Wer als Kind in die Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas hineingeboren wird, übernimmt deren Lehren zunächst einmal unreflektiert.
Man wird groß „in der Wahrheit“, macht „theokratische Karriere“, heiratet (natürlich eine „treue Schwester“ oder einen „vorbildlichen Bruder“) und merkt vielleicht irgendwann einmal, dass irgendetwas im Leben nicht so ganz stimmt.
So jedenfalls erging es Natascha und Stephan, die daraufhin die WTG-Lehren einer gründlichen Überprüfung unterzogen. Die Ergebnisse sprachen für sie eine eindeutige Sprache. Doch was würde das in der Konsequenz bedeuten?
Sie befürchteten, dass nach ihrem Ausstieg rasch Gerüchte in Umlauf kämen. Schließlich wird Zeugen Jehovas permanent eingeimpft, dass diejenigen, die die „Gemeinschaft verlassen“, dieses tun, weil sie entweder zu stolz sind und ihre eigenen Lehren verbreiten möchten oder um ein Leben in Unmoral zu führen. Aus diesem Grunde entschied sich das Ehepaar, einigen Freunden bei den Zeugen Jehovas einen längeren Brief zu schreiben, in dem es seine Gründe für den Austritt darlegte.
Dieser Brief ist eine prägnante Zusammenfassung all der jüngsten Irrungen des selbsternannten „treuen und verständigen Sklaven“.