Persönliche Gedanken zu seinem Leben eines ehemaligen Zeugen Jehovas der dritten Generation

Am 24. Dezember 1992 wurde in der New York Times vom Tode des Frederick William Franz (1893-1992) berichtet, dem vierten Präsidenten der Wachtturm Bibel- und Traktat-Gesellschaft.

Der Nachruf auf Franz besagte, er sei am 22. Dezember in seiner Wohnung in der Weltzentrale der Gesellschaft in Brooklyn gestorben. Er war 99 Jahre alt geworden.

Im Nachruf hieß es: „Ein Höhepunkt seiner Laufbahn war der Kongreß der Zeugen im Jahre 1958, als er zu einer Zuhörerschaft von 253.922 Menschen aus 123 Ländern sprach, die sich im Yankee-Stadion und den Polo Grounds versammelt hatten.“ Das war meine erste Begegnung mit ihm.

Ich war in jenem Sommer erst ein Kind, als unsere Familie, alles gute Zeugen Jehovas, unseren Pontiac, Baujahr 1955, bepackte und sich zum internationalen Kongreß in New York City aufmachte. Das waren unsere einzigen Ferien: unsere Reisen zu den Kongressen. Ich werde nie die Tausende von Menschen vergessen, die sich in jenem feuchtheißen Juli ins Yankee-Stadion begaben, um den internationalen Kongreß „Göttlicher Wille“ mitzuerleben. Die Zusammenkunft dauerte zermürbende acht Tage. Wir lebten in einem billigen Hotel, das uns einen guten Preis machte, alles von der Wachtturm-Übernachtungsabteilung arrangiert. Eines Nachmittags im Stadion stieß meine Mutter meinen Vater an und zeigte ihm das Programm: „Bruder Franz spricht als nächster!“ sagte sie aufgeregt. Ich hatte nie von einem „Bruder Franz“ reden gehört. Ich hatte von „Bruder Knorr“, dem Präsidenten, gehört. Ich fragte mich: „Wer ist Bruder Franz?“ Die Menge war ganz still, als er eingeführt wurde, als solle Jehova selbst sprechen. Franz ging zum Mikrofon hinauf und fing mit lauter Stimme an, einen Fischverkäufer aus dem Nahen Osten nachzumachen. Sein Jaulen und Schreien ergriff meine Aufmerksamkeit, als er zu reden begann. Ich verlor bald das Interesse, als Franz sich in der Rhetorik von Prophetie und ihrer Erfüllung verlor. Später sagte meine Mutter zu Freunden: „War das nicht eine tiefsinnige Ansprache von Bruder Franz?“ Sicher war sie „tiefsinnig“. Für mich war sie verwirrend. Franz schien immer auf einer anderen Wellenlänge zu sein als die anderen Zeugen. Seine Reden waren voller Typen und Antitypen aus dem Alten Testament, denen man kaum folgen konnte. Das war also mein erstes Kennenlernen von „Bruder Franz“.

Ich wurde als Zeuge Jehovas erzogen. Mein Großvater wurde um 1910 ein „Russellit“ und hatte in seiner Wohnung eine „Ekklesia“, eine Zusammenkunft der Internationalen Bibelforscher. Ich glaube, angesichts der damaligen Zeit und seines Berufs als Arzt kannte mein Großvater den Gründer der Gesellschaft, Charles Taze Russell, persönlich. Viele Glieder der leitenden Körperschaft waren Gäste im Haus und persönliche Freunde der Familie. Dieser Blickwinkel gibt mir eine Sicht auf die Wachtturm-Gesellschaft, die nur wenige andere haben. Mit den Jahren wurde ich vertrauter mit Franz. In unserem örtlichen Königreichssaal wurden wir ständig daran erinnert, daß er ein Gelehrter war und acht Sprachen beherrschte, darunter Hebräisch und Griechisch. DieWachtturm-Gesellschaft machte den Königreichssälen Exemplare von A.H. Macmillans Buch aus dem Jahre 1957, Faith on The March (Prentice-Hall, Inc., Englewood Cliffs, N.J.), zugänglich.

Macmillan war ein langjähriger Wachtturm-Vertreter und ein Freund der Familie, der bei uns im Haus nur „Mack“ hieß. Man konnte ihm vertrauen. Schließlich kam er aus dem Bethel, der Wachtturm-Weltzentrale. Macmillan schrieb in seinem Buch über Franz: „Er errang das Abschlußdiplom der Universität von Cincinnati, und man bot ihm das Vorrecht an, unter dem Rhodes-Plan nach England zu gehen, um in Oxford oder Cambridge zu studieren.“ (Seite 181). „Neben Spanisch spricht Franz flüssig Portugiesisch und Deutsch und ist mit Französisch vertraut. Er ist sowohl Hebräisch- und Griechisch-Gelehrter als auch für Syrisch und Latein. Das alles trägt dazu bei, ihn zu einer äußerst verläßlichen Hauptstütze für [Präsident Nathan Homer] Knorrs Herausgeberabteilung zu machen.“ (Seite 182).

Ich war etwa acht Jahre alt, als mich meine Mutter in einem Königreichssaal Knorr vorstellte. Sie kannte ihn persönlich. 1940 hatte Knorr sie in die erste Klasse seiner neugegründeten Missionarschule eingeladen. Sie lehnte ab, weil sie fürchtete, man würde sie nach Afrika schicken. Es machte mir angst, den „Präsidenten“ zu treffen. Als ich seine Hand schüttelte, sagte meine Mutter zu ihm: „Paul möchte ins Bethel, wenn er erwachsen ist.“ Ich erinnere mich, wie Knorr streng herabblickte und sagte: „Es ist eine schwere Arbeit. Vergiß nicht, es ist eine schwere Arbeit.“ Ich nickte mit dem Kopf und schüttelte weiter seine Hand.

Zwölf Jahre später, am 14. April 1973, erinnerte ich mich als Neunzehnjähriger kaum noch daran, als ich von Knorr einen Brief mit der Einladung ins Bethel bekam. Sicher erinnerte er sich nicht an mich, als ich ankam. Ich war nur einer der vielen „Neulinge“, die angekommen waren, um dort zu arbeiten. Ich stellte bald fest, daß der einzige Grund, wenn Knorr Personen mit Namen kannte, war, daß sie Probleme hatten. Knorr war ein kalter Geschäftsmann mit wenig persönlicher Ausstrahlung und wenig Achtung vor den Problemen anderer. Er hatte wenig Geduld und herrschte mit eiserner Faust. Die meisten Bethelangehörigen hatten Angst vor ihm. Franz andererseits war umgänglich und höflich. Ich traf ihn zuerst 1973 im Flur im Bethel. Seine Kleidung kam mir bizarr vor. Er trug oft ein kariertes Flanellhemd mit Taschen voller Bleistifte, eine Seidenkrawatte und braune Cordhosen. Im Bethel kicherten wir oft über sein Erscheinungsbild — natürlich privat.

Unser Speisesaal war in der obersten Etage des „Squibb“-Komplexes, zwei Häuserblocks vom Bethel-Hauptgebäude entfernt. Franz wollte oft jemanden im Speisesaal zum Reden haben, weil er so schlecht sehen konnte. Ich erinnere mich, wie ich oft mit ihm zusammen die Columbia Heights zum Hauptkomplex gegangen bin. Es war aufregend, so nah an den Mann heranzukommen, den ich mein ganzes Leben lang als Jehovas „Besten“ bewundert hatte. Später sollte ich zu der Gruppe gehören, die mit Franz am Mittwochabend zusammenkam und ihn dozieren hörte. Wir besprachen immer den „Tagestext“, einen Abschnitt aus der Bibel. Ich werde nie vergessen, wie er die Silben dehnte: „Bruuuder Blizaaaaard, welchen Kommentar möchtest du zu diesem Text geben?“ Ich versuchte mein Bestes zu geben, ihn auszulegen.

Einmal stellte ich die falsche Frage und erhielt eine heftige Antwort. Jehovas Zeugen werden gelehrt, daß Jehova Gott selbst direkt nur mit einer Gruppe kommuniziert, die als „der Überrest“ bekannt ist, und daß andere Zeugen Jehovas mit ihm durch die Wachtturm-Gesellschaft in Kontakt kommen müssen. Diese Anordnung war mir ein Rätsel. Ich fragte: „Bruder Franz, wenn die Wachtturm-Gesellschaft in Brooklyn der einzige Kanal ist, durch den Gott durch unsere Druckerzeugnisse usw. spricht, wie leitet dann der ‘Überrest’ die Information von Gott an die anderen Zeugen weiter? Ich meine ... wie würde zum Beispiel eine alte Schwester draußen auf dem Land die geistige Speise von Jehova an die anderen geben?“ Das Gesicht von Franz wurde rot und er antwortete: „Wie? ... Wie? ... Indem sie das unterstützt, was im Wachtturm gedruckt steht. So!“ Damit ging er in sein Zimmer. Ende der Diskussion. Ich hatte keine Vorstellung, daß die Frage zu einer solchen Reaktion führen würde. Die Frage konnte niemand im Bethel beantworten, ohne zuzugeben, daß sie die alleinigen Verbreiter der Wahrheit seien, was ihren eigenen Überlegungen widersprach. Ich glaube, die Reaktion von Franz war dämonisch. Wenn man die Grundlagen der Wachtturm-Gesellschaft in Frage stellt, reagiert Satan.

Franz erhob nie den Anspruch, ein Verwaltungsmensch zu sein. Er war ein Schreiber und Forscher. Knorr behauptete andererseits nie, ein Bibelgelehrter zu sein. Knorrs Stärke war, Regeln für das Zeugen-Fußvolk auszuarbeiten. In biblischen Dingen verließ sich Knorr ganz auf Franz. Im Bethel ging einen Witz herum: „Wenn es einen Artikel über Sex gibt, hat ihn Knorr geschrieben; wenn er über die Bibel ist, hat Franz ihn geschrieben.“

Man könnte sagen, daß Franz über siebzig Jahre lang die Lehre in die heutige Form gebracht hat. Ich glaube, Franz hat als Ghostwriter viele Bücher verfaßt, die Joseph Rutherford, dem zweiten Wachtturm-Präsidenten zugeschrieben worden sind. Wenn man die Wachtturm-Bücher aus den 1920er und 1930er Jahren mit denen von Franz aus den 1950er and 1960er Jahren vergleicht, findet man den Schreibstil von Franz wieder. Natürlich war er der Haupt“übersetzer“ der Neuen-Welt-Übersetzung der Wachtturm-Gesellschaft, der ausschließlichen Bibelübersetzung der Zeugen Jehovas. Wahrscheinlich hat neben dem Gründer Charles Taze Russell niemand mehr Einfluß auf die Wachtturm-Lehren gehabt als Franz. Selbst nachdem ich 1976 das Bethel verlassen hatte, habe ich Franz weiterhin geachtet und bewundert. Ich sah ihn als meinen geistigen Mentor an. Alle anderen, die ich in der leitenden Körperschaft kannte, mit Ausnahme von Milton Henschel, dem Nachfolger von Franz als Präsident, schienen kalte Geschäftsleute zu sein. Henschel, ein Freund der Familie, war freundlich genug, mir in einem Notfall etwas Geld zu leihen, als ich im Bethel war. Knorr und die anderen hätten wohl niemals an so etwas gedacht.

Jahre später, als meine Frau und ich uns als Christen zu betrachten begannen, entdeckten wir die Wahrheit über Franz. Jetzt kann ich zurückblicken und die Täuschung in diesem Mann und den „Geist der Täuschung“ sehen, die ihm die Augen vor der Wahrheit des Evangeliums verschloß. Jetzt, da ich auch meine, daß er über siebzig Jahre lang der Hauptarchitekt der Wachtturm-Lehre war, sehe ich, wie dämonenbeherrscht er war. Ich erinnere mich an die Aura um Franz. Wenige forderten ihn je heraus. Meines Wissens war er der einzige im Bethel, der allein lebte. Alle anderen Alleinstehenden hatten Mitbewohner. Ich erinnere mich an eine Gelegenheit, wo eine Nachricht in Franz’ Raum abgegeben wurde. Ich bot mich freiwillig an. Ich wurde von einem persönlichen Freund von Franz angehalten, der sagte: „Belästige ihn nicht. Wir werden die Nachricht an ihn weitergeben. Er ist vielleicht da drin und erhält eine Offenbarung.“ Mit erhobenen Augenbrauen dachte ich, Jehova Gott habe eine besondere Verbindung zu ihm.

Aus christlicher Sicht ist die Geschichte von Franz tragisch. Er war ein aufgeweckter, ernsthafter junger Mann, der behauptete, in den christlichen Dienst berufen zu sein. Statt dessen hat Satan ihn meinem Empfinden nach eher in die Irre geführt. Ich habe mir eine Kopie des Woodward High School-Klassenbuchs von Franz aus dem Jahre 1911 besorgt, dem seine Lehrer bescheinigen: „Es handelt sich um einen jungen Mann, der hart mitarbeitete; erstens, um eine gute Grundlage für seine Zukunft zu legen, und dann, um seinen Charakter zu bilden. Dadurch entwickelte er mehr solche Eigenschaften wie Effektivität, Treue und Verläßlichkeit. Er war sowohl aktives Mitglied in der Schultheatergruppe wie der Sportvereinigung, und auf diese Weise mischte er sich unbefangen unter die anderen Schüler. In ihm liegt die Eigenschaft des vorandrängenden Amerikaners, der zeigt, daß er seine Verantwortung annimmt, die ihn zu höchsten Erfolgen führen kann.“ Nachdem er 1911 die Woodward High School in Cincinnati erfolgreich verlassen hatte, ging er zur Universität Cincinnati. Er schloß sein Studium allerdings nicht ab; so seine Zeugenaussage, die er 1954 unter Eid vor einem Gericht machte. Ich habe mir auch das College-Protokoll der Universität Cincinnati beschafft, das offenbart, daß er zwar ein geschickter junger Mann war, doch daß Macmillan in seinem Buch Faith on the March die Wahrheit etwas gedehnt hat. Das Protokoll zeigt zwar, daß er ein überdurchschnittlicher Student war mit einem Notendurchschnitt von 3.63 bei maximal 4.0, doch er konnte kein „cum laude“ davontragen, wie Macmillan sagte, weil er keinen Abschluß machte. Er beendete sechs Semester und 84 freiwillige Stunden. Er verließ die Universität mitten im Abschlußjahr im Frühjahr 1914. Franz sagte, er bereite sich auf ein Amt als presbyterianischer Geistlicher vor, aber im Herbst 1913 wurde er zum „Russellismus“ bekehrt und verließ die Universität Cincinnati. Vielleicht fiel Franz wie viele andere Collegestudenten, die nach geistlicher Führung suchten, in die Hände cleverer Rekrutierer der Wachtturm-Gesellschaft und wurde aufgesogen. Einige Zeugen meinen, daß Macmillans Buch nicht mehr als maßgebend anzusehen sei, da es 1957 herauskam. Doch Wachtturm-Führer zitierten es noch 1981, um Referenzen von Franz zu bestätigen. Im Januar 1981 schickte jemand einen Brief an das Bethel und fragte nach den Referenzen von Franz. Mit Datum vom 20. Februar 1981 antwortete die Wachtturm-Gesellschaft:

Ihr Brief vom 23. Januar 1981 liegt uns vor. In Beantwortung Ihrer Frage bezüglich der wissenschaftlichen Qualifikation von Bruder Franz fügen wir eine Fotokopie der Seite 181 aus dem Buch Faith On the March bei. Wir hoffen, Ihnen damit geholfen zu haben.

Der Brief trug das offizielle Siegel: Watchtower B. & T. Society of New York, Inc. In neuerer Zeit haben die Gesellschaft und Franz eingeräumt, daß Macmillans Buch ungenaue Angaben enthielt. Franz schrieb seine Autobiographie in dem Artikel „Rückblick auf 93 Lebensjahre“ im Wachtturm vom 1. Mai 1987. Darin hieß es:

...daß ich ausgewählt worden sei, an der Staatsuniversität von Ohio an den Ausleseprüfungen für das Cecil-Rhodes-Stipendium teilzunehmen, das zum Studium in Oxford (England) berechtigte.

Das Examen für ein Stipendium zu bestehen ist erheblich von MacMillans Behauptung entfernt, er „errang das Abschlußdiplom der Universität von Cincinnati, und man bot ihm das Vorrecht an, unter dem Rhodes-Plan nach England zu gehen, um in Oxford oder Cambridge zu studieren.“ Franz fuhr fort:

Ich hätte mich eigentlich glücklich schätzen können, die Anforderungen für das Stipendium erfüllt zu haben.

Franz räumt dann ein, daß er das Stipendium nicht erhielt, aber die „Anforderungen für das Stipendium erfüllt“ hatte, was weit davon entfernt ist, das „Vorrecht [angeboten zu bekommen], unter dem Rhodes-Plan nach England zu gehen, um in Oxford oder Cambridge zu studieren“, wie MacMillan geschrieben hatte. Woher hatte MacMillan seine Informationen für das Buch aus dem Jahre 1957? Ohne Zweifel von Franz selbst. Als er seine Autobiographie schrieb, dachte Franz wohl nie daran, daß sein Protokoll aus dem Jahre 1911 auftauchen würde. Wieder stempelte ihn das Protokoll zum Lügner. Man vergleiche zuerst MacMillans Behauptung bezüglich der Sprachkenntnisse von Franz mit dem Protokoll. MacMillan schrieb:

Franz spricht flüssig Portugiesisch und Deutsch und ist mit Französisch vertraut. Er ist sowohl Hebräisch- und Griechisch-Gelehrter als auch für Syrisch und Latein“.

Hier gibt es wiederum einen unwiderlegbaren Beweis in Franz’ Protokoll. Die hauptsächlichen Sprachstudien von Franz lagen auf dem Gebiet des klassischen Griechisch, worin er es auf 21 Semesterstunden brachte. Damals wurde an der Universität Cincinnati nur ein Kurs in Bibelgriechisch angeboten. Gemäß dem Vorlesungsverzeichnis von 1911, Seite 119, hieß der Kurs „Das Neue Testament — ein Kurs in Grammatik und Übersetzung.“ Franz nahm an diesem zweistündigen Kurs teil, der nichts weiter war als ein Überblick über neutestamentliches Griechisch. Das Griechisch, das Franz studierte, unterscheidet sich vom Bibelgriechisch durch das Grammatiksystem. Die Behauptung, er sei ein Gelehrter der hebräischen, syrischen und lateinischen Sprache, ist also eine Unwahrheit. Hebräisch und Syrisch [Aramäisch] wurden an der Universität Cincinnati nicht angeboten. Franz nahm nur 15 Stunden in Latein, was wohl kaum für einen Gelehrtenstatus ausreichte. Franz sagt weiter in seiner Autobiographie:

Welch ein Segen, daß ich bei Professor Arthur Kensella das biblische Griechisch studieren durfte! Bei Dr. Joseph Harry, Verfasser einiger griechischer Werke, studierte ich zusätzlich das klassische Griechisch. Mir war klar, daß ich das biblische Griechisch beherrschen mußte, wenn ich presbyterianischer Prediger werden wollte. Daher ging ich mit größtem Eifer an das Studium und absolvierte mit Erfolg meine Semester.

Wachtturm, 1. Mai 1987, Seite 24.

Die Franz-Autobiographie erweckt den Eindruck, die hauptsächlichen Griechischstudien seien „Bibelgriechisch“ unter „Professor Kensella“ und klassisches Griechisch unter „Dr. Joseph Harry“ sei zweitrangig. Das Gegenteil ist wahr. Franz nahm nur an einem freiwilligen zweistündigen Kurs in Bibelgriechisch teil. Die anderen 21 Stunden waren klassisches Griechisch. Es ist auch interessant, daß Arthur Kensella nach dem Vorlesungsverzeichnis von 1911 kein Professor für Griechisch war, sondern „Griechischlehrer“. Kensella hatte nicht einmal einen Doktortitel. Daher lehrte Kensella in Anfängerkursen. Franz widersprach der Ungenauigkeit in Faith on the March nie. Der modus operandi der Wachtturm-Gesellschaft wird weiterhin nach dem Muster seines „Vaters“, Satans, weitergehen. Jesus sagte: „Ihr seid aus eurem Vater, dem Teufel, und nach den Begierden eures Vaters wünscht ihr zu tun. Jener war ein Totschläger, als er begann, und er stand in der Wahrheit nicht fest, weil die Wahrheit nicht in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er gemäß seiner eigenen Neigung, denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge.“ (Johannes 8:44, Neue-Welt-Übersetzung.) Franz gab in einer Lebenslüge sein Leben der Wachtturm-Gesellschaft und empfing die Ehre von Menschen. Franz hatte alle Möglichkeiten, die Wahrheit von Jesus Christus seit seinen Studentenjahren zu erkennen, aber er wies sie beständig von sich und verdrehte das Evangelium. Die letzte Zeile aus seinem Nachruf lautet: „Es gibt keine unmittelbaren Hinterbliebenen.“ Ja, es gab in der Tat keine Hinterbliebenen. Nur Opfer.

Paul Blizard ist heute Hauptpfarrer der Reidland Baptist Church, Paducah, KY, USA Seit er Zeugen Jehovas verließ, hat Paul Blizard Abschlüsse an folgenden Istituten gemacht: Howard Payne University (B.A.) Brownwood, TX und The Southern Baptist Theological Seminary. (M.Div.) Lounsville, KY. Paul strebt derzeit seinen Dr. theol. am Mid-America Baptist Theological Seminary. Memphis, TN. an<.