Der Mormonismus im Allgemeinen und die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage im Besonderen gelten als unchristlich. Daher können die erteilten Sakramente von den christlichen Bekenntnissen nicht anerkannt werden.

Die Stellungnahme der Evangelischen Kirche ist im Handbuch religiöse Gemeinschaften abgedruckt:

Aufgrund der zahlreichen, überwiegend durch »neue Offenbarungen« entstandenen und dem biblischen Zeugnis schroff entgegenstehenden Sonderlehren sowie der okkulten Tempelrituale können die Mormonen, trotz ihres Selbstverständnisses als »einzig wahre Kirche«, nicht dem weiten ökumenischen Spektrum christlicher Kirchen, Freikirchen und Gemeinschaften zugerechnet werden. Sie haben vielmehr als eigenständige, synkretistische Neu-Religion zu gelten. Ein Übertritt zum Mormonentum bedeutet deshalb nicht nur einen Glaubenswechsel, sondern eine völlige Abkehr von der christlich-ökumenischen Kirchengemeinschaft. ...

Die Bewertung des Mormonismus als einer eigenständigen, synkretistischen Neu-Religion führte dazu, daß die bisher wegen eines äußerlich korrekten Taufvollzugs bestehende Anerkennung der Mormonentaufe aufgegeben werden mußte. Die Mormonentaufe kann nicht als christliche Taufe gelten (vgl. die Beschlüsse der Bischofskonferenz der VELKD vom 11./12. Oktober 1991 und der Kirchenleitung der VELKD vom 14./15. November 1991 sowie des Rates der EKD vom 17./18. Juli 1992). Die meisten Kirchen des LWB, darunter auch die in den USA, sowie die Presbyterian Church und die Episcopal Church in den USA erkennen die Mormonentaufe nicht an. (Handbuch religiöse Gemeinschaften und Weltanschauungen, 5. Aufl., Gütersloh, 2000, S. 425.)

Die Stellungnahme der Katholischen Kirche findet sich in der von Papst Johannes Paul II. genehmigten Antwort der vatikanischen Glaubenskongregation vom 5. Juni 2001 an die amerikanischen Bischöfe bezüglich der Taufe der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage:
"Die Taufe ist wesentlich wegen des unterschiedlichen Glaubens an Vater, Sohn und Heiligen Geist ungültig, auf deren Namen ein Christ getauft wird, aus der falschen Trinitätsauffassung resultiert logischerweise eine falsche Auffassung über Christus, der aber die Taufe eingesetzt hat." ...

Die Taufformel der Mormonen laute: "Nachdem ich den Auftrag Christi erlangt habe, taufe ich dich im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes".

Darin ist aber keine wahre Anrufung der Dreifaltigkeit enthalten, sagte Pater Ladaria, da für die Mormonen "Vater", "Sohn" und "Heiliger Geist" nicht als drei Personen konzipiert werden, in der die eine Gottheit besteht, sondern es sind drei Götter, die eine Gottheit bilden.

Der Begriff "Gottheit" an sich hat keinerlei Wesenheit, da nach mormonischer Auffassung die Gottheit entstanden ist, weil drei Götter entschieden haben, sich zu vereinen und die Gottheit zu bilden, um den Menschen das Heil zu bringen. Gottheit und Menschheit teilen nach mormonischer Auffassung dieselbe Natur und sind daher "substantiell dasselbe".

Ein solcher Glaubensunterschied bringt es mit sich, das der mormonische Taufspender bei der Erteilung der Taufe nicht mit der Absicht tauft, das zu tun, was die katholische Kirche tut, wenn sie die Taufe spendet. (www.vatican.va, www.zenit.org)