So mancher Ausschluss wird von einem ausführlichen Brief an die Wachtturm Gesellschaft oder zumindest die Ältesten der eigenen Versammlung begleitet. Und so mancher Zeuge hat sich schon die Mühe gemacht, seine Zweifel und Fragen direkt an die Wachtturm Gesellschaft zu schreiben.
Die in dieser Kategorie veröffentlichten Briefe zeigen außerdem, wie man in der selbsternannten "einzig wahren Organisation Gottes" mit Andersdenkenden umgeht.
- THEOLOGE FRANK
Es ist ein Aberwitz, wenn Herr Prof. Dr. Hermann Weber [der] Regierung vorwirft, sie verletze die religiöse Vereinigungsfreiheit der [...] Zeugen Jehovas (...), wenn [ihnen] der Status [einer Körperschaft] des öffentlichen Rechts versagt wird. [...]
Zeugen Jehovas haben sich schon immer auch ohne diesen Status frei versammeln können (außer während der Nazi-Diktaturherrschaft).
- Achille Lorenzi
Nachdem ich den Brief über die Gewissensfreiheit geschrieben und den „Ältesten“ der Versammlung geschickt hatte, mit der ich verbunden war, gab es anfänglich von ihrer Seite keine Reaktion.
Bis mich etwa einen Monat später ein Mitglied des Dienstkomitees zu Hause anrief, ob er und zwei weitere „Älteste“ für ein paar Minuten kommen könnten. Als ich nach dem Grund für diesen Besuch fragte, versicherte er mir, es sei „nichts wichtiges, nur eine Formalität.“
- Frank Bruder
An das
Bundesverfassungsgericht Karlsruhe
Aktenzeichen: 7 C 11.96
Schloßbezirk 3, 76131 Karlsruhe
Verfassungsbeschwerde des Prof. Dr. Hermann Weber, Palmengartenstrasse 14, 60325 Frankfurt Am Main, gegen das Urteil des Bundesverwaltungsgericht am 26. Juni 1997 — Aktenzeichen: 7 C 11.96 — über die Ablehnung des Antrags auf Verleihung der Rechte einer Körperschaft des öffentlichen Rechts an die Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas in Deutschland
- Daniel K.
Es ist schon erstaunlich, was bei den Zeugen Jehovas ein Problem ist. Das Tragen eines Bartes zum Beispiel. Es ist zwar nicht "verboten". Aber es ist so unerwünscht, dass ein Zeuge, bei dem diese "Gewissensfrage" zu Gunsten des Bartes ausfällt, automatisch zum Außenseiter wird und auf gewisse "Vorrechte" verzichten muss. Interessant ist, wie die Wachtturm-Gesellschaft diese seltsame Praxis verargumentiert - oder besser gesagt, wie sie der Frage ausweicht.