Ein kämpfender Joseph Smith

Joseph Smith war körperlich sehr kräftig. Er hatte Spaß beim Ringkampf und bei anderen Sportarten, bei denen er seine Kräfte vorführen konnte. Unter dem Datum des 11. März 1843 finden wir folgenden Eintrag in der History of the Church (Bd. 5, S. 302): „Am Abend, als wir Stöckchen zogen, zog ich Justus A. Morse, der stärkste Mann in Ramus, mit einer Hand.“ Zwei Tage später finden wir folgende Aussage: „Montag der 13. – Ich kämpfte mit William Wall, dem geschicktesten Ringkämpfer von Ramus und besiegte ihn.“ (S. 302) Am 30. Juni 1843 gab Joseph Smith eine Ansprache in Nauvoo, in welcher er angeblich erklärt hat: „Ich fühle mich so stark wie ein Riese. Ich zog Stöckchen mit dem Mann, der mitkam und ich zog mit einer Hand den stärksten Mann, den man finden konnte. Dann versuchten es zwei Männer, aber sie konnten mich nicht ziehen…“ (S. 466)

Frau Mary Ettie V. Smith berichtet in ihrem Buch Mormonism: Its Rise, Progress, And Present Condition: „Es scheint, dass der Prophet einmal das Bein meines Bruder Howard beim Ringkampf gebrochen hatte… durch einen unglücklichen Stoß; Howard fiel mit einem gebrochenen Bein. Es wurde sofort vom ‚Propheten’ gerichtet,… Howard behauptet bis heute, dass er in keiner Weise Schmerzen hatte, und glaubt immer noch, dass Joseph es heilte.“ (S. 52)

John D. Lee erzählte, dass einmal Joseph Smith und einige seiner Männer miteinander kämpften; weil es „Sabbat“ war, versuchte Sidney Rigdon es abzubrechen. Joseph Smith zerrte ihn vom Ring, unbedeckten Hauptes, und zerriss Rigdons feinen Kanzelmantel vom Kragen bis zur Taille; dann wandte er sich an die Männer und sagte: ‚Geht hin, Jungs, und habt euren Spaß’“. (Confessions of John D. Lee, pp.76-78)

Jedediah M. Grant, ein Mitglied der Ersten Präsidentschaft unter Brigham Young, berichtete von einem spaßigen Ereignis:

Mir ist bewusst, dass sehr viele so viel Frömmigkeit in sich tragen, dass sie wie der Baptistenpriester sind, der kam, um Joseph zu sehen… und seine Arme verschränkend sagte: „Ist es möglich, dass ich jetzt meine Optik auf einen Mann blitzen lasse, der sich mit meinem Erretter unterhalten hat?“ „Ja,“ sagt der Prophet,“ ich weiß es nicht, aber Sie wissen es; wollen Sie nicht mit mir ringen? Sehen Sie, dies brachte den Priester direkt auf die Dreschtenne und er drehte einen ziemlich geraden „summerset“. Nachdem er einige Male herumgewirbelt war, wie eine Ente, der in den Kopf geschossen wurde, kam er zu dem Schluss, dass seine Frömmigkeit fürchterlich geschockt war, sogar bis ins Zentrum, und er ging zum Propheten, um zu erfahren, warum seine Frömmigkeit so geschockt worden war. (Journal of Discourses, Bd. 3, S. 66-67)

Benjamin F. Johnson erinnerte sich, wie Joseph Smith seine Fassung verlor und auf körperliche Gewalt zurückgriff:

Und obwohl er so sozial und manchmal sogar gesellig war, wollte er keine Arroganz oder unangemessene Freiheiten zulassen. Kritik, sogar von seinen Mitarbeitern, wurde selten akzeptiert. Widersprüche würden sofort den Löwen in ihm wecken. Von keinem seiner Mitstreiter würde er sich verdrängen lassen. In den frühen Tagen in Kirtland und anderswo bekamen der eine oder andere seiner Begleiter mehr als einmal wegen seiner Unverschämtheit von der Gemeinschaft Hilfe durch seinen Fuß… Er verprügelte gründlich seinen Bruder William… Während wir in solch brüderlicher, sozialer und manchmal geselliger Stimmung waren, konnten wir damals nicht so völlig die Größe und Majestät seiner Berufung erkennen. Aber seit seines Märtyrertums hat es sich fortwährend in unserer Sicht vergrößert, während sich die Herrlichkeiten dieser letzten Dispensation völliger unserem Verstand entfaltet haben. (Brief von Benjamin F. Johnson, 1903, wie in Testimony of Joseph Smith's Best Friend, S. 4-5, gedruckt)

Calvin Stoddard bezeugte einmal, dass „Smith sich damals erhob und mit seiner flachen Hand ihm auf die Stirn schlug – die Gewalt haute ihn um, als Smith den Schlag vier oder fünf Mal sehr heftig wiederholte – und ließ ihn erblinden – so dass Smith später zu ihm kam und ihn um Verzeihung bat…“ (Conflict at Kirtland, S. 132)

Der Mormonenschreiber Max Parkin zitiert Luke Johnson, der sagte, dass, als ein Geistlicher Joseph Smith in Kirtland beschimpfte, Smith „ihn mit beiden Händen ohrfeigte, drehte ihn mit seinem Gesicht zur Tür und stieß ihn auf die Straße…“ (Ebenda, S. 268)

In Joseph Smiths Geschichte für das Jahr 1843 lesen wir von zwei Kämpfen, die er in Nauvoo hatte: „Josiah Butterfield kam zu mir nach Hause und beschimpfte mich so sehr, dass ich ihn aus dem Haus stieß, über den Hof und auf die Straße.“ (History of the Church, Bd. 5, S. 316)

„Bagby nannte mich einen Lügner und hob einen Stein auf, um nach mir zu werfen, was mich so wütend machte, dass ich ihm einige Schritte folgte und ihn zwei oder dreimal schlug. Der Landedelmann Daniel H. Wells ging zwischen uns… ich sagte dem Landedelmann, dass er die Geldstrafe für den Angriff festlegen sollte, und ich war willens, sie zu bezahlen. Da er es nicht tat, ritt ich zu Alderman Whitney hinunter, erklärte ihm die Umstände und er legte eine Geldstrafe fest, die ich bezahlte…“ (Ebenda, S. 524)

Gemäß der History of the Church gab Joseph Smith zu, dass er versucht hatte, Walter Bagby zu würgen: „Ich begegnete ihm und er lieferte mir gegenüber eine schimpfende Sprache, nahm einen Stein auf und warf nach mir: Ich packte ihn bei der Kehle und würgte ihn.“ (Ebenda, S. 531)

Der Leser wird sich auch erinnern, dass einiges Material in Joseph Smiths Tagebuch erscheint, das in der History of the Church unterdrückt worden ist. Unter den Daten 1. und 2. Januar 1843 erzählte Joseph Smith, dass er sieben Männer auf einmal „verprügelte“ und bei einer anderen Gelegenheit einen Baptistengeistlichen „verprügelt“ hatte, bis „er bettelte“.

Brigham Young machte einmal folgende Bewertung über Joseph Smith: „Einige mögen denken, dass ich manchmal zu streng bin; aber wenn ihr mit dem Propheten Joseph zu tun gehabt hättet, würdet ihr denken, dass ich ziemlich milde bin… Er würde die Behandlung, die ich ertragen habe, nicht ertragen und würde so auftreten, als wollte er alle Häuser in der Stadt niederreißen und alle Bäume an der Wurzel ausreißen, wenn sich Menschen ihm gegenüber so verhalten hätten, wie sie es mir gegenüber tun.“ (Journal of Discourses, Bd. 8, S. 317-18)