Am 1. Mai 1843 druckte Times and Seasons das folgende aus dem Quincy Wig ab:

"Ein Herr J. Roberts aus dem Kreis Pike machte uns letzten Montag mit der schriftlichen Beschreibung einer Entdeckung bekannt, die kürzlich in der Nähe von Kinderhook in diesem Kreis gemacht wurde..."

Es scheint, daß ein junger Mann namens Wiley, ein Einwohner von Kinderhook, drei Nächte nacheinander träumte, daß in einem bestimmten Hügel in dieser Gegend Schätze verborgen waren – Beeindruckt von der merkwürdigen Erscheinung, drei Nächte hintereinander den gleichen Traum zu träumen, beschloß er, sein Gewissen zu beruhigen, indem er in dem Hügel gräbt ... Weil es sehr anstrengend war, lud er andere ein, ihm zu helfen. Letztlich begleitete ihn eine Gruppe von zehn oder elf zum Hügel, die ihm halfen, den Schacht auszugraben, den Wiley begonnen hatte. Nachdem sie etwa 11 Fuß tief gegraben hatten, stießen sie auf eine Kalksteinschicht, die offensichtlich der Wirkung eines Feuers ausgesetzt war, sie entfernten den Stein, der klein und leicht zu handhaben war, in der Tiefe von weiteren zwei Fuß fanden sie SECHS MESSINGPLATTEN, gesichert und gebunden durch zwei Eisendrähte, die aber so verwittert waren, daß sie bei der ersten Berührung zu Staub zerfielen. Die Platten waren vollständig mit Rost bedeckt, der fast die Zeichen verdeckte, die darauf verzeichnet waren; aber nachdem sie einen chemischen Prozeß durchliefen, waren die Inschriften klar und deutlich zu erkennen...
Von wem die Platten abgelegt wurden muß für immer ein Geheimnis bleiben, außer ein Gelehrter im Entziffern von Hieroglyphen wird gefunden, der das Geheimnis lüftet. Manche erheben den Anspruch, daß Smith, der Mormonenführer, in der Lage ist, sie zu lesen. Falls er es kann, wird er der Öffentlichkeit einen großen Dienst erweisen, indem er das Geheimnis lüftet, das sie umgibt. Wir haben erfahren, daß ein Mormone anwesend war, als die Platten gefunden wurden, von dem gesagt wird, daß er vor Freude in die Luft sprang wegen der Entdeckung und bemerkte, daß es die Authentizität des Buches Mormon beweisen würde – was es zweifellos wird...
Die oben erwähnten Platten wurden letzte Woche in dieser Stadt ausgestellt und sind jetzt, wie wir hören, in Nauvoo, um vom Mormonenprophet untersucht zu werden. Das öffentliche Interesse ist geweckt und wenn Smith die Hieroglyphen auf den Platten entziffern kann, wird er mehr Licht auf die Frühgeschichte dieses Kontinents werfen, als irgendein lebender Mensch. (Times and Seasons, 1843, Band 4, S.186f)

Hier ist ein Foto von Zeichnungen, die die Mormonen von den Kinderhook-Platten machten. Abgebildet ist nur eine Seite jeder Platte (siehe History of the Church, Band 5, S.376ff.)

Kinderhook-Platten

In einem Brief aus Nauvoo, datiert vom 2. Mai 1843, schreibt Charlotte Haven:

Wir hören sehr oft von unseren Freunden in Quincy durch Herrn Joshua Moore, ... Sein letzter Besuch war vergangenen Samstag und er brachte ein halbes Dutzend dünner Teile aus Messing mit, offenbar sehr alt, in Form einer Glocke etwa fünf oder sechs Zoll lang. Es waren Einritzungen darauf, die wie symbolische Zeichen aussahen. Sie wurden kürzlich in einem Hügel ein paar Meilen hinter Quincy gefunden, sagte er. Als er sie Joseph zeigte, sagte letzterer, daß die Zeichen oder die Schrift darauf ähnlich denen seien, in denen das Buch Mormon geschrieben war und falls Herr Moore sie hierlassen könnte, dachte er, daß er sie mit Hilfe von Offenbarung würde übersetzen können. So kann bald ein Zusatz zu dem heiligen Buch erwartet werden. (’Der Brief eines Mädchens von Nauvoo‘, Overland Monthly, Dezember 1890, S.630)


Laut History of the Church akzeptierte Joseph Smith diese Platten als authentisch und behauptete sogar, einen Teil davon übersetzt zu haben:

Montag, 1. Mai – ...Ich füge Zeichnungen von den sechs Messingplatten ein, die nahe Kinderhook im Kreis Pike am 23. April von Herrn Robert Wiley und anderen gefunden wurden, während sie in einem großen Hügel gruben. Sie fanden ein Skelett etwa sechs Fuß von der Erdoberfläche, das neun Fuß groß gewesen sein muß. Die Platten wurden auf der Brust des Skeletts gefunden und waren auf beiden Seiten mit altertümlichen Zeichen bedeckt.

Ich habe einen Teil davon übersetzt und herausgefunden, daß sie die Geschichte der Person enthalten, mit der sie gefunden wurden. Er war ein Nachkomme Hams, durch die Lenden Pharaohs, König von Ägypten, und daß er sein Königreich vom Herrscher über Himmel und Erde erhielt. (History of the Church, Band 5, S.372)


Am 15. Januar 1844 erschien in Times and Seasons diese Aussage:

Warum werden die Umstände der kürzlich in einem Hügel im Kreis Pike, Illinois, von Herrn Wiley gefundenen Platten und Knochen und tausend anderen Dingen das Buch Mormon als wahr beweisen? — Antwort: Weil es wahr ist! (Times and Seasons, Band 5, S.406)


Eine Anzahl Einwohner von Kinderhook bestätigten, daß die Platten von R. Wiley einem Hügel entnommen wurden:

Wir, die Einwohner von Kinderhook, deren Namen angefügt sind, zertifizieren und verkünden, daß am 23. April 1843, während der Ausgrabung eines großen Hügels in dieser Gegend, Herr R. Wiley sechs Messingplatten in Glockenform, bedeckt mit altertümlichen Zeichen, dem besagten Hügel entnahm. Besagte Platten waren sehr stark oxidiert – die Bänder und Ringe an besagten Platten zerfielen bei geringstem Druck zu Staub. Die oben beschriebenen Platten haben wir Herrn Sharp übergeben, um sie mit nach Nauvoo zu nehmen.

ROB'T WILEY, W. P. HARRIS, G.W.F. WARD, W. LONGNECKER, FAYETTE GRUBB, IRA S. CURTIS, GEO. DECKENSON, W. FUGATE, J. R. SHARP. (Times and Seasons, Band 4, S.186, 1. Mai 1843)


Unglücklicherweise, aus Sicht der Mormonen, wurde später entdeckt, daß die Platten Fälschungen waren, hergestellt mit der Absicht, Joseph Smith auszutricksen. W. Fugate, einer derjenigen, die das Zertifikat unterzeichneten, schrieb folgendes in einem Brief an James T. Cobb:

Mound Station, Ill., 30. Juni 1879

Herr Cobb:

Ich erhielt ihren Brief in Bezug auf jene Platten, und ich sage als Antwort, daß sie HUMBUG waren, erdacht von Robert Wiley, Bridge Whitton und mir. Whitton ist tot. Ich weiß nicht, ob es Wiley ist oder nicht. Keiner der neun Personen, die das Zertifikat unterzeichneten, kannten das Geheimnis, außer Wiley und ich.

Wir lasen in Pratts Prophezeiung, daß ’noch Wahrheit aus der Erde hervorspringen wird‘. Wir beschlossen, die Prophezeiung durch einen Scherz zu erfüllen. Wir machten bald unsere Pläne und führten sie aus, Bridge Whitton schnitt sie aus einigen Kupferstücken; Wiley und ich machten die Hieroglyphen, indem wir Eindrücke in Bienenwachs machten, sie mit Säure füllten und dies auf die Platten legten. Als sie fertig waren, legten wir sie zusammen mit Rost aus Salpetersäure, altem Eisen und Blei, und banden sie mit einem Stück Reifeisen zusammen und bedeckten sie vollständig mit Rost.

Unsere Pläne funktionierten bewundernswert. Ein bestimmter Sonntag wurde zum Graben ausgewählt. Die Nacht zuvor ging Wiley zu dem Hügel, wo er vorher bis zu einer Tiefe von etwa acht Fuß gegraben hatte, wo es einen flachen Stein gab, der hohl darunter klang, und legte sie darunter. Am nächsten Morgen waren eine ganze Anzahl Einwohner da, um bei der Suche zu helfen, es waren zwei Mormonenälteste (Marsh und Sharp) anwesend. Der Stein war bald entfernt, aber es verging einige Zeit, bis die Platten entdeckt wurden. Ich nahm sie schließlich auf und rief ’Ein Stück Altmetall!‘ Fayette Grubb riß sie mir aus der Hand und schlug sie gegen einen Stein und sie zerfielen in Einzelteile. Dr. Harris untersuchte sie und sagte, sie enthielten Hieroglyphen. Er nahm Säure und entfernte den Rost und schon bald wurden sie ausgestellt.

Unter diesem Stein, ein kuppelförmiges Aussehen etwa drei Fuß im Durchmesser, gab es einige Knochen im letzten Stadium der Verwesung, auch einige Tonscherben und Holzkohle. Es wurde kein Skelett gefunden. Sharp, der Mormonenälteste, sprang und schrie vor Freude und sagte, Satan war ihm erschienen und forderte ihn auf, nicht zu gehen, es sei ein Scherz von Fugate und Wiley, aber zu späterer Stunde erschien ihm der Herr und sagte ihm, er solle gehen, der Schatz sei dort.

Die Mormonen wollten die Platten zu Joe Smith bringen, aber wir ließen sie nicht gehen. Einige Zeit später borgte sich ein Mann, mit angeblichem Namen Savage aus Quincy, die Platten von Wiley, um sie seinen belesenen Freunden dort zu zeigen, und brachte sie zu Joe Smith. Genau die gleichen Platten bekam Wiley zurück, der sie Professor McDowell aus St.Louis für sein Museum gab.

W. Fugate

STATE OF ILLINOIS, BROWN COUNTY. SS

W. Fugate, der ordnungsgemäß vereidigt wurde, sagt unter Eid aus, daß der obige Brief, der einen Bericht der nahe Kinderhook gefundenen Platten enthält, wahr und richtig ist, zu seiner besten Erinnerung.

W. Fugate

Vor mir unterschrieben und beeidigt am 30sten Tag des Juni 1879.

Jay Brown, J. P.

(Welby W. Ricks: The Kinderhook Plates, wiedergegeben in Improvement Era, September 1962)


Zur Zeit des Bürgerkrieges gingen die Kinderhook-Platten verloren. M. Wilford Poulson, ein früherer Lehrer an der BYU und ein Student der zeitigen Mormonengeschichte, sagte uns, daß er eine der originalen Kinderhook-Platten im Chicago Historical Society Museum fand, sie aber falsch bezeichnet war als eine der originalen Goldplatten des Buches Mormon. Die Platte, die Herr Poulson fand, wurde als Nummer 5 der Abbildungen identifiziert, die sich in History of the Church finden. Bis auf einen Säurefleck auf einer Seite ist sie in hervorragendem Zustand. Herr Poulson leistete einen großen Teil der Forschungsarbeit bezüglich der Kinderhook-Platten und war davon überzeugt, daß sie in den 1840ern gemacht wurden, wie W. Fugate behauptete.

Welby W. Ricks, ehemaliger Präsident der Archaeologic Society der BYU, hatte eine andere Meinung bezüglich dieser Platten. Im September 1962 verkündete er:

Die kürzliche Wiederentdeckung einer der Kinderhook-Platten, die von Joseph Smith jun. begutachtet wurden, bestätigt seine prophetische Berufung und offenbart die falschen Aussagen, die von einem der Finder gemacht wurden...

Diese Platten befinden sich jetzt wieder in ihrer ursprünglichen Kategorie der Echtheit.

Was Gelehrte von dieser altertümlichen Aufzeichnung in künftigen Jahren lernen mögen oder was durch göttliche Macht übersetzt werden mag, ist ein erhebender Gedanke für Betrachtung.

So viel steht fest. Joseph Smith jun. ist als wahrer Prophet und Übersetzer von alten Aufzeichnungen durch göttliche Mittel bestätigt und alle Welt ist eingeladen, die Wahrheit zu untersuchen, die der Erde nicht nur mit dem Kinderhook-Platten entsprang, sondern genauso mit dem Buch Mormon.

(Welby W. Ricks: The Kinderhook Plates, wiedergegeben in Improvement Era, September 1962)


Herr Ricks baut seine Schlußfolgerung auf den Umstand auf, daß ’zwei nicht-HLT Berufsgraveure‘ die Platte begutachteten und eine eidesstattliche Erklärung abgaben, in der sie aussagen, daß die Platte „mit einem spitzen Gegenstand graviert und nicht mit Säure geätzt wurde.“ Der Leser wird sich erinnern, daß W. Fugate behauptete, daß die Hieroglyphen geformt wurden, „indem wir Eindrücke in Bienenwachs machten, sie mit Säure füllten und dies auf die Platten legten.“ Herr Ricks fühlt, daß dieser Widerspruch solcher Natur ist, daß er Fugates gesamte Geschichte hinfällig macht. Wir können diesbezüglich nicht mit Herrn Ricks übereinstimmen, denn es gibt weitere Beweise, die belegen, daß die Platten Fälschungen waren.

Im Sommer 1965 wurde George M. Lawrence, einem mormonischen Physiker, die Erlaubnis erteilt, die überdauernde Platte zu untersuchen und einige zerstörungsfreie physikalische Studien daran vorzunehmen. Herr Lawrence genehmigte uns großzügig, von seiner Studie zu zitieren, die er kürzlich überarbeitet hat. In der Zusammenfassung erklärt er:

Die Platte ist nicht aus reinem Kupfer. Es könnte Messing mit wenig Zink oder eine Bronze sein. Die Abmessungen, Toleranzen, Zusammensetzung und Bearbeitung sind übereinstimmend mit den Möglichkeiten einer Schmiede von 1843 und mit der Fälschungsgeschichte der ursprünglichen Teilnehmer. Die Charakteristika der Schriftfurchen sind mit großer Genauigkeit unter Nutzung der einfachen Säure-Wachs-Technik wiederholbar, im Gegensatz zum Urteil der Graveure. (George M. Lawrence: Report of a Physical Study of the Kinderhook Plate Number 5)


Herr Lawrence machte sogar seine eigenen Ätzungen unter Nutzung von Bienenwachs und Salpetersäure:

Um diese Ätzungen zu machen, schmolz ich eine dünne Schicht Bienenwachs (Paraffin ist zu spröde) auf ein Stück Messing auf, ritzte mit der Spitze eines Schreibers ’Inschriften‘ in den Wachs und ätzte dann das freigelegte Metall mit einigen Tropfen konzentrierter Salpetersäure. Die Salpetersäure tendiert, in Tropfen zu verbleiben, weil das Wachs davon nicht benetzt wird. Die Säuremenge in einem Tropfen reicht aus, um etwa die richtige Tiefe der Furchen unter dem Tropfen zu erzeugen. Die Furchen sind recht unterschiedlich in Tiefe und Breite entsprechend der Abweichungen in Wachshöhe, Schreiberstellung und der erlaubten Ätzzeit. Aber nach ein paar Versuchen, die Tiefe zu kontrollieren, war ich in der Lage, einheitlichere Inschriften als die tatsächlichen herzustellen. (Report of a Physical Study of the Kinderhook Plate Number 5, S.2)


Auch wenn Herr Lawrence herausfand, daß „nur die regelmäßigeren meiner Furchen so weich wie die der Kinderhook-Platte“ sind, bemerkte er einige interessante Ähnlichkeiten zwischen seinen Ätzungen und denen auf der Kinderhook-Platte:

Einige dieser Charakteristika eines Säure-Bienenwachs-Prozesses sind: Gerundetete Furchenenden und -böden. Weiches Kupfer ergibt Furchenkanten geringeren Winkels als härtere Metalle wie Gelbmessing oder Stahl. Das Fehlen von Rillen entlang der Längsachse der Furche. Manchmal gibt es ein zusätzliches Gebiet der Säurewirkung, wenn zwei Linien spitzwinklig ineinanderlaufen – hervorgerufen durch das Hineinarbeiten der Säure unter den schmalen Wachskeil zwischen den beiden Linien. Die meisten Furchen kreuzen sich mit genau der gleichen Tiefe ohne Anzeichen, welche Furche zuletzt gemacht wurde. Die Planheit des Metalls in der Umgebung der Furchen ist nicht gestört. Bläschen, die beim Ätzvorgang gebildet wurden, formen Unregelmäßigkeiten oder Klumpen entlang der Längsachse der Furche. Die Größe dieser Unregelmäßigkeiten kann ein wenig durch ’Umrühren‘ oder Verdünnen kontrolliert werden.

Die obigen Charakteristika dieser Form des Ätzens wurden auf der tatsächlichen Kinderhook-Platte vorgefunden.

Die Platte hat einen ’Rand‘, lange Furchen entlang den Seiten- und Bodenkanten, die mit einem scharfen Messer mit einigem Druck gemacht worden sein könnten. An diesen Furchen ist das Metall verformt und Spuren können auf der gegenüberliegenden Seite ausgemacht werden. Das trifft nicht auf die Inschriften zu, obwohl viele davon tiefer sind als die Messermarkierungen. Meine Versuche, die Inschriften durch Einritzen herzustellen, waren nicht erfolgreich. (Report of a Physical Study of the Kinderhook Plate Number 5, S.2f.)


Welby W. Ricks weist darauf hin, daß W. Fugate sagte, die Platten waren aus Kupfer gemacht, während ursprünglich behauptet wurde, die Platten seien aus Messing:

...die ursprünglichen Finder sagten, die Platten waren aus Messing. Herr Fugate sagte, daß die Platten ’aus einigen Kupferstücken‘ gemacht wurden. (The Kinderhook Plates, wiedergegeben in Improvement Era, September 1962)


Obwohl es zutrifft, daß Herr Fugate in seiner eidesstattlichen Erklärung sagte, die Platten waren aus Kupfer gemacht, denken wir, daß dies ein leicht zu machender Fehler ist und nicht benutzt werden sollte, um den Rest seiner Aussage für ungültig zu erklären. Es ist interessant, daß selbst W. P. Harris, der Mann, der die Platten nach ihrer Entdeckung reinigte, aussagte, daß sie zuerst aus Kupfer gemacht zu sein schienen:

Die Platten erschienen zuerst aus Kupfer gemacht und hatten das Aussehen, von Zeichen bedeckt zu sein. (History of the Church, Band 5, S.375f)


George M. Lawrence gab diese interessanten Informationen bezüglich der Zusammensetzung der Platte, die er untersuchte:

Weil die Platte für zerstörungsfreie Tests geborgt war, wurde keine ’nasse‘ chemische Analyse oder Spektralanalyse gemacht. Daher ist die genaue Legierung der Platte bislang unbekannt. Dennoch, die Dichte und Farbe der Platte und die Ergebnisse einer Röntgenstrahlen-Beugungsanalyse weisen ihrer Legierung einige nützliche Grenzen zu. Die Farbe liegt irgendwo zwischen der von Bronze und gewöhnlichem Gelbmessing. (Es überrascht nicht, daß die ursprünglichen Berichte über die Platte uneinig sind, ob es Messing oder Kupfer ist.) Die Dichte beträgt 8,6 ±0,1 g/cm³. Die Winkel der zwölf Röntgen-Beugungs-’Linien‘ zeigen, daß die atomare Kristallstruktur eine kubisch-flächenzentrierte wie die des Kupfers ist, aber mit einem Atomabstand 1,27 ±0,16 % größer als der des Kupfers. Eine solche Erhöhung der durchschnittlichen Kristallgröße wird gewöhnlich durch eine Mischung des Kupfers mit anderen Metallen im festen Zustand bewirkt. Um mit der gemessenen Dehnung übereinzustimmen, sollte die Legierung ein 23%-Zink–77%-Kupfer–Messing oder eine 8%-Zinn–92%-Kupfer–Bronze oder Kupfer mit ähnlichen Anteilen verschiedener anderer Metalle – oder deren Kombination – sein. Die Dichte stimmt mit der des 23%-Zink–Messings (niedriglegiertes Messing) überein, aber nicht mit der der erwähnten Bronze. (Report of a Physical Study of the Kinderhook Plate Number 5, S.1)


Herr Lawrence erwähnt zusätzlich seine Annahme, daß die Platte bei der Historical Society nachgedunkelt ist. Außerdem sagt Herr Lawrence:

Eine nützliche definitive Aussage ist, daß es nicht das natürliche Kupfer (99% rein) ist, das sich in Objekten fand, die von Indianern der Großen-Seen-Region gemacht wurden.


Der Mormonenhistoriker B. H. Roberts behauptete, der Umstand, daß Herr Fugate 36 Jahre wartete, bis er erzählte, daß die Platten als Scherz hergestellt wurden, mache seine Geschichte ungültig:

Über diese Darstellung der Materie muß man nur sagen, daß es etwas sonderbar ist, daß Herr Fugate allein, von den besagten drei, die sich verschworen haben sollen, den Betrug zu verüben, ihn enthüllen sollte, und daß er damit von 1843 bis 1879 – eine Spanne von sechsunddreißig Jahren – warten sollte, wenn er und die angeblich mit ihm Verbündeten eine solch ausgezeichnete Gelegenheit hatten, die hohlen Vorspiegelungen des Propheten während seiner Lebenszeit bloßzustellen – wenn Fugates Geschichte wahr ist ... Der Umstand, daß Fugates Geschichte bis sechsunddreißig Jahre nach dem Ereignis nicht erzählt wurde, und daß er allein von all denen, die mit dem Ereignis verbunden waren, diese Version davon erzählt, ist eher ein starker Beweis, daß seine Geschichte ein Scherz ist, nicht die Entdeckung der Platten und auch nicht die Eingravierungen darauf. (History of the Church, Band 5, S.379, Fußnote)


Welby W. Ricks nutzt das gleiche Argument wie Roberts, in dem Versuch, die Geschichte zu untergraben:

Für sechsunddreißig Jahre blieben die Platten indiskutabel, aber 1879 schrieb Herr Wilbur Fugate, einer der Männer, die zur Zeit des Fundes anwesend waren, einen Brief an Herrn James T. Cobbs mit der Aussage, die Platten wären ’Humbug‘.

... von den Zeugen des Fundes war Herr Fugate der einzige, der die Platten als gefälscht erklärt. Die anderen starben, ohne etwas von einem Scherz oder Streich gesagt zu haben ... Herr Fugate wartete eine verdächtig lange Zeit, sechsunddreißig Jahre um genau zu sein, was fünfunddreißig Jahre nach dem Tod seiner Beute war, bevor er die Platten für ’Humbug‘ erklärte, wenn er es innerhalb ein paar Wochen nach ihrer Entdeckung hätte tun können. Klingt das wie ein Mann, der gespannt darauf wartet, etwas in seiner Falle zu fangen? (The Kinderhook Plates, wiedergegeben in Improvement Era, September 1962)


In Wirklichkeit gibt es Beweise, daß der Scherz viele Jahre vor Fugates eidesstattlicher Erklärung enthüllt wurde. Dr. Wyle gibt diese Information:

Jetzt höre nur, was mir von einem Mormonenältesten erzählt wurde, einem Augen- und Ohrenzeugen: ’Eine 'Ältestenklasse', elf oder zwölf, von denen ich einer war, versammelte sich 1858 im Endowment-Haus. Apostel Orson Pratt erzählte uns, daß er ein Werk gelesen habe, in dem ein Bericht der Kinderhook-Platten gegeben wurde. Eine archäologische Gesellschaft hatte von den Platten gehört und wollten einen verlässlichen Bericht über sie. Sie sandten zwei Männer hinunter nach Kinderhook, Illinois, um die Sache zu untersuchen. Diese Männer waren dort zwei oder drei Wochen ohne Resultat geblieben. Letztlich wurden ihnen die Namen der betreffenden Parteien bekannt, und daß die Platten von einem Schmied gemacht wurden; sie erfuhren es von dem Künstler selbst. Pratt sagte der 'Klasse', daß er genauso davon überzeugt sei, daß die Platten ein Betrug wären.‘ (Dr. W. Wyle: Mormon Portaits, 1886, S.211)


W. P. Harris war einer der neun Zeugen für die Platten, und auch er machte eine separate Erklärung, wie er die Platten reinigte usw. (siehe History of the Church, Band 5, S.374ff.). Im Jahr 1855 (24 Jahre vor Fugates eidesstattlicher Erklärung) schrieb Harris einen Brief, in dem er aussagte, daß die Platten nicht echt waren und daß Bridge Whitten seinen Teil des Scherzes bereits zugegeben hatte:

25. April 1855

Herr Flagg,

Werter Herr, Ihr Schreiben von 4. April kam mir am 23. zu Händen. Diese Sache wird mit mir alt, obgleich ich Gefühle und Respekt für Wahrheit habe.

Vor einigen Jahren war ich mit einer Anzahl in oder nahe Kinderhook anwesend und half zu der Zeit graben, als die Platten gefunden wurden, wovon ich denke, daß Sie sich auf sie beziehen. Robert Wiley, ein ansässiger Händler, sagte, er habe eine Anzahl merkwürdiger Träume gehabt (wie ich erfahren habe), daß es etwas in einem Hügel nahe Kinderhook gab. Wenn ich mich recht entsinne, begann er am Samstag zu graben, und am Sonntag wurde die Entdeckung gemacht. Ich war mit einer ansehnlichen Gruppe anwesend. Die Platten wurden von Fayette Grubb in der Grube gefunden. Ich wusch und reinigte die Platten und machte letztlich eine aufrichtige eidesstattliche Erklärung für sie.

Aber seither sagte mir Bridge Whitten, daß er die Platten zuschnitt und vorbereitete, und daß er (B. Whitten) und R. Wiley sie selbst eingravierten, und daß sie die Nacht zuvor Salpetersäure auf sie taten, damit sie mit verrostetem Eisenring und Band gefunden würden. Und daß sie zu dem Hügel getragen, im Schmutz gewälzt und vorsichtig in die Grube fallengelassen wurden, wo sie gefunden wurden.

Wilbourn Fugit schien der Chef zu sein, mit R. Wiley und B. Whitten. Fugit lebt in Kinderhook und B. Whitten in Alton, Illinois, an die Sie sich beide wenden können.

Nachdem ich Ihren Brief empfangen hatte, habe ich Dr. med. P. M. Parker gesehen, der letzten Winter in St.Louis, Missouri, graduierte. Dr. Parker sagt, daß R. Wiley seit dem Fund der Platten am gleichen Ort an der gleichen Schule graduierte, und daß Professor der Chirurgie McDowell die Platten in seinem Büro hat und daß er (Dr. Parker) sie letzten Winter dort sah.

Wenn es Ihnen Befriedigung verschafft, schreiben Sie an Dr. P. M. Parker, an Wilbourn Fugit und Bridge Whitten. Herr W. Murray sagte, daß er Ihnen über diese Angelegenheit geschrieben hat. Was Herr Murray sagt, darauf können Sie sich verlassen.

Ich glaube, ich habe alles erwähnt, soweit ich weiß, daß es Ihnen eine Befriedigung sein würde, daher verbleibe ich mit Hochachtung, Brüderlich Ihr W. P. Harris.

Herr W. C. Flagg,

P.S. Herr Fugit, Herr Whitten und ich gehören alle einer Gruppe an, die von der Wahrheit Zeugnis geben sollen. Falls irgend etwas anliegt, daß sie wieder von mir zu hören wünschen (einem alten Mann weit über sechzig), schreiben Sie mir bitte und ich werde Ihnen freudig alle Informationen geben, die ich habe. Es ist eine späte Stunde und ich habe den ganzen Tag im Garten gearbeitet und meine Gesundheit ist sehr schlecht. Daher hoffe ich, Sie werden entschuldigen. Respektvoll, W. P. H. (Journal of the Illinois State Historical Society, 1912, Band 5, Nummer 2, S.271ff., zitiert in James D. Bales: The Book of Mormon?, S.95f)


So sehen wir, daß Herr Fugate nicht der einzige war, der den Scherz enthüllte. Wenigstens 24 Jahre bevor Fugate seine eidesstattliche Erklärung ablegte sagte einer der Zeugen aus, daß es ein Scherz war.

B. H. Roberts fragte, warum sie den Scherz nicht zu Joseph Smiths Lebzeiten enthüllten. Die vernünftige Antwort ist, daß sie darauf warteten, daß Joseph Smith die Platten übersetzt, aber er wurde etwa ein Jahr, nachdem die Platten gefunden wurden, ermordet und er veröffentlichte nie eine Übersetzung. Die Aussage, daß er ’einen Teil davon übersetzt‘ habe und herausfand, daß sie die Geschichte eines Nachkommens Hams enthielten, wurde nicht veröffentlicht, bis die Mormonen nach Utah kamen.

Selbst B. H. Roberts muß zugeben, daß Joseph Smiths Aussage, daß „der Fund echt war und daß er einige der Zeichen übersetzte, den angeblichen Verschwörern zu jener Zeit nicht bekannt gewesen sein mag ...“ (History of the Church, Band 5, S.379). Offensichtlich warteten sie darauf, daß Joseph Smith ein weiteres Buch der ’Schriften‘ aus diesen Platten ableitete. Fawn M. Browdie merkt an:

Joseph notierte in seinem Tagebuch, daß er ’einen Teil davon übersetzte‘ und entdeckte, es sei die Geschichte der Person gewesen, deren Knochen in dem Hügel lagen, ’ein Nachkomme Hams, durch die Lenden Pharaohs, König von Ägypten‘.

Wenn die Kinderhook-Verschwörer erwarteten, ein weiteres Buch Abraham aus ihrem Schwindel entstehen zu sehen, wurden sie enttäuscht. (Fawn M. Browdie: No Man Knows My History, New York, 1957, S.291)


Verfälschung der Geschichte

Um die Geschichte der Kinderhook-Platten zu unterstützen, haben Mormonenhistoriker wenigstens zwei entscheidende Änderungen in Joseph Smiths History of the Church vorgenommen.

In seiner eidesstattlichen Erklärung behauptete Herr Fugate, daß zu der Zeit ’zwei Mormonenälteste (Marsh und Sharp) anwesend‘ waren, als die Platten gefunden wurden, und daß ’Sharp, der Mormonenälteste, sprang und schrie vor Freude ...‘ Der Umstand, daß wenigstens ein Mormone anwesend war und daß er vor Freude sprang, wurde in der Mormonenpublikation Times and Seasons abgedruckt:

Wir haben erfahren, daß ein Mormone anwesend war, als die Platten gefunden wurden, von dem gesagt wird, daß er vor Freude in die Luft sprang wegen der Entdeckung und bemerkte, daß es die Authentizität des Buches Mormon beweisen würde – was es zweifellos wird. (Times and Seasons, Band 4, S.187)


Offenbar konnten einige Mormonenhistoriker erkennen, daß der Umstand, daß ein Mormone anwesend war, Zweifel über die Authentizität der Entdeckung aufkommen lassen würden; daher druckten sie diese Aussage in Joseph Smiths History verfälscht ab, damit niemand wissen würde, daß ein Mormone anwesend war und daß er vor Freude in die Luft sprang. In History of the Church lesen wir:

Eine Person, die anwesend war, als die Platten gefunden wurden, bemerkte, daß es die Authentizität des Buches Mormon beweisen würde – was es zweifellos wird. (History of the Church, Band 5, S.378)


Das Originalzertifikat der Zeugen enthielt die Aussage, daß Herr Sharp die Platten mit nach Nauvoo nahm. Fugate sagte, der Mormonenälteste, der vor Freude sprang und schrie, hieß Sharp. In Times and Seasons liest sich das Ende der Aussage:

...die Bänder und Ringe an besagten Platten zerfielen bei geringstem Druck zu Staub. Die oben beschriebenen Platten haben wir Herrn Sharp übergeben, um sie mit nach Nauvoo zu nehmen.

ROB'T WILEY, W. P. HARRIS, G.W.F. WARD, W. LONGNECKER, FAYETTE GRUBB, IRA S. CURTIS, GEO. DECKENSON, W. FUGATE, J. R. SHARP. (Times and Seasons, Band 4, S.186)


In History of the Church wurde die Aussage bezüglich Herrn Sharp, der die Platten mit nach Nauvoo nahm, ohne jede Anmerkung gänzlich gelöscht:

...die Bänder und Ringe an besagten Platten zerfielen bei geringstem Druck zu Staub.

ROB'T WILEY, W. LONGNECKER, GEO. DECKENSON, FAYETTE GRUBB, W. FUGATE, W. P. HARRIS, G.W.F. WARD, J. R. SHARP, IRA S. CURTIS. (History of the Church, Band 5, S.377)


Der Umstand, daß Mormonenhistoriker Joseph Smiths History zu fälschen hatten, um Bezüge zu Nauvoo und Mormonismus aus den Originalberichten zu entfernen, läßt weitere Zweifel an der Authentizität der Geschichte der Kinderhook-Platten aufkommen.

’Kindische Fälschungen‘

Wir denken, daß die Arbeit, die George M. Lawrence über die Kinderhook-Platten geschrieben hat, beweist, daß es eine moderne Produktion ist. Auch wenn die Alten Bewohner der Neuen Welt sehr geschickt im Bearbeiten von Metall waren (siehe Scientific American, April 1966, S.72ff.), können wir uns nicht vorstellen, daß sie die engen Toleranzen einhalten konnten, die Herr Lawrence an den Kinderhook-Platten gefunden hat:

Die Platte ist etwa 7,3 cm hoch, wiegt 17,6 g und hat eine Fläche von 30 cm². Der Durchmesser des Loches an der Oberkante beträgt 3,2 mm und ist rund mit einer Abweichung von weniger als 25 µm. Das Metall ist um das Loch herum erhaben, was annehmen läßt, daß es ausgestanzt wurde.

Vielleicht die auffälligste Charakteristik der Platte bei visueller Untersuchung ist ihre gute Einheitlichkeit in der Dicke und die örtliche Ebenheit der Oberfläche. Die Dicke der Platte wurde an etwa 50 Punkten der Oberfläche auf eine Genauigkeit von 5 µm bestimmt. Die Platte hat eine leichte Konusform, sie wird zur Unterkante hin etwas dünner. Man kann die Dicke mit 762 ±25 µm beschreiben, außer für die letzten 6,35 mm Konusform an der Unterkante, wo die Platte etwa 51 µm dünner wird.

Das Metall der Platte ist feinkörnig und homogen, wie moderne Metalle sind. Es federt nicht beim Biegen wie wärmebehandeltes Kupfer. Abgesehen von Kratzern ist die Oberfläche glatt, als wenn die Platte gewalzt statt gehämmert oder gegossen wurde. Es gibt keine Hinweise für Korrosion, ausgenommen den etwa 2 cm großen Säurefleck auf der ’Rückseite‘. Diese Stelle ist recht irregulär, etwa 250 µm tief und schneidet sich in die Oberfläche entlang einer scharf definierten Grenze ein. Die scharfe Kante ist charakteristisch für Säure, die eine fettige oder gewachste Oberfläche angreift, während Säure auf sauberen Metalloberflächen ausgefranste Kanten produziert.

Ich schließe aus der örtlichen Ebenheit, der geringen Dickeabweichung, der grundlegenden Oberflächenglätte und dem Konus, daß die Platte aus einem Blech geschnitten wurde, das gewalzt wurde, wahrscheinlich in einer Richtung senkrecht zur Länge der Platte. Die Maßgrößen von Loch und Dicke waren vielleicht 1/8 Zoll und 1/32 Zoll, respektive. (Report of a Physical Study of the Kinderhook Plate Number 5, S.2)


Wir denken nicht, daß es für einen altertümlichen Einwohner Amerikas möglich gewesen wäre, eine Platte herzustellen, die so flach ist, und wir stimmen mit Lawrence überein, daß die Platte aus einem Walzblech ausgeschnitten worden sein muß. Herr Lawrence informierte uns, daß „Messing in den USA erstmals 1832 in Conneticut gewalzt“ wurde. Man sollte beachten, daß Herr Lawrence die Platte 762 µm dick befunden hat. Dies ist eine Abweichung von nur einem oder zwei Tausendstel von 1/32 Zoll. Daraus schließen wir, daß die Kinderhook-Platten aus einem Standardblech von 1/32 Zoll Dicke geschnitten wurden. Beachtenswert ist auch das Loch an der Oberkante, das mit 3,2 mm nur ein Tausendstel größer als 1/8 Zoll ist.

George M. Lawrence sagte: „Die Abmessungen, Toleranzen, Zusammensetzung und Bearbeitung sind übereinstimmend mit den Möglichkeiten einer Schmiede von 1843 und mit der Fälschungsgeschichte der ursprünglichen Teilnehmer.“ Die Beweise von der Kinderhook-Platte selbst indizieren dann, daß sie eine Fälschung ist. James D. Bales gibt diese interessante Information bezüglich der Kinderhook-Platten:

Die Platten werden im Fourth Report of the Bureau of American Ethnology, S.247, als die Arbeit eines Dorfschmieds angeführt. F. S. Dellenbaugh erwähnt sie als das Werk eines Illinois-Schmieds und erklärt, daß sie eine Fälschung sind. (The North Americans of Yesterday, S.49)

James H. Breasted, Orientologe, Historiker, Ägyptologe und Professor für Ägyptologie an der University of Chicago – von 1905 an für einige Jahre hernach – schrieb in einem Brief an R. B. Neal am 20. April 1914, ’die Kinderhook-Platten sind natürlich eine kindische Fälschung, wie die wissenschaftliche Welt seit Jahren weiß ...‘

Wozu summiert sich dies alles auf? Heißt das nicht einfach, daß einer der ’Funde‘, von denen die Heiligen der Letzten Tage glaubten, es würde das Buch Mormon unterstützen, es nicht unterstützt, und daß es kein wirklicher Schlag gegen das Prophetentum Joseph Smiths ist? Durchaus nicht, denn wie Charles A. Shook richtig bemerkte – in einem persönlichen Brief an den Autor – ’Nur ein Bogus-Prophet übersetzt Bogus-Platten‘. Wo wir Smith als Übersetzer von Platten überprüfen können, wurde er des Betrugs für schuldig befunden. Wie können wir ihm im Hinblick auf seine Behauptungen zum Buch Mormon vertrauen? Wenn wir ihm nicht vertrauen können, wo wir ihn überprüfen können, so können wir ihm nicht vertrauen, wo wir seine Übersetzungen nicht überprüfen können.

Smith versuchte den Leuten vorzumachen, er hätte einige der Platten übersetzt. Die Platten hatten keine solche Mitteilung, wie Smith von ihnen behauptete. Smith zeigte somit seine Bereitschaft, Menschen betrügerisch glauben zu machen, daß er die Macht hatte, etwas zu tun, was nicht getan werden konnte. (James D. Bales: The Book of Mormon?, Old Paths Book Club, 1958, S.95ff)


Dieser Artikel wurde von Jerald und Sandra Tanner 1968 zusammengestellt und mit ihrer freundlichen Genehmigung übersetzt.