Man kann ganz bestimmt nicht behaupten, daß die geistigen Führer der Zeugen Jehovas in Saus und Braus leben würden. Selbst Präsident Henschel fliegt weder im Privatjet um die Welt, noch hat er eine üppige Villa mit goldenen Wasserhähnen und zehn Rolls Roys in der Garage.

Doch die Wachtturm-Gesellschaft erwirtschaftet jedes Jahr Gewinne in dreistelliger Millionenhöhe. Geld, das nur zu einem Bruchteil vom weltweiten Predigtwerk aufgezehrt wird.

Interessant ist beispielsweise ein Hinweis, den der aufmerksame Leser im Wachtturm vom 1. Januar 1997 (Seite 13) findet. In einem Kommentar über die Entwicklung des weltweiten Predigtwerkes werden folgende aufschlußreiche Produktionszahlen genannt:

Innerhalb des Jahres 1996 hat die WTG Zeitschriften mit einer Gesamtauflage von über 900 Millionen Exemplaren verbreitet (ein Plus von 13,4% gegenüber dem Vorjahr). Gemessen am letzten offiziellen Preis (DM 0,50 in Deutschland) ergibt das einen Umsatz von 450 Millionen Mark. Rechnet man dazu die Einnahmen von rund 77 Millionen Büchern und Bibeln (eine Steigerung von 40%), dann kommt man gut und gern auf einen weltweiten Jahresumsatz von einer Milliarde DM. Wenn man berücksichtigt, zu welchen Minimalkosten diese Literatur hergestellt wird, läßt sich selbst bei vorsichtigen Schätzungen auf eine Rendite von 500-700 Millionen DM schließen. Dabei sind noch nicht die Spenden berücksichtigt, die Monat für Monat eingehen. Und es fehlen die Gewinne, die bei Bau, Finanzierung und Verkauf von Königreichssälen weltweit erwirtschaftet werden (um nur einige der versteckten Einnahmequellen zu nennen). Auch bleibt der Vermögenszuwachs unberücksichtigt, der sich aus dem weltweiten Immobilienbesitz der WTG ergibt.

Im Vergleich dazu sind die 61 Millionen DM, die nach eigenen Angaben der WTG für "Sonderpioniere, Missionare und reisende Aufseher" aufgewendet wurden, nur Peanuts.

Mit anderen Worten: Die große Frage, die es noch zu klären gilt, heißt, wo fließen all die Milliarden hin, die sich mit dem weltweiten Königreichswerk allein schon lange nicht mehr erklären lassen?