Joseph der “Glasgucker”

Während Joseph Smith 1826 für Herrn Stowell arbeitete, wurde er wegen eines Vergehens in Bezug auf seine magischen Praktiken angeklagt. Herr Stowells Neffe brachte die Anklage gegen Smith vor, da er glaubte, dass Smith ein Betrüger wäre. Richard Bushman schreibt:

Notizen zu einem Erscheinen vor Gericht im März 1826 in South Bainbridge werfen Licht auf die Haltung der Familie Smith gegenüber Schatzsucherei am Abend, als die Platten empfangen wurden. Peter Bridgeman, Neffe von Josiah Stowell, brachte eine Klage gegen Joseph Smith Jun. als eine liederliche Person in South Bainbridge, Chenango-Grafschaft, New York, vor. Das Gesetz New Yorks legt fest, dass jeder, der vorgibt, Fähigkeiten zu haben, verlorene Gegenstände zu entdecken, als liederliche Person verurteilt werden sollte… Vermutlich glaubte Bridgeman, dass Joseph versuchte, den alten Mann zu betrügen, indem der behauptete, magische Mächte zu besitzen. Im Gerichtsprotokoll sagte Stowell, dass „er unbedingten Glauben an die Fähigkeit des Gefangenen hätte“, womit er den Grund für die Anheuerung Josephs andeutete. (Joseph Smith: Rough Stone Rolling, S. 51-52)

Joseph Smiths Verwicklung in magische Praktiken war von der HLT-Kirche immer geleugnet worden, bis 1971, als Wesley P. Walters zwei Originaldokumente entdeckte, die bewiesen, dass Joseph Smith ein „Glasgucker“ war, 1826 eingesperrt und vor einem Friedensgericht in Bainbridge, N. Y., untersucht wurde. Eines der Dokumente ist Richter Albert Neeleys Rechnung an die Grafschaft, die die Kosten für etliche Anhörungen im Jahre 1826 aufführt. Der fünfte Punkt von oben auf Neeleys Abrechnung erwähnt die Untersuchung von „Joseph Smith, dem Glasgucker“. (Ein Foto von diesem Dokument ist im Messenger Nr. 68 zu sehen)

Diese Dokumente, die sich auf Smiths Inhaftierung im März 1826 beziehen, wurden erst der eigentlichen Verhandlung zugeschrieben, aber weitere Nachforschung scheint aufzuzeigen, dass dies eine vorläufige Anhörung war. Aber die Tatsache bleibt, dass Smith genau in dem Zeitraum in magische Praktiken verwickelt war, in der er angeblich von Gott für seine Berufung als Prophet und Seher vorbereitet wurde (1820-1827).

Mehr Einzelheiten über diesen Gerichtsprozess von 1826 und Smiths Verwicklungen in Magie siehe "Inventing Mormonism", von Walters und Marquardt; "Joseph Smith: The Making of a Prophet", von Dan Vogel; "Early Mormon Documents", herausgegeben von Dan Vogel, Bd. 2-4; "Early Mormonism and the Magic World View", von D. Michael Quinn; und unter "Mormonism - Shadow or Reality?"; "Joseph Smith and Money Digging"; und "Mormonism, Magic and Masonry".

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