Joseph Smith hatte 34 Ehefrauen, davon hatten 11 bereits einen gesetzlichen Ehemann.

Übersetzt vom Original unter: http://www.wivesofjosephsmith.org von Manfred Trzoska


Emma Hale

Ende 1825 arbeitete Joseph Smith als angeheuerter Arbeiter auf einer Farm in South Bainbridge, New York. Seine Aufgabe war es, vergrabene Schätze zu finden und auszugraben, die angeblich dort lagerten.

Joseph war im nahe gelegenen Heim von Isaac Hale einlogiert, wo er Emma, Isaacs zwanzigjähriger Tochter, begegnete. Sie wird mit 5’9’’ [ca. 1,75m] groß, „gut aussehend, klug, eine gute Sängerin“ und „gut gebaut und exzellent geformt… mit ausgezeichneter körperlicher Entwicklung“ beschrieben. Josephs Mutter erinnert sich: „…er war zum Entschluss gekommen, zu heiraten… und er dachte, dass keine junge Frau… besser geeignet wäre, [ihn] glücklich zu machen, als Miss Emma Hale…“ Joseph bat Emmas Vater zweimal um ihre Hand, aber sie wurde ihm verweigert, weil er ein „Fremder“ war.

Am 17. Januar 1827 ritten Joseph und Emma von Hales Wohnsitz auf einem Pferd davon und am folgenden Abend wurden sie von einem Richter in South Bainbridge verheiratet. Emma erinnert sich: „Ich hatte keine Absicht zu heiraten, als ich von zu Hause wegging… [aber] da ich es bevorzugte, ihn lieber als jeden anderen Mann zu heiraten, willigte ich ein.“ Emma und Joseph zogen sich nach Palmyra zurück, um bei Josephs Eltern zu wohnen. Monate später kehrten sie ins Heim der Hales zurück, um Emmas Habseligkeiten zu holen. Isaac Hale war wütend: „Du hast meine Tochter gestohlen und sie geheiratet. Ich wäre ihr lieber ans Grab gefolgt.“ In einem Versuch der Aussöhnung versprach Joseph Isaac, dass er das Schatzsuchergeschäft aufgeben würde.

Einen Monat später, am 21. September, verkündet er, dass er goldene Platten erhalten hätte, die mit einer antiken Sprache beschrieben wären, die in einem Hügel in der Nähe seines Heims vergraben wären. Emma war mit Joseph zu dem Hügel gegangen und wartete geduldig im Wagen, bis er zurückkehrte; die Platten waren in seinem Mantel eingewickelt. Emma beschrieb, dass sie später schrieb, während Joseph die Platten übersetzte: „…mit seinem Gesicht in seinem Hut verborgen… Stunde um Stunde.“ Die Platten „lagen auf dem Tisch… in einem kleinen Leinentischtuch eingewickelt“. Emma war es nicht gestattet, die Platten zu sehen, aber sie erinnert sich, sie unter dem Tuch berührt zu haben. Im Frühjahr 1830 waren die Goldplatten als das Buch Mormon veröffentlicht und eine neue Kirche mit Joseph als ihren Propheten gegründet worden.

1831 zogen Emma und Joseph nach Kirtland, Ohio, um, wo die Kirche rasend schnell wuchs. Dort gebar Emma am 30. April 1831 vorzeitig Zwillinge, aber beide starben. Am folgenden Tag starb Julia Murdock, während sie ebenfalls Zwillinge gebar. Der Vater, der sich nicht in der Lage fühlte, für die Kinder zu sorgen, gestattete den Smiths, sie als Joseph und Julia zu adoptieren. Ein Jahr später starb der junge Joseph.

Im Herbst 1832 besuchte Joseph New York City. Nach Hause schreibend sagte er: „…die Gedanken an zu Hause, an Emma und Julia, rauschen wie eine Flut durch meinen Verstand und ich wünschte für einen Augenblick, bei ihnen zu sein. Meine Brust ist mit allen Gefühlen und jeder Zärtlichkeit eines Elternteils und Ehemanns gefüllt… tröste dich mit dem Wissen, dass Gott dein Freund im Himmel ist und dass du einen treuen und lebendigen Freund auf Erden habt, deinen Ehemann.“ Am selben Tag kehrte Joseph aus New York zurück, Emma gebar einen kleinen Jungen. Sie nannten ihn Joseph. Einige Jahre später gebar Emma einen weiteren Sohn, Frederick.

Im Januar 1838 plagten Joseph Gerichtsverhandlungen und Zwietracht wegen der Pleite der von der Kirche geführten Bankgesellschaft. Nach Einbruch der Dunkelheit am 12. Januar floh er auf einem Pferd aus Kirtland in Richtung Missouri, das durch Offenbarung zu „Zion“ bestimmt wurde. Schwanger im fünften Monat beluden Emma und die Kinder den Wagen und machten sich auf die Reise von 800 Meilen ohne ihn. Endlich in Missouri gebar sie einen weiteren Sohn, Alexander.

Der Frieden, auf den man in Missouri hoffte, dauerte nicht lang. Spannungen zwischen den Missourianern und den einwandernden Mormonen brachen bald zu einem Konflikt aus. Joseph wurde wegen seinem Anteil an dem Zusammenprall eingesperrt. Um sein Leben fürchtend schrieb er Emma: „Falls ich dich in diesem Leben nicht wieder sehe, möge Gott gewähren, dass wir uns im Himmel begegnen. Ich kann meine Gefühle nicht ausdrücken, mein Herz ist voll. Lebe wohl, meine freundliche und liebevolle Emma. Ich bin für immer dein.“ In einem weiteren Brief schrieb er: „O meine liebevolle Emma, ich möchte, dass du daran denkst, dass ich dir ein treuer und gläubiger Freund bin… Mein Herz ist mit deinem für immer und ewig verflochten.“

Emma und der Rest der Kirche wurden gezwungen, Missouri zu verlassen. Im Februar 1839. während Joseph immer noch im Gefängnis war, verlegte Emma ihre Familie nach Illinois, wobei sie den gefrorenen Mississippi-Fluss mit ihren vier jungen Kindern im Alter von acht Monaten bis zu sieben Jahren überquerte. Emma selbst war im vierten Monat mit einem weiteren Sohn, Don Carlos, schwanger. Joseph vereinte sich bald mit seiner Familie an dem Ort, der die blühende Stadt Nauvoo genannt werden würde. In der verhältnismäßigen Stabilität Nauvoos versuchte Joseph die Polygamie aufzubauen, eine Praktik, mit der er in Kirtland und Missouri kokettiert hatte. Zwischen den Jahren 1841 und 1843 heiratete Joseph mehr als dreißig Frauen. Er hielt die Praktik vor der Öffentlichkeit und vor seiner Frau Emma verschleiert. Als sie entdeckte, dass er zusätzliche Frauen nahm, kämpfte sie damit, dies zu akzeptieren. Joseph erhielt eine Offenbarung in Bezug auf diesen „neuen und ewigen Bund“ der Vielehe, von der ein Teil an Emma gerichtet war:

LuB 132:1 Wahrlich, so spricht der Herr..
LuB 132:4 …niemand kann diesen Bund verwerfen und dennoch in meine Herrlichkeit eingehen.
LuB 132:52 Meine Magd Emma Smith nehme alle [Frauen] auf, die meinem Diener Joseph gegeben wurden…
LuB 132:55 Gehorcht sie diesem Gebote nicht, dann… werde ich… ihm hundertfältig in dieser Welt geben…Frauen…“
LuB 132:62 Und wenn ihm… zehn Jungfrauen gegeben werden, so kann er keinen Ehebruch begehen.
LuB 132 64 Wenn ein Mann… eine Frau hat, und er lehrt sie [dies] Gesetz… dann soll sie glauben und ihm dienen, oder sie soll vernichtet werden…

Emma unterwarf sich Josephs Offenbarung und gestattete sogar, dass einige seiner Frauen in ihrem Heim wohnten. Aber ihre Unterwerfung schwankte bald und Joseph sorgte dafür, dass diese Frauen woanders lebten. Am 16. August 1843 schrieb William Clayton in sein Tagebuch: „Heute Nachmittag erzählte mir Joseph, dass… Emma… sich gänzlich dem Prinzip widersetzt hätte und er ihr sagen musste, dass er ihretwegen alles aufgeben würde… Er sagte mir aber, dass er nichts aufgeben würde.“

Anfang 1844 erfuhren Andersdenkende in Nauvoo von Josephs Polygamie und veröffentlichten den „Nauvoo Expositor“, der ihn anklagte, die Lehre der „Vielheit von Frauen“ einzuführen. Als Bürgermeister von Nauvoo ordnete Joseph die Vernichtung der Druckerpresse an. Infolgedessen wurde er inhaftiert und bald ins Gefängnis in der Nähe von Carthage gebracht. Bevor Joseph weggebracht wurde, bat Emma ihn um einen Segen. Er gab ihr die Anweisung, den Segen niederzuschreiben und er würde ihn bei seiner Rückkehr autorisieren. Emma schrieb unter anderem: „Ich wünsche von ganzem Herzen, meinen Ehemann als mein Oberhaupt zu ehren und zu achten, ewig in seiner Zuversicht zu Leben, und indem ich mit ihm im Einklang handle, den Platz zu erhalten, den Gott mir neben ihm gegeben hat…“

Während Joseph in Carthage eingesperrt war, wurde er durch eine Aktion eines Pöbelhaufens am 27. Juni 1884 getötet. Als sein Körper nach Nauvoo zurück gebracht wurde, kniete Emma an seiner Seite und schrie: „O Joseph, Joseph! Mein Mann, mein Mann! Haben sie dich zuletzt doch von mir genommen!“


Fanny Alger

Benjamin Johnson, ein enger Freund Joseph Smiths, beschrieb Fanny als „sehr nett und angenehm, und jeder schien von ihrer Liebenswürdigkeit ihres Charakters eingenommen zu sein." Sie wird im Allgemeinen als die erste Vielehefrau Joseph Smiths angesehen. Obwohl die Eheschließung von Fanny und Joseph nicht dokumentiert ist, hat sie höchstwahrscheinlich in Kirtland, Ohio irgendwann 1830 stattgefunden. Sie wäre 18 Jahre alt gewesen. Damals lebte Fanny im Heim der Smiths und half Emma vielleicht bei der Hausarbeit und den Kindern. Ann Eliza Webb erinnert sich: „Mrs. Smith hatte eine adoptierte Tochter, ein sehr hübsches, wohlgefälliges, junges Mädchen, ungefähr siebzehn Jahre alt. Sie war äußerst vernarrt in sie; keine Mutter hätte mehr Hingabe gehabt und ihre Zuneigung zueinander war ein ständiges Gesprächsthema, so fesselnd und echt schien sie zu sein." Joseph entzog seine Ehe mit Fanny den Blicken der Öffentlichkeit und seiner Frau Emma. Chauncey Webb erzählte von Emmas späterer Entdeckung des Verhältnisses: „Emma war in Rage und jagte das Mädchen, das nicht in der Lage war die Folgen ihrer celestialen Beziehung mit dem Propheten zu verbergen, aus dem Haus." Auch Ann Eliza erzählt: „…man hatte das Gefühl, dass [Emma] einige sehr gute Gründe für ihre Aktion gehabt haben muss. Bis zu einem gewissen Grad wurde darüber getuschelt, dass Josephs Liebe für seine adoptierte Tochter auf keinen Fall väterliche Zuneigung war, und seine Frau, die diese Tatsache entdeckte, ergriff sofort Maßnahmen, das Mädchen aus seiner Reichweite zu schaffen… Da Emma sich entschieden weigerte, sie in ihrem Haus zu behalten… bot meine Mutter an, sie aufzunehmen, bis sie zu ihren Verwandten geschickt werden könnte…"

Buch-Mormon-Zeuge Oliver Cowdery hatte das Gefühl, dass das Verhältnis etwas anderes als eine Ehe war. Er nannte es „eine schmutzige, widerliche, unflätige Affäre…" Um Gerüchten in Bezug auf Fannys Verhältnis mit Joseph entgegen zu wirken, adoptierte die Kirche schnell ein „Kapitel an Regeln für die Heirat unter den Heiligen", das erklärte: „Da der Kirche Christi der Vorwurf… der Polygamie gemacht worden ist, erklären wir, dass wir glauben, dass ein Mann eine Frau haben sollte…" Dieser „Artikel über Ehe" wurde in Lehre und Bündnisse kanonisiert und veröffentlicht. 1852 wurde die Lehre der Vielehe öffentlich bekannt gegeben und somit endeten die achtzehn Jahre der geheimen Ausübung. „Der Artikel der Ehe" war überholt und wurde später entfernt.

Fanny blieb bei Verwandten im nahen Mayfield bis ungefähr zur Zeit als Joseph aus Kirtland nach Missouri floh. Benjamin Johnson erinnert sich: „Bald nach der Flucht des Propheten im Winter 37… brach die Familie Alger nach Westen auf und verweilte eine zeitlang in Indiana… Bald heiratete [Fanny] einen Bürger dort & obwohl sie nie den Staat verließ, wandte sie sich nicht von der Kirche und von ihrer Freundschaft mit dem Propheten ab, so lange sie lebte." Benjamin fuhr fort: „Und ich kann jetzt sehen, dass wie in Nauvoo als auch in Kirtland der Verdacht oder das Wissen über die vielehelichen Beziehungen eine der Ursachen für Abfall & Spaltung in Kirtland war, obwohl damals wenig über dieses Thema gesprochen wurde." Fanny lebte den Rest ihres Lebens in Indiana mit ihren Kindern und ihrem Ehemann Solomon Custer.


Lucinda Morgan Harris

Lucinda Harris und ihr Ehemann George schlossen sich während des Herbstes 1834 der „Kirche der Heiligen der Letzten Tage" an. Der Missionar Orson Pratt berichtet in seinem Tagebuch: „In ‚Terre haute’ predigte ich einige Male und taufte George W. Harris und seine Frau…" Im folgenden Jahr zogen George und Lucinda nach Missouri um, um sich in „Zion" mit dem Rest der Heiligen zu sammeln.

Anfang 1838 floh Joseph Smith inmitten von Spaltung und gesetzlichen Problemen von Kirtland, Ohio, nach Far West, Missouri. Ein Führer in Far West, George Harris, begegnete Joseph und Emma bei ihrer Ankunft. Joseph schrieb: „Wir wurden sogleich unter dem gastfreundlichen Dach von George W. Harris in Empfang genommen, der uns mit jeder möglichen Freundlichkeit behandelte. Hier erfrischten wir uns zu großer Zufriedenheit nach unserer langen und ermüdenden Reise." Die Smiths wohnten zwei Monate lang im Heim der Harris, bevor sie in ein eigenes Heim umzogen.

Das Datum der Heirat zwischen Joseph und Lucinda ist unsicher. Sarah Pratt, eine Freundin Lucindas (und Ehefrau von Apostel Orson Pratt) deutete an, dass die Heirat irgendwann während Josephs Aufenthalt in Missouri stattfand. Nachdem Lucinda Joseph geheiratet hatte, lebte sie weiterhin bei George. Dies war typisch für weitere polyandrische Verbindungen Josephs. Es ist unsicher, ob Lucindas erster Ehemann, George, von der Heirat wusste.

Unruhen in Missouri zwangen Joseph Smith, nach Illinois zu fliehen. Von Nauvoo aus schrieb Joseph an Lucinda und George, dass er für sie ein Grundstück ausgewählt hätte, „direkt an der Straße gegenüber von meinem". Kurz danach zogen Lucinda und George von Far West nach Nauvoo.

Als „Amtierender Richter in Partnerschaft" in Nauvoo präsidierte George am 10. Juni 1844 über die Stadtratsversammlung, als die Behauptungen der Abtrünnigen-Zeitung „Nauvoo Expositor" diskutiert wurden. Das Protokoll der Versammlung berichtet: „Stadtrat Harris sprach als Vorsitzender und brachte seine Gefühle zum Ausdruck, dass die Presse zerstört werden sollte." Joseph Smith wurde bald wegen Anstiftung zu dieser Zerstörungsaktion eingesperrt und er wurde später am 27. Juni in Carthage getötet.

Josephs Körper wurde nach Nauvoo zurückgebracht. B. W. Richmond, ein Journalist, der zu Besuch war und von Josephs und Lucindas Beziehung nichts wusste, schrieb: „[Mrs. Harris] stand am Kopfende von Joseph Smiths Körper, ihr Gesicht bedeckt, und ihr ganzer Körper wurde vom Weinen erschüttert."

Lucinda ließ sich später von George Harris scheiden und einem Biographen gemäß „schloss sich Mrs. Harris den (katholischen) Schwestern der Nächstenliebe an und bei Ausbruch des Bürgerkrieges war sie in dieser Eigenschaft in den Krankenhäusern in Memphis, Tennessee, tätig…"


Louisa Beaman

Louisa Beaman begegnete Joseph Smith das erste Mal 1834, als Joseph und etliche Missionare in Beamans Heim in Avon, New York, verweilten. Louisas Schwester, Mary, erinnerte sich an den Besuch: „Ich schätzte seine Gesellschaft sehr, seine Unterhaltung war für mich Fleisch und Getränk." Einer der Missionare, Parley P. Pratt notierte ebenfalls über diesen Aufenthalt: „Unter denen, deren Gastfreundschaft wir in jener Gegend genossen, befand sich der alte Vater Beeman und seine liebenswerte und interessante Familie. Er war ein guter Sänger und ebenso seine drei Töchter. Wir wurden in ihrer Gemeinschaft sehr erbaut und getröstet…"

Die Familie Beaman schloss sich der Kirche an und zog 1835 nach Kirtland, Ohio, um. Während sie dort waren, starb Louisas Vater im Alter von 62. Inmitten der Kirchenspaltung in Kirtland unternahmen Louisa und ihre Mutter Sarah eine Reise nach Missouri und dann schließlich nach Nauvoo. Kurz nach der Ankunft in Nauvoo starb auch Luisas Mutter, höchstwahrscheinlich an Malaria, die im Umlauf war. Louisa zog mit ihrer Schwester Mary und dem Schwager Joseph Bates Noble zusammen.

Im Herbst 1840 lehrte Joseph Smith Joseph Bates Noble „den Grundsatz der celestialen Ehe oder der Vielehe", der, wie Joseph es sagte, durch Offenbarung gegeben wurde. Joseph bat dann Noble eine Ehezeremonie zwischen ihm und der 25 Jahre alten Louisa zu vollziehen. Smith warnte auch: „Dadurch, dass ich dies euch offenbart habe, habe ich mein Leben in eure Hände gegeben, deshalb verratet mich nicht in einer schlechten Stunde an meine Feinde."

Joseph und Louisa wurden am 5. April 1841 verheiratet, „in einem Wäldchen nahe der Hauptstraße in der Stadt Nauvoo, während der Prophet Joseph die Zeremonie diktierte und Brd. Nobles sie ihm nachsprach", erinnert sich Erastus Snow, Louisas Schwager. Um die Geheimhaltung der Vereinigung zu unterstützen trug Louisa als Verkleidung den Hut und den Mantel eines Mannes. Joseph Bates Noble erinnerte sich, dass das Paar nach der Zeremonie ihre Hochzeitsnacht verbrachte, „direkt auf der anderen Seite des Flusses in meinem Haus". Noble sagte, dass er sie dazu ermutigte, „die Lichter auszublasen und ins Bett zu gehen, und dann werdet ihr dort sicherer sein".

Nach Joseph Smiths Tod heiratete Louisa Brigham Young. Louisa gebar von Young fünf Kinder, von denen alle ihr im Tod vorausgingen. Tragischerweise starb Louisa im Alter von 35 an Brustkrebs.

Viele Jahre lang wurde Louisa Beaman weit verbreitet als die erste Vielehefrau Joseph Smiths angesehen. 1852 wurde die Stadt, die jetzt als Parowan, Utah, bekannt ist, Fort „Louisa" getauft. Gemäß John D. Lee geschah dies „zu Ehren der ersten Frau, die dem Licht und der Stimme der Offenbarung lauschte - & dem Siegel des Bundes Gehorsam leistete… durch diesen noblen Akt wird ihr Name in ehrenhaftem Gedächtnis der Geschichte der Heiligen behalten."


Zina Huntington Jacobs

1839 kam die Familie Huntington in Nauvoo an, zusammen mit Tochter Zina. Innerhalb von Monaten starb Zinas Mutter an der Malaria-Epidemie, die viele Leben der frühen Nauvoo-Siedler forderte. Ungefähr zur selben Zeit begegnete Zina Henry B. Jacobs, ein gut aussehender und talentierter Musiker, der ihr den Hof machte. Irgendwann während dieser Zeit des Werbens Henry B. Jacobs’ um Zina erklärte Joseph Smith Zina den „den Grundsatz der Vielehe" und bat sie, eine seiner Frauen zu werden. Zina erinnert sich an den Konflikt, den sie in Bezug auf Josephs Antrag und ihre knospende Beziehung zu Henry spürte: „O lieber Himmel, gewähre mir Weisheit! Hilf mir, den Weg zu wissen. O Herr, mein Gott, dein Wille soll geschehen und mit deinem Arm um mich gelegt, um zu führen, zu schützen und zu leiten…"

Zina lehnte Josephs Antrag ab und entschied sich, Henry zu heiraten. Sie wurden am 7. März 1841 verheiratet.

Zina schrieb später, dass innerhalb von Monaten ihrer Ehe mit Henry „[Joseph] mir eine Nachricht durch meinen Bruder zukommen ließ, der sagte, ‚Sage Zina, ich schob es auf und schob es auf, bis ein Engel mit einem gezogenen Schwert vor mir stand und mir sagte, wenn ich diesen Grundsatz auf Erden nicht einführen würde, dass ich meine Position und mein Leben verlieren würde’". Joseph erklärte weiter, dass „der Herr es ihm bekannt gemacht hätte, dass sie seine celestiale Frau sein solle".

Zina entschied sich, diesem Gebot zu gehorchen und heiratete Joseph am 27. Oktober. Sie erinnerte sich später: „Als ich hörte, dass Gott das Gesetz der celestialen Ehe offenbart hatte… erhielt ich für mich selbst ein Zeugnis, dass Gott gefordert hatte, dass diese Ordnung in diese Kirche eingeführt werden sollte… Ich gab ein größeres Opfer als das meines Lebens, denn ich konnte nie wieder erwarten, von denen als ehrenhafte Frau angesehen zu werden, die ich wirklich liebte…" Zina fährt fort: „Es war etwas zu heiliges, um darüber zu sprechen; es war für mich mehr als Leben oder Tod. Ich sprach es Jahre lang nicht aus.

Zinas erster Ehemann, Henry, wusste von dieser Heirat und sie lebten weiterhin im selben Haus zusammen. Er glaubte, dass „was auch immer der Prophet täte, es richtig wäre, ohne die Weisheit der Autoritäten Gottes dem Verstand von irgendeinem Menschen zu beugen". Während der nächsten Jahre wurde Henry auf mehrere Missionen nach Chicago, zum westlichen New York und nach Tennessee geschickt. Henry vermisste seine Familie und schrieb oft nach Hause. Einer von Henrys Missionarsmitarbeitern, John D. Lee, sagte: „Henry prahlte mit seiner Frau und seinen zwei Kindern; welch ein treuer, tugendhafter und liebender Mann er doch war. Er betete sie fast an…"

Kurz nach Joseph Smiths Tod im Jahre 1844 heiratete Zina Brigham Young. Im Mai 1846 wurde Henry auf eine Mission nach England geschickt. In Henrys Abwesenheit begann Zina offen als Brighams Ehefrau zu leben und blieb ihr ganzes Leben lang in Utah.

Henry schien mit dieser Situation seinen Kampf zu haben und er schrieb Zina später: „…es ist immer noch dieselbe Zuneigung da… Aber ich fühle mich allein… Ich gebe niemandem die Schuld… möge der Herr, unser Vater, Bruder Brigham segnen… alles hat gemäß dem Gesetz des Celestialen Reiches unseres Gottes Joseph seine Richtigkeit."


Presendia Huntington Buell

Presendia Huntington Buell und ihr Ehemann Norman schlossen sich 1836 in Kirtland, Ohio, der Kirche an und darauf folgend reisten sie mit Joseph Smiths Wagenkolonne nach Missouri und dann später nach Illinois.

Presendias Biographikerin Emmeline B. Wells schrieb, dass im Herbst 1841 „Joseph selbst Schwester Presendia den Grundsatz der Vielehe lehrte… Sie wusste, dass Joseph Smith ein Mann Gottes war… und folglich… akzeptierte sie die Siegelungsverordnung mit Joseph als eine heilige Konfirmation".

Presendia heiratete Joseph Smith am 11. Dezember 1841. Joseph hatte ihre Schwester Zina zwei Monate zuvor geheiratet. Wie bei Zina vollzog Presendias Bruder, Dimick, die Zeremonie. Ein weiterer Bruder, Oliver, schrieb: „Dimick hatte unsere Schwestern Zina & Presendia Joseph als Ehefrauen gegeben." Im Gegenzug bot Joseph ihm jede Belohnung, die er wollte. Auf die ewige Erlösung anspielend anwortete Dimick, „dass dort, wo du und die Familie deines Vaters sind, auch meine und die Familie meines Vaters sein sollen". Presendia lebte weiterhin mit ihrem ersten Ehemann Norman. Im November 1843 gebar sie ihr siebtes Kind, John Hiram, aber er starb ein Jahr später. Nur zwei von Presendias Kindern hatten überlebt.

Nach Joseph Smiths Tod im Sommer 1844 heiratete Presendia Heber C. Kimball. Sie lebte weiterhin mit ihrem ersten Ehemann Norman bis zum Mai 1846 zusammen. Ihr Bruder Oliver schrieb: „Presendias Ehemann wollte nicht mehr der Kirche folgen… also verließ sie ihn und folgte ihrem Herrn [Kimball]." Presendia nahm ihren sechs Jahre alten Sohn Oliver mit und ließ ihren 16 Jahre alten Sohn George und den Ehemann Norman zurück. Über diese Erfahrung schrieb Presendia: „Keine Zunge kann meine Gefühle in diesen Tagen der Prüfung beschreiben; aber ich hatte es für gut gehalten und das Gefühl gehabt, dass ich lieber mit den Heiligen leiden und sterben als in Babylon leben sollte."

Norman versuchte ohne Erfolg Presendia auf ihrer Flucht zu finden. 1848 machte er sie in Winter Quarters, Nebraska, ausfindig, während sie bei anderen Mormonen lebte, die ins Salt-Lake-Tal auswandern wollten. Presendias Bruder Oliver schrieb: „Norman Buell… war in Winter Quarters zu Besuch gewesen… und wollte, dass sie nicht heiraten, sondern eine Weile warten sollte, und er würde ins Tal hinüber kommen und froh sein, wieder mit ihr leben zu können." Norman wusste offensichtlich nichts von Presendias Heirat mit Kimball und sein Angebot, sie nach Utah zu begleiten, wurde abgelehnt. Presendia gebar später zwei Kinder vom Ehemann Heber.

Am 27. Juni 1859 erkletterten Presendia und mehrere Freunde den Ensign Peak, um des Todes ihres zweiten Ehemannes, Joseph Smith, zu gedenken. „Wir erhoben unsere Gebete zu Gott und dankten, dass Er einen Propheten in diesen letzten Tagen erweckt hatte und dass das Evangelium auf Erden wieder hergestellt worden war, und dass wir zu den wenigen gehört hatten, die die Wahrheit empfangen hatten."


Agnes Coolbrith

Agnes Coolbrith wurde im Juli 1832 in Boston getauft und mit den Heiligen in Kirtland, Ohio, gesammelt. Dort logierte sie im Heim von Joseph und Emma Smith. 1835 heiratete Agnes Josephs Bruder, Don Carlos. Drei Jahre später, als Joseph aus Kirtland nach Missouri floh, folgten Agnes und Don Carlos.

Schließlich siedelten sie sich mit ihren drei Töchtern in Nauvoo an. Während des Sommers 1841 zog sich Don Carlos Malaria zu und verstarb.

Fünf Monate später heiratete Agnes Joseph Smith. Die Ehe wurde geheim gehalten. Am 6. Januar 1842 schrieb Brigham Young einen geheimen Eintrag in sein Tagebuch, indem er Freimaurersymbole verwendete. Entschlüsselt lautet er: „I was taken in to the lodge J Smith was Agness". Die Abkürzung "was" bedeutet "wedded and sealed [verheiratet und gesiegelt]". Am selben Tag in Josephs Tagebuch finden wir: „Dies ist wahrlich ein Tag, an den die Heiligen der Letzten Tage sich lange erinnern werden; ein Tag, an dem der Gott des Himmel begonnen hat, die alte Ordnung seines Königreiches wieder herzustellen… alle Dinge wirken zusammen, um die Vervollständigung der Fülle des Evangeliums zustande zu bringen."

Später in jenem Frühjahr bei einer Versammlung der „Frauenhilfsvereinigung" gibt Emma Smith bekannt, dass eine junge Frau, Clarissa Marvel, „angeklagt wurde, skandalöse Falschheiten über den Charakter des Präs. Joseph Smith [erzählt zu haben]". Übereifrig, die Unschuld ihres Mannes in Bezug auf unanständiges Verhalten zu beweisen, veranlasste Emma eine Untersuchung. Wenige Tag später unterzeichnete Clarissa folgende Aussage: „Hiermit bescheinige ich, dass ich zu keiner Zeit und an keinem Ort etwas Unanständiges oder Untugendhaftes im Benehmen und in der Redeweise weder bei Präsident Smith noch bei Mrs. Agnes Smith gesehen habe… Ich habe nie etwas Herabwürdigendes über beider Charakter berichtet." Zu diesem Zeitpunkt waren Joseph und Agnes fast vier Monate verheiratet.

Nach Joseph Smiths Tod heiratete Agnes Josephs und Don Carlos’ Cousin, George Albert Smith. Während George Albert und der Rest der Heiligen sich auf den Weg nach Utah machten, schrieb Agnes: „Ich habe sonst niemanden, den ich fragen kann, da mein Herz wegen des Kommens sehr betrübt ist… Ich möchte kommen und ich möchte nicht kommen, ich fühle mich allein, ganz allein; wenn dort ein Carlos oder ein Joseph oder Hyrum wäre, wie schnell wäre ich dort." Agnes wanderte schließlich nicht nach Utah aus. Sie heiratete einen vierten Ehemann, William Pickett, und sie zog schließlich nach California um und ließ im Wesentlichen ihre Mormonenvergangenheit hinter sich.

Viele Jahre später wurde ihre Ehe mit Joseph Smith immer noch in das Tuch des Geheimnisses gehüllt. Agnes schrieb ihrem Neffen Joseph F. Smith: „Ich erachte niemanden als größer… als diejenigen, die zum Haushalt Josephs, unseres lieben, lieben, lieben Verstorbenen Joseph gehörten… ich könnte dir viele Dinge sagen… die ich weiß und die mir von vielen erzählt wurden, die tot sind und gegangen sind, aber vielleicht würdest du mir nicht glauben; nein, ich weiß, dass du mir nicht glauben würdest; somit ist es das Beste, dass ich schweige."


Sylvia Sessions Lyon

Sylvia Sessions verließ im Juni 1837 mit ihren Eltern Patty und David Maine, um nach Zion (Missouri) zu gehen. Während sie in Missouri war, begegnete und heiratete sie Windsor Lyon. Sylvias Mutter, Patty, schrieb in ihrem Tagebuch über die Heirat: „Sylvia wurde mit Windsor P. Lyon verheiratet, Joseph Smith führte die Zeremonie durch… Am nächsten Tag war der Prophet dort und es war eine schöne Zeit."

Sylvia und Ehemann Windsor verließen im Februar 1839 Missouri, um nach Nauvoo zu gehen. Dort gründete Windsor einen Laden, in dem er „Trockenware, Lebensmittel, Glas und Eisenwaren, Drogen und Medizin, Farben und trockenen Stoff" verkaufte. Zu dieser Zeit waren sie Eltern von zwei Kindern.

Sylvia heiratete Joseph Smith am 8. Februar 1842, als sie 23 Jahre alt war. Es ist unsicher, ob ihr Ehemann, Windsor, von der Heirat wusste, aber sie lebte weiterhin mit ihm. Brigham Young lehrte: „wenn eine Frau einen Mann bevorzugt, der in der Vollmacht höher steht, und er bereit ist, sie zu nehmen, und ihr Ehemann sie abgibt, ist kein Scheidungsbrief erforderlich… es ist in den Augen Gottes rechtens." Brigham Young erklärte auch, dass die Frau, „…in einer höheren Herrlichkeit wäre". Dies mag helfen, auf Sylvias komplizierte Eheverhältnisse Licht zu werfen.

10 Monate später, am 24. Dezember, erwähnt Josephs Tagebuch einen Besuch bei seiner Frau Sylvia, die ihr drittes Kind gebar: „Ging mit Sekretär Willard Richards, um nach Schwester Lyon zu sehen, die krank war. Ihr Baby starb 30 Minuten bevor wir ankamen." Sylvia hatte zwei ihrer drei Kinder durch den Tod verloren. Am 18. September 1843 wird von William Clayton ein weiterer Besuch Josephs bei Sylvia berichtet: „Joseph und ich ritten hinaus, um Geld zu borgen, tranken nachmittags bei Schwester Lyon Wein. Ich erhielt $50 von Schwester Lyon und bezahlte D. D. Yearsly."

Am 27. Januar 1844 starb auch ihr einziges überlebendes Kind, Philofreen. Zu diesem Zeitpunkt war Sylvia mit ihrem vierten Kind, Josephine Rosetta Lyon, acht Monate schwanger. Josephine schrieb später: „Direkt vor dem Tod meiner Mutter im Jahre 1882 rief sie mich an ihr Bett und sagte mir, dass ihre Tage gezählt wären, und bevor sie die Sterblichkeit verlässt, wünschte sie, mir etwas zu erzählen, was sie als vollkommenes Geheimnis vor mir und allen anderen bewahrt hätte, aber was sie mir nun zu erzählen wünschte. Sie erzählte mir dann, dass ich die Tochter des Propheten Joseph Smith wäre."


Mary Rollins Lightner

Mary Rollins begegnete Joseph Smith 1831 zum ersten Mal. Sie und ihre Familie waren Neubekehrte und Joseph Smith war gerade aus dem Staat New York in Kirtland angekommen. Die zwölfjährige Mary erinnert sich: „Als er mich sah, schaute er mich so ernst an, ich fühlte mich fast ängstlich [und ich dachte: ‚Er kann jeden meiner Gedanken lesen’, und ich dachte, wie blau seine Augen waren.], nach einem oder zwei Augenblicken kam er und legte seine Hand auf meinen Kopf und gab mir einen großartigen Segen (den ersten, den ich je bekam)." Joseph bereite Mary auch für ihre eventuelle Heirat vor: „[Er] erzählte mir von seiner großartigen Vision in Bezug auf mich. Er sagte, dass ich die erste Frau wäre, die Gott ihm als seine Vielehefrau zu nehmen gebot." Im Herbst jenes Jahres verließen Mary und ihre Familie Kirtland, um nach „Zion" zu gehen, das in Missouri aufgebaut werden sollte.

Drei Jahre später sollten Mary und Joseph wiedervereint werden, als Joseph die Zionslager-Expedition von Ohio nach Missouri anführte. „1834 wurde ihm geboten, mich als eine Ehefrau zu nehmen; ich war tausend Meilen von ihm entfernt; er bekam Angst." Nach Ende des Zionslagers kehrte Joseph nach Kirtland zurück. Mary blieb in Missouri und lebte in Liberty und Far West. Da sie dachte, dass es mit dem Heiraten Josephs vorbei war, heiratete sie 1835 Adam Lightner. 1840 siedelten sie sich in Nauvoo an und zogen zwei Kinder auf.

Anfang 1842 machte Joseph Mary den Antrag, seine Ehefrau zu werden. Mary gemäß sagte Joseph: „Der Engel kam zwischen den Jahren 34 und 42 dreimal zu mir und sagte, dass ich diesem Grundsatz gehorchen müsste, sonst würde er mich erschlagen." Ferner sagte ihr Joseph: „Ich gehörte ihm, bevor ich hierher kam, und er sagte, dass alle Teufel der Hölle mich nie wieder von ihm wegnehmen würden…" und „ich weiß, dass ich im Reich Gottes erlöst sein werde. Ich habe den Eid Gottes darauf und Gott kann nicht lügen. Alles, was er mir geben wird, werde ich mit mir nehmen, denn ich habe die Vollmacht, und diese Macht wurde mir übertragen."

Anfänglich nahm Mary den Antrag Josephs nicht an. Sie wollte ein Zeugnis von Gott. Mary erinnert sich: „Wenn je eine arme Sterbliche betete, dann war ich es." Im Februar 1842 hatte Joseph sie überzeugt, dass es ein korrekter Grundsatz wäre und sie „trat hervor und wurde an ihn gesiegelt. Brigham Young vollzog die Siegelung… für Zeit und alle Ewigkeit." Mary sagte, dass ihr Ehemann Adam zur Zeit der Heirat mit Joseph „weit weg" außerhalb der Stadt war.

Mary lebte weiterhin bei ihrem ersten Ehemann Adam. Über dieses Arrangement schrieb sie später: „Ich könnte euch sagen, warum ich bei Mr. Lightner blieb. Dinge über die die [gegenwärtigen] Führer der Kirche nichts wissen. Ich tat einfach das, was Joseph mir sagte…"

Nachdem Joseph Smith 1844 getötet wurde lebten Mary und ihr erster Ehemann Adam weiter in Nauvoo und im Mittleren Westen. 1863 zogen sie nach Utah um. In ihren späteren Jahren schrieb Mary einer Bekannten: „…Ich liebe es, über den Propheten und die frühen Tage der Kirche zu sprechen. [Ich] denke immer daran, wie Joseph aussah… bei dieser ersten Siegelung… er war groß und eine gebieterische Gestalt, voll des Lebens… Ja, ich kann dir viele Dinge sagen, die ich nicht schreiben kann – Ich erinnere mich an jedes wichtige Wort, dass er zu mir sagte…"


Patty Bartlett Sessions

Patty Bartlett war in Südwest-Maine geboren und aufgewachsen. Über Pattys Vater und ihre Erziehung sprechend schrieb Perrigrine, ihr ältestes Kind: „[Ihr Vater]erhob keinen Anspruch auf Religion und gehörte nie einer Sekte an; er war den Armen gegenüber ein großzügiger Mann und war in seinem gesamten Verhalten ehrlich und aufrichtig und lehrte seine Kinder, zu arbeiten und immer die Wahrheit zu sagen."

Am 28. Juni 1812 heiratete Patty David Sessions. Sie blieben in Maine und "kauften Land und errichteten eine Farm, bauten ein Blockhaus und eine große Fachwerkscheune… mein Ehemann sorgte durch seinen Fleiß auf seiner Farm und mit seinen Mühlen und dadurch, dass er ein Wirtshaus unterhielt, für beträchtlichen Wohlstand." Patty und David hatten sieben Kinder, von denen nur drei bis zum Erwachsenenalter lebten.

Während sie in Maine war, wurde Patty als Hebamme bei ihrer Schwiegermutter ausgebildet. Später hatte Patty als Hebamme in Illinois und Utah fast 4000 Babys zur Welt gebracht.

Im August 1833 kam Patty mit Mormonenmissionaren in Kontakt. Wieder schrieb Perrigrine: „Und sobald meine Mutter davon hörte, glaubte sie und sie wurde getauft und in die Kirche der Heiligen der Letzten Tage konfirmiert…" Die Apostel Brigham Young und Lyman Johnson besuchten sie später und „die Sammlung der Heiligen wurde gelehrt und Vorbereitungen wurden getroffen, nach Zion umzuziehen… wir begannen unser Eigentum zu verteilen, da mein Vater und ich eine beträchtliche Menge besaßen."

Die Sessions verbrachten ein Jahr in Missouri und siedelten dann in Nauvoo. Dort schrieb Patty in ihr Tagebuch: „Ich wurde von Willard Richards am 9. März 1842 in Newel K. Whitneys Zimmer in Nauvoo an Joseph Smith für Zeit und alle Ewigkeit gesiegelt… Sylvia, meine Tochter war anwesend, als ich gesiegelt wurde." Patty war 47. Ihre Tochter Sylvia hatte Joseph einen Monat zuvor am 8. Februar geheiratet. Es ist unklar, ob Pattys erster Ehemann, David, von der Heirat wusste.

Nach ihrer Heirat mit Joseph, lebte Patty weiter mit David zusammen. Drei Monate später ging er auf eine Mission in seinen früheren Heimatstaat Maine. Über diesen Anlass schrieb Patty in ihr Tagebuch: „Er ließ mich allein und ich bin sehr einsam." Zwei Monate später schrieb sie, dass sie „für Joseph Hemden machte".

Pattys Pflichten als Josephs Vielehefrau schloss das Annähern an voraussichtliche Ehefrauen und ihre Erziehung ein, indem sie als Botin zwischen ihnen und als Zeugin bei den Ehezeremonien Josephs und weiterer Vielehefrauen, die er nahm, tätig war. Patty machte in dieser Rolle bis zu Josephs Tod im Jahre 1844 weiter. Patty und David verließen später Nauvoo, um mit den anderen auswandernden Heiligen nach Utah zu gehen.


Marinda Johnson Hyde

Die fünzehnjährige Marinda Johnson und ihre Familie wurden während des Winters 1830 in der Nähe von Kirtland, Ohio, in die Kirche getauft. „Im [folgenden] Herbst" schrieb Marinda, „kam Joseph mit seiner Familie, um im Haus meines Vaters zu wohnen. Er übersetzte damals die Bibel…" Im nächsten Jahr wohnte Joseph in Johnsons Heim.

1833 traf Marinda Orson Hyde und er machte ihr den Hof. Ein Jahr später heirateten sie. Innerhalb von Monaten nach der Heirat wurde Orson Hyde zum Apostel der Kirche berufen, eine Berufung, die bedeutete, dass er zwei der nächsten dreieinhalb Jahre in den Östlichen Staaten und England im Missionarsdienst verbringen würde. Zu Hause zog Marinda ihre beiden Kinder auf. Im Juni 1839 waren sie nach Nauvoo umgesiedelt. Ein drittes Kind kam bald an.

Am 6. April 1840 schrieb Orson: „Ich wurde bestimmt, in Begleitung mit dem Ältesten John E. Page auf eine Mission nach Jerusalem zu gehen." Eine Woche später ging Orson auf eine Mission, die drei Jahre dauern würde. Am 24. Oktober 1841 stand Orson auf dem Ölberg und weihte Palästina für die Sammlung Judas in den letzten Tagen.

Während Orson gegangen war, „musste Marinda in einem kleinen Blockhaus leben, dessen Fenster kein Glas hatten, sondern an dessen Stelle befanden sich Ölpapierstücke… Ein wenig Maismehl und etwas Lebensmittel waren alle Vorräte, die blieben, um sie und ihre Kleinen zu unterstützen." Als Joseph Smith Marindas Zustand bemerkte, empfing er folgende Offenbarung mit dem Datum vom 2. Dezember 1841: „Wahrlich, so spricht der Herr zu dir, meinem Diener Joseph, da du mich angerufen hast, um meinen Willen in Bezug auf meine Magd Nancy Marinda Hyde zu erfahren, siehe, es ist mein Wille, dass für sie ein besserer Ort vorbereitet sein sollte, als der, wo sie jetzt lebt… und meine Magd Nancy Marinda Hyde soll auf den Rat meines Dieners Joseph in allen Dingen hören, was immer er sie lehren wird…"

Marinda zog bald in ein besseres Heim um. Im Frühjahr 1842 heiratete sie Joseph. In Josephs Tagebuch befindet sich eine Liste seiner Eheschließungen. Sie enthält folgenden Eintrag: „24. April Marinda Johnson an Joseph Smith." Acht Monate später, im Dezember, kehrte Orson von seiner Mission zurück. Es ist nicht klar, wann oder ob Orson über die Heirat seiner Frau mit Joseph erfuhr. Im März erfuhr Orson aber selbst von der Vielehe und heiratete zwei zusätzliche Frauen.

Nach Josephs Tod im Jahre 1844 lebten Marinda und Orson weiter in Nauvoo. Im April 1846, kurz bevor sie nach Utah wegzogen, weihte Orson den Nauvootempel. In den nächsten 20 Jahren gebar Marinda weitere 7 Kinder. Orson fuhr fort auf Mission zu gehen und weitere sieben Frauen zu heiraten. 1870 ließen Marinda und Orson sich scheiden.

Marindas Enkel schrieben später über ihr sorgendes und rücksichtsvolles Benehmen: „sie war mit allen so liebevoll und mitfühlend… Sie war eine liebenswerte Kreatur, würdevoll und… hatte großes Interesse am Leben und an den Leuten."


Elizabeth Davis Durfee

Als Elizabeth 1834 Jabez Durfee traf, war sie eine Witwe, die ihre ersten zwei Ehemänner bei einem Schiffbruch und durch Krankheit verloren hatte. Jabez war ein Witwer, dessen Frau Anfang des Jahres gestorben war. Sie vereinigten ihre Familien, wobei sie 10 Kinder zusammen hatten, und sie heirateten im März 1834 in Clay Couty, Missouri.

Elizabeth und Jabez zogen 1839 nach Nauvoo um. Dort nahm Elizabeth an der neu gegründeten Frauenorganisation, die Frauenhilfsvereinigung, teil. Am 14. April 1842 bekam sie von der Gemeinschaftspräsidentin Emma Smith und ihren beiden Ratgebern einen Segen. Später „gab Elizabeth Zeugnis über den großartigen Segen, den sie empfing… als Präs. E. S. & Ratgeberinnen Cleveland und Whitney sie segneten. Sie sagte, dass sie nie mehr Wohltat durch eine Segnung wahrnahm- dass sie geheilt wäre und dächte, dass die Schwestern mehr Glauben als die Brüder hätten." Als Erwiderung auf die Klagen, dass Frauen Segnungen geben, teilte Joseph seine Billigung und sagte: „Sollten die Schwestern glauben haben, die Kranken zu heilen, so sollen alle ihren Mund halten… wenn Gott seine Billigung durch Heilung gab… dann gibt es dort keine… Sünde."

Im Frühjahr 1842 heiratete Elizabeth, nun einundfünfzig, Joseph Smith. Wie Patty Sessions, war nun eine weitere von Josephs relativ älteren Frauen, Elizabeth, eine „Mutter in Israel", die half, jüngere Frauen in die Vielehe einzuführen. Im Frühjahr 1843 erinnert sich die neunzehnjährige Emily Partridge, wie sich Joseph an sie heranmachte: „Wenn du mich nicht verrätst, werde ich dir etwas zu deinem Wohl sagen… [er] fragte mich, ob ich ihn verbrennen würde, wenn er mir einen Brief schreiben würde." Emily lehnte Josephs Brief ab und dachte: „Es wäre nicht richtig, so etwas zu tun". Bald danach lud Elizabeth Emily in ihr Heim ein. Emily erinnert sich: „Sie stellte das Thema der geistigen Ehefrauen vor, wie sie es damals nannten, [und sie fragte sich] ob es in dem Bericht, den sie hörte, irgendwelche Wahrheit gab… [ich dachte bei mir] ich könnte ihr etwas sagen, dass ihr die Augen öffnen würde, wenn ich es wollte." Emily schwieg aber bemerkte später: „Ich erfuhr später, dass Mrs. Durfee [schon] eine Freundin der Vielehe wa rund alles darüber wusste." Am 4. März traf sich Elizabeth noch einmal mit Emily. Emily schrieb: „Mrs. Durfee kam eines Tages zu mir und sagte, dass Joseph gern eine Gelegenheit hätte, mit mir zu reden. Ich fragte sie, ob sie wüsste, was er wollte, Sie sagte, sie dächte, dass er mich als Ehefrau wollte… Ich sollte ihn am Abend bei Mr. Kimballs treffen." Mit Hilfe des Drängens von Elizabeth, traf sie an jenem Abend Joseph und heiratete ihn.

Nach Josephs Tod im Jahre 1844 trennte sich Elizabeth von ihrem ersten Ehemann Jabez und heiratete bald Cornelius Lott. Lotts Tochter Melissa war ebenfalls eine Frau Joseph Smiths gewesen. Elizabeth und Cornelius brachen mit der Mehrheit der Heiligen nach Westen auf. Elizabeths Sohn, John, erinnert sich: „Wir gingen mit [Brigham] bis zum Missouri-Fluss und dann sahen wir so vieles von ihrer Art Geschäfte zu erledigen, dass wir nach Quincy zurück gingen." Cornelius ging weiter nach Utah und nahm sich schließlich 5 Vielehefrauen. In Quincy erneuerte Elizabeth ihre Freundschaft mit der „Präsidentin" Emma Smith.


Sarah Kingsley Cleveland

Sarah Kingsley und John Cleveland hatten am 10. Juni 1826 geheiratet. Sarah wurde unlängst zur Witwe, da sie ihren ersten Ehemann durch Krankheit verlor. Sarah und John hatten zwei Kinder, Augusta und Alexander. Mitte der 1830er schlossen sich Sarah und Augusta der Mormonenkirche an. Obwohl sie dem Mormonismus gegenüber freundlich gesinnt waren, schlossen sich John und Alexander nicht an, sondern gingen zu einer anderen Kirche. 1836 zog die Familie nach Quincy, Illinois, um, das, was sie damals nicht wussten, bald zum Zentrum des Mormonismus werden würde.

Anfang 1839 siedelten Kirchenmitglieder von Missouri nach Nauvoo (nahe Quincy) um. Damals war Joseph Smith ein Häftling im Liberty-Gefängnis und seine Frau Emma und die Kinder lebten bei den Clevelands in Quincy. Am 21. März schrieb Joseph Emma: „Ich möchte fragen, ob [Mr.] Cleveland freundlich genug sein wird, dich und die Kinder weilen zu lassen, bis [Ich] Näheres in Bezug auf mein Schicksal in Erfahrung bringen kann. Ich werde ihn gut belohnen, wenn er es tun will…" Nahe zum Ende April, nachdem er fünf Monate im Gefängnis war, kam Joseph frei. Er vereinte sich mit seiner Familie im Cleveland-Heim und wohnte dort weitere drei Wochen, bevor er nach Nauvoo umzog. Zwei Wochen später erhielten die Clevelands einen Brief von Joseph, der andeutete, dass er ein Grundstück für sie in Nauvoo direkt gegenüber von seinem eigenen ausgewählt hätte.

Irgendwann 1842 siedelten die Clevelands von Quincy nach Nauvoo um. Emma wählte bald Sarah als ihre Ratgeberin in der Frauenhilfsvereinigungsorganisation aus. Ungefähr zu dieser Zeit, wurde Sarah, jetzt vierundfünfzig, ebenfalls eine von Joseph Smiths Frauen. Wie es allgemeine Praxis für Josephs Frauen war, stand Sarah als Zeugin für eine nachfolgende Ehezeremonie, als Joseph Eliza R. Snow im Juni 1842 heiratete. Im selben Frühjahr kamen Gerüchte in der Frauenhilfsvereinigung über Josephs kürzliche Heirat von Agnes Coolbrith auf. Sarah verteidigte ihn und warnte: „Die Gemeinschaft ist gegen das Übelreden gegen Präs. J. Smith… dass es in den Augen Gottes keine leichte Sache wäre… [sie] brachte ihre Befürchtungen zum Ausdruck, dass der Herr diejenigen abtrennen würde, die den Rat nicht annehmen werden" und „sagte, dass wir niemanden unter uns haben wollten, der gegen den Propheten des Herrn sprechen würde".

Nachdem Joseph Smith 1844 getötet wurde, wanderten die Mormonen westwärts nach Utah aus. Am 8. Februar 1846 schrieb Sarahs Schwiegersohn: „Heute brachen wir in die Berge auf… ich, meine Frau, Schwiegermutter [Sarah] &… Alexander… haben das Gefühl, mit den Heiligen zu gehen & Ehemann & Vater zurück zu lassen, da er, John Cleveland nicht zur Kirche gehörte." An diesem Tag gingen Sarah und Alexander weg, John „war weg bei der Arbeit im Land". Vier Tage auf der Reise: „es war extrem kalt, [die Führer] rieten Mutter Cleveland & Sohn Alexander zurückzukehren & bei Vater Cleveland zu bleiben, bis wir uns irgendwo niedergelassen hätten & zurückkehren könnten, um sie zu holen." Sarah kehrte zu ihrem Ehemann John zurück, aber sie unternahm nie die Reise nach Utah. Ihre Biographie berichtete später, dass „Brigham Young… ihr riet, bei ihrem Ehemann zu bleiben, da er ein guter Mann wäre, der sich als freundlich erwiesen hatte und immer denen half, die in Not waren…"


Delcena Johnson

Ende 1831 wurden Delcena und Lyman Sherman von Mormonenmissionaren in ihrem Heim in Pomfret, New York, besucht. Sie wurden bald getauft und sie sammelten sich mit anderen Heiligen in Kirtland, Ohio. Sherman wurde schnell ein Kirchenführer und half den Grundstein für den Kirtland-Tempel zu legen. Wilford Woodruff erinnerte sich an Lymans geistige Natur bei einer besonderen Kirtland-Tempel-Versammlung: „Ältester Sherman sang in der Gabe der Zungen & und verkündete großartige & wunderbare Dinge, während er von der Macht & dem Geist Gottes bekleidet war."

Im Winter 1838 inmitten der Kirchenspaltung in Kirtland zogen Delcena und Ehemann Sherman nach Missouri um, das durch Offenbarung als „Zion" ausgerufen wurde. Einige Monate nach Ankunft in Far West starb Sherman. Delcenas Bruder Benjamin erinnert sich: „Ich kam in Far West an und fand meine Schwester Delcena als Witwe vor, mit sechs kleinen Kindern, für die ich mein Bestes tun muss, um für ihren Unterhalt zu sorgen..." Wegen der Unruhe in Missouri war Delcenas Aufenthalt dort nur kurz. Im selben Winter half Benjamin ihrer Familie nach Illinois umzusiedeln. „Hier entschied sich meine Schwester Delcena mit ihren Kindern zu bleiben, bis es bekannt werden sollte, wo der nächste Sammlungsort sein würde." Die nächste Sammlung sollte bald im nahen Nauvoo stattfinden.

Ungefähr zu dieser Zeit ging Delcenas Bruder Benjamin auf eine Mission nach Kanada. Er kehrte im Juli 1842 zurück. Er schrieb später: „Die Heirat meiner ältesten Schwester mit dem Propheten [Joseph Smith] geschah vor meiner Rückkehr nach Nauvoo. Und da es zugelassen wurde… stellte ich keine Fragen." In Nauvoo wohnte Delcena bei einer anderen Frau Josephs, Louisa Beaman. Weniger als ein Jahr später übten Benjamin, Delcena und Louisa auf Delcenas jüngere Schwester, Almera, ihren Einfluss aus, sie in die Vielehe einzuführen und zu überreden, eine von Josephs Frauen zu werden.

Nach Joseph Smiths Tod im Jahre 1844 heiratete Delcena Almon Babbitt. Maria Lawrence, eine weitere von Josephs Ehefrauen, heiratete ebenfalls Babbitt. Da die meisten Bürger Nauvoo verließen, um nach Utah zu gehen, blieben Delcena und Almon zurück, da Almon mit dem Verkauf der Kirchenimmobilien in Nauvoo beschäftigt war. 1848 ging Babbitt ohne Delcena nach Utah fort. Schließlich, gespannt darauf, sich an dem neuen Sammlungsort anzusiedeln, machte sie sich auf eigene Faust auf nach Utah. Sie schrieb ihrem Bruder Benjamin einen Brief, der nun auf einer Mission auf Hawaii diente, und drückte ihren Wunsch aus: „Meine Gesundheit ist sehr schlecht gewesen, in den letzten neun Monaten sind wir sehr einsam gewesen… wir erwarteten, dass wir in dieser Saison ins Tal gehen würden, aber wurden enttäuscht… Ich wünschte, wir wären auf dem Weg ins Tal, deine Schwester Delcena…"

Nach einer Verzögerung in Council Bluffs und fortwährendem Versagen der Gesundheit auf der Reise, kam Delcena in Utah, ihrem letzten „Zion" im späten 1854 an. Ihre Zeit dort war kurz, da sie einige Monate später am 21. Okt. starb.


Eliza R. Snow

In ihrer Jugend war Elizas Talent als Dichterin offensichtlich. Noch in ihren frühen Zwanzigern veröffentlichte sie Gedichte in örtlichen Magazinen und Zeitungen, und gewann Preise für ihre Arbeit. 1828 schloss sich die vierundzwanzigjährige Eliza Alexander Campbells Urchristenbewegung und später dem Mormonismus an. Mit dem Verlangen, in der Nähe anderer ihres neuen Glaubens zu sein, zog sie im Dezember 1835 nach Kirtland um.

Bei ihrer Ankunft spendete Eliza eine große Summe Geld in das im Fortschritt befindliche Tempelprojekt. Als Anerkennung bestand das Baukomitee darauf, dass sie sich „ein sehr wertvolles [Grundstück]in der Nähe des Tempel, mit einem Obstbaum, einer exzellenten Wasserquelle und einem Haus, das zwei Familien Unterkunft bot" nahm. Eliza war schon im Heim von Joseph Smith einlogiert, also lebte ihre ältere Schwester Leonora in einer Hälfte, Untermieter in der anderen Hälfte.

1838 siedelte Eliza nach Missouri und dann nach Illinois um. 1842 wählte Emma Smith sie als Sekretärin für die neu gegründete „Frauenhilfsvereinigung" aus. Eliza erinnert sich, dass es ungefähr zu dieser Zeit war, dass „ich das erste Mal verstand, dass die Praktik der Vielehe in die Kirche eingeführt werden sollte. Das Thema war sehr abstoßend für meine Gefühle… Ich tröstete mich mit der Vorstellung, dass es in weiter Ferne läge und jenseits des Zeitraums meiner sterblichen Existenz." Einige Monate später am 29. Juni 1842 heiratete Eliza Joseph Smith. Sie schrieb: „Ich wurde an den Propheten Joseph Smith für Zeit und Ewigkeit gesiegelt, im Einklang mit dem Celestialen Gesetz der Ehe, das Gott offenbart hat." Eliza schrieb zärtlich über Joseph: „mein geliebter Ehemann, die Wahl meines Herzens und die Krone meines Lebens."

Es ist unsicher, wann Josephs erste Ehefrau, Emma, von seiner Heirat mit Eliza erfuhr. Auf jeden Fall schrieb Eliza am 14. August: „Gestern ließ Mrs. Smith mich holen, während sie zuvor mir das Angebot eines Heims in ihrem Haus gemacht hatte… Dies… so vertraue ich, ist zum Guten." Eliza zog bald bei den Smiths ein, unterrichtete Smiths Kinder und erfüllte andere Pflichten. Sie erinnert sich: „Ich wurde vollständig von den Wünschen von Präs. Und Mrs. Smith regiert; ich begehre danach und ziele darauf ab, den Erfordernissen jener unterwürfig zu sein, die [Gott] in Vollmacht über mich gesetzt hat."

Eine Woche später offenbarte Eliza in einem Gedicht ihre eigenen bangen Gefühle über diese neueren Ereignisse:

[We are] apt to conclude, from the medly of things;
We’ve got into a jumble of late
A deep intricate puzzle, a tangle of strings,
That no possible scheme can make straight

From the midst of confusion can harmony flow?
Or can peace from distraction come forth?
From out of corruption, integrity grow?
Or can vice unto virtue give birth?

Will the righteous come forth with their garments unstained?
With their hearts unpolluted with sin?
O, yes; Zion, thy honor will be sustained.
And the glory of God usher’d in.

Eliza blieb sechs Monate im Heim der Smiths, bis zum 11. Februar 1843, als sie in ihr Tagebuch schrieb: „Logierte mich ein und hatte meine Unterkunft in die Wohnung von Brd. Holmes verlegt." Mehrere Bekannte von Eliza sprachen von Emmas Entdeckung von Elizas Beziehung mit Joseph, was zum Auszug führte.

Als Joseph Smith 1844 getötet wurde, wurde Eliza von Kummer übermannt, so dass sie sogar betete, dass sie ebenfalls sterben und mit ihrem Ehemann wieder vereint werden könnte. Sie sagte, dass Joseph ihr in einer Vision erschien und „ihr sagte, dass sein Werk auf Erden vollständig wäre… aber ihres wäre es noch nicht,… sie muss guten Mutes sein und helfen, fröhlich zu sein und die Lasten anderer zu erleichtern." Eliza heiratete später Brigham Young und fuhr fort, andere mit ihrem poetischen Talent zu beeinflussen. 1845 schrieb sie die Worte zu der jetzt beliebten Mormonenhymne „O mein Vater".


Sarah Ann Whitney

Sarah Ann Whitney heiratete Joseph Smith im Juli 1842 in einer privaten Zeremonie. Eine Offenbarung durch Joseph Smith an Sarah Anns Vater autorisierte die Vereinigung: „Wahrlich, so spricht der Herr zu meinem Diener N. K. Whitney, die Sache, die mein Diener Joseph Smith dir und deiner Familie bekannt gemacht hat und der du zugestimmt hast, ist in meinen Augen richtig und wird auf eure Häupter mit Ehre und Unsterblichkeit und ewigem Leben für dein ganzes Haus, alt und jung, belohnt werden…" Sarah Anns Mutter, Elizabeth, schrieb: „wir waren in unserem Herzen überzeugt, dass Gott… billigte… dass wir gewillt waren, unsere älteste Tochter, die damals nur siebzehn Jahre alt war, Joseph Smith… in die Vielehe zu geben."

Ihr Vater, Newel K. Whitney, vollzog die Zeremonie: „Ihr beide stimmt gegenseitig zu, euch Gefährten zu sein, so lange ihr beide lebt, und dass ihr für einander sorgt und vor allen anderen behütet und auch bis in alle Ewigkeit, wobei nur jene Rechte vorbehalten sind, die meinem Diener Joseph durch Offenbarung gegeben worden sind… Wenn ihr beide zustimmt und gelobt, dies zu tun, dann gebe ich dich, S. A. Whitney, meine Tochter, Joseph Smith zur Frau, um alle die Rechte zu beachten, die zwischen euch beiden zu dieser Beziehung gehören…"

Etwa zur Zeit der Eheschließung schickte Joseph Anns Bruder, Horace, auf eine Mission. Helen Mar Kimball, eine weiter Vielehefrau Josephs, schrieb: „Aber Joseph fürchtete sich, es zu offenbaren, da er glaubte, dass [andere] Horace gegen ihn verbittert machen würden… und aus diesem Grund zog er es vor, ihn nach Osten gehen zu lassen."

Am 18. August, einige Wochen nach der Eheschließung, schrieb Joseph Smith einen Brief an seine neue Braut und ihre Eltern. Er versteckte sich in einem Heim im Außenbezirk von Nauvoo vor dem Gesetz: „… meine Gefühle für dich sind wegen dem, was vor kurzem zwischen uns geschehen ist, so stark… es scheint, als könnte ich auf diese Art nicht lange leben; und wenn ihr drei kommen und mich treffen würdet… es würde mir große Erleichterung geben… Ich weiß, es ist der Wille Gottes, dass ihr mich jetzt in dieser Zeit der Betrübnis trösten solltet… das einzige, weshalb ihr vorsichtig sein müsst, ist es, herauszufinden, wann Emma kommt, denn dann seid ihr nicht sicher, aber wenn sie nicht hier ist, gibt es die vollkommenste Sicherheit… verbrennt diesen Brief, sobald ihr ihn gelesen habt; behaltet alles in euren Herzen verschlossen… Ihr werdet mich wegen meiner Ernsthaftigkeit zu diesem Thema entschuldigen, wenn ihr in Betracht zieht, wie einsam ich sein muss… Ich denke, Emma wird heute Nacht nicht kommen…"

Im April des folgenden Jahres heiratete Sarah Ann öffentlich Joseph C. Kingsbury. Kingsbury sagte von dieser Heirat: „…gemäß Präsident Joseph Smiths Rat und anderer stimmte [ich] zu, bei Sarah Ann Whitney als angeblicher Ehemann zu stehen & hatte eine vorgetäuschte Eheschließung zu dem Zweck, die Absichten Gottes in diesen letzten Tagen voran zu bringen…"

Nach Joseph Smiths Tod heiratete Sarah Ann Apostel Heber C. Kimball und wurde eine von seinen neununddreißig Frauen. Dies beendete im Grunde genommen ihre Scheinehe mit Kingsbury.


Martha McBride Knight

Martha McBride heiratete 1826 Vinson Knight im Alter von einundzwanzig. Acht Jahre später, während sie im Staat New York lebten, traf das Paar Joseph Smith und zusammen schlossen sie sich der Kirche an. Im Frühjahr 1835 verkauften Martha und Vinson ihr Eigentum und schlossen sich den Heiligen in Kirtland an. Da er dachte, dass er die Wahrheit gefunden hätte, schrieb er einen Brief an seine Mutter: „Nun, du denkst, dass deine Priester heilig sind… Ich weiß, dass das Fundament, auf dem du stehst, in den Augen Gottes ein Gräuel ist." Er fuhr fort: „… wir sind mit dem Vorrecht gesegnet, in Versammlungen zu gehen, wie wir sie nie zuvor hatten."

1841 waren Martha und Vinson in Nauvoo, wo Vinson zum Bischof einer der drei Gemeinden Nauvoos berufen wurde. Ungefähr zur selben Zeit lehrte Joseph Vinson die Lehre von der Vielehe und er nahm bald eine zweite Frau, Philinda Merrick. Mitte 1842 wurde Vinson krank. Joseph Smiths Tagebuch berichtet: „Brd. Knight ist eine Woche lang krank gewesen und heute Morgen begann es sehr schnell mit ihm bergab zu gehen, bis um 12 Uhr der Tod seinen Leiden ein Ende machte."

Weniger als einen Monat nach Vinsons Tod heiratete Martha Joseph Smith. Die Einzelheiten über die Heirat und das nachfolgende Eheleben mit Joseph sind spärlich. Joseph erkundigte sich über Marthas siebzehnjährige Tochter Almira und fragte sich, ob sie bereit wäre, eine Vielehefrau seines Bruders Hyrum zu werden. Martha diskutierte das Thema mit ihrer Tochter, aber Almira entschied sich stattdessen einen anderen Mann zu heiraten und Nauvoo und die Entfaltung der Polygamie zu verlassen. Marthas andere Tochter, Adaline, folgte den Fußstapfen ihrer Mutter, indem sie in die Polygamie eintrat. Viele Jahre später erhielt Martha einen Brief von Almira, in dem sie ihre Besorgnis über die Polygamie erörterte: „Ich kann nie [Polygamie] gut finden, denn [sie] hat meiner Schwester & ihrer Familie ihrer gerechten Rechte durch Trennung beraubt… es ist mehr als das Gesetz erlaubt & was noch schlimmer ist, geteilte Liebe, schlimmer als alles, hätte mich in sehr kurzer Zeit getötet, aber Gott verschonte mich; mein Herz blutet für sie… schreibe bald; deine liebende Tochter…" Da Almira ihre Schwester in diesem Brief erwähnt, wusste sie vielleicht nicht, dass ihre Mutter eine Vielehefrau Joseph Smiths war.


Ruth Vose Sayers

Ruth Vose wurde 1808 in der Nähe von Boston, Massachusetts, geboren. Sie stand ihrer Tante Polly sehr nahe und sie arbeiteten zusammen in Pollys Polstergeschäft in Boston. Obwohl sie schon 1832 mit der Kirche bekannt war, schloss sich Ruth schließlich am 14. August 1836 an. Unter diesem Tag schrieb der Boston-Missionar Brigham Young in sein Tagebuch: „Ich predigte am Vormittag… am Nachmittag kehrte ich dann nach Boston zurück. Ich taufte… Ruth Vose." Mitglieder, die sich der Kirche um diese Zeit anschlossen, versammelten sich typischerweise in Kirtland, Ohio, aber Ruth entschied sich, in Boston zu bleiben, um in anderer Weise unterstützend zu wirken. Die Biographin Emmeline Wells schrieb: „Während des Baus des Kirtland-Tempels, obwohl sie in Boston wohnte, spendete sie bis zu seiner Errichtung jeden Dollar, den sie verdiente, außer dem, was sie für ihren nackten Lebensunterhalt benötigte". Und auch: „Die Ältesten der Kirche, während sie in die Oststaaten reisten, waren die Empfänger von [Ruths] grenzenloser Großzügigkeit."

Anfang 1841 wurde folgende Notiz in der Kirchenzeitung The Times and Seasons gedruckt: „VERHEIRATET… In St. Louis, Mo., am 23. Jan…. Mr. E. Sayers und Miss Ruth D. Vose, früher Boston, Mass." Ruth und ihr neuer Ehemann, Edward Sayers, machten ihren Weg nach Nauvoo und kamen irgendwann 1841 an. Sie zogen in ein Heim und auf eine Farm direkt nördlich von Nauvoo. Im August 1842 wurde Joseph Smith eingesperrt, aber er entkam bald und versteckte sich. Smiths Sekretär, William Clayton, berichtete, dass Smith eine kurze Entfernung den Mississippi-Fluss hinauf schwamm und dann „durch den Baumbestand zu Bruder Sayers Haus ging, wo [er] sehr freundlich aufgenommen und willkommen geheißen [wurde]." Einige Tage später besuchten eine Gruppe von Freunden, darunter Josephs Frau Emma, Joseph im Heim der Sayers: „Wir kamen bald bei Bruder Sayers Heim an und waren erfreut Präsident Joseph guter Dinge anzutreffen, obwohl er irgendwie krank war." Joseph blieb bei Ruth und Edward eine Woche lang und verlegte sein Versteck in ein anderes Heim in der Nähe.

Sechs Monate später, im Februar 1843, heiratete Ruth Joseph Smith. Typisch für Josephs andere Frauen, die schon Ehemänner hatten, lebte auch Ruth weiterhin bei Edward. Als Joseph Smith im Juni 1844 getötet wurde, befand sich Ruth in Boston und besuchte ihre Tante Polly und hörte von Josephs Tod durch einen Brief von ihrem Ehemann Edward. Heber C. Kimball, Wilford Woodruff und Brigham Young befanden sich in der Nähe von Boston auf Mission und besuchten Ruth. Zusammen kehrten sie nach Nauvoo zurück. Nach Joseph Smiths Tod heirateten viele seiner Frauen Brigham Young oder Heber C. Kimball und wanderten nach Utah aus. Ruth und Eward entschieden sich, nach Boston zurückzukehren, wo sie bis 1849 blieben. Nach 5 Jahren in Boston zogen Ruth und Edward nach Utah um und vereinigten sich mit alten Bekannten.

Ruths Nachruf 1884 liefert einen Schimmer von ihrem Charakter: „Groß und aufrecht in der Gestalt; ein Antlitz, dass immer menschliche Freundlichkeit ausstrahlte… Sie war eine Frau mit brillianten Mächten der Gesprächsführung… Sie wurde niemals müde, auf Evangeliumsthemen und den Tagen von Joseph und Hyrum zu verweilen."


Flora Ann Woodworth

Um 1843 war Lucien Woodworth ein enger Mitarbeiter Joseph Smiths geworden und war der Architekt des Nauvoo-House-Hotels (LuB. 124). Im Frühjahr jenes Jahres heiratete Joseph Luciens sechzehnjährige Tochter Flora Ann. William Clayton, Josephs persönlicher Sekretär, notierte nachfolgende Besuche, die der Prophet bei Flora machte. Sie wird in Claytons Tagebuch öfter erwähnt als jede andere Vielehefrau: 2. Mai: „Joseph ritt heute mit Flora W. aus." 1. Juni: „Abends fuhr Joseph mit Flora in der Kutsche." 26. August: „Hyrum und ich ritten zu meinem Haus hinauf und Joseph traf sich mit Mrs. Wdth und F[lora] und unterhielt sich einige Zeit mit ihnen." 28. August: „Präsident Joseph traf sich mit Ms Wdth in meinem Haus." 29. August: „Vormittags beim Tempel. Präsident Joseph in meinem Haus mit Miss Wdth."

Mitten in diesen Begegnungen erfuhr Emma von der Beziehung, als sie eine goldene Uhr bemerkte, die Joseph Flora als Geschenk gegeben hatte. Am 22. August berichtete Clayton: „Präsident Joseph erzählte mir, dass er gestern Schwierigkeiten mit E[mma] hatte. Sie ritt mit ihm zu Woodworths hinauf und stattete dort einen Besuch ab, während er zum Tempel kam. Als er zurückkehrte verlangte sie die goldene Uhr von F[lora]. Er tadelte sie wegen ihres schlechten Benehmens. Während ihrer Rückkehr nach Hause beschimpfte sie ihn sehr und auch als sie zu Hause waren. Er musste derbe Mittel anwenden, um ihren Beschimpfungen ein Ende zu machen, aber schließlich hatte er Erfolg."

Das Geheimnis, das Josephs und Floras Ehe umgab, traf den neunzehnjährigen Orange Wight überraschend. Er schrieb: „[Gerade von einer Mission zurück gekommen entschloss ich mich, mich umzuschauen und zu versuchen, eine oder mehrere der jungen Damen auszusuchen, bevor sie alle weg wären; also begann ich mit Flora Woodworth Gemeinschaft zu pflegen… [Wir gingen in der Nähe von Josephs Heim spazieren, als er in einer Kutsche heranfuhr und uns einlud, eine Fahrt zu machen]… er fuhr zum Haus der Woodworths und wir stiegen aus und gingen hinein – Nachdem wir ins Haus gegangen waren, nahm mich Schwester Woodworth in einen anderen Raum und sagte mir, dass Flora eine von Josephs Frauen wäre… Schwester Woodworth gab jede notwendige Information, so dass ich wusste, dass Joseph an Polygamie glaubte und sie praktizierte… Nun ging ich selbstverständlich sofort… ließ [Flora] zurück und suchte an anderen Orten nach einem Gefährten und wo ich sicherer sein könnte."

Als Joseph Smith 1844 getötet wurde, wurde Flora im Alter von Siebzehn zur Witwe. Später in jenem Jahr heiratete sie Carlos Grove, einen Nichtmormonen. 1846 verließ sie Nauvoo, machte sich auf nach Utah, aber verweilte eine Zeit in Winter Quarters. Dort trafen sie mit der Familie Whitney zusammen. Helen Mar, eine weitere von Joseph Smiths Frauen, schrieb: „Flora… war sehr krank gewesen, aber erlangt langsam ihre Gesundheit zurück. [Sie fühlte sich] verdammt [weil sie einen Nichtmormonen geheiratet hatte und] und machte mir dieses Bekenntnis, während ich sie pflegte, und sie sagte, dass sie hiernach an Joseph Smith festhalten wollte."

Nie in Utah angekommen starb Flora in Kanesville, Iowa, um 1850 herum. Helen Mar schrieb: „Ich sah sie nie wieder, da sie an jenem Ort starb und zwei oder drei Kinder zurückließ." Flora wäre zu dieser Zeit in ihren Mittzwanzigern gewesen.


Emily Dow & Eliza Maria Partridge

Emily und Eliza waren die Töchter des Nauvoo-Bischofs Edward Partridge. Als er 1840 starb, hielten Emily, sechzehn, und Eliza, zwanzig, Ausschau, ob sie als Mägde arbeiten könnten, um ihre Familie zu unterstützen. Emily erinnert sich: „Die erste Tür, die sich uns öffnete, war es, zu Präsident Smiths Haus zu gehen, was wir akzeptierten." Emily sagte, sie war „ein Kindermädchen, denn sie hatten ein kleines Baby… Das ist, woran ich Freude hatte: Babys hüten… Joseph und Emma waren sehr freundlich zu uns; sie waren fast wie Eltern und ich liebte Emma und die Kinder."

Nach einem Jahr in Smiths Heim erinnert sich Emily: „… im Frühjahr 1842… sagte Joseph eines Tages zu mir, ‚Emily, wenn du mich nicht verrätst, werde ich dir etwas zu deinem Wohl erzählen.’ Natürlich wollte ich sein Geheimnis bewahren… er fragte, ob ich ihn verbrennen würde, wenn er mir einen Brief schreiben würde. Ich begann zu denken, dass dies nicht das Richtige für mich wäre, und ich fühlte mich miserabler als ich es mir je gewünscht hätte… Ich ging auf mein Zimmer und kniete nieder und bat meinen Vater im Himmel, mich zu leiten… [Weil Joseph darauf bestand] konnte ich mit niemandem auf der Erde darüber sprechen… Ich bekam keinen Trost, bis ich zurück ging… um zu sagen, dass ich von ihm keinen privaten Brief annehmen könnte. Er fragte mich, ob ich die Sache beendet habe wollte. Ich sagte: Ja." Emily erinnert sich: „Er sagte [viele Monate lang] nichts mehr zu mir."

Bald nachdem Emily Josephs Brief verweigert hatte, lud Elizabeth Durfee, die Joseph im Jahr zuvor geheiratet hatte, Emily und Eliza zu sich nach Hause ein. Emily erinnert sich an die Prüfung: „Sie schnitt das Thema der geistigen Frauen an, wie sie es damals nannten. Sie fragte sich, ob an dem Bericht, den sie hörte, etwas dran ist. Ich dachte, ich könnte ihr etwas sagen, das ihr die Augen öffnen würde, wenn ich es wollte, aber ich tat es nicht. Ich erteilte mir selbst den Rat und sagte nichts." Emily erfuhr später, „dass Mrs. Durfee eine Freundin der Vielehe war und alles darüber wusste." Auf ihrem Weg von Mrs. Durfee nach Hause brachte Emily genügend Mut auf, um Josephs Angebot ihrer Schwester gegenüber zu erwähnen: „[Eliza] fühlte sich in der Tat für eine kurze Zeit sehr schlecht, aber es half, sie darauf vorzubereiten, die Grundsätze zu empfangen, die bald danach offenbart wurden."

Joseph näherte sich Emily noch einmal am 28. Februar 1843, an ihrem neunzehnten Geburtstag. Emily sagte: „Er lehrte mich diesen Grundsatz der Vielehe… aber wir nannten es Celestiale Ehe und er sagte mir, dass dieser Grundsatz ihm offenbart worden wäre, aber es wäre nicht allgemein bekannt." Eine Woche später: „Mrs. Durf[ee] kam zu mir… und sagte, dass Joseph gern eine Gelegenheit hätte, mit mir zu reden… Ich sollte ihn am Abend bei Mr. [Heber C.] Kimball treffen." Weil sie keinen Verdacht erregen wollte, wechselte Emily nicht das Kleid, in dem sie an jenem Tag gearbeitet hatte. „Als ich dort ankam, war niemand zu Hause außer [die Kimball-Kinder] William und Hellen Kimball… Ich wartete nicht lange bis Br. Kimball und Joseph hereinkamen." Emily erinnert sich, dass Heber und Joseph die Kimball-Kinder zu den Nachbarn schickten und so taten, als wollten sie auch Emily wegschicken: „Ich machte mich so schnell ich konnte auf den Weg nach Hause, damit sie mich nicht zurückrufen könnten, da ich mich immer noch vor dem Gespräch fürchtete. Bald hörte ich Brd. Kimball rufen: ‚Emily, Emily.’ Ziemlich leise, aber laut genug, dass ich es hören konnte. Ich dachte zuerst, dass ich nicht zurückgehen wollte und beachtete sein Rufen nicht. Aber er rief weiter und war dabei mich einzuholen, also hielt ich an und ging mit ihm zurück."

Zurück im Heim der Kimballs sprach Joseph zu Emily: „Ich kann nicht alles erzählen, was Joseph sagte, aber er sagte, dass der Herr [ihm] geboten hätte, in die Vielehe einzutreten, und mich ihm gegeben hätte, und obwohl ich sehr erschrocken war, wusste er, dass ich ihn dennoch haben wollte… Nun, ich wurde an Ort und Stelle verheiratet. Joseph ging seinen Weg nach Hause und ich ging meinen allein. Eine merkwürdige Art, verheiratet zu werden, nicht wahr?" Obwohl sie ihre Hochzeitsnacht nicht zusammen verbrachten, sagte Emily, dass sie bei anderen Gelegenheiten mit Joseph schlief. Josephs Eigentumsverwalter in Macedonia, Benjamin Johnson, erinnert sich daran, wie das Paar dorthin reiste: „Der Prophet… kam und… belegte dasselbe Zimmer & dasselbe Bett mit… der Tochter des verstorbenen Bischofs Partridge."

Vier Tage nach seiner Heirat mit Emily heiratete Joseph Emilys Schwester Eliza. Die Einzelheiten über den Heiratsantrag und die Heirat sind rar. Eliza führte ein Tagebuch, aber verbrannte es später weil es „zu voll" war. Jahre später schrieb sie: „Während [wir in Josephs Haus wohnten], lehrte er uns den Plan der Celestialen Ehe und bat uns, mit ihm in diese Ordnung einzutreten. Dies war wahrhaft eine große Prüfung für mich, aber ich hatte blindes Vertrauen in ihn als einen Propheten des Herrn und [konnte] nicht anders als seinen Worten zu glauben und akzeptierte selbstverständlich das Vorrecht, an ihn als eine Frau für Zeit und alle Ewigkeit gesiegelt zu werden." Über die Eheschließungen sagte Emily: „keine von uns wusste damals von der anderen, alles war so geheim."

Ungefähr zu dieser Zeit führte Joseph erwählte Männer in die Endowmentzeremonie ein. Er lehrte, dass sie für die Erhöhung notwendig wäre. Frauen würden ebenfalls das Endowment empfangen und Joseph wollte, dass seine Frau Emma die „Erwählte Dame" wäre: die erste Frau, die das Endowment empfing. Sie würde es dann an die anderen Frauen austeilen. Das Endowment verlangte von einer Frau, dass sie ihrem Mann gehorsam ist. Weil Emma sich der Vielehe widersetzte, wollte Joseph sie nicht an dem Endowment teilhaben lassen und riskierte somit ihre eigene Erhöhung und auch den Aufschub der zeremoniellen Endowments für andere Frauen. Diese Bürde tragend stimmte Emma zu, Joseph zusätzliche Frauen heiraten zu lassen, vorausgesetzt sie könnte sie auswählen. Unwissend über ihre Eheschließungen mit Joseph Monate zuvor, wählte Emma ihre Haushaltshilfen Emily und Eliza aus. Emily erinnert sich: „Ich weiß nicht, warum sie uns ihm gab, es sei denn, wir waren dort, wo sie uns besser beobachten konnte…" Emily fuhr fort: „Um Familienprobleme zu ersparen, hielt Bruder Joseph es für das Beste, nochmals eine Zeremonie durchzuführen… [Emma] hatte ihre Gefühle und so dachten wir, dass es nicht nötig wäre, irgendetwas darüber zu sagen, so lange sie uns selbst ausgewählt hatte… Dementsprechend… wurden wir an JS eine zweites Mal gesiegelt, in Emmas Gegenwart." Innerhalb einer Woche empfing Emma ihr Endowment.

Aber Emmas Kapitulation hielt nicht lange an. Emily erinnert sich: „Wir verblieben hiernach etliche Monate in der Familie… Sie ließ uns eines Tages in ihr Zimmer holen. Joseph war zugegen und schaute wie ein Märtyrer. Emma sagte einige sehr harte Dinge… Sie wollte lieber, dass ihr Blut gerinnt… als auf diese Weise beschmutzt zu werden… Joseph kam zu uns und schüttelte uns die Hände, und es sollte so verstanden werden, dass zwischen uns alles zu Ende wäre. Ich für meinen Teil meinte, dieses Versprechen halten zu müssen, zu dem ich gezwungen wurde. Emily fuhr fort: „Wir schauten auf die Bündnisse, die wir als heilig geschlossen hatten." Joseph arrangierte für Emily und Eliza den Auszug aus dem Heim der Smiths. Emily schrieb: „Ich erinnere mich nicht mit Joseph [gesprochen] zu haben, außer einmal… nachdem ich das Herrschaftshaus verlassen hatte, und das war kurz bevor er sich auf den Weg nach Carthage machte." Joseph wurde am 27. Juni 1844 in Carthage getötet.

Von Emma sprechend sagte Emily: „Ich denke, dass Emma es immer bedauerte, dass sie damit zu tun gehabt hatte, uns in solch prüfende Umstände zu bringen… Aber sie hätte sich dafür nicht die Schuld geben müssen… denn es wäre dasselbe gewesen, mit oder ohne ihre Zustimmung… Ich habe nie für die Handlung Buße getan, die mich zu einer Vielehefrau… Joseph Smiths machte und mich für Zeit und alle Ewigkeit an ihn band."


Almera Johnson

Almera und ihre Familie wurden mit den Heiligen in Kirtland, Ohio, gesammelt, dann in Missouri und schließlich in Macedonia, Illinois, ungefähr zwanzig Meilen östlich von Nauvoo. Almeras Bruder, Benjamin, stand mit Joseph Smith eng in Verbindung und war der Agent für das Kircheneigentum in Macedonia.

Am 1. April 1843 besuchte Joseph Macedonia und blieb im Heim der Johnsons. Über den Besuch erinnert sich Benjamin: „[Eines Morgens sagte Joseph:] ’Komm Bruder Bennie, lass uns spazieren gehen’. [Während wir spazierten, erklärte Joseph] dass der Herr ihm offenbart hätte, dass die Vielehe Seinem Gesetz entspräche, [und] ihm geboten hätte, es zu befolgen… Er wäre gekommen, ihn um seine Schwester Almera zu bitten – Seine Worte erstaunten mich und nahmen mir fast den Atem – Ich saß eine zeitlang verwundert da… [Ich konnte] nichts begreifen. Ich… sagte: ‚Bruder Joseph, dies ist etwas, das ich nicht erwartet hätte… Du weißt, ob es richtig ist. Ich nicht. Ich möchte einfach das tun, was du mir sagst… aber wie… kann ich meine Schwester etwas lehren, was ich selbst nicht verstehe?’"

Joseph sagte Benjamin, er sollte der Predigt lauschen, die er an diesem Abend predigen wollte, und er sagte, dass sie sich auf eine Weise auf diese Lehre beziehen würde, die nur Benjamin verstehen würde. An jenem Abend sprach Joseph über das Gleichnis von den Talenten, die in diesem Fall für Benjamin Frauen bedeuten sollten: Dem, der seine Talente vermehrt, sollen noch mehr Talente gegeben werden; aber demjenigen, der nur eines hat, würde das Talent genommen werden (Matthäus 25:15).

„Für mich war die Vorstellung, zu meiner Schwester über solch ein Thema zu sprechen, ein Schrecken. Der Gedanke daran machte mich krank. Ich stand zitternd vor ihr, meine Knie wackelten; gerade… als ich die Macht fand, meinen Mund zu öffnen, wurde er gefüllt… und das Thema, das mir so finster erschien, erschien jetzt… höchst hell & klar." Aber „ihr Herz war noch nicht gewonnen", also bat Joseph Almera nach Nauvoo zu bringen. „…meine Schwester begleitete mich nach Nauvoo, wo wir bei Schwester Delcena zu Hause bald den Propheten und seinen Bruder Hyrum und William Clayton trafen." Almeras Schwester, Delcena, hatte Joseph zehn Monate zuvor geheiratet und sie lebte bei einer weiteren Frau Josephs, Louisa Beaman.

Hyrum sprach: „Ich weiß, dass Joseph geboten war, mehr Frauen zu nehmen, und er wartete bis ein Engel mit einem gezogenen Schwert vor ihm stand und verkündete, dass er ihn erschlagen würde, wenn er noch weiter die Erfüllung dieses Gebotes aufschieben würde… Der Herr hat mir den Grundsatz der Vielehe offenbart und ich weiß, dass er wahr ist. Ich werde dich als Schwester haben und du wirst gesegnet sein." Almera schrieb später: „[Hyrum] kam zu mir und sagte, dass ich keine Angst zu haben bräuchte. Ich hatte mich vor diesem Grundsatz gefürchtet und Zweifel gehabt und er auch, aber er wüsste jetzt, dass er wahr wäre. Nach dieser Zeit lebte ich als Ehefrau bei Joseph."

Benjamin erinnert sich an die Zeremonie: „der Prophet hatte es mit Louisa Beeman und meiner Schwester Delcena für meine Schwester Almara annehmbar arrangiert und nach einer kurzen Anleitung stand sie an der Seite des Propheten & wurde an ihn als eine Ehefrau von Bruder Clayton gesiegelt. Hiernach bat mich der Prophet Raum Nr. 10 in seinem Herrschaftshaus während des Aufenthalts in der Stadt zu belegen." Almera und Benjamin blieben drei Wochen lang in Nauvoo und kehrten dann nach Macedonia zurück.

Drei Wochen später besuchte Joseph seine neue Frau Almera in Macedonia. Einen Aspekt ihres Verhältnisses beschreibend sagte Benjamin: „Der Prophet kam wiederum und belegte in meinem Haus dasselbe Zimmer & dasselbe Bett mit meiner Schwester, das er im Monat zuvor mit der Tochter des verstorbenen Bischof Partridge belegt hatte…"

Nach Joseph Smiths Tod heiratete Almera Reuben Barton. Sie hatten gemeinsam fünf Töchter. Ihre dritte Tochter, Lois, war geistig behindert. Da sie sich für den Zustand des Kindes verantwortlich fühlte, „fragte sich Almera, ob es die Strafe dafür war, dass sie nochmals heiratete". 1860 trennten sich Almera und Reuben inmitten von ehelicher Uneinigkeit und Almera reiste nach Utah und ließ sich in Parowan nieder. Drei weitere Jahrzehnte lang sorgte sie für Lois, bis sie beide Mitte der 1890er verstarben.


Lucy Walker

Die Familie Walker kam im Frühjahr 1841 in Nauvoo an. Später in jenem Sommer zog sich Lucys Mutter Malaria zu und starb und hinterließ zehn Kinder. Ihr Vater, John, brach es das Herz und seine Gesundheit „schien zu schwinden". Lucy erinnert sich: „Der Prophet kam zur Rettung. Er sagte: Wenn du hier bleibst, Brd. Walker, wirst du bald deiner Frau folgen. Du brauchst einen Szenenwechsel, eine Klimaänderung. Du hast gerade solch eine Familie, wie ich sie lieben könnte. Mein Haus soll ihr Heim sein… bring die Kleinen bei freundlichen Freunden unter und die vier ältesten sollen in mein Haus kommen und wie meine eigenen Kinder aufgenommen und behandelt werden…" Der Wechsel der Szene und des Klimas, den Joseph für John Walker im Sinn hatte, war eine zweijährige Mission in die Oststaaten. In Erwiderung auf dieses Arrangement sagte Lucy: „Ich rang meine Hände in der Agonie der Verzweiflung bei dem Gedanken als Familie auseinander gebrochen und von den Kleinen getrennt zu werden…" Dennoch zog die Fünfzehnjährige in das Haus des Propheten.

Während sie im Heim der Smiths lebte, erinnerte sich Lucy: „Im Jahr 1842 suchte Präsident Joseph Smith nach einem Gespräch mit mir und sagte: ‚Ich habe eine Botschaft für dich. Mir ist von Gott geboten worden, eine weitere Frau zu nehmen, und du bist diese Frau.’ Mein Erstaunen kannte keine Grenzen. Diese Bekanntmachung war in der Tat ein Donnerschlag für mich… Er fragte mich, ob ich glaubte, dass er ein Prophet Gottes sei. ‚Das tue ich gewiss’ antwortete ich… Er erklärte mir vollständig den Grundsatz der Vielehe oder Celestialen Ehe. Sagte, dass dieser Grundsatz zum Wohle der menschlichen Familie wieder hergestellt werden soll, dass er sich als ewige Segnung für das Haus meines Vaters erweisen würde."

„Was hast du dazu zu sagen?" fragte Joseph. „Nichts." antwortete Lucy. "Wie könnte ich sprechen, oder was sollte ich sagen?" Joseph ermutigte sie zu beten: „Bis über die Dauer des Lebens hinaus versucht und gequält zu sein, wäre nicht wünschenswert. O, dass das Grab mich freundlich aufnehmen würde, dass ich im Schoße meiner lieben Mutter Ruhe finden könnte… Warum- warum sollte ich unter deinen Töchtern erwählt sein; Vater, ich bin nur ein Kind in Bezug auf die Jahre und die Erfahrung. Keine Mutter, um Rat zu holen; kein Vater in der Nähe, der mir sagen kann, was in dieser Stunde der Prüfung zu tun ist. O lass diesen bitteren Kelch an mir vorüber gehen. Und so betete ich im Todeskampf meiner Seele."

Joseph erzählte Lucy, dass die Ehe geheim bleiben müsste, aber dass er sie „jenseits der Rocky Mountains" als seine Ehefrau anerkennen würde. Er stellte dann Lucy ein Ultimatum: „Es ist ein Gebot Gottes an dich. Ich werde dir bis morgen Zeit geben, über diese Sache zu entscheiden. Wenn du diese Botschaft verwerfen wirst, wird das Tor für immer für dich verschlossen bleiben." Lucy sagte: „Dies rüttelte jeden Tropfen Scotch in meinen Venen auf… Ich fühlte mich in diesem Augenblick so, als wäre ich aufgerufen, mich selbst als lebendes Opfer auf den Altar zu legen, um vielleicht die Ungnade der Welt aufzuladen und mich dem Missfallen und der Verachtung der jugendlichen Kameradinnen auszusetzen; alle meine Träume vom Glück waren in alle vier Himmelsrichtungen zerstreut; dies war zu viel, der Gedanke war unerträglich."

Nun, da sie die Last ihrer eigenen ewigen Erlösung und die ihrer Familie trug und mit einem sich nähernden Entscheidungstermin, betete Lucy noch inbrünstiger um eine Antwort. Sie konnte die ganze Nacht nicht schlafen. Direkt vor Tagesanbruch und Josephs Endscheidungstermin „erhielt" sie „ein mächtiges und unumstößliches Zeugnis von der Wahrheit des Ehebündnisses, das ‚Celestiale oder Vielehe’ genannt wird" und „heiratete danach Joseph als eine Vielehefrau und lebte mit ihm und hatte mit ihm als solche Verkehr." Lucy heiratete Joseph am 1. Mai 1843. Zu dieser Zeit befand sich Emma in St. Louis und kaufte Versorgungsgüter für das Hotel. Lucy erinnert sich: „Emma Smith war nicht anwesend und sie stimmte der Ehe nicht zu; sie wusste überhaupt nichts darüber." Über die Beziehung sagte Lucy: „Es war so zu sagen keine Sache der Liebe bei unseren Affären, - zumindest war es nicht von meiner Seite so, aber einfach mich selbst aufzugeben als ein Opfer für diesen großen und herrlichen Grundsatz, den Gott der Welt offenbart hat."

Als Joseph im Juni 1843 getötet wurde, heiratete Lucy Heber C. Kimball. Die Beziehung erklärend sagte Lucy: „… Der Vertrag, als ich Mr. Kimball heiratete, bestand darin, dass ich für die Zeit seine Frau sein sollte, und nur für die Zeit,… und in der Auferstehung würde [er] mich mit meinen Kindern Joseph Smith übergeben."

Brigham Young lehrte, dass „weder Mann noch Frau in dieser Dispensation je das Celestiale Reich Gottes betreten werden ohne die Zustimmung Joseph Smiths." Als Heber auf seinem Sterbebett lag, rief er Lucy an seine Seite und in der Hoffnung, bei Joseph Smith Gunst zu finden, fragte er sie: „Was kannst du Joseph erzählen, wenn du ihm begegnest? Wirst du nicht sagen können, dass ich freundlich zu dir gewesen bin, so weit es unter den Umständen möglich war? Ich weiß, dass du das kannst, und ich bin zuversichtlich, dass du wie ein Mittler zwischen mir und Joseph stehen wirst…"


Sarah & Maria Lawrence

Als Joseph Kanda im August 1837 besuchte, bekehrte er Edward und Margaret Lawrence und ihre Töchter Sarah und Maria. Die Familie Lawrence reiste infolge dessen nach Illinois und kam 1840 an. Sarahs und Marias Vater, Edward, starb bald nach ihrer Ankunft. 1842 begannen Sarah und Maria, sechzehn und achtzehn Jahre alt, in Joseph Smiths Heim zu wohnen, vielleicht als bezahlte Hilfskraft wie Emily und Eliza Partridge, die ebenfalls in Smiths Wohnsitz lebten.

Im Sommer 1842 machten Gerüchte in Nauvoo in Bezug auf Joseph Smiths Polygamie die Runde. Joseph veröffentlichte eine Erklärung zu seiner Verteidigung: „Wir werden beschuldigt, eine Vielheit von Frauen zu befürworten… nun, dies ist ebenso falsch wie die vielen anderen lächerlichen Anschuldigungen, die gegen uns vorgebracht werden. Keine Sekte hat eine größere Ehrfurcht vor den Gesetzen der Ehe… wir praktizieren das, was wir predigen." Mehrere von Josephs engen Mitstreitern veröffentlichten eine Bekanntmachung, dass Joseph „ein guter, moralischer, tugendhafter… Mann ist [und gaben] Zeugnis von der Schlechtigkeit derer [die die falschen Aussagen über] Präs. J. Smiths Charakter machten". Einer derjenigen, die Joseph verteidigten, war William Law, Josephs Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft. William war ein Freund der Familie Lawrence in Kanada gewesen. Er wusste nichts von Josephs Polygamie oder, dass Joseph gerade seine sechzehnte Frau Sarah Ann Whitney geheiratet hatte.

Im Frühjahr 1843 heiratete Joseph Sarah und Maria. Eine Freundin Marias in Nauvoo erinnert sich: „…[Maria] erduldete ihre Zweifel, ihre Ängste, ihre Unsicherheit darüber, ob sie richtig oder falsch handelte, denn sie hatte ein Gewissen und wollte richtig handeln" und Maria erinnert sich ebenfalls und sagt: „…ob es im Mormonismus irgendwelche Wahrheit gäbe, für die sie gerettet werden würde… Mein Joch ist nicht leicht gewesen und auch nicht meine Last."

Im Oktober 1843 erfuhr William Law, dass Joseph tatsächlich Polygamie praktizierte. Er war mit dieser Lehre oder ihrer geheimen Ausübung nicht einverstanden und versuchte Joseph dazu zu bringen, sie aufzugeben. William, „mit seinen Armen um den Hals des Propheten…[und] Tränen, die sein Gesicht herunterströmten… flehte ihn an, diese Lehre der Vielehe zurück zu nehmen." Joseph sagte, dass er es nicht könnte, und entließ William aus der Ersten Präsidentschaft. Schließlich im späten Frühjahr entschloss sich William, Josephs Polygamie an die Öffentlichkeit zu bringen. Da Polygamie gegen das Gesetz war, strebte William eine gerichtliche Klage gegen Joseph wegen des Lebens „in offenem Zustand des Ehebruchs" mit Maria Lawrence an. Am folgenden Sonntag kommentierte Joseph in einer Predigt Williams Klage: „Eine weitere Anklage ist gegen mich erhoben worden… Was ist das für eine Sache, dass ein Mann wegen Ehebruch angeklagt wird, dass er sieben Frauen hätte, wenn Ich nur eine finden kann." Zu diesem Zeitpunkt hatte Joseph mindestens vierunddreißig Frauen geheiratet.

William gab Josephs Polygamie auch im "Nauvoo Expositor" bekannt. Innerhalb von Tagen erklärte Joseph die Zeitung für ein „öffentliches Ärgernis" und befahl dem Stadtmarschall „die Druckerpresse zu zerstören… und alle Expositors zu verbrennen". Infolgedessen wurde Joseph verhaftet und im nahen Carthage eingekerkert, wo er am 27. Juni 1844 getötet wurde. Nach weniger als einem Jahr der Ehe waren Sarah und Maria Witwen.


Helen Mar Kimball

1843 hatte Apostel Heber C. Kimball ein wichtiges Gespräch mit seiner einzigen Tochter, der vierzehnjährigen Helen Mar. Sie schrieb: „Ohne jede Vorrede fragte mich [mein Vater], ob ich ihm glauben würde, wenn er mir sagen würde, dass es für verheiratete Männer richtig wäre, weitere Frauen zu nehmen… Der erste Impuls war Wut… meine Gefühle waren schmerzlich berührt. Ich fühlte eine Art persönlicher Verletztheit und Verdruss; so etwas mir gegenüber zu erwähnen, so meinte ich, hielt ich für absolut unwürdig für meinen Vater, und so schnell wie er sprach, antwortete ich ihm kurz und betont: ‚Nein, das würde ich nicht glauben!’… Dies war das erste Mal, dass ich ihm gegenüber offen meine Wut zeigte… Dann begann er ernsthaft zu reden und argumentierte und erklärte diesen Grundsatz und warum er wieder auf der Erde aufgerichtet werden sollte. [Dies] hatte eine ähnliche Wirkung wie eine plötzliche Schockwelle eines kleinen Erdbebens."

Dann „fragte mich" Vater „ob ich mich an Joseph siegeln lassen würde… [und] ließ mich allein, um mich die nächsten vierundzwanzig Stunden darüber nachzudenken zu lassen… ich war skeptisch – in der einen Minute glaubte ich, dann zweifelte ich wieder. Ich dachte an die Liebe und Zärtlichkeit, die er für seine einzige Tochter empfand, und ich wusste, dass er sie nicht wegwerfen würde, und dies war der einzige überzeugende Beweis, den ich hatte, dass es richtig wäre. Ich wusste, dass er mich zu sehr liebte, um mich etwas zu lehren, dass nicht absolut rein, tugendhaft und erhöhend in seiner Tendenz wäre; und niemand sonst hätte mich damals beeinflussen oder dazu bringen können, eine Lehre zu akzeptieren, die so äußerst widerlich und im Widerspruch zu allen anderen früheren Ideen und Traditionen war." Was Helen Mar nicht wusste, Heber und Joseph hatten schon die Aussicht diskutiert, dass Helen Mar eine von Josephs Frauen werden sollte. Nun ersuchte Heber ihre Zustimmung. Helen erinnert sich: „Da er einen großen Wunsch hatte, mit dem Propheten Joseph verbunden zu sein, bot er mich ihm an; dies erfuhr ich später aus dem Mund des Propheten selbst. Mein Vater hatte nur ein Lamm, aber legte es bereitwillig auf den Altar."

Am nächsten Morgen besuchte Joseph Kimballs Heim. „[Er erklärte] den Grundsatz der Celestialen Ehe… wonach er zu mir sagte: ‚Wenn du diesen Schritt gehen wirst, wird er dir die ewige Erlösung & Erhöhung und die deines Vaters Haushalt & und all deiner Kinder sicher machen.’ Diese Verheißung war so groß, dass ich mich bereitwillig gab, um eine solch herrliche Belohnung zu erkaufen. Niemand, außer Gott & seine Engel konnten das blutende Herz meiner Mutter sehen – als Joseph sie fragte, ob sie gewillt wäre… Sie hatte die Leiden anderer bezeugt, die älter waren & die den Schritt, den sie taten, besser verstanden & ihr Kind zu sehen, das kaum seinen fünfzehnten Sommer gesehen hatte, wie es auf denselben dornigen Pfad folgte, in ihrem Geiste sah sie das Elend, das mit Sicherheit kommen würde…; aber es war alles vor mir verborgen." Helens Mutter stimmte zögerlich ein und im Mai 1843 heiratete Helen Joseph Smith.

Während des Winters 1843-44 gab es in Joseph Smiths Herrschaftshaus wöchentliche Partys. Viele Freunde Helens nahmen teil und auch ihr sechzehnjähriger Bruder William. Enttäuscht schrieb Helen: „Mein Vater wurde vom Propheten gewarnt, seine Tochter fern zu halten… Ich fühlte mich darüber ziemlich verletzt und ich hielt es für eine sehr unfreundliche Handlung meines Vaters, [William] zu erlauben, zu gehen und sich ungezwungen mit anderen am Tanz zu erfreuen, und mich anzuketten, denn kein anderes Mädchen liebte Tanzen mehr als ich… und wie ein wilder Vogel sehnte ich mich nach Freiheit, die mir verwehrt wurde; und ich hielt mich selbst für ein missbrauchtes Kind und das es entschuldbar wäre, wenn ich murrte."

Im Juni 1844 war Heber von zu Hause weg auf einer Mission und schrieb Helen: „MEINE LIEBE TOCHTER -… sei dem Rat gehorsam, der dir erteilt wurde… solltest du versucht werden, Gefühle in deinem Herzen haben, erzähle sie niemandem außer deinen Eltern; tust du es dennoch, wirst du verraten und bloßgestellt werden… du bist gesegnet, aber du weißt es nicht. Du hast das getan, was für dein ewiges Wohl für diese und die kommende Welt sein wird. Ich will zugeben, dass es nicht viel Freude in dieser Welt gibt… Sei den Bündnissen treu, die du geschlossen hast… Sei ein gutes Mädchen;… dein dich liebender Vater." Einige Wochen später wurde Joseph Smith in Carthage getötet. Nach einem Jahr der Ehe war Helen eine Witwe.

Helens Vater heiratete schließlich neununddreißig Frauen. Sie schrieb: „Ich hatte in den Stunden der Versuchung, als ich die Prüfungen meiner Mutter sah, das Gefühl, rebellieren zu müssen. Ich hasste Polygamie in meinem Herzen." Helen wurde später das Opfer einer verschleppten Krankheit: „Drei Monate lang lag ich einen Teil der Zeit wie eine Tote da… Ich schmeckte von der Strafe, die für jene bereitet ist, die irgendeinen Grundsatz dieses Evangeliums verwerfen." Schließlich wurde sie zur Polygamie bekehrt und erholte sich von ihrer Krankheit: „Ich fastete eine Woche lang und jeden Tag, den ich erlangte, gewann ich den Sieg… Ich lernte, dass die Vielehe eine celestiales Prinzip ist, und erkannte… die Notwendigkeit des Gehorsams denjenigen gegenüber, die das Priestertum tragen, und die Gefahr der Rebellion gegen die Gesalbten des Herrn oder des leichtfertigen Redens über sie." Helen fasste später ihre Erfahrungen mit der Vielehe in einem Gedicht zusammen:

I thought through this life my time will be my own . The step I now am taking’s for eternity alone, . No one need be the wiser, through time I shall be free, . And as the past hath been the future still will be. . To my guileless heart all free from worldly care . And full of blissful hopes and youthful visions rare . The world seamed bright the thret’ning clouds were kept . From sight and all looked fair...

...but pitying angels wept. . They saw my youthful friends grow shy and cold. . And poisonous darts from sland’rous tongues were hurled, . Untutor’d heart in thy gen’rous sacrafise, . Thou dids’t not weigh the cost nor know the bitter price; . Thy happy dreams all o’er thou’st doom’d also to be . Bar’d out from social scenes by this thy destiny, . And o’er thy sad’nd mem’ries of sweet departed joys . Thy sicken’d heart will brood and imagine future woes, . And like a fetter’d bird with wild and longing heart, . Thou’lt dayly pine for freedom and murmor at thy lot;

But could’st thou see the future & view that glorious crown, . Awaiting you in Heaven you would not weep nor mourn. . Pure and exalted was thy father’s aim, he saw . A glory in obeying this high celestial law, . For to thousands who’ve died without the light . I will bring eternal joy & make thy crown more bright. . I’d been taught to reveire the Prophet of God . And receive every word as the word of the Lord, . But had this not come through my dear father’s mouth, . I should ne’r have received it as God’s sacred truth.

Helen Mar Kimball

Ich dachte, durch dieses Leben hindurch wird meine Zeit mein eigen sein. . Der Schritt, den ich jetzt gehe, ist allein für die Ewigkeit. . Niemand muss der weisere sein, über die Zeit werde ich frei sein. . Und wie die Vergangenheit gewesen ist, so wird die Zukunft immer noch sein. . Meinem arglosen Herzen, das völlig frei von weltlichen Sorgen ist, . und voller glückseliger Hoffnungen und rar an jugendlichen Visionen, . erscheint die Welt hell, die bedrohlichen Wolken . sind aus der Sicht entfernt und alles sieht schön aus…

…nur mitleidige Engel weinten. . Sie sahen meine jugendlichen Freunde scheu und kalt werden. . Und giftige Pfeile von verleumderischen Zungen wurden ausgeschleudert. . Ungebildetes Herz in deinem großzügigen Opfer . wägst du nicht die Kosten ab und kennst auch nicht den bitteren Preis. . Deine glücklichen Träume hast du allesamt verdammt und du bist auch . durch dein Schicksal von gesellschaftlichen Szenen ausgeschlossen, . und über deine betrübten Erinnerungen an süßen entschwundenen Freuden . wird dein erkranktes Herz brüten und sich zukünftiges Weh vorstellen. . Und wie ein angeketteter Vogel mit wildem und sehnsüchtigem Herzen . wirst du täglich nach Freiheit schmachten und über dein Los murren;

aber könntest du deine Zukunft sehen & deine herrliche Krone erblicken, . die im Himmel auf dich wartet, würdest du weder weinen noch klagen. . Rein und erhöht war das Ziel deines Vaters, er sah . eine Herrlichkeit beim Befolgen dieses hohen, celestialen Gesetzes, . denn Tausenden, die ohne Licht gestorben sind, . werde ich ewige Freude bringen & eure Krone heller machen. . Mir war gelehrt worden, den Propheten Gottes zu verehren . und jedes Wort als das Wort des Herrn anzunehmen, . aber wäre dies nicht durch den Mund meines Vaters gekommen, . hätte ich es nie als Gottes heilige Wahrheit empfangen.

Helen Mar Kimball


Hanna Ells

Hanna wurde 1813 in England geboren. Später wanderte sie nach Amerika aus und lebte einige Jahre in Philadelphia. Um 1841 siedelte Hanna nach Nauvoo über.

In Nauvoo eröffnete sie eine Schneiderei. Sie machte in der Nauvoo-Zeitung Times and Seasons Reklame:

MODEGESCHÄFT UND SCHNEIDEREI

Miss H. S. Ells bittet um Erlaubnis, besonders die Damen in Nauvoo und Umgebung zu informieren, dass sie beabsichtigt, das obige Geschäft und all die verschiedenen Unterabteilungen zu betreiben; und sie erklärt ferner, dass sie etliche Jahre Erfahrung in einem der eleganten französischen Einrichtungen in Philadelphia gesammelt hat.

…Nauvoo, 30. Sept. 1841.

Gemäß dem HLT-Kirchenhistoriker Andrew Jenson heiratete Hanna Joseph Smith irgendwann in der ersten Hälfte des Jahres 1843. In Nauvoo wohnte Hanna im Heim von John Benbow. Benbow erinnert sich: „Präsident Smith besuchte regelmäßig seine Frau Hannah in [meinem] Haus." Ein wenig mehr als ein Jahr nach ihrer Heirat wurde Joseph von einem Pöbelhaufen in Carthage getötet und Hanna wurde eine Witwe.

Hanna war eng mit der Familie Wilford Woodruffs befreundet. Im August 1844, als Wilford und Phoebe Woodruff Nauvoo verließen, um auf eine Mission zu gehen, besuchten sie alle den unfertigen Nauvoo-Tempel, um zu beten. Wilford schrieb: „Als wir uns ihm näherten, erhoben wir unsere Augen und sahen die Großartigkeit, Erhabenheit und Herrlichkeit… [wir kletterten bis zur Spitze hinauf] und dort, mit zum Himmel erhobenen Händen, rief ich den Gott Abrahams, Isaaks, Jakobs und Josephs in Gebet und demütiger Bitte an." Wilford betete um eine erfolgreiche Mission. Er betete auch, dass Gott das Blut von Hannas Ehemann „Joseph, dem Seher" rächen sollte. Wilford notierte, dass sie alle den Tempel „mit Freude und Frieden" verließen.

Hanna starb in Nauvoo irgendwann im Jahr 1845. Es gibt wenig Einzelheiten über ihren Tod, aber eine andere von Josephs Frauen, Eliza R. Snow, war damals bei Hanna. Eliza sagte: „Ich liebte sie sehr – war bei ihrem Tod zugegen." Historiker Jenson schrieb: „[Sie war] eine Dame von Kultur und Bildung – irgendwie von großer Statur. Diejenigen, die sie kannten, sprechen von ihr als eine gute und edle Frau."


Elvira Cowles Holmes

Austin Cowles lebte 1830 in New York, als er und seine Familie sich der Kirche anschlossen. Um 1839 lebte die Familie Cowles, einschließlich Austins Tochter Elvira, in Nauvoo, wo Austin bald als Ratgeber in der Pfahlpräsidentschaft erwählt wurde.

Im Frühjahr 1840 verschaffte sich Elvira Arbeit im Heim von Joseph Smith, vielleicht als Kindermädchen oder Magd. Dort freundete sich Elvira mit etlichen anderen Frauen an, die ebenfalls Josephs Frauen werden würden: Emily und Eliza Partridge, Lucy Walker, Eliza R. Snow und Desdemona Fullmer. Elvira traf auch mit Jonathon Holmes zusammen, einem Langzeitfreund Joseph Smiths. Im September 1842 verlobten sich Elvira und Jonathon. Joseph Smith führte einige Monate später ihre Ehezeremonie durch und Elvira zog aus dem Heim der Smiths aus. Zu ehren des neuen Paares schrieb Eliza R. Snow:

Conjugal, To Jonathan & Elvira.

Like two streams, whose gentle forces . Mingling, in one current blend- . Like two waves, whose onward course . To the ocean’s bosom tend-
Like two rays that kiss each other . In the presence of the sun- . Like two drops that run together . And forever are but one,
May your mutual vows be plighted- . May your hearts, no longer twain . And your spirits be united . In an everlasting chain.

Im Juni 1843, sechs Monate nach ihrer Hochzeit mit Jonathan, heiratete Elvira Joseph Smith. Es ist unklar, ob Jonathan von der Eheschließung wusste, aber er wusste es 1846. Als der Nauvoo-Tempel sich der Vollendung näherte, erneuerten Joseph Frauen ihre Eheschließungen oder Siegelungen an ihn innerhalb seiner Mauern. Da Joseph Smith 1844 getötet worden war, stand Jonathan als Stellvertreter, während Elvira an Joseph für die Ewigkeit gesiegelt wurde. Jonathan sollte Elviras irdischer Gefährte sein, um schließlich Elvira und ihre Kinder in den Ewigkeiten an Joseph Smith zu übergeben. Viele Jahre später, als sie krank war und im Sterben lag, fragte Jonathan Elvira, „was sie dem Propheten Joseph berichten würde. Sie antwortete: ‚Nur das Beste. Du bist immer ein freundlicher und hingebungsvoller Ehemann und Vater gewesen.’"

Elviras Vater, Austin, war gegen die Polygamie und trat als Ratgeber in der Pfahlpräsidentschaft zurück. Er half auch dabei, den Nauvoo Expositor zu schreiben, der die geheime Praktik öffentlich machte, aber Elvira liebte ihn weiterhin: „[Er verbrachte] ein langes Leben damit, die Welt besser zu machen, ein Vorbild für alle, die ihn kannten, mit Nächstenliebe für alle und ohne Groll jedem gegenüber."


Rhoda Richards

Rhoda war in Boston geboren und aufgewachsen, als zweites von elf Kindern. Ihr Bruder, Willard Richards, wurde später ein Apostel in der Kirche. Rhodas Nichte, Lula Richards Greene, erinnert sich an Rhoda: „Als sie erwachsen war, war sie etwas kleiner als der Durchschnitt, besaß eine kleine, gepflegte Figur und ein Gesicht mit dem Ausdruck unschuldiger Freude und Lustigkeit. Ihre Augen waren dunkel und strahlend… sie war ein Mädchen und eine Frau von seltener Schönheit."

In ihren Zwanzigern verliebte sich Rhoda in Ebenezer Damon und verlobte sich mit ihm. Ebenezer hatte eine dreieinhalbjährige Tochter, Susan, die Rhoda lieb gewann. Lula schrieb: „Ebenezer Damon war ein Mann von gediegenem Wert und Redlichkeit, den Tante Rhoda liebte, wie solch eine Frau nur einmal im Leben lieben kann." Im Dezember 1813 wurde Ebenezer krank und blieb es mehrere Wochen lang. Rhoda und ihre Mutter sorgten für ihn, während er am Rande des Todes schwebte und schließlich starb. Rhoda schrieb: „Da er sich am Abend zuvor so wohl fühlte und wir dachten, dass er bald unter uns sein würde, war es umso unerwarteter und schrecklicher. Meine kühnsten Hoffnungen waren dann zunichte. Wofür? Nur Gott weiß es." Am Neujahrstag schrieb Rhoda in ihr Tagebuch: „Mr. Damons Überreste wurden in der Nähe des Versammlungshauses bestattet… Lebt wohl, all ihr Freuden, mein Trost ist geflohen. Der Freund meiner Wahl wird nun unter den Toten gezählt."

Rhoda hörte viele Jahre später zum ersten Mal von der Mormonenkirche, als ihr Cousin und Neubekehrter, Joseph Young, sie 1835 besuchte. Joseph war ein Bruder des zukünftigen Kirchenführers Brigham Young. Rhoda schrieb: „Mein Cousin… stand da und predigte zu uns… ungefähr eine halbe Stunde lang und beendete seine Ausführungen mit: ‚Nun, Cousine Rhode, ich weiß nicht, aber ich habe dich ermüdet!’" Rhoda schlug vor, dass sie mit einem Gebet schließen. „Sofort befand sich [Joseph] auf seinen Knien und sprach ein Gebet. Dies war die erste mormonische Predigt und das erste mormonische Gebet, dem ich je gelauscht hatte." Ein Jahr später wurde Rhoda getauft.

Im Herbst 1842 zog Rhoda nach Nauvoo um und begegnete bald Joseph Smith. Ihr Bruder, Apostel Willard Richards, war ein enger Mitarbeiter Joseph Smiths und stellte Rhoda vielleicht Joseph vor. Im Frühjahr 1843 richtete Rhoda ihr Heim im „Laden des Propheten" ein. Im folgenden Monat, am 12. Juni, heiratete Rhoda Joseph Smith. Ihr Bruder Willard führte die Eheschließung durch. Rhoda schrieb: "In meinen jungen Tagen beerdigte ich meine erste und einzige Liebe und jenem [Gelöbnis] des Vertrauens treu, bin ich ohne Gefährten durchs Leben gegangen; aber ich bin mir meines richtigen Platzes und Standes in der Auferstehung gewiss, da ich an den Propheten Joseph gesiegelt worden bin, gemäß dem celestialen Gesetz auf seine Bitte hin unter der Inspiration der göttlichen Offenbarung."

Rhoda wanderte nach Utah aus und lebte für den Rest ihres Lebens in Salt Lake City. Am 1. Januar 1879 verging der fünfundsechzigste Todestag von Ebenezer Damon. Rhoda erinnerte sich: „Es war das erste „Frohe Neue Jahr", das sie seit sechsundsechzig Jahren kannte. Sie sagte, dass der Schnee genau so aussähe, wie am Tage, als ‚Mr. Damon’ beerdigt wurde."


Desdemona Fullmer

Als dreizehnjähriges Mädchen, so erinnert sich Desdemona Fullmer, studierte sie die verschiedenen Kirchen und betete, welcher sie sich anschließen sollte. Bei einer Gelegenheit, als sie betete, fiel sie bewusstlos auf den Boden. Sie lag etliche Stunden da, als wäre sie tot. Sie schrieb: „Da war eine Stimme, die zu mir sagte, dass ich aufhören sollte, es gäbe etwas, das besser für mich wäre… also hörte ich auf, bis ich die Heiligen der Letzten Tage das Evangelium predigen hörte, und ich schloss mich bald danach ihnen an."

Etwa zehn Jahre später, 1835, erhielt die Familie Fullmer ein Buch Mormon. Sie verbrachten Zeit damit, es laut zusammen zu lesen. Desdemonas Bruder Almon erinnert sich: „es rief fröhliche [Erheiterung] hervor, da es sich so oft begab. Aber es prägte in unseren Herzen eine Überzeugung von seiner Wahrheit ein." Desdemona wurde ein Jahr später getauft und sammelte sich bald mit der Kirche in Kirtland und später in Missouri.

In Missouri wurde Desdemona Augenzeuge von vielen Verfolgungen, die die Kirchenmitglieder erlitten. Im Frühjahr 1839 kam ein Pöbelhaufen in das Heim der Fullmers und forderte, dass sie es verließen. Desdemona erwiderte mutig: „Wir haben weder Gespann noch Wagen; wir könnten genau so gut im Hause sterben als wenige Schritte entfernt. Also, sagte die Hölle, lasst uns beginnen." Aber bald wurden die Fullmers gezwungen, das Heim in Richtung Illinois zu verlassen.

Gemäß den Berichten der 4. Nauvoogemeinde im Frühjahr 1842 lebte Desdemona in Joseph Smiths Heim. Sie kannte wahrscheinlich Emily und Eliza Partridge und Elvira Cowles, die ebenfalls damals dort wohnten. Irgendwann vor dem Frühjahr 1843 zog Desdemona aus dem Heim der Smiths aus.

Desdemona heiratete Joseph Smith im Juli 1843. Während Joseph damit fortfuhr, Frauen anzuhäufen, hatte seine erste Frau Emma ihren Kampf mit der Polygamie. Vielleicht erlebte Desdemona den Zorn Emmas, oder sie fürchtete sich vielleicht nur davor, dass Emma ihre und Josephs Beziehung entdeckte. Sie erinnert sich an die sich daraus ergebende Angst: „Zu Anfang der Polygamie wurde ich in einem Traum gewarnt, dass Amy [Emma] mich vergiften wollte."

Desdemona wurde nicht vergiftet und blieb Josephs Frau bis er im Juni 1844 getötet wurde. 1846, bevor sie nach Utah wegging, ließ Desdemona ihre Siegelung an Joseph noch einmal im Nauvoo-Tempel vollziehen.

Desdemona heiratete noch weitere zwei Mal in ihrem Leben, aber keine Ehe dauerte an. Als Desdemona sich in ihren späten Fünfzig befand, schrieb sie eine kurze Autobiographie und übergab sie dem Kirchengeschichtsschreiberbüro, wo sie bewahrt werden konnte. Darin schrieb sie: „Ich möchte eine kurze Geschichte meines Lebens schreiben, deren speziellerer Teil, so denke ich, für die Jugend und diejenigen gut ist, die in diese Kirche kommen und nicht dieselbe Erfahrung haben, die ich gemacht hatte." Desdemona starb 1886, als sie sechsundsiebzig war und sie wurde in Salt Lake City als „Desdemona Fullmer Smith" zur Ruhe gelegt.


Olive Frost

Im Oktober 1839 lebte die dreiundzwanzigjährige Olive Frost in Dixfield, Maine, und übte ihre Fähigkeit als eine „Schneiderin" aus. In einer späteren Biographie schrieb Olives Schwester, Mary Ann: „Ältester Duncan McArthur besuchte jenen Ort und predigte das Evangelium, wie es ihm durch die Heiligen der Letzten Tage gelehrt worden war, in solch einer Klarheit, dass ihr bereitwilliges Herz schon durch ernsthaftes Gebet vorbereitet war, bald seine gewaltige Bedeutung begriff und sie es freudig aufnahm."

Mary Ann hatte sich drei Jahre vorher der Kirche angeschlossen und war nach Kirtland, Ohio, gezogen. Dort begegnete sie dem Apostel Parley P. Pratt und heiratete ihn. Im Frühjahr 1840 gingen Mary Ann, Parley und ihre drei Kinder nach England auf eine Mission. Sie machten in Maine halt und überredeten Olive, mit ihnen zu gehen. Mary Ann schrieb: „[Olive] verließ bereitwillig Vater und Mutter, Brüder und Schwestern und trotzte den Gefahren der großen Tiefe, um bei der Verbreitung des Evangeliums in einem fremden Land zu helfen. Diese beiden Schwestern waren die ersten Missionarinnen dieser Dispensation, die das Meer hin und zurück überquerten. Schwester Olive wurde nicht von der Seekrankheit befallen und war deshalb in der Lage, sich ihrer kranken Schwester zu widmen und für die Familie zu sorgen."

Ihre Mission erfüllt kamen Olive und die Pratts im April 1843 in Nauvoo an. Dort lebte Olive bei einigen alten Freunden aus Maine, Patty und David Sessions. Sie tat sich auch mit Eliza R. Snow zusammen. Patty und Eliza waren ein Jahr zuvor Frauen Joseph Smiths geworden und Olive selbst wurde bald in die Vielehe eingeführt. Mary Ann erinnert sich: „Sie schien die Wichtigkeit der großartigen und bedeutenden Mission zu realisieren und zu schätzen, die der Frau im vollkommenen Plan dieser Evangeliumsdispensation zugedacht ist, und sie wünschte, ihren Teil an diesem guten Werk beizutragen. Sie gewährte freizügig dem Mann den Titel des Königs und nahm freudig den Platz der Königin an seiner Seite an. Es war zu dieser Zeit, als sie der Grundsatz von der Vielheit der Frauen gelehrt wurde. Sie war nie dagegen und wie im Fall der Taufe, akzeptierte sie ihn bald als ihren Glauben, in der Tat und in der Theorie. Sie wurde für Zeit und für die Ewigkeit mit Joseph Smith verheiratet…"

Ungefähr zur selben Zeit wie ihre Heirat mit Joseph schloss sich Olive der Frauenorganisation der Frauenhilfsvereinigung an und nahm an ihr teil. Mary Ann sagte: „Sie war sehr eifrig in der Fürbitte und beim Besuchen derer, die in Not und Elend waren. Ihr Herz war immer sanft dem Leiden jeder Art gegenüber und es gab ihr grenzenlose Freude und Befriedigung, in der Lage zu sein, sie zu lindern."

Nach einem Jahr der Ehe verlor Olive ihren Ehemann, als Joseph Smith in Carthage getötet wurde. Die Schriften der Nauvoo-Bewohnerin Ettie Smith weist auf die starke Zuneigung hin, die Olive für Joseph gehabt haben muss: „Als die toten Körper in Nauvoo ankamen, offenbarten die geistigen Frauen des verstorbenen Propheten, die zuvor mit Sicherheit unbekannt waren, nun durch Wehgeschrei und allgemeinen Tumult ihre Akzeptanz der neuen Lehre. Eine von ihnen, Olive Frost, drehte vollkommen durch…"

Olive lebte ein weiteres Jahr in Nauvoo, bis sie krank wurde und am 6. Oktober 1845 starb.


Melissa Lott

Um den Juni 1842 lebte und arbeitete die Familie Lott einschließlich Tochter Melissa auf der Joseph-Smith-Farm gerade ein paar Meilen südöstlich von Nauvoo. Melissas Vater, Cornelius, betrieb für den Propheten Joseph die Farm. In demselben Jahr zog die achtzehnjährige Melissa nach Nauvoo um und lebte im Heim von Joseph Smith und half höchstwahrscheinlich bei den Kindern und der Hausarbeit. Joseph III. war einer der Smith-Kinder, für die Melissa zu sorgen hatte. Er erinnert sich, dass Mellissa „eine große, gut aussehende Frau mit einem dunklen Teint, dunklen Haaren und Augen" war. „Sie war eine gute Sängerin, in ihrem Umkreis ziemlich gefeiert. Ich habe sie auf Partys und Empfängen in Privatheimen [und] auf Bühnen singen gehört, wo Theatervorführungen stattfanden…"

Im Juni 1843 war Melissa zu Hause zurück und lebte auf der Farm mit ihren Eltern. Gegen Ende des Monats besuchten Eliza R. Snow, Elvira Holmes, Elizabeth Durfee und Elizabeth Whitney die Lott-Farm. Eliza, Elvira und Elizabeth D. hatten Joseph Smith ein Jahr zuvor geheiratet. Elizabeth W. war die Mutter einer weiteren Frau Josephs, Sarah Ann Whitney. Als eine „Mutter in Israel" hatte Elizabeth Durfee zuvor eine beeinflussende Rolle bei der Vorbereitung der Partridge-Schwestern gehabt, einen Vielehe-Heiratsantrag von Joseph zu erhalten. Vielleicht halfen nun diese Frauen auf dieselbe Weise, Melissa vorzubereiten.

Im Herbst desselben Jahres hatte Melissa zugestimmt, Joseph zu heiraten und sie wurden am 20. September 1843 verheiratet. Melissas Eltern standen bei der Zeremonie als Zeugen. Melissa erinnert sich später an die Ehegelöbnisse: „Ihr beide stimmt gegenseitig zu, jedem ein Gefährte zu sein, Ehemann und Ehefrau, die gesetzlichen Rechte beachtend, die zu dieser Beziehung gehören, das heißt, euch ganz und gar füreinander und vor allen anderen während eures Lebens zu bewahren." Josephs Frau Ann Whitney erinnerte sich an ähnliche Gelöbnisse mit einer Ausnahme für Joseph, der natürlich viele andere Frauen hatte: „… nur diese Rechte zu reservieren, die meinem Diener Joseph durch Offenbarung gegeben worden sind."

Am selben Tag, als Melissa Joseph heiratete, wurden ihre Eltern Cornelius und Permelia für die Ewigkeit aneinander gesiegelt. Wie bei den Eltern von Sarah Ann Whitney und Helen Mar Kimball, war dies vielleicht eine Belohnung dafür, dass sie ihre Tochter Joseph in die Ehe gaben.

Melissa beschrieb die sich unterscheidenden Elemente zwischen ihrer und Josephs Beziehung: „Ich ging nicht mit Joseph zur Kirche, wurde nie auf den Straßen oder auf öffentlichen Plätzen mit ihm als seine Frau zu seinen Lebzeiten gesehen." Melissa sagte aber, dass sie intime Augenblicke teilten und dass sie „im wahrsten Sinne" Josephs Ehefrau war. Im folgenden Winter kehrte Melissa in das Heim der Smiths zurück, um dort zu leben. Sie half weiterhin bei den Smith-Kindern. Joseph III., Frederick und Alexander gingen in dieselbe Schule wie Melissa und sie begleitete sie zur Schule und zurück. Im Sommer 1844 wurde Melissa zur Witwe, als Joseph in Carthage getötet wurde.


Nancy Winchester

Nancy wurde am 10. August 1828 in der Erie-Grafschaft, Pennsylvania, geboren. Sie war die einzige Tochter von Stephen und Nancy Winchester. Als die jüngere Nancy vier Jahre alt war, wurden die Winchesters in Erie von zwei Mormonenmissionaren besucht, John F. Boynton und Evan M. Greene. Nancys Eltern und der ältere Bruder, Benjamin, wurden bald getauft.

Im folgenden Jahr zogen die Winchesters nach Kirtland, Ohio, um, um in der Nähe anderer zu sein, die ihren Glauben teilten. Dem mormonischen Brauch folgend wurde Nancy wahrscheinlich getauft, als sie acht Jahre alt wurde.

Um 1842 hatten die Winchesters in Missouri die Zeit verbracht und wurden nun in Nauvoo angesiedelt und lebten in der „dritten Gemeinde". Im Mai desselben Jahres schloss sich Nancy der Frauenhilfsvereinigung an, wo sie in Komitees mit dem Auftrag diente, „die Armen und Notleidenden heraus zu suchen – die Reichen aufzurufen, zu helfen und so weit wie möglich dem Mangel aller abzuhelfen."

Nancys Heirat mit Joseph ist nicht dokumentiert, obwohl dem Mormonenkirchenhistoriker Andrew Jenson gemäß Nancy Joseph irgendwann vor seinem Tod im Juni 1844 heiratete. Nancy wäre vierzehn oder fünfzehn Jahre alt gewesen.

Einige Monate nach Joseph Smiths Tod heirateten Nancy und weitere sechs Frauen Josephs Heber C. Kimball. Da der Tempel nicht fertig gewesen war, als Nancy Joseph heiratete, wurde sie 1846 noch einmal in der Nähe des fast fertigen, aber geweihten Nauvoo-Tempels an ihn gesiegelt. Ihr Ehemann „für die Zeit", Heber C. Kimball stand bei dieser Siegelung als Stellvertreter für Joseph Smith.

Nancy wanderte 1849 nach Utah aus. Mehrere Jahre später erhielt sie einen Patriarchalischen Segen von John Smith. Sie wurde gesegnet, „die Kranken zu heilen, Teufel auszutreiben und Tote zu erwecken, falls nötig."

Nancy starb am 17. März 1876 in Salt Lake City.


Fanny Young

Fanny Young wurde John Young und Abigail Howe am 8. November 1787 geboren. Ihr jüngerer Bruder Brigham stieg schließlich in die Position der Spitzenführerschaft der Mormonen auf. Fannys Mutter Abigail starb 1815 und Fanny übernahm vieles an Verantwortung beim Aufziehen der Young-Kinder. Ihr jüngerer Bruder Lorenzo erinnert sich: „Da sie die älteste der Mädchen der Familie meines Vaters damals zu Hause war, war sie von da an für mich und den Rest der Familie eine Mutter…"

In der Nähe der Familie Young in Monroe, New York, befand sich die Familie Heber C. Kimballs. Fanny half gelegentlich im Heim der Kimballs aus. Hebers Tochter Helen Mar schrieb liebevoll: „Tante Fanny Young… sorgte für mich und sie war immer bereit, mich, wenn nötig, zu verteidigen… [Sie] war ein großartiger Leser gewesen; und ich wurde von ihr nach der Schottischen Dame Helen Mar benannt… [Sie] war eine treue Heilige und wurde von allen geliebt, die die Freude hatten, Bekanntschaft mit ihr zu machen…"

1832 heiratete Fanny Roswell Murray. Die Heirat zog die Familien Kimball und Young enger zusammen, da Roswell Hebers Schwiegervater war. Im April desselben Jahres wurde Fanny zusammen mit anderen aus der Young-Familie einschließlich Brigham in die Mormonenkirche getauft. Roswell schloss sich aber nicht an. Helen Mar erinnert sich: „Mein Großvater Murray war kein Mitglied irgendeiner Kirche… Es lebte nie ein edlerer, freundlich gesinnterer Mann, er war großmütig einem Fehler gegenüber und einige waren prinzipienlos genug, um daraus Vorteile zu ziehen… Man kannte nie von ihm, dass er Gefallen ausschlug, und er erhob sich oft aus seinem Bett, wenn er krank, war, um eine Arbeit zu verrichten, um sich mit einem Nachbarn zu versöhnen. Er war ein Mann von wenig Worten und einige nannten ihn einen Ungläubigen."

Fanny und Roswell zogen nach Kirtland, Missouri, und schließlich nach Nauvoo um, und kamen dort 1839 an. Kurz nach der Ankunft starb Roswell und Fanny wurde allein zurück gelassen. In Nauvoo wurde Brigham Young ein enger Freund Joseph Smiths und akzeptierte Josephs Lehren über die Vielehe. Brigham erinnert sich an den Herbst 1843, als er, Joseph und Fanny den Mormonenglauben in Bezug auf die Notwendigkeit in die Vielehe einzutreten, um Erhöhung und den Zutritt zum celestialen Reich zu erlangen, diskutierten. Nicht dafür gewonnen bemerkte Fanny: „Nun, hört auf mit mir zu reden; wenn ich in das celestiale Reich komme, sollte ich je dort hinkommen, werde ich um das Vorrecht bitten, ein dienender Engel zu sein; das ist die Arbeit, die ich zu tun wünsche. Ich möchte in jener Welt keinen Gefährten; und wenn der Herr mich zu einem dienenden Engel machen will, so ist das alles, was ich möchte." Joseph erwiderte: „Schwester, du redest sehr töricht, du weißt nicht was du wünschen wirst." Und dann wandte er sich Brigham zu: „Hier, Bruder Brigham, siegle diese Dame an mich."

Brigham sagte, dass Fanny sich Josephs Heiratsantrag aus dem Stegreif unterwarf und er „siegelte sie an ihn". Joseph wurde weniger als ein Jahr später getötet und Fanny wurde wieder einmal zur Witwe.

1846, als der Nauvoo-Tempel fast fertig war, wurden die meisten der Frauen Josephs mittels eines stellvertretenden Ehemannes innerhalb des geweihten Baus „erneut" an ihn „gesiegelt". Aus irgendeinem Grund wurde Fanny nicht noch einmal an Joseph gesiegelt. Vielleicht sehnte sie sich nach ihrem „freundlich gesinnten" Roswell.