diesen heraus, denn sie hat nicht einmal auf ihre WAHRE Einkommensquelle hingewiesen.
Der jährliche Bericht
Der Bericht des britischen Zweiges, der in diesem Artikel wiedergegeben wird, ist aufgeteilt in Einnahmen und Ausgaben. Wenn wir die Überweisungen des Brooklyner und des britischen Zweiges außer acht lassen (die sich immer zum Vorteil des Brooklyner Zweigbüros auswirken), können wir den Prozentsatz der Einkünfte aus Spenden und Testamenten ersehen und mit den gesamten Einkünften aus dem Verkauf von Büchern und Zeitschriften vergleichen, um diewahre, aber sorgfältig verhüllte Einkommensquelle zu sehen.
Aus dem Hauptzweig in den Vereinigten Staaten sind zwar keine Zahlen verfügbar, aber es ist offensichtlich, daß diese Zahlen vergleichbar sind. Leider ist eine solche Dokumentation gegenwärtig in den Vereinigten Staaten nicht erhältlich.
Eine Untersuchung von Berichten desselben Zweigbüros aus vier aufeinander folgenden Jahren offenbart eine stetige Zunahme an Verkäufen von Büchern und Zeitschriften und einen Rückgang an gemeinnützigen Zuwendungen. Diese Information ist hilfreich, weil sie die Zeugen Jehovas und ihre Studien darauf hinweist, daß der Wachtturm ihnen darüber Informationen vorenthält, die die wahre Einkommensquelle offenbaren. Statt daß Gott die Herzen der Menschen dazu bewegt, für den Wachtturm Spenden zu leisten, wird ständig ein finanzielles Imperium vergrößert, und es werden Verkäufer geschult. Man erweist sich in den Berichten, in die der Kreisaufseher einmal jährlich Einblick nimmt, nicht als wirklicher Zeuge Jehovas, wenn man nicht Zeit damit verbringt, von Tür zu Tür Bücher und Zeitschriften zu verkaufen. Um ein Zeuge zu sein, muß man den Wachtturm finanziell am Leben erhalten, indem man seine Literatur verkauft.
Ausdehnung des Imperiums
Der Wachtturm bietet ständig ein Bild von sich, als sei er in Dingen des Gebens und Finanzieren des Werkes dem Vorbild der Frühkirche nachgebildet. Dazu die folgenden Feststellungen im Wachtturm vom 15. Mai 1970:
Jemand mag aber einwenden, die Erfüllung kirchlicher Funktionen sei heute kostspieliger als damals und wenn die Spenden zur Deckung der Kosten nicht ausreichten, müsse das Geld eben sonst irgendwie aufgebracht werden. Doch überlege einmal kurz. Haben sichdie biblischen Grundsätze geändert? Wenn Gott die ersten Christen bereicherte und in ihnen eine von Herzen kommende Freigebigkeit förderte, wird er dies unter den wahren Christen heute nicht ebenfalls tun, und zwar ohne einen moralischen Druck auszuüben? (2. Kor. 9:8-14) Gibt es aber heute eine Gruppe von Christen, die sich im Hinblick auf die Beschaffung finanzieller Mittel an biblische Grundsätze hält und die eifrig bemüht ist, anderen geistige Hilfe zu leisten? (Seite 293-294)
Der Eindruck wird erweckt, als finanziere sich der Wachtturm durch Spenden. Die machen aber offensichtlich nur 10% aus.
Zusätzlich zu den regelmäßigen Ausgaben hat der Wachtturm besondere Projekte, die aus anderen Mitteln finanziert werden, oft in Form von Darlehen oder anderen Zuwendungen. Im Jahr 1980 wurden besondere Anstrengungen unternommen, durch Briefe der Zweigbüros, die in den Versammlungen verlesen wurden, in den einzelnen Versammlungen Darlehen und Pfandverschreibungen zu erhalten. Es waren jedoch den Wachtturm-Zeitschriften keine Einzelheiten zu entnehmen...
In den späten 1970er Jahren waren mehrere große Projekte im Gang. Der erste große Schritt war der Erwerb des Towers Hotel in Brooklyn Heights, New York, um dort weitere Mitarbeiter für die Weltzentrale unterzubringen. Auf diese Weise konnten dort über 1.000 weitere Arbeiter leben und arbeiten. Da ihre Nahrungsmittel auf der Watchtower-Farm 90 Meilen außerhalb Brooklyns produziert werden und Freiwillige außer ein paar Dollar im Monat keine Bezahlung erhalten, ist es recht preiswert, weitere Arbeiter heranzuziehen.
Viel größer war jedoch das Bedürfnis, den Druck sowohl qualitativ als auch quantitativ auszudehnen. Als ich 1974 ins Bethel kam, war die Druckausrüstung großenteils veraltet. Eine der ersten Druckpressen, die ich bediente, war 1926 gebaut worden! Selbst die neueren waren Hochdruckmaschinen; eine ältere, ungenügende Bauart, die nicht in der Lage waren, auf gutem Papier oder mehr als zweifarbig zur gleichen Zeit zu drucken. Als ich später zum Etagenaufseher ernannt wurde, hatte ich auch mit experimentellen Druckmethoden zu tun, besuchte Einrichtungen wie das Government Printing Office in Washington D.C. oder W.R. Grace Inc., um zu sehen, wie "Weltmenschen" druckten.
Ich denke, das Erstaunlichste, was ich erfuhr, war, daß das Fabrikkomitee und die leitende Körperschaft (wie auch der verstorbene Nathan Knorr) in Unkenntnis waren, was es mit "Effizienz" auf sich hatte. Die Einstellung, die ich beständig von Männern wie Calvin Chyke und Richard Wheelock vom Fabrikkomitee aufnahm, zu hören bekam, war, daß 'dies Gottes Organisation ist, und wir scheren uns nicht darum, wie die Welt es tut'. Das Ergebnis war, daß viel Geld durch Unproduktivität vergeudet wurde. Den Bedienern an den Druckmaschinen wurde oft gesagt, sie sollten ihre Pressen vorzeitig laufen lassen und das bedruckte Papier wegwerfen, nur um Papierverkäufer oder wichtige Leute, die zu Besuch waren, zu beeindrucken.
Das läßt sich an einer Begebenheit aus dem Jahre 1979 veranschaulichen. Die leitende Körperschaft beschloß, die Qualität der Zeitschriften zu verbessern und besseres Papier und bessere Bilder zu verwenden. Das Fabrikkomitee entschied, statt die alten, altmodischen Pressen zu verschrotten, werde man sie renovieren. Sie luden japanische Druckmaschinenhersteller ein, abzuschätzen, was es kosten würde, 60 Pressen zu renovieren, darunter auch einige, die in anderen Zweigbüros verwendet wurden. Die Schätzung lag bei 60 Millionen Dollar, um die alten Hochdruckpressen auf Offsetdruck umzustellen! Das Fabrikkomitee wollte dies durchführen.
Das verursachte bei vieren von uns, die Aufseher der Druckhallen, Panik. Wir hatten etwa zwei Jahre lang experimentiert und wußten, daß dies die falsche Entscheidung war. Man hatte bereits eine spezialangefertigte WoodHoe-Presse für US-$ 1.600.000 gekauft, die uns schwer im Magen lag und die sich nicht einmal verkaufen ließ. Ich weiß das, weil man mich gebeten hatte, zu versuchen, sie in Gang zu bringen. Das habe ich gemacht, aber die Qualität war wie bei einem Gummistempel! Die Presse stand da mehrere Jahre lang, während Führer für die Besucher sich damit brüsteten, sie könne 100.000 Bücher pro Tag drucken. Schließlich druckten wir 200.000 Bücher damit, das stimmt, aber viele wurden weggeworfen und die anderen wurden für den halben Preis an Bethelmitarbeiter verkauft. Wir versuchten, sie nach China zu verkaufen, aber ohne Erfolg.
Wie auch immer, wir wußten, daß die Kosten für die Renovierung der 60 alten Druckpressen weit das Nötige überstiegen. Drei von uns arbeiteten heimlich an einem Kostenvergleichsprojekt, in dem vorgeschlagen wurde, alle alten Pressen zu VERSCHROTTEN und brandneue Harris-Offsetpressen zu kaufen (wie diejenigen, die wir bereits benutzten, um My Book of Bible Stories zu drucken). Für nur US-$ 12 Millionen könnten wir 12 Druckpressen kaufen, die den Platz aller 60 anderen einnähmen, und eine viel bessere Druckqualität erzielen! Wir arbeiteten fieberhaft daran, die Zahlen zusammenzubekommen, und sprachen mit Druckfachleuten "aus der Welt". Der Druckhallenaufseher reichte den Vorschlag darauf beim Fabrikkomitee ein und heimlich auch eine Kopie an ein Glied der leitenden Körperschaft (das immer noch im Bethel ist), nur für den Fall, man beschlösse, den Vorschlag abzulehnen. Nun, sie haben ihn abgelehnt und lachend als die anmaßenden Bemühungen junger Grünschnäbel abgetan. Doch einige Mitglieder der leitenden Körperschaft hielten es nicht für töricht, US-$ 48 Millionen zu sparen, und einige Zeit später, nachdem nichts vom Fabrikkomitee zu hören war, fragten wir sie darüber. Daraufhin unterbreitete das Fabrikkomitee den Vorschlag der leitenden Körperschaft, nachdem es die Zahlen mit uns durchgerechnet hatte, und schließlich führte man den Plan durch. Für uns in der Druckhalle keinerlei Dankesworte! Aber das war auch nicht überraschend; und nebenbei bemerkt, wir waren damit beschäftigt, herauszufinden, was die leitende Körperschaft über 1914 und die Heidenzeiten wußte, das sie niemandem erzählte.
Obwohl das ihr teuerster Beinahe-Fehler war, gab es andere Fehler, von denen nicht einmal die in der Weltzentrale Arbeitenden etwas wußten. In den späten 1970er Jahren wurden Anstrengungen unternommen, ein neues Photosatz-Computersystem einzuführen, das weitaus komplexer war, als es gegenwärtig draußen benutzt wurde. Man mietete die Ausrüstung von IBM zu einem Preis von etwa US-$ 30.000 pro Monat, die da über ein Jahr lang wegen Problemen mit den Programmen und dem Personal herumstand. Warum Personal? Im Bethel wird ein Aufseher vielleicht über eine Abteilung gesetzt, von der er vielleicht überhaupt keine Ahnung hat. Er ist einfach eine Autoritätsperson. Wenn es so aussieht, daß andere Rangniedere als er vorzuschlagen versuchen, was man tun sollte, mag er das übelnehmen und demjenigen Probleme bereiten (gewöhnlich ein "Neuer" von draußen, der die ungeschriebene "Hackordnung" im Bethel noch nicht kennt), ihn oft sogar dazu zwingen, frustriert das Bethel zu verlassen Viele gingen allein wegen der Computergeschichte 1970-1980 frustriert. Schließlich brachten sie einen Computerexperten an, der ein Zeuge war, brachten ihn und seine Familie in einer Wohnung in der Nähe des Bethels unter, schickten die Kinder zur Schule und zahlten ihm noch mehrere Tausender pro Monat, nur um das System zum Laufen zu bringen.
Der Wachtturm vom 15. April 1982 (Seite 24) erwähnt das Towers Hotel-Projekt wie auch die Ausdenhung der Druckereien und der Computerausrüstung. Natürlich werden die oben genannten Einzelheiten nicht erwähnt; das würde zuviel offenlegen.
Um die Kosten für den Kauf zusätzlicher Ausrüstung decken zu helfen, wurden die Kosten für die Zeitschriften The Watchtower und Awake! zum 1. September 1981 von 10 Cent auf 15 Cent pro Exemplar erhöht.
Gegenwärtig benutzt der Wachtturm seit geraumer Zeit andere Hotels in der Brooklyn Heights, angeblich von Geschäftsleuten, die Zeugen Jehovas sind, privat gekauft. Sie waren einverstanden, Raum an den Bethelkomplex zu vermieten. Die Räumlichkeiten werden genutzt, bis das nächste Projekt fertiggestellt ist. Worum handelt es sich dabei? Um ein brandneues, einunddreißiggeschossiges Gebäude direkt neben dem Bürokomplex an der 30 Columbia Heights.
Ab 1. September 1984 gingen Watchtower und Awake! auf 20 Cent pro Exemplar hoch. (Der Preis stieg ab September 1987 auf 25 Cent.)
Zusammenfassung
Der Wachtturm vermeidet das Ansprechen jeder Art von Geldsammeln oder Geldversprechen oder die Bezahlung von Geistlichen. Doch gleichzeitig führen sie [1] den am weitesten ausgedehnten Literaturverkauf in der Welt durch, wie ihn keine andere Organisation erreicht, [2] haben sie wiederholt Geldzusagen in Form von "Gute-Hoffnung"-Spenden oder "Aussichten auf Zuwendungen" angesprochen und geben [3] den Bethelmitarbeitern, Kreis- und Bezirksaufsehern und Missionaren ein [wenn auch geringes] Einkommen.
Warum blickt der durchschnittliche Zeuge Jehovas nicht durch all diese Doppelzüngigkeit? Ganz einfach, weil er die Tatsachen nicht kennt. Man hat ihm gesagt, die Gesellschaft mache mit dem Verkauf der Literatur kein Geld und daß alles durch Spenden käme. Sich in einer höheren Position wähnend macht sich der Zeuge Jehovas über andere Religionsorganisationen wegen deren Finanzpraktiken lustig. Überdies: Er weiß nicht, was die Bibel zum Unterstützen christlicher Dienste sagt, weil der Wachtturm auch dies verdreht hat. Er ist geschult, den Wachtturm nicht in Frage zu stellen, weil er fürchtet, er könne wegen solcher Zweifel zum "Abtrünnigen" werden. Solche Techniken erinnern an Orwells sozialistische Gesellschaft (Engsoz) in seinem Buch 1984:
... und die Überlegungen, die eventuell zu einer skeptischen oder rebellischen Haltung führen könnten, werden durch seine früherworbene innere Disziplin von vornherein unterbunden. Die erste und einfachste Stufe dieser Disziplin kann sogar schon kleinen Kindern beigebracht werden und heißt in Neusprech: Delstop. Delstop bezeichnet die Fähigkeit, geradezu instinktiv auf der Schwelle jedes riskanten Gedankens haltzumachen. Es schließt die Gabe mit ein, Analogien nicht zu begreifen, logische Fehler zu übersehen, die simpelsten Argumente mißzuverstehen, wenn sie Engsoz-feindlich sind, und von jedem Gedankengang, der in eine ketzerische Richtung führen könnte, gelangweilt und abgestoßen zu werden. 1984 (Ullstein, 1995), Seite 212-213.
Sollen Religionsdiener bezahlt werden?
Ist es verkehrt, wenn Kirchen ihre Geistlichen bezahlen? Was sagt die Bibel? Um eine Antwort auf die Herausforderung der Zeugen zu finden, müssen wir die Kirche zur Zeit der Apostel untersuchen. Dabei finden wir, daß die Judenchristen bereits an die Vorkehrung eines Zehnten gewohnt waren. Jesus sagte zu den Pharisäern:
Denn ihr gebt den Zehnten von der Minze und der Raute und von jedem anderen Gartengewächs, übergeht aber das Recht und die Liebe Gottes! Diese Dinge wart ihr zu tun verpflichtet, doch jene anderen Dinge solltet ihr nicht unterlassen.
Lukas 11:42
Obwohl das Gesetz Moses und die Bestimmung über den Zehnten durch den Tod Christi erfüllt waren und nun der Grundsatz von der Priesterschaft aller gläubigen Christen galt, hatten nur wenige ein Lehramt inne oder dienten in der Eigenschaft von Ältesten als Hirten für die Kirche (1. Tim. 3:1). Die Geschichte der Urkirche offenbart, daß die Struktur der Führung in der Kirche dieselbe war wie in den Synagogen. Jakobus sagte, nicht alle sollten wegen der größeren Verantwortung vor Gott Lehrer sein (Jakobus 3:1). Diakone (griechisch: diakonos) wurden ernannt, um für die profanen Dinge zu sorgen, so daß diese älteren Männern den geistigen Dingen "ungeteilte Aufmerksamkeit" schenken könnten (Apostelgeschichte 6:26). Dasselbe Vorbild gilt heute.
In Matthäus 10:9, 10 und Lukas 10:7 stellte Jesus gegenüber seinen Jüngern klar, daß sie nicht im voraus für ihre Bedürfnisse sorgen sollten, wenn sie die Brüder in ihren Häusern aufsuchten, sondern daß sie in diesen Haushalten Unterstützung erwarten konnten:
Verschafft euch nicht Gold oder Silber oder Kupfer für eure Gürtelbeutel oder eine Speisetasche für unterwegs oder zwei untere Kleider oder Sandalen oder einen Stab; denn der Arbeiter hat seine Nahrung verdient.
Bleibt also in jenem Haus, eßt und trinkt, was sie bereitstellen, denn der Arbeiter ist seines Lohnes würdig.
[Ein neuer, interessanter Punkt in dieser Hinsicht ist der Aufenthalt von Wachtturmführern in Nobelherbergen. Siehe dazu die "Die Heuchelei des Präsidenten der Zeugen Jehovas".]
Später, als sich die Verhältnisse änderten und die Jünger verstreut wurden, sagte Jesus ihnen, sie sollten ein Schwert und einen Beutel (Schutz und Geldaufbewahrung) für ihre langen Reisen mitnehmen (Lukas 22:35,36). Zweifellos kam auch damals das meiste Geld von großzügigen Mitgläubigen (2. Kor. 9:12, 13). Doch auch wenn die Verhältnisse wechselten, blieb der Grundsatz für diese Männer derselbe, denn Paulus betont ihn später. In 1. Korinther, Kapitel 9, entwickelt Paulus den Punkt, daß alle, die dem Leib als Aufseher dienen, das Recht haben, sich von den Leuten zu ernähren, einschließlich ihrer Frauen (Vers 47). Er hält Rückschau auf das mosaische Gesetz, um diesen Grundsatz zu stützen (Verse 8-11). Paulus traf zwar für sich die Entscheidung, in dieser Hinsicht eine Ausnahme zu sein (da ihm offensichtlich einige Personen falsche Beweggründe unterschieben wollten; Verse 12, 15), doch er sagt, daß der Herr Jesus selbst diese Grundsätze aufgestellt habe (Vers 14). In Galater 6:6 sagt Paulus: "Möge außerdem jemand, der mündlich im Wort unterrichtet wird, an allen guten Dingen den teilhaben lassen, der ihm diesen mündlichen Unterricht erteilt", womit er den Leib [die Gemeinde] ermahnt, für die Bedürfnisse dessen zu sorgen, der ihnen dient.
Dieselben Grundsätze gelten damals wie heute in der Kirche. Wer geistig ernährt wird, wird damit betraut, sicherzustellen, daß die Hirten und Lehrer auch buchstäblich genährt werden. In 1. Timotheus 5:17, 18 sagt Paulus:
Die älteren Männer, die in vortrefflicher Weise als Vorsteher dienen, halte man doppelter Ehre für würdig, besonders die, die hart arbeiten in Wort und Lehre. Denn das Schriftwort sagt: "Du sollst einem Stier, wenn er drischt, das Maul nicht verbinden" und: "Der Arbeiter ist seines Lohnes würdig."
Andererseits führt Paulus nicht wieder den levitischen Zehnten als Vorkehrung ein; er überläßt es der Kirche, eigene Methoden zu verwenden. Paulus erwartet, daß die Christen so großzügig wie unter dem Gesetz sind, denn das Christentum ist die Wirklichkeit, wohingegen das Gesetz nur ein Schatten war. Paulus war zuversichtlich, daß reife Christen das Werk des Herrn großzügig unterstützten und garantierten, daß für die Bedürfnisse der Hirten und Lehrer gesorgt würde. Hier gilt der Grundsatz aus Maleachi, Kapitel 3, daß Gott unser Bestes und die Erstlingsfrüchte gebührt.
Obwohl das Geben von Herzen kommen soll, jeder so, wie er kann, mag uns der Segen vorenthalten, wenn wir nicht großzügig gegenüber anderen sind (2. Kor. 9:6-13). Der Grundsatz aus Maleachi gilt:
"Wird der Erdenmensch Gott berauben? Ihr aber beraubt mich." Und ihr habt gesagt: "Auf welche Weise haben wir dich beraubt?" "In den Zehnten und in den Beiträgen. Mit dem Fluch verflucht ihr mich, und mich beraubt ihr - die Nation in ihrer Gesamtheit. Bringt alle Zehnten in das Vorratshaus, damit schließlich Speise in meinem Haus sei; und stellt mich bitte darin auf die Probe", hat Jehova der Heerscharen gesprochen, "ob ich euch nicht die Schleusen der Himmel öffnen und tatsächlich Segen über euch ausschütten werde, bis kein Bedarf mehr ist." (Maleachi 3:8-10)
Wenn wir für die Bedürfnisse anderer, sowohl der Hirten als auch der Armen in der Herde, sorgen, gilt nach Paulus der Grundsatz, daß wir ernten, was wir gesät haben:
Was aber dies betrifft: Wer spärlich sät, wird auch spärlich ernten; und wer reichlich sät, wird auch reichlich ernten. Jeder tue so, wie er es in seinem Herzen beschlossen hat, nicht widerwillig oder aus Zwang, denn Gott liebt einen fröhlichen Geber ... Er nun, der dem Sämann Samen in Fülle darreicht und Brot zum Essen, wird euch den Samen zur Aussaat darreichen und mehren und wird die Erzeugnisse eurer Gerechtigkeit zunehmen lassen.
2. Korinther 9:6-10
Die Zeugen spotten über die "Christenheit", weil sie ihren Hirten Gehälter zahlen und sie "Pfarrer" oder "Pastor" nennen, womit unterstellt wird, diesen Männern sei zu viel Macht über andere Menschen gegeben. Die Bibel verurteilt diese Praktik nicht; sie gibt der Kirche die Freiheit, selbst Muster des Gebens zu entwickeln. Doch zur selben Zeit haben Zeugenälteste Kontrolle darüber, was Zeugen anziehen, wie sie sprechen, was sie an den Wochenenden tun, wieviel sie essen, wo sie predigen gehen, wie sie die Bibel studieren und mit wem sie sprechen dürfen oder auch nicht. In ihren Händen liegen sogar Dinge, wo es um Leben oder Tod geht, wenn sie den Mitgliedern verbieten, Bluttransfusionen zu erhalten, während diese auf dem Operationstisch sterben. Die Ältesten können sie davon abhalten, mit den eigenen Angehörigen zu sprechen, die die Zeugen verlassen haben, wenn sie nicht selbst ausgeschlossen werden wollen. Interessant, daß sie die Kirchen beschuldigen, einen Menschen über einen anderen zu setzen! Zwar werden aufgrund der menschlichen Unvollkommenheit einige Geistliche ihre Macht mißbrauchen, doch ALLE Zeugenältesten müssen über die Bibel hinausgehen, um Menschengebote des Wachtturms zu erzwingen.
Wer den Wachtturm verlassen hat, sollte wertschätzen, was wahre christliche Großzügigkeit bedeutet. Unser Geben sollte das der Schriftgelehrten und Pharisäer übertreffen, die pedantische Geber waren. Gott selbst gibt sogar den Verlorenen und Bösen, und er fordert uns auf, dies nachzuahmen (Matt. 5:42-48). Der Wachtturm putzt gemeinnützige Organisationen herunter und rät ab, sich bei Hilfsprojekten für Arme und Bedürftige zu beteiligen, aber unser Gewissen sollte schlagen, wenn wir die Not um uns herum sehen (Lukas 10:30-37). Ein Kennzeichen der "neuen Persönlichkeit und Wiedergeburt in Christus ist der Übergang von Egozentrik zu großzügigem Geben (Lukas 12:33, 34).
Wachtturm-Ansicht zu Wahrheit und Lügen:
Falschheit ist der Versuch, denen die Wahrheit vorzuenthalten, die das Recht haben, sie zu kennen. (L.J. Peter)
Bösartiges Lügen wird zwar in der Bibel deutlich verurteilt, aber das bedeutet nicht, daß man verpflichtet ist, jemandem wahrheitsgemäß irgendwelche Informationen zu geben, die zu erhalten er kein Recht hat... Deshalb hielt sich Jesus bei gewissen Gelegenheiten zurück, eine vollständige Auskunft zu geben oder gewisse Fragen direkt zu beantworten, wenn er dadurch unnötigen Schaden angerichtet hätte.
Einsichten über die heilige Schrift, Band 2, Seite 237
Fußnote:
Siehe die folgenden Watchtower-Ausgaben als Beispiele:
1. Mai 1950 Seiten 139, 140;
1. Mai 1951, Seite 284, 285;
1. Mai 1953, Seite 267;
1. Mai 1954, Seite 263;
1. Mai 1955, Seite 275;
1. Mai 1956, Seite 267;
1. Mai 1957, Seite 267;
1. Mai 1959, Seite 287.
(Vergleichende Tabelle in britischen Pfund)
1982 | 1983 | 1984 | 1985 | |
---|---|---|---|---|
Einnahmen | 5.405.797 | 4.036.811 | 4.558.007 | 6.456.184 |
Ausgaben | 2.536.342 | 2.715.392 | 3.530.787 | 5.940.474 |
Nettotransfer an IBSA | 1.165.500 | (781.252) | (1.580.600) | 60.500 |
Geld, Waren an Zweigbüro | 778.517 | 1.088.448 | 1.312.935 | 2.230.353 |
Bücherverkauf | 1.027.753 | 1.176.798 | 1.431.720 | 1.786.243 |
Zeitschriften-verkauf | 1.707.180 | 1.820.536 | 1.866.035 | 2.516.847 |
Spenden | 374.258 | 243.633 | 233.236 | 218.892 |
Erbschaften | 183.173 | 135.055 | 113.274 | 251.308 |
Spenden, Erbschaften insgesamt | 557.431 | 378.688 | 346.510 | 470.200 |
Literaturverkauf insgesamt | 2.734.933 | 2.997.334 | 3.297.755 | 4.303.090 |
Zu-/(Abnahme) Verkäufe in % | n/a | 10,9% | 10% | 30% |
Zu-/(Abnahme) Spenden in % | n/a | (35%) | (4,3%) | (6,1%) |
Zu-/(Abnahme) Erbschaften in % | n/a | (26,3%) | (16%) | 122% |
Einnahmen (minus Transfer) aus Spenden, Erbschaften in Prozent | 10,3% | 9,3% | 7,6% | 7,3% |
1985 Aktiva insgesamt: 10.348.103
1985 Passiva insgesamt: 1.185.564
Nettowert Aktiva des britischen Zweiges zum 31. August 1985: 9.162.539
Wichtiges Angebot offenbart Wachtturm-Druckkosten
Eines der größeren Projekte, an denen ich in der Wachtturm-Weltzentrale in Brooklyn in den Jahren 1979-1980 arbeitete, war das Testen und Errechnen der Kosten für das Bedrucken von Papierbahnen, um die Machbarkeit des Umbaus unserer 60 MAN-Druckpressen auf Offsetdruck zu ermitteln. Jede Presse stellte bereits einen Wert von US-$ 250.000 - US-$450.000 dar, abhängig von ihrem Alter, also war dies kein geringes Vorhaben!
Das Projekt wurde geleitet von Thomas Cabeen (Druckhallenaufseher). Jim Petrie (Aufseher für den Offsetdruck) und ich selbst (Aufseher für den Bibeldruck) wurden gebeten, Mr. Cabeen bei diesem umfangreichen Projekt zur Hand zu gehen.
Wer mit dem unmöglichen Projekt nicht vertraut ist: es ist so, als wollte man einen Traktor zu einem Sportwagen umbauen (genaugenommen sechzig von dieser Sorte). Etwa ein Jahr zuvor besuchten Horden von japanischen Geschäftsleuten das Bethel und machten in umfangreichem Maße Aufnahmen von der Druckereiausrüstung. Das Fabrikkomitee in Brooklyn bat die Japaner dann um ein Angebot für den Umbau von 60 MAN-Druckpressen auf Offsetdruck, bestehend aus 40 Pressen in New York und 20 in anderen Ländern.
Aus Angst, daß man mit einem solchen in der Industrie noch nie dagewesenen Projekt weitermachte, nicht zu sprechen von den zig Millionen vergeudeter Gelder (und daß dabei unsere Arbeit VIEL schwerer würde), erhielt Tom die Erlaubnis, vor Beginn der Umrüstung eine Kostenstudie zu erstellen.
Als Teil unserer Arbeit durften wir zum Government Printing Office in Washington, D.C. und einer Reihe anderer großer Druckereien reisen. Wir verbrachten Monate mit der Vorbereitung der Untersuchung, nur damit es auf den Schreibtischen der Funktionäre im Fabrikkomitee lag, deren Absicht es war, mit dem Umbau zu beginnen. N.H. Knorr hatte aus unverständlichen Gründen etwas gegen den Offsetdruck. Tom Cabeen spekulierte, daß er einem Vorgang nicht traute, den er nicht "sehen" oder völlig verstehen konnte, wohingegen man beim Hockdruck die Buchstaben "sehen" und fühlen konnte. Viel von diesem Vorurteil färbte auf die älteren Mitglieder des Fabrikkomitees ab, die gleichfalls eine Vorstellung von solchen jungen "Grünschnäbeln", wie wir es waren, ablehnten.
Obwohl man nie anerkannte, daß durch unsere Arbeit zig Millionen gespart wurden (man hat nicht einmal Danke gesagt!), nahmen wir die Bezahlung mit Humor auf. Wir lernten, trotz des Widerstandes das Leben zu genießen, ja, sogar das Leben im Bethel.