Die HLT-Kirche geht bei der Selbstdarstellung sehr vorsichtig vor. Seit Dezember 1996 hat sie eine eigene offizielle Webseite in englischer Sprache, auf der es seit Mitte 1998 auch eine kleine und langsam wachsende deutschsprachige Rubrik gibt.

Für den deutschsprachigen Raum wurde im Dezember 2001 zunächst eine europäische Seite eingerichtet, inzwischen gibt es aber eine eigene offizielle Webseite für Deutschland.

Die bisherigen Informationsmappen der HLT-Kirche halten wir zur Information aber online verfügbar, auch wenn sie nicht mehr ganz aktuell sind.

Zusätzlich gibt es die offiziellen Mitgliederzahlen der vergangenen Jahre für den deutschsprachigen Raum und einen aktuellen statistischen Überblick.

Die Mappen sind in der europäischen Verwaltungszentrale der Kirche, Porthstraße 5-7, 60423 Frankfurt, im Erdgeschoß oder unter der Telefonnummer (069) 54 80 22 65 in Deutschland für das jeweilige Land erhältlich.

Die zeitliche Abfolge in der Erstellung scheint von der deutschen über die schweizerische hin zur österreichischen als neueste zu sein. Zu beobachten ist eine interessante Entwicklung der Präsentation, einige Punkte sind auch kurios, wie z.B. die Anzahl der Sprachen, in denen das Buch Mormon vorliegt.

Anmerkungen zur offiziellen Präsentation der Kirche

Diese seichte Selbstdarstellung konnte ich dem europäischen Kirchenhauptquartier 1997 abgewinnen. Das ist Informationspolitik à la Kirche vom Feinsten. Da sie mir nun einmal vorliegt möchte ich sie mit Euch teilen. Denn sie zeigt, wie die Kirche heute gern gesehen wird. Natürlich kann ich das Ganze nicht völlig unkommentiert lassen.

Gleich zu Anfang fällt es auf und es zieht sich bis zum Schluß: die Mitglieder wurden für ihre Religion verfolgt und mußten auswandern. Die geschilderten Umstände treffen aber ganz und gar nicht zu und sollen nur die Tränendrüsen drücken. Einige Tage im Gefängnis verbrachten lediglich Missionare, wenn sie gegen das strenge polizeiliche Melderecht verstießen und dabei erwischt wurden. Die Mitglieder konnten ihre Versammlungen fast immer ungestört abhalten und hatten es damit wesentlich leichter als so manche politische oder Sportgruppe. Nichts deutet auf besondere Repressalien gegen die Mormonen hin, wie man uns hier weiß machen will. Daß die Dinge damals etwas schwerer waren, ist doch allgemein bekannt. Die Auswanderung nach Utah wurde von der Kirchenführung gepredigt und von den Missionaren sehr in den Mittelpunkt gerückt. Die Kirche unterhielt sogar einen Auswanderungsfond von erheblichem Umfang, um neuen Mitgliedern die Überfahrt zu ermöglichen. Vielfach wurde den Menschen kostenloses Land versprochen. Aber die Realität holte sie bald ein, als sie dann für Hungerlöhne schuften durften. Viele wollten wieder nach Deutschland zurück, hatten aber kein Geld mehr dafür. Somit halfen sie also tatsächlich, Utah aufblühen zu lassen.

Viele deutsche Mitglieder waren begeisterte Anhänger der Nationalsozialisten. Kein Wunder, denn alle Mitglieder warten auf das Zweite Kommen Christi, doch zuvor müssen die Zeichen der letzten Zeit erfüllt werden. Kurz vor seinem Kommen werden alle Unrechtschaffenen zerstört und die Menschheit gereinigt, was liegt da näher als ein System zu unterstützen, das alle Verbrecher, Juden, Homosexuelle, Behinderte und anderweitig Unwürdige einfach vernichtet und einen neuen Menschen erschafft. Wahrlich, jetzt kann es bis zum Zweiten Kommen nicht mehr weit sein. Heute will man das natürlich alles nicht mehr wahr haben. Man brüstet sich mit Helmut Hübener, der, obwohl Mitglied, Widerstand geleistet hat und dafür hingerichtet wurde. Verschwiegen und verdrängt wird der Umstand, daß die Kirche immer den Staat unterstützt, auch einen nationalsozialistischen, und daß man Helmut Hübener nach seiner Verhaftung ganz schnell vor seiner Hinrichtung aus der Kirche ausschloß und sich so von ihm lossagte. Ja, das sind genau die Mitglieder, die die Unterstützung der Kirchenzentrale brauchen, damit sie nicht hungern müssen.

Diese ständigen Bemühungen mit der DDR-Regierung lösten selbst unter den Mitgliedern in der DDR großes Unverständnis aus. Da arrangierte man sich mit Stalinisten, brachte Devisen und verlängerte so den Bestand der DDR. Die Eröffnung des Tempels brachte für die Mitglieder einen weiteren Schock. Plötzlich sahen sie sich einer Kirche gegenüber, wie sie sie noch gar nicht kannten. Zum Glück war der äußere Druck so stark, daß nicht alle einfach die Kirche verließen. Einige hatten dennoch den Mut, darunter sogar ein Bischof - was für ein Schock ... Die Treue zum Staat ging sogar so weit, daß 1989 vor einer Teilnahme an den Montagsdemonstrationen gewarnt wurde, denn die Kirche betätige sich nicht politisch (was natürlich auch Blödsinn ist). Wie gut, daß ich mich über derartige Ermahnungen hinweggesetzt habe.

Es ist richtig, Missionare bekommen keine besondere Ausbildung vor ihrer Mission, von der jahrelangen Indoktrinierung einmal abgesehen. Doch dann kommt die "Sprachenschule", offiziell ein Missionarstrainingszentrum, und da wird die Sprache anhand der haarklein ausgearbeiteten Diskussionen gelehrt. Eigentlich kann ein Missionar nach den zwei Monaten Intensivstkurs nicht sehr viel sprechen, aber die ersten beiden (von sechs) Lektionen kann er fast auswendig. Nicht zu vergessen das intensive Training, das Missionare täglich durchführen. Dabei liegen ihnen von Marketingexperten gut ausgearbeitete Schulungsmaterialien vor. Trainiert werden Ansprechweisen, Körpersprache, eben alles, was es braucht, um jemanden von seinem Standpunkt überzeugen zu können. Damit ist die Ausbildung wesentlich solider als bei jedem Versicherungsvertreter. Gemeinsam mit dem detaillierten Programm, den engen Kontrollen und dem Enthusiasmus junger, gutgläubiger Menschen ergibt sich ein sehr effektives System zum Anwerben von neuen Mitgliedern. Ein Glück, daß Mitteleuropäer von vornherein reservierter und besser informiert sind als Amerikaner, denn wer durch eine kurze Schwäche diese Missionare an sich heranläßt, hat auch gute Chancen, als Mitglied zu enden.

Mormonen - das ist der Spitzname. Doch warum scheut sich die Kirche so vor diesem Begriff, der allen bekannt ist? Na klar, alle verbinden das sofort mit Vielweiberei, wenn man sonst schon nichts darüber weiß. Und so was schadet nun mal dem Image. Da wurde es vor über hundert Jahren verboten, praktiziert es bestimmt schon 70 Jahre nicht mehr, und die Leute wissen es trotzdem noch. Und dann die vielen Gemeinschaften des Restorationismus, die sich alle Mormonen nennen und auf Joseph Smith berufen, mit so was kann man sich doch nicht auf eine Stufe stellen. Da ist es schon besser, man bricht sich die Zunge bei dem langen Namen und niemand kann etwas damit anfangen. Außerdem umgeht man die anfängliche Abneigung gegen das Verbot von Alkohol, Tabak, Kaffee, Tee und Sex vor der Ehe, denn es gibt doch tatsächlich noch Leute, denen sogar das bekannt ist. Und nicht zu vergessen: auch der Anti-Christ benutzt das Wort ganz unverblümt. Da muß man es als gläubiger Mensch doch zum Unwort stempeln.

Die Kirche und ihre Mitgliederzahlen. Man ist so stolz darauf. Verschwiegen wird, daß sich ein Viertel davon glatt kaputt lachen würde, wenn sie wüßten, daß sie noch als Mitglied geführt werden. Ein weiteres Viertel will mit der Kirche schon lange nicht mehr tun haben und von dem Rest sind auch nicht gerade alle hyperaktiv in der Kirche. Aber wen interessiert das schon. Es ist ja so schön, mit den Millionen zu prahlen. Und wer kann schon Rücksicht auf Einzelschicksale nehmen.

Die Erfahrung zeigt weiterhin, daß in Mormonenfamilien weder ein besseres noch ein schlechteres Familienleben herrscht als anderswo. Das gibt man natürlich nicht gern zu, weil man ja eine so superiore Lehre hat, daß sich die Statistiken überschlagen müßten. Tun sie aber nicht. Mormone oder nicht tut nichts zur Sache, es gibt so und so gute und schlechte Familien. Also warum wird da so ein Wirbel gemacht? Man unterstreicht halt, daß man der Beste sein will.

Warum Tempel? Zum Glück gibt's auch Orte, wo man Informationen bekommt. Außerdem versucht man immer darzustellen, daß man für seine Vorfahren durch den Tempel geht. Aber das ist die große Ausnahme. Meist empfängt man die Verordnungen für die Vorfahren von irgend jemandem. Und "Liebe zu den Vorfahren" könnte man auch durch "ständigen Druck durch Ermahnungen und Schuldgefühle" ersetzen. Aber darauf basiert ja alles in der Kirche, also warum extra erwähnen.

Erstaunlich, daß die Alleinstehenden überhaupt Erwähnung finden. Wer unverheiratet und über 30 ist, wird in der Kirche ohnehin wie ein Ausgestoßener behandelt. Denn es gibt keinen Platz für Singles in der angestrebten ewigen Erhöhung. Und da bewahrheitet es sich wieder - die Familie steht im Vordergrund. Aber eigentlich ist es ja gut so. Denn wer Familie hat, hat nicht mehr so viel Zeit zum Denken und Studieren.

Ja, man erwähnt besser nicht, daß Marketing das Hauptbetätigungsfeld von Gordon war, sonst wird noch klar, warum er die Kirche so gut verkaufen kann. Mit jahrelanger Erfahrung beim Kirchen PR ist das auch kein Wunder.

Die Mormonen-Institutionen schlagen sich förmlich darum, Generalautoritäten Ehrentitel verleihen zu dürfen. Wen wundert's da, daß die GA's mit derartigen Titeln überladen sind.

aren vielleicht auch Geschichtsbücher unter den von ihm editierten Büchern? Verwundern würde es nicht.


Medienpaket - Deutschland

Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, Informationspaket
Die Kirche in Deutschland
Zahlen und Fakten

Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist eine der am schnellsten wachsenden christlichen Kirchen der Welt. Es gibt in Deutschland seit 1842 Mitglieder der Kirche. Heute leben in Deutschland ca. 36 000 Mitglieder; weltweit sind es ca. 10 Millionen. In ganz Deutschland bestehen ca. 180 Kirchengemeinden, die sich in 158 eigenen Gemeindehäusern treffen. 1985 wurde der erste Tempel auf deutschem Boden in Freiberg/Sachsen, in der ehemaligen DDR geweiht, der zweite folgte 1987 in Friedrichsdorf/Hessen. Nahezu 700 Missionare aus vielen Nationen dienen in Deutschland als Missionare; weltweit beträgt ihre Anzahl 50 000. Viele Deutsche erfüllen freiwillig eine Mission in vielen Ländern der Welt. Charakteristisch für die Lehre der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage sind hohe moralische Prinzipien wie z.B. eine starke Betonung der Familie sowie der freiwillige Verzicht auf Drogen, Alkohol und Nikotin.

Mehr Informationen zu Glauben und Lehre, Organisation, Kirchengeschichte, das Missionarsprogramm und andere Aspekte der Kirche sind auf Anfrage schnell verfügbar. Bitte beachten Sie dazu die letzte Seite dieses Informationspaketes.

Anfänge der Kirche in Deutschland

Über 600 Menschen wurden innerhalb von drei Jahren getauft. Viele von ihnen verließen Deutschland, um in Utah ihre Religion frei ausüben zu können.

Als erste deutsche Mitglieder wurden der ausgewanderte Jakob Zundel in Amerika und Alexander Neubauer in England in den Jahren 1837 und 1838 getauft.

Mit Elder Orson Hyde, welcher 1842 nach Regensburg kam, begann die Missionstätigkeit in Deutschland. Obwohl er nur 10 Monate bleiben konnte, versuchte er in dieser Zeit die deutsche Sprache zu erlernen, um so mit seinen Predigten die Menschen in ihrer Muttersprache erreichen zu können. Er fertigte eine deutsche Übersetzung eines Traktats an und unterrichtete den Präsidenten der Kirche, Joseph Smith, in der deutschen Sprache.

Unter Leitung des Missionars Johan Greenig entstand 1843 eine erste Gruppe von Mitgliedern in Darmstadt.

Zu dieser Zeit wurde in Nauvoo, Illinois, USA, eine deutsche Gemeinde gegründet. Der Deutsche Konrad Kleinmann gehörte zu den ersten Pionieren die das Salzseetal erreichten. 1852 wurde die erste deutsche Gemeinde in Hamburg mit 12 Mitgliedern gegründet.

1852 wurde in Hamburg die erste Übersetzung des Buches Mormon in die deutsche Sprache herausgegeben. Übersetzer waren John Taylor und George P. Dykes. Da die Mitglieder wegen ihrer Religionszugehörigkeit oft Probleme mit der Obrigkeit hatten und ins Gefängnis geworfen wurden, wanderten alle in die USA aus, deshalb wurde die Gemeinde Hamburg 1854 wieder geschlossen.

1855 wurde in Dresden eine Gemeinde mit Karl G. Maeser als Präsident gegründet. Auch hier wanderten die Mitglieder alle wegen starker Diskriminierung nach Utah aus und die Gemeinde wurde 1857 wieder aufgelöst.

Karl G. Maeser, welcher in der Zwischenzeit in den Staaten ein bekannter Lehrer geworden war und später Mitbegründer der Brigham Young University wurde, kam 1867 als Missionar nach Deutschland zurück und wirkte in der 1860 gegründeten Gemeinde Karlsruhe. Über 600 Menschen wurden innerhalb von drei Jahren getauft. Viele von ihnen verließen Deutschland, um in Utah ihre Religion frei ausüben zu können.

Spätere Entwicklung

Viele deutsche Mitglieder der Kirche, die seit 1841 wegen der Diskriminierung und Verfolgung aufgrund ihrer Religion in die USA auswanderten, haben durch ihre gute Ausbildung, ihre Kultur und ihren Arbeitswillen dazu beigetragen, daß in Utah ein blühendes Gemeinwesen entstand. Die beiden Weltkriege haben es den Mitgliedern nicht leichter gemacht, aber trotz aller Schwierigkeiten wuchs die Kirche in Deutschland stetig.

In den Zwanziger Jahren gab es in Chemnitz drei Gemeinden mit mehr als 600 Mitgliedern, das war zu dieser Zeit die höchste Konzentration von Mitgliedern in einer Stadt außerhalb der USA.

Das erste Gemeindehaus auf deutschem Boden wurde in Selbongen, jetzt Polen, gebaut. Das Haus steht noch und wird heute für kulturelle Zwecke genutzt. Viele Mitglieder, die nach dem Zweiten Weltkrieg aus dem Osten fliehen mußten, sind heute starke Stützen der deutschen Gemeinden.

Nachdem 1938 die Missionare aus Deutschland zurückgerufen wurden, konnten sie 1947 wieder zurückkehren. Ezra Taft Benson, ein Mitglied des Rates der Zwölf Apostel, Landwirtschaftsminister unter Eisenhower und späterer Präsident der Kirche, organisierte bald nach dem Krieg eine große Hilfsaktion, um den hungernden Menschen in Deutschland zu helfen. Diese Hilfsaktion wurde später unter dem Namen CARE bekannt.

Am 10. September 1961 wird in Berlin der erste Pfahl (=Diözese) gegründet. Im gleichen Jahr folgen die Pfähle Stuttgart und Hamburg. In den Sechziger Jahren wurde die Hauptverwaltung der Kirche für Europa in Frankfurt am Main etabliert.

In der ehemaligen DDR bestand die Kirche auch nach dem Krieg weiter. Die glaubenstreuen Mitglieder haben sich immer wieder bemüht, den Kontakt zur Kirche im Westen aufrecht zu erhalten. Kirchenführer wie Präsident Monson halfen durch Besuche und durch zu der Zeit mögliche Zuwendungen.

Diesen ständigen Bemühungen der Kirchenführer ist es auch zu verdanken, daß 1985 der erste Tempel auf deutschem Boden und der einzige Tempel in einem (damals) kommunistischen Land in Freiberg/Sachsen geweiht werden konnte. Ihm folgte 1987 ein weiterer Tempel in Friedrichsdorf/Hessen.

Die Wiedervereinigung Deutschlands hatte auch die Zusammenlegung der ost- und westdeutschen Gemeinden der Kirche zur Folge. Heute gibt es in Deutschland ca. 36000 Mitglieder, 15 Pfähle, 6 Missionen und fast 180 Gemeinden.

Die Missionsarbeit

Die Missionsarbeit der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist ein Charakteristikum dieser weltumspannenden Kirche. Die Arbeit basiert auf dem biblischen Prinzip des Aussendens von immer zwei Missionaren. Fast 50 000 Mitglieder der Kirche dienen in 161 Ländern der Welt und verwenden dabei das in 91 Sprachen übersetzte Buch Mormon.

Die meisten Missionare der Kirche sind junge Männer und Frauen im Alter zwischen 19 und 23 Jahren, obgleich auch eine nicht geringe Anzahl älterer Ehepaare eine Mission erfüllt. In Deutschland dienen fast 700 Missionare, davon stammen viele aus aller Welt. Viele deutsche Missionare erfüllen eine Mission im Ausland.

Alle Missionare bezahlen ihre Mission selbst, die meisten finanzieren die Missionszeit von 18 Monaten oder zwei Jahren durch eigene Ersparnisse oder werden von ihren Familien unterstützt. Sie müssen oft eine fremde Sprache erlernen.

Außer vielleicht zwei Monaten in einer Sprachenschule werden Missionare vor ihrem Dienst kaum geschult. Ihr Wissen haben sie meist entweder in ihren Familien oder durch persönliche Überzeugung über Jahre hinweg erworben. Während ihrer Mission belehren Missionare sowohl aus der Bibel als auch aus dem Buch Mormon. Das letztere, von welchem sich auch der oft gebrauchte, aber nicht korrekte Spitzname der Kirche ableitet, wird als eine ergänzende Heilige Schrift zur Bibel angesehen.

Obgleich die Missionare jeden Menschen, der mehr erfahren möchte, belehren, bevorzugen sie es, alle Familienmitglieder zusammen zu belehren, da in der Familie die Lehren und Prinzipien der Kirche Jesu Christi am besten veranschaulicht und gelebt werden können.

Mitgliederwachstum in Deutschland

Die Mitgliederzahl wuchs in den Anfängen der Kirche in Deutschland rapide. Bedingt durch religiöse Verfolgung wurden viele Neubekehrte dazu gezwungen, in die USA auszuwandern. Deshalb blieb die Mitgliederzahl im 19. und 20. Jahrhundert relativ niedrig. Während der letzten 30 Jahre wuchs die Kirche beständig. Heute gibt es ca. 36000 Mitglieder in Deutschland. Dieses starke Wachstum ist in ähnlicher Weise weltweit zu beobachten.

Wachstum weltweit

Es dauerte 117 Jahre - von 1830 bis 1947 - für die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, um weltweit eine Million Mitglieder zu erreichen. In nur 16 weiteren Jahren wurde die Zwei-Millionen-Marke überschritten und seither hat sich das weltweite Wachstum der Kirche in ähnlichem Maße fortgesetzt. In weiteren acht Jahren erreichte die Mitgliedschaft drei Millionen, in weiteren sieben Jahren vier Millionen und in den nächsten vier Jahren fünf Millionen. Im Augenblick nimmt die Zahl der Mitglieder um jährlich ca. 300 000 zu. Es gibt jetzt ca. 10 Millionen Kirchenmitglieder weltweit.

Nord- und Südamerika, Nordeuropa, und der Pazifische Raum sind traditionsgemäß unter den erfolgreichsten Missionsgebieten zu finden. Aber seit kurzem steigt auch die Mitgliedschaft in Afrika, Asien, Süd- und Osteuropa.

Kirchengeschichte und -lehre

Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist eine christliche Glaubensgemeinschaft. Sie lehrt, daß Jesus Christus der Sohn Gottes und Erretter der Menschheit ist.

Als einzige christliche Glaubensgemeinschaft enthält die Lehre der Kirche einige wichtige Grundsätze; einer davon ist die Überzeugung, daß die Urkirche Jesu Christi seinen Tod nicht lange überdauerte. Deshalb wurde die Kirche in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit ihrer klaren und einfachen Lehre, ihrer Organisation -- einschließlich eines Rates der Zwölf Apostel -- und ihrer Autorität wiederhergestellt. Um sie von der Urkirche zu unterscheiden, ist die wiederhergestellte Kirche unter dem Namen Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bekannt. Der Begriff „Heilige“ wird im ursprünglichen, biblischen Sinn gebraucht und bedeutet Mitglieder der Kirche.

Die Wiederherstellung begann mit einer Offenbarung im Frühjahr des Jahres 1820, als der auferstandene Jesus Christus mit Gott, dem Vater, einem Bauernjungen erschienen, der ernsthaft um Führung gebetet hatte, welcher Kirche er sich anschließen solle.

Diesem 14 Jahre alten Jungen, Joseph Smith, wurde geantwortet, sich keiner der bestehenden Kirchen anzuschließen, sondern daß er zum Werkzeug ausersehen sei, durch das die gesamte Lehre, Organisation und Autorität der Urkirche wiederhergestellt werden sollte. Durch weitere Offenbarungen -- oft von anderen bezeugt -- wurde die Wiederherstellung des Heiligen Priestertums, d.h. die Vollmacht im Namen Gottes zu handeln, vollzogen. Formell wurde die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage mit nur sechs Mitgliedern am 6. April 1830 organisiert.

Die Kirche wuchs schnell, aber die Verfolgung zwang sie dazu, in den Westen der USA zu ziehen. Joseph Smith wurde 1844 in Illinois von Kirchengegnern ermordet. Unter der Leitung des großen Propheten und Kolonisators Brigham Young zogen die Mitglieder der Kirche in den unbesiedelten Westen und gründeten die Stadt Salt Lake City, Utah, wo sich heute der Hauptsitz der Kirche befindet.

Einer der bemerkenswertesten Grundsätze der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist die Betonung eines harmonischen Familienlebens. Die Kirche lehrt, daß der beste Ort, um hohe moralische Grundwerte zu lehren und anzuwenden, die Familie ist. Die Erfahrung zeigt, daß ein guter Familienzusammenhalt eine größere individuelle Zufriedenheit, größeres Selbstvertrauen und inneren Frieden bringen. Starke Familien sind die Grundeinheit jedes Staates. Die Heiligen der Letzten Tage sind die einzigen Christen, die lehren, daß die Familie durch spezielle religiöse Verordnungen auf ewig bestehen kann.

Sie sind auch dafür bekannt, daß sie keine Drogen, keinen Alkohol und kein Nikotin zu sich nehmen, daß sie gute Staatsbürger sind und sich bemühen, ihren Mitmenschen zu dienen.

Warum Tempel?

In den Tempeln der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage werden familienbezogene Handlungen vollzogen. Diese dienen dazu, das Fortbestehen der Familie in Ewigkeit zu ermöglichen. Ein großer Teil der Belehrungen im Tempel konzentriert sich darauf, die Familien zu stärken. Nirgendwo wird die Bedeutung, welche die Kirche der Familie beimißt, besser zum Ausdruck gebracht als im Tempel.

Die Kirche erkennt die Rechtmäßigkeit der standesamtlichen Trauung als legal und moralisch bindenden Vertrag an. Sie lehrt jedoch auch, daß solche Ehen nur andauern, „bis daß der Tod die scheidet“ und nach dem Tod keine Gültigkeit mehr haben. Nur wenn ein paar seine Ehe und Familie im Tempel für „Zeit und Ewigkeit“ siegeln läßt, hat dies bindende Wirkung über den Tod hinaus.

Für Millionen Mitglieder der Kirche ist der Tempel der heiligste Ort auf Erden und sie betrachten ihn mit besonderer Ehrfurcht und mit Respekt. Sie glauben an die ewige Natur der Familie und daran, daß diese ewigen Bande nur bestehen bleiben, wenn sich die Ehepartner während ihrer Ehe absolut treu bleiben, einander unterstützen und gegenseitige Verpflichtungen eingehen.

Die Verordnungen, welche im Tempel durchgeführt werden, machen das Evangelium allen Männern und Frauen -- sowohl Lebenden als auch Verstorbenen -- zugänglich. Die Lebenden können stellvertretend für ihre verstorbenen Angehörigen an allen notwendigen Verordnungen teilnehmen. Dadurch können Ehemänner und -frauen, Eltern und Kinder in einem ewigen Bund vereint werden.

Die Liebe zu ihren Vorfahren bewegt die Mitglieder der Kirche dazu, Familienforschung zu betreiben. Damit eröffnen sie ihnen die Möglichkeit, die Tempelverordnungen, die stellvertretend für sie durchgeführt werden, entweder anzunehmen oder abzulehnen. Daraus folgend besitzt die Kirche das weltweit größte genealogische Archiv. Um die wertvollen Mikrofilme vor Zerstörung zu bewahren, werden sie in unterirdischen Gewölben in einem Granitberg in der Nähe von Salt Lake City, 200 Meter tief unter gewachsenem Felsen, aufbewahrt.

Die Anzahl derer, die genealogische Forschung betreiben, steigt ständig. Damit das Archiv von jedermann öffentlich benutzt werden kann, hat die Kirche weltweit hunderte von Familienforschungsstellen eingerichtet, in denen Ahnenforschung betrieben wird.

Die Tempel in Deutschland

Deutschland gehört zu den wenigen Ländern der Welt, die mehr als einen Tempel haben. Die Tempel befinden sich in Freiberg, Sachsen, und Friedrichsdorf, Hessen, in der Nähe von Frankfurt am Main. Sie haben ihre besondere Geschichte, die eng mit der früheren Teilung Deutschlands verbunden ist.

Der Besuch eines Tempels war für die Mitglieder der Kirche in der ehemaligen DDR ein wichtiger, aber leider unerfüllbarer Teil ihrer Mitgliedschaft. Reisegenehmigungen zum Besuch eines Tempels außerhalb des Landes waren nicht zu erhalten. So entstand auf seiten der Kirche und auf seiten der DDR-Regierung die Idee, einen Tempel in der DDR zu bauen. Nach vielen Verhandlungen wurde 1982 der Bau eines Tempels in Freiberg bekanntgegeben. Der Bau wurde am 23. April 1983 durch den ersten Spatenstich offiziell begonnen und im Frühjahr 1985 fertiggestellt. Geweiht wurde dieser Tempel am 29. Juni 1985 von Präsident Gordon B. Hinckley. Seitdem steht er auch den Mitgliedern der Kirche aus den osteuropäischen Ländern zur Verfügung.

Der Tempel in Freiberg gehört mit seinen Maßen (30m x 30m) zu den kleinsten Tempeln, welche die Kirche bisher gebaut hat. Der Tempel ist in modernem Design erbaut. Der Turm ist durch einen Bogen mit dem Gebäude verbunden.

Im Zentrum der alten Hugenottenstadt Friedrichsdorf befindet sich der Frankfurt-Tempel. Der Tempel überzeugt durch seine schöne Außenanlage und den stilvollen Bau aus weißem Granit mit Kupferdach. Der Bau ist 28m x 98m groß. Auf der Spitzendes separat stehenden Turmes befindet sich die Statue des Engels Moroni.

Begonnen wurde mit den Bauarbeiten am 1. Juli 1985, fertiggestellt wurde der Frankfurt-Tempel im Sommer 1987. Am 28. August 1987 wurde er von Präsident Ezra Taft Benson geweiht und steht seitdem den Mitgliedern im deutschsprachigen und westeuropäischen Raum zur Verfügung.

Organisation und Verwaltung

Eines der eindrucksvollsten Merkmale der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist die Tatsache, daß die fast zehn Millionen Mitglieder starke Kirche nahezu ausschließlich von unbezahlten Laienpriestern geführt wird.

Die Erste Präsidentschaft, aus drei Männern bestehend, sowie der Rat der Zwölf Apostel leiten die weltweite Verwaltung und legen Richtlinien dafür fest. Sie haben ihren Sitz in Salt Lake City, Utah, USA. Dort befindet sich auch der Hauptsitz der Kirche. Die Erste Präsidentschaft und Mitglieder des Rates der Zwölf Apostel bereisen die ganze Welt, um sich mit örtlichen Führern und Mitgliedern zu treffen.

Zu Verwaltungszwecken hat die Kirche die Welt in 23 Gebiete aufgeteilt. Erfahrene Kirchenführer werden dazu berufen, die Kirchenaktivitäten in diesen Gebieten zu koordinieren. Deutschland gehört zum Gebiet Westeuropa. Präsident des Gebietes Westeuropa ist Dieter F. Uchtdorf, welcher seinen Sitz in Frankfurt a.M. hat.

Auf örtlicher Ebene sind Familien und Alleinstehende zu Gemeinden zusammengefaßt. Eine Gemeinde besteht aus 200 bis ungefähr 600 Mitgliedern. Mehrere Gemeinden werden zu einem Pfahl (=Diözese) zusammengefaßt. Ein Pfahl funktioniert im großen und ganzen autonom und wird von örtlichen Führern geleitet. der Begriff Pfahl wird aus dem Alten Testament abgeleitet. Gleichwie im alten Israel Pfähle in die Erde gerammt wurden, um die Stiftshütte zu verankern, haben Pfähle heute die gleiche symbolische Funktion für die Kirche.

Ein Pfahlpräsident steht jeweils einem Pfahl vor, dem zwischen 2.000 und 4.000 Mitglieder der Kirche angehören. Um ihm bei der Verwaltung behilflich zu sein, beruft der Pfahlpräsident eine Anzahl von Pfahlbeamten, die ihm bei der Schulung von örtlichen Führern zur Seite stehen. Sowohl der Pfahlpräsident als auch die Pfahl- und Gemeindebeamten dienen ohne Bezahlung in ihrer Freizeit. Nahezu alle tätigen Mitglieder -- Männer, Frauen und Jugendliche -- haben eine Aufgabe inne. Diese Einbeziehung aller Mitglieder in die Kirchenarbeit ist ein herausragendes Merkmal der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Die den einzelnen übertragenen Aufgaben können seelsorgerischer, verwaltender, beratender, belehrender Art sein; sie können Missionsarbeit, die Durchführung sozialer Aktivitäten oder von Dienstprojekten umfassen.

Der Bischof ist das geistliche Oberhaupt einer Gemeinde. Er ist in der Regel verheiratet und erhält wie alle anderen Beamten der Kirche keine Bezahlung. Der Bischof ist einer der meistbeschäftigten Männer der Kirche. Neben seiner Berufstätigkeit verwendet er einen großen Teil seiner Freizeit, um den Mitgliedern seiner Gemeinde zu dienen.

Die Familie ist die Grundeinheit der Kirche. Die Kirche lehrt, daß die Grundsätze christlicher Lebensführung am besten innerhalb der Familie gelehrt, veranschaulicht und praktiziert werden. Die elterliche Verantwortung wird stark betont. Die Kirche wird als wichtiges Hilfsmittel verstanden, weil sie zur psychischen, intellektuellen, emotionalen und geistigen Entwicklung jedes einzelnen Familienmitgliedes beiträgt.

Präsident der Weltkirche

Präsident HinckleyPräsident Gordon B. Hinckley, Führer der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, wurde am 12. März 1995 zum 15. Präsidenten der Kirche berufen.

Davor diente er 14 Jahre lang als Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft, dem höchsten, aus drei Männern bestehenden, Führungsgremium der Kirche und vorher 20 Jahre lang als Mitglied des Rates der Zwölf Apostel.

Er wurde am 23. Juni 1910 in Salt Lake City als Sohn von Bryant Stringham und Ada Bitner Hinckley geboren. Nach dem Besuch von mehreren Schulen in Salt Lake City und seinem Abschluß an der Universität von Utah im Jahr 1932, diente Präsident Hinckley zwei Jahre lang als Missionar in Großbritannien.

Er hat nahezu sein ganzes Leben im Dienst der Kirche verbracht. Nachdem er ehrenvoll seine Mission beendet hatte, wurde Präsident Hinckley vom damaligen Kirchenpräsidenten Heber J. Grant dazu berufen, das zu organisieren, was wir heute als das Programm der Kirche im Bereich Öffentlichkeitsarbeit kennen. Während eines Zeitraumes von 20 Jahren leitete er die Öffentlichkeitsarbeit der Kirche. Von 1951 bis 1958 leitete er das gesamte Missionarsprogramm der Kirche. Im Rahmen seiner Aufgaben als Generalautorität hat er die ganze Welt bereist und mehr Tempel geweiht als jeder andere Kirchenführer in der Geschichte der Kirche.

Zusätzlich zu seinen Kirchenaufgaben beteiligte sich Präsident Hinckley aktiv am kommunalen und öffentlichen Leben, indem er als Vorsitzender und Mitglied des Aufsichtsrates einer Reihe von Wirtschaftsunternehmen tätig war. Er erhielt viele Auszeichnungen, u.a. den Distinguished Citizen Award der Southern Utah Universität, den Distinguished Alumni Award der Universität von Utah, die Ehrendoktorwürde des Westminster College, Utah State Universität, der Universität von Utah, der Brigham Young Universität und der Southern Utah Universität. Die Organisation der amerikanischen Pfadfinder verlieh ihm ihre höchste Auszeichnung, den Silbernen Büffel, und er wurde von der Nationalen Konferenz von Christen und Juden für seinen persönlichen, weltweiten Einsatz im Bereich der Völkerverständigung und Toleranz geehrt.

Präsident Hinckley ist für sein Schreib- und Sprachtalent bekannt. Er schrieb und editierte zahlreiche Bücher, Broschüren und Handbücher.

Seine Frau Marjorie Pay Hinckley und er sind Eltern von fünf Kindern.

Mehr Informationen?

Wenn Sie mehr Informationen wünschen, wenden Sie sich bitte an:

Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, Abteilung Öffentlichkeitsarbeit, Porthstr. 5-7, 60423 Frankfurt, Tel: 069/54 80 22 65, Fax: 069/54 80 23 00


Medienpaket - Schweiz

[Hinweis: Die in diesem Informationspaket enthaltene Telefonnummer ist nicht mehr gültig. Die aktuellen Nummern der Medienstelle sind: Tel.: (01) 320 10 94 und Fax: (01) 320 10 98 — Die Red., 22.01.2002]

Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, Informationspaket
Die Kirche in der Schweiz – 1996
Zahlen und Fakten

Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist eine der am schnellsten wachsenden christlichen Kirchen der Welt. Das Evangelium Jesu Christi ist die Grundlage der Lehre der Kirche. Jesus Christus steht im Mittelpunkt. Die Kirche ist seit 1850 in der Schweiz organisiert. Heute leben in der Schweiz etwa 7000 Mitglieder. Weltweit zählt die Kirche ungefähr 9,4 Millionen Mitglieder.
In der Schweiz gibt es heute 40 Kirchgemeinden, die geographisch in die 3 Pfähle (=Diözesen) Bern, Zürich und Genf aufgeteilt sind. Im Jahr 1955 wurde der Schweizer Tempel in Zollikofen geweiht. Er war der erste Tempel in Europa. An die 80 Missionare aus vielen Nationen dienen in der Schweiz, um Menschen mit der Kirche näher bekannt zu machen. Mitglieder aus der Schweiz dienen als Missionare und Missionarinnen in vielen Ländern im Ausland. Weltweit beträgt ihre Anzahl 50&nsbp;000. Der weltweite Hauptsitz der Kirche ist in Salt Lake City, Utah, USA. Dort werden im Jahr 2002 die Olympischen Winterspiele ausgetragen. In jeder Kirchgemeinde arbeiten die Mitglieder unentgeltlich und freiwillig mit. Die Gemeindeleitung, Lehrer für Erwachsene und Kinder, die Mitglieder der Frauenorganisation usw. dienen so engagiert der Kirche und dem Gemeinwesen in der Schweiz. Charakteristisch für die Lehre der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage sind hohe moralische Prinzipien wie z.B. eine starke Betonung der Familie sowie der freiwillige Verzicht auf Drogen, Alkohol und Nikotin.

Mehr Informationen zu Glauben und Lehre, Organisation, Kirchengeschichte, das Missionarsprogramm und andere Aspekte der Kirche sind auf Anfrage schnell verfügbar. Bitte beachten Sie dazu die letzte Seite dieses Informationspaketes.

Anfänge der Kirche in der Schweiz

Durch einen Beschluß des Schweizer Bundesrates 1864 stand die Kirche unter dem Schutz des Staates.

Im November 1850 traf Thomas B. H. Stenhouse, von Piemont in Italien herkommend, in Genf ein. Er war von Lorenzo Snow, einem der damaligen hohen Kirchenführer im Apostelamt, beauftragt worden, 20 Jahre nach Gründung der Kirche in Amerika die Kirche in der Schweiz zu organisieren.

1846 beschloß der Schweizer Bundesrat, die Mormonen als christliche Sekte anzuerkennen und die Kirche somit dem Schutz des Staates zu unterstellen.

Kurz nach Beginn der Organisation der Kirche in der Schweiz begann bereits die Emigration nach Utah im Westen der USA. Der Hauptgrund für die Auswanderung war die Diskriminierung der Kirche und ihrer Anhänger in der Schweiz und der damit verbundene Druck auf die Mitglieder.

Die erste Gruppe von 51 Emigranten verließ die Schweiz 1854. Bis zur Jahrhundertwende emigrierten nach und nach 1469 Mitglieder aus der Schweiz in die USA. Die schweizer Mitglieder gründeten dort die Orte Santa Clara, Midway und Providence in Utah und Bern und Geneve in Idaho. Ihren Lebensunterhalt bestritten sie vor allem als Milch- und Käseproduzenten sowie im Obst- und Rebbau in der Landwirtschaft.

Spätere Entwicklung

Am 1. Januar 1869 erschien in Zürich die erste Ausgabe der kircheneigenen Zeitschrift „Der Stern“ in deutscher Sprache, unter der redaktionellen Verantwortung des damaligen europäischen Kirchenführers Karl G. Mäser.

Mäser hatte sich als einer der ersten in Deutschland im Jahre 1855 in Dresden, wo er als Lehrer an einem Gymnasium tätig war, der Kirche angeschlossen. Es war den Kirchenführern ein besonderes Anliegen, mit einer Kirchenzeitschrift die weit verstreut lebenden Mitglieder im deutschsprachigen Europa mit der Kirche zu verbinden. Diese Zeitschrift ist seit der Erstausgabe, ausgenommen während der beiden Weltkriege, regelmäßig erschienen und gilt heute als offizielle deutschsprachige Veröffentlichung der Kirche in Europa.

Während der beiden Weltkriege mußten die amerikanischen Missionare die Schweiz verlassen und nach Hause zurückkehren. Seit dieser Zeit wurden alle kirchlichen Angelegenheiten durch die örtlichen Kirchenführer geregelt. Auch die Missionsarbeit wurde von den schweizer Mitgliedern weitergeführt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kehrten die amerikanischen Missionare in die Schweiz zurück und setzten ihren Dienst hier fort.

Im Jahre 1952 kam David O. McKay, der damalige Präsident der weltweiten Kirche, in die Schweiz und wählte einen Platz für den ersten Tempel in Europa in Zollikofen aus. Die Weihung des Tempels durch ihn erfolgte 1955 unter Teilnahme des „Mormonen Tabernakel Chores und vieler Mitglieder aus ganz Europa.

Durch den intensiven Einsatz von Missionaren und Missionarinnen in der Schweiz und die Mithilfe örtlicher Führer, sowie durch einen drastischen Rückgang der Emigration der Mitglieder nach 1960, entwickelte sich die Kirche zahlenmäßig zu größerer Selbständigkeit. Viele Kirchgemeinden, die sich anfangs in Wohnungen und Mietlokalen versammelt hatten, bauten nach dem Zweiten Weltkrieg eigene Kirchengebäude.

So wurde z.B. für das Kirchzentrum in Zürich Schwammendingen am 6. September 1965 der erste Spatenstich von Stadtpräsident E. Landolt und Apostel Ezra Taft Benson, ehemaliger Landwirtschaftsminister der USA, vorgenommen.

Heute zählt die Schweiz 40 Kirchgemeinden mit ca. 6700 Mitgliedern, die sich in 22 eigenen und 14 angemieteten Versammlungräumen regelmäßig zum Gottesdienst am Sonntag und gemeinsamen Aktivitäten unter der Woche treffen.

Im Jahr 1961 wurde der Pfahl (=Diözese) Zürich als erster Pfahl in der Schweiz gegründet. Ein Pfahl in der Schweiz umfaßt etwa 10 bis 15 Kirchgemeinden und 2 000 bis 2 500 Mitglieder. Im Jahre 1981 folgte die Gründung des Pfahles Bern und 1982 die des Pfahles Genf.

Die Missionsarbeit

Infolge der anhaltenden Auswanderungen von schweizer Mitgliedern in die USA in den ersten 100 Jahren, war bis ca. 1950 in der Schweiz nur ein geringes Wachstum zu verzeichnen. Die Kirche zählte zu diesem Zeitpunkt nur rund 1 800 Mitglieder. Bis 1960 stieg die Zahl der Auswanderer noch auf 4 800. Nach diesem Zeitpunkt hörte die Emigration praktisch auf.

Durch den Tempelbau und das fortgesetzte Wirken der Missionare sowie der örtlichen Mitglieder, steigerte sich die Mitgliederzahl von 1950 bis 1995 auf rund 6 700 Personen.

Die Missionsarbeit der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist ein Charakteristikum dieser weltumspannenden Kirche. Die Arbeit basiert auf dem biblischen Prinzip des Aussendens von immer zwei Missionaren. Fast 50 000 Mitglieder der Kirche dienen in 140 Ländern der Welt und verwenden dabei das in 88 Sprachen übersetzte Buch Mormon.

Die meisten Missionare der Kirche sind junge Männer und Frauen im Alter zwischen 19 und 23 Jahren, obgleich auch eine nicht geringe Anzahl älterer Ehepaare eine Mission erfüllen. In der Schweiz dienen ca. 80 Missionare und Missionarinnen, davon stammen viele aus aller Welt. Viele schweizer Missionare erfüllen eine Mission im Ausland.

Alle Missionare bezahlen ihre Mission selbst, die meisten finanzieren die Missionszeit von 18 Monaten oder zwei Jahren durch eigene Ersparnisse oder werden von ihren Familien unterstützt. Sie müssen oft eine fremde Sprache erlernen. Außer vielleicht zwei Monaten in einer Sprachenschule werden Missionare vor ihrem Dienst kaum geschult. Ihr Wissen haben sie meist entweder in ihren Familien oder durch persönliche Überzeugung über Jahre hinweg erworben.

Auf Mission belehren Missionare sowohl aus der Bibel als auch aus dem Buch Mormon. Das letztere, von welchem sich auch der oft gebrauchte, aber nicht korrekte Spitzname der Kirche ableitet, wird als eine ergänzende Heilige Schrift zur Bibel angesehen.

Obgleich die Missionare jeden Menschen, der mehr erfahren möchte, belehren, bevorzugen sie es, alle Familienmitglieder zusammen zu belehren, da in der Familie die Lehren und Prinzipien der Kirche Jesu Christi am besten veranschaulicht werden können.

Wachstum

Es dauerte 117 Jahre - von 1830 bis 1947 - für die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, um weltweit eine Million Mitglieder zu erreichen. In nur 16 weiteren Jahren wurde die Zwei-Millionen-Marke überschritten und seither hat sich das weltweite Wachstum der Kirche in ähnlichem Maße fortgesetzt. In weiteren acht Jahren erreichte die Mitgliedschaft drei Millionen, in weiteren sieben Jahren vier Millionen und in den nächsten vier Jahren fünf Millionen. Im Augenblick nimmt die Zahl der Mitglieder um jährlich ca. 300 000 zu. Es gibt jetzt ca. 9,4 Millionen Kirchenmitglieder weltweit.

Nord- und Südamerika, Nordeuropa, und der Pazifische Raum sind traditionsgemäß unter den erfolgreichsten Missionsgebieten zu finden. Aber seit kurzem steigt auch die Mitgliedschaft in Afrika, Asien, Süd- und Osteuropa.

Kirchengeschichte und -lehre

Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist eine christliche Glaubensgemeinschaft. Sie lehrt, daß Jesus Christus der Sohn Gottes und Erretter der Menschheit ist.

Als einzige christliche Glaubensgemeinschaft enthält die Lehre der Kirche einige wichtige Grundsätze; einer davon ist die Überzeugung, daß die Urkirche Jesu Christi seinen Tod nicht lange überdauerte. Deshalb wurde die Kirche in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit ihrer klaren und einfachen Lehre, ihrer Organisation -- einschließlich eines Rates der Zwölf Apostel -- und ihrer Autorität wiederhergestellt. Um sie von der Urkirche zu unterscheiden, ist die wiederhergestellte Kirche unter dem Namen Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bekannt. Der Begriff „Heilige“ wird im ursprünglichen, biblischen Sinn gebraucht und bedeutet Mitglieder der Kirche.

Die Wiederherstellung begann mit einer Offenbarung im Frühjahr des Jahres 1820, als der auferstandene Jesus Christus mit Gott, dem Vater, einem Bauernjungen erschienen, der ernsthaft um Führung gebetet hatte, welcher Kirche er sich anschließen solle.

Diesem 14 Jahre alten Jungen, Joseph Smith, wurde geantwortet, sich keiner der bestehenden Kirchen anzuschließen, sondern daß er zum Werkzeug ausersehen sei, durch das die gesamte Lehre, Organisation und Autorität der Urkirche wiederhergestellt werden sollte. Durch weitere Offenbarungen -- oft von anderen bezeugt -- wurde die Wiederherstellung des Heiligen Priestertums, d.h. die Vollmacht im Namen Gottes zu handeln, vollzogen. Formell wurde die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage mit nur sechs Mitgliedern am 6. April 1830 organisiert.

Die Kirche wuchs schnell, aber die Verfolgung zwang sie dazu, in den Westen der USA zu ziehen. Joseph Smith wurde 1844 in Illinois von Kirchengegnern ermordet. Unter der Leitung des großen Propheten und Kolonisators Brigham Young zogen die Mitglieder der Kirche in den unbesiedelten Westen und gründeten die Stadt Salt Lake City, Utah, wo sich heute der Hauptsitz der Kirche befindet.

Einer der bemerkenswertesten Grundsätze der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist die Betonung eines harmonischen Familienlebens. Die Kirche lehrt, daß der beste Ort, um hohe moralische Grundwerte zu lehren und anzuwenden, die Familie ist. Die Erfahrung zeigt, daß ein guter Familienzusammenhalt eine größere individuelle Zufriedenheit, größeres Selbstvertrauen und inneren Frieden bringen. Starke Familien sind die Grundeinheit jedes Staates. Die Heiligen der Letzten Tage sind die einzigen Christen, die lehren, daß die Familie auf ewig bestehen kann. Entsprechend dem hohen Stellenwert der Familie in der Kirche ist ein großer Teil der Anstrengungen der Kirche darauf ausgerichtet, den Mitgliedern zu helfen, enge und tragfähige Familienbande aufzubauen. Die Kirche ermuntert z.B. jede Familie, wenigstens einen Abend pro Woche als Familie gemeinsam zu verbringen. Dort nehmen die Familienmitglieder an Aktivitäten teil, die ihre Beziehungen zueinander festigen. Dieser Abend eröffnet auch mindestens einmal in der Woche Gelegenheiten zum offenen Gespräch zwischen den Generationen. Zudem können wichtige Werte wie Ehrlichkeit und Nächstenliebe von den Eltern an die Kinder weitergegeben werden. Die Kirche stellt den Familien zu diesem Zweck Leitfäden zur Verfügung.

Sie sind auch dafür bekannt, daß sie keine Drogen, keinen Alkohol und kein Nikotin zu sich nehmen, daß sie gute Staatsbürger sind und sich bemühen, ihren Mitmenschen zu dienen.

Warum Tempel?

In den Tempeln der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage werden familienbezogene Handlungen vollzogen. Diese dienen dazu, das Fortbestehen der Familie in Ewigkeit zu ermöglichen. Ein großer Teil der Belehrungen im Tempel konzentriert sich darauf, die Familien zu stärken. Nirgendwo wird die Bedeutung, welche die Kirche der Familie beimißt, besser zum Ausdruck gebracht als im Tempel.

Die Kirche erkennt die Rechtmäßigkeit der standesamtlichen Trauung als legal und moralisch bindenden Vertrag an. Sie lehrt jedoch auch, daß solche Ehen nur andauern, „bis daß der Tod die scheidet“ und nach dem Tod keine Gültigkeit mehr haben. Nur wenn ein paar seine Ehe und Familie im Tempel für „Zeit und Ewigkeit“ siegeln läßt, hat dies bindende Wirkung über den Tod hinaus.

Für Millionen Mitglieder der Kirche ist der Tempel der heiligste Ort auf Erden und sie betrachten ihn mit besonderer Ehrfurcht und mit Respekt. Sie glauben an die ewige Natur der Familie und daran, daß diese ewigen Bande nur bestehen bleiben, wenn sich die Ehepartner während ihrer Ehe absolut treu bleiben, einander unterstützen und gegenseitige Verpflichtungen eingehen.

Die Verordnungen, welche im Tempel durchgeführt werden, machen das Evangelium allen Männern und Frauen - sowohl Lebenden als auch Verstorbenen - zugänglich. Die Lebenden können stellvertretend für ihre verstorbenen Angehörigen an allen notwendigen Verordnungen teilnehmen. Dadurch können Ehemänner und -frauen, Eltern und Kinder in einem ewigen Bund vereint werden.

Die Liebe zu ihren Vorfahren bewegt die Mitglieder der Kirche dazu, Familienforschung zu betreiben. Damit eröffnen sie ihnen die Möglichkeit, die Tempelverordnungen, die stellvertretend für sie durchgeführt werden, entweder anzunehmen oder abzulehnen. Daraus folgend besitzt die Kirche das weltweit größte genealogische Archiv. Um die wertvollen Mikrofilme vor Zerstörung zu bewahren, werden sie in unterirdischen Gewölben in einem Granitberg in der Nähe von Salt Lake City, 200 Meter tief unter gewachsenem Felsen, aufbewahrt.

Die Anzahl derer, die genealogische Forschung betreiben, steigt ständig. Damit das Archiv von jedermann öffentlich benutzt werden kann, hat die Kirche weltweit hunderte von Familienforschungsstellen eingerichtet, in denen Ahnenforschung betrieben wird.

Der Tempel in der Schweiz

Von den drei Tempeln, die den deutschsprachigen Mitgliedern zur Verfügung stehen, steht einer nicht weit von Bern in Zollikofen in der Schweiz. Er wurde im September 1955 geweiht. Die anderen beiden stehen in Deutschland, einer im sächsischen Freiberg und einer in Friedrichsdorf bei Frankfurt am Main, der 1987 geweiht wurde. Der Tempel dient den Mitgliedern dazu, um heilige Handlungen der Kirche wie Eheschließung, Taufe und andere heilige Zeremonien zu vollziehen. Der Tempel dient den Mitgliedern nicht als Ort ihres sonntäglichen Gottesdienstes. Nur würdige Mitglieder dürfen den Tempel betreten.

Die Kirche hat auf der ganzen Welt 50 Tempel. Zehn weitere sind angekündigt worden beziehungsweise werden gerade errichtet. Der letzte wurde kürzlich in Hongkong geweiht. Im Juni gab es in Spanien den ersten Spatenstich für den Madrid-Tempel, der jetzt gerade gebaut wird.

Jeder Tempel hat seine besondere architektonische Note und steht in einer friedvollen Umgebung auf einem schön gestalteten Grundstück. Der Tempel in der Schweiz steht auf einem 2,8 ha großen baumbestandenen und hügeligen Gelände. Die Fassade des Tempels, ursprünglich armierter Beton mit cremefarbenen Kacheln, besteht heutzutage aus weißem Granulit. 1992 wurde der Tempel renoviert. Vor der erneuten Einweihung konnte er bei Tagen der offenen Tür von der Öffentlichkeit besichtigt werden. Fast 33 000 Menschen nahmen die Gelegenheit wahr, fuhren zum Tempel und besichtigten ihn.

Nach zehn Tagen der offenen Tür leitete Präsident Gordon B. Hinckley die Versammlungen anläßlich der Wiederweihung. Damals lobte er „die Schweiz, die durch die Jahrhunderte hinweg Frieden hatte, während Nachbarländer im Krieg lagen. Möge die Schweiz weiterhin ein Land sein, in dem Frieden und Freiheit herrschen, ein Land der Möglichkeiten und ein Vorbild für andere Nationen.“

Organisation und Verwaltung

Eines der eindrucksvollsten Merkmale der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist die Tatsache, daß die fast zehn Millionen Mitglieder starke Kirche nahezu ausschließlich von unbezahlten Laienpriestern geführt wird.

Die Erste Präsidentschaft, aus drei Männern bestehend, sowie der Rat der Zwölf Apostel leiten die weltweite Verwaltung und legen Richtlinien dafür fest. Sie haben ihren Sitz in Salt Lake City, Utah, USA. Dort befindet sich auch der Hauptsitz der Kirche. Die Erste Präsidentschaft und Mitglieder des Rates der Zwölf Apostel bereisen die ganze Welt, um sich mit örtlichen Führern und Mitgliedern zu treffen.

Zu Verwaltungszwecken hat die Kirche die Welt in 23 Gebiete aufgeteilt. Erfahrene Kirchenführer werden dazu berufen, die Kirchenaktivitäten in diesen Gebieten zu koordinieren. Deutschland gehört zum Gebiet Westeuropa. Präsident des Gebietes Westeuropa ist Dieter F. Uchtdorf, welcher seinen Sitz in Frankfurt a.M. hat.

Auf örtlicher Ebene sind Familien und Alleinstehende zu Gemeinden zusammengefaßt. Eine Gemeinde besteht aus 200 bis ungefähr 600 Mitgliedern. Mehrere Gemeinden werden zu einem Pfahl (=Diözese) zusammengefaßt. Ein Pfahl funktioniert im großen und ganzen autonom und wird von örtlichen Führern geleitet. der Begriff Pfahl wird aus dem Alten Testament abgeleitet. Gleichwie im alten Israel Pfähle in die Erde gerammt wurden, um die Stiftshütte zu verankern, haben Pfähle heute die gleiche symbolische Funktion für die Kirche.

Ein Pfahlpräsident steht jeweils einem Pfahl vor, dem zwischen 2.000 und 4.000 Mitglieder der Kirche angehören. Um ihm bei der Verwaltung behilflich zu sein, beruft der Pfahlpräsident eine Anzahl von Pfahlbeamten, die ihm bei der Schulung von örtlichen Führern zur Seite stehen. Sowohl der Pfahlpräsident als auch die Pfahl- und Gemeindebeamten dienen ohne Bezahlung in ihrer Freizeit. Nahezu alle tätigen Mitglieder - Männer, Frauen und Jugendliche - haben eine Aufgabe inne. Diese Einbeziehung aller Mitglieder in die Kirchenarbeit ist ein herausragendes Merkmal der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Die den einzelnen übertragenen Aufgaben können seelsorgerischer, verwaltender, beratender, belehrender Art sein; sie können Missionsarbeit, die Durchführung sozialer Aktivitäten oder von Dienstprojekten umfassen.

Der Bischof ist das geistliche Oberhaupt einer Gemeinde. Er ist in der Regel verheiratet und erhält wie alle anderen Beamten der Kirche keine Bezahlung. Der Bischof ist einer der meistbeschäftigten Männer der Kirche. Neben seiner Berufstätigkeit verwendet er einen großen Teil seiner Freizeit, um den Mitgliedern seiner Gemeinde zu dienen.

Die Familie ist die Grundeinheit der Kirche. Die Kirche lehrt, daß die Grundsätze christlicher Lebensführung am besten innerhalb der Familie gelehrt, veranschaulicht und praktiziert werden. Die elterliche Verantwortung wird stark betont. Die Kirche wird als wichtiges Hilfsmittel verstanden, weil sie zur psychischen, intellektuellen, emotionalen und geistigen Entwicklung jedes einzelnen Familienmitgliedes beiträgt.

Präsident der Weltkirche

Präsident HinckleyPräsident Gordon B. Hinckley, Führer der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, wurde am 12. März 1995 zum 15. Präsidenten der Kirche berufen.

Davor diente er 14 Jahre lang als Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft, dem höchsten, aus drei Männern bestehenden, Führungsgremium der Kirche und vorher 20 Jahre lang als Mitglied des Rates der Zwölf Apostel.

Er wurde am 23. Juni 1910 in Salt Lake City als Sohn von Bryant Stringham und Ada Bitner Hinckley geboren. Nach dem Besuch von mehreren Schulen in Salt Lake City und seinem Abschluß an der Universität von Utah im Jahr 1932, diente Präsident Hinckley zwei Jahre lang als Missionar in Großbritannien.

Er hat nahezu sein ganzes Leben im Dienst der Kirche verbracht. Nachdem er ehrenvoll seine Mission beendet hatte, wurde Präsident Hinckley vom damaligen Kirchenpräsidenten Heber J. Grant dazu berufen, das zu organisieren, was wir heute als das Programm der Kirche im Bereich Öffentlichkeitsarbeit kennen. Während eines Zeitraumes von 20 Jahren leitete er die Öffentlichkeitsarbeit der Kirche. Von 1951 bis 1958 leitete er das gesamte Missionarsprogramm der Kirche. Im Rahmen seiner Aufgaben als Generalautorität hat er die ganze Welt bereist und mehr Tempel geweiht als jeder andere Kirchenführer in der Geschichte der Kirche.

Zusätzlich zu seinen Kirchenaufgaben beteiligte sich Präsident Hinckley aktiv am kommunalen und öffentlichen Leben, indem er als Vorsitzender und Mitglied des Aufsichtsrates einer Reihe von Wirtschaftsunternehmen tätig war. Er erhielt viele Auszeichnungen, u.a. den Distinguished Citizen Award der Southern Utah Universität, den Distinguished Alumni Award der Universität von Utah, die Ehrendoktorwürde des Westminster College, Utah State Universität, der Universität von Utah, der Brigham Young Universität und der Southern Utah Universität. Die Organisation der amerikanischen Pfadfinder verlieh ihm ihre höchste Auszeichnung, den Silbernen Büffel, und er wurde von der Nationalen Konferenz von Christen und Juden für seinen persönlichen, weltweiten Einsatz im Bereich der Völkerverständigung und Toleranz geehrt.

Präsident Hinckley ist für sein Schreib- und Sprachtalent bekannt. Er schrieb und editierte zahlreiche Bücher, Broschüren und Handbücher.

Seine Frau Marjorie Pay Hinckley und er sind Eltern von fünf Kindern.

Mehr Informationen?

Wenn Sie mehr Informationen wünschen, wenden Sie sich bitte an:

Medienstelle der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, Postfach 8062, Zürich, Tel. und Fax: (056) 493-2868


Medienpaket - Österreich

Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, Informationsbroschüre

Die Kirche in Österreich – 1997 (staatlich anerkannt seit 1955)

Zahlen und Fakten

Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Mormonen) ist eine der am schnellsten wachsenden christlichen Kirchen der Welt. In den letzten 20 Jahren hat sich die Mitgliedschaft verdoppelt. Weltweit zählt die Kirche fast 10 Millionen Mitglieder, davon leben mehr als die Hälfte außerhalb der USA. In Österreich ist die Kirche seit 1883 vertreten und zählt heute 4 000 Mitglieder. In Österreich gibt es 22 aktive Kirchengemeinden. Viele Gemeinden besitzen ein eigenes Kirchengebäude. Die Gemeinden sind geographisch in die beiden Pfähle (=Diözesen) Wien und Salzburg aufgeteilt. 1955, dem historischen Jahr des Staatsvertrages, der Österreich den Weg zur westlichen Demokratie ebnete, erhielt die Kirche die Staatliche Anerkennung. Im weltweiten Missionsdienst sind ständig 50 000 Mitglieder tätig. Meist handelt es sich dabei um junge Männer zwischen 19 und 24 Jahren. Ihre freiwillige Tätigkeit umfaßt 2 Jahre. Sie kommen selbst für ihren Lebensunterhalt auf. Auch Missionare aus Österreich sind in vielen Ländern vertreten. Der weltweite Hauptsitz der Kirche ist in Salt Lake City im US-Bundesstaat Utah. Dort werden im Jahr 2002 die Olympischen Winterspiele ausgetragen. In der Kirche gibt es ein unbezahltes Laienpriestertum. Alle Erwachsenen und Jugendlichen erfüllen freiwillig und ehrenamtlich die vielfältigen seelsorgerischen, gesellschaftlichen und kulturellen Aufgaben. Sie dienen so engagiert der Kirche und dem Gemeinwesen in Österreich. Glückliche Familien sind ein wichtiges Anliegen der Kirche. Charakteristisch für die Lehre sind hohe moralische Prinzipien wie, vor der Ehe keusch und in der Ehe treu. Gesundheitsregeln schützen die Mitglieder vor Drogen, Alkohol und Nikotin. Der zentrale Glaubensgrundsatz der Kirche lehrt Jesus Christus als den Sohn Gottes und den Erretter der Menschheit.

Anfänge der Kirche in Österreich

Der erste Österreicher, Joseph A. Oheim, wurde 1870 getauft.

Mit Orson Hyde kam das erste Mitglied der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage nach Mitteleuropa. Er gehörte dem führenden Gremium der Kirche, dem Kollegium der Zwölf Apostel, an. Während seiner Reise nach Jerusalem verbrachte Orson Hyde 1841 einige Tage in Österreich.

Über zwanzig Jahre später reiste Orson Pratt, ebenfalls ein Mitglied des Kollegiums der Zwölf Apostel, nach Österreich. Er traf zusammen mit dem Missionar William W. Riter am 18. Jänner 1865 in Wien ein.

Der erste Österreicher, Joseph A. Oheim, wurde 1870 in München getauft. Ihm folgte auf heute österreichischem Gebiet 1883 Paul Haslinger. Diese Taufe wurde von dem Missionar Paul Hammer in Lambach in Oberösterreich vollzogen.

1889 wurde eine Gemeinde in Reichenberg (Nordböhmen) gegründet. Weitere Gemeinden folgten 1901 in Haag am Hausruck und 1909 die erste Gemeinde in Wien.

Der Michelmeierhof in Rottenbach (Oberösterreich) war das erste Versammlungshaus, in dem sich die Mitglieder zu Gottesdiensten treffen konnten. Einschränkungen der Regierung stoppten danach die Verbreitung der Kirche in Österreich.

Nach Ende des Ersten Weltkrieges war in Österreich mehr religiöse Freiheit vorhanden. Damit begann die Mitgliederanzahl der Kirche zu wachsen. 1920 wurde der erste Distrikt auf österreichischem Gebiet organisiert. Die erste Frauenorganisation der Kirche in Wien wurde 1921 gegründet.

Die Anfänge der Linzer Gemeinde gehen auf 1921 zurück. In Salzburg entstand 1928 eine Gemeinde und das erste kircheneigene Gebäude wurde 1937 in Haag am Hausruck gebaut.

Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges wurden die in Österreich wirkenden Missionare der Kirche in ihre Heimatländer zurückgerufen. Auch viele örtliche Mitglieder verließen damals Österreich.

Die Entwicklung seit 1945

1955 wurde die Kirche in Österreich gesetzlich anerkannt.

Im März 1946 besuchte Ezra Taft Benson, ein Mitglied des Kollegiums der Zwölf Apostel, Wien. Als Missionspräsident für die Europäische Mission veranlaßte er auch für Österreich Hilfsaktionen. Schiffsladungen wurden nach Norddeutschland geschickt. Sie waren Vorbereitung und Auslöser für die nachfolgende CARE-Paket-Aktion. Ezra Taft Benson wurde später unter Präsident Eisenhower Landwirtschaftsminister in den USA. Von 1985 - 1994 war er Präsident der weltweiten Kirche.

Die Entwicklung der Kirche in den einzelnen Bundesländern ging nun rascher voran. 1953 entstand in Graz eine Gemeinde. In Klagenfurt fand die erste Mitgliederversammlung 1955 statt.

Am 27. September 1955 wurde die Kirche von der Republik Österreich staatlich anerkannt.

Das Kirchengebäude in Salzburg wurde 1956 gebaut. In den kommenden Jahren wurden in den folgenden Landeshauptstädten Gemeinden gegründet: Innsbruck (1958), Dornbirn (1960), St. Pölten (1980). In weiteren Orten Österreichs, wie zum Beispiel in Wiener Neustadt, Wels und Villach sind aktive Kirchengemeinden organisiert.

Als Ergebnis des raschen Wachstums wurde 1969 Österreich eine eigene Mission. Der erste Pfahl (Diözese) wurde 1980 in Wien organisiert.

Von Wien aus wurden zwischen 1980 und 1990 viele Länder in Osteuropa betreut. Die Mitglieder der Kirche in Österreich und weltweit spendeten Nahrungsmittel und Bekleidung, um den Menschen über die Ostgrenze hinweg zu helfen. Auch während der Kriegshandlungen im ehemaligen Jugoslawien organisierten Mitglieder und die Kirche Hilfsaktionen für die leidenden Menschen.

1991 gastierte der weltberühmte Tabernakelchor im Musikvereinssaal in Wien. Ein weiterer Meilenstein war die erste Live-Satellitenübertragung der Generalkonferenz vom Hauptsitz der Kirche in Salt Lake City im Oktober 1992. Seither findet zweimal jährlich die Live-Übertragung vom Tempelplatz in Salt Lake City statt.

Im Jänner 1997 wurde der Pfahl Salzburg-Österreich gegründet. Mit den Pfählen in Wien und Salzburg wurde - symbolisch ausgedrückt - ein weites Dach über Österreich ausgebreitet.

Über 40 Jahre sind seit der staatlichen Anerkennung vergangen. Die Mitgliederzahl beträgt annähernd 4.000. Kinder und Jugendliche erhalten offiziellen Religionsunterricht. Die Kirche leistet durch engagierte Mitglieder und einen gut organisierten Kirchenvorstand einen aktiven Beitrag zum religiösen Leben in Österreich.

Wachstum

Es dauerte 117 Jahre - von 1830 bis 1947 - für die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, um weltweit eine Million Mitglieder zu erreichen. In nur 16 weiteren Jahren wurde die Zwei-Millionen-Marke überschritten und seither hat sich das weltweite Wachstum der Kirche in ähnlichem Maße fortgesetzt. In weiteren 8 Jahren erreichte die Mitgliedschaft drei Millionen, in weiteren 7 Jahren vier Millionen. 4 Jahre später, 1983, zählte die Mitgliederanzahl fünf Millionen. Derzeit nimmt die Zahl der Mitglieder um jährlich ca. 300 000 zu. Es gibt jetzt ca. 10 Millionen Kirchenmitglieder weltweit. davon mehr als die Hälfte außerhalb der USA.

Nord- und Südamerika, Nordeuropa, und der Pazifische Raum sind traditionsgemäß die schnellst wachsenden Gebiete. Seit kurzem steigt die Mitgliedschaft auch in Afrika, Asien, Süd- und Osteuropa.

Kirchengeschichte und -lehre

Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist christlich. Sie lehrt, als zentralen Glaubensgrundsatz, daß Jesus Christus der Sohn Gottes und Erretter der Menschheit ist.

Im Gegensatz zu anderen christlichen Kirchen besagt ein wichtiger Lehrsatz, daß die Urkirche Jesu Christi den Tod des Erlösers nicht lange überdauerte. Die Kirche wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit ihrer Organisation und ihrer Autorität - einschließlich eines Rates der Zwölf Apostel - wiederhergestellt. Sie ist unter dem Namen Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bekannt. Der Begriff „Heilige“ wird im ursprünglichen, biblischen Sinn gebraucht und bedeutet Mitglieder der Kirche.

Die Wiederherstellung begann mit einer Offenbarung im Frühjahr des Jahres 1820. Der auferstandene Jesus Christus und Gott, der Vater, erschienen einem gläubigen Bauernjungen, der ernsthaft um Führung gebetet hatte. Er wollte wissen, welcher Kirche er sich anschließen soll.

Der Name des 14-jährigen Jungen war Joseph Smith. Er erhielt die Antwort, sich keiner der bestehenden Kirchen anzuschließen. Er sei zum Werkzeug ausersehen, durch das die gesamte Lehre, Organisation und Autorität der Urkirche wiederhergestellt werden sollte. Durch weitere Offenbarungen - oft von anderen bezeugt - wurde die Wiederherstellung des Heiligen Priestertums, d.h. die Vollmacht im Namen Gottes zu handeln, vollzogen. Formell wurde die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage mit nur sechs Mitgliedern am 6. April 1830 im Nordosten der USA organisiert.

Joseph Smith erhielt auch Offenbarungen über einen alten Bericht, der religiöse Texte von früheren Bewohnern Amerikas enthielt. Der auferstandene Christus besuchte diese Menschen nach seinem Wirken in Jerusalem. Der Bericht trägt den Titel: Das Buch Mormon - Ein weiterer Zeuge für Jesus Christus. Das Buch Mormon ist wie die Bibel Heilige Schrift.

Joseph Smith wurde 1844 in Illinois von Kirchengegnern ermordet. Die Verfolgung zwang die Mitglieder nach Westen zu ziehen. Nach harten Entbehrungen erreichte der erste Wagenzug der Pioniere im Juli 1847 das karge Salzseetal. Unter der Leitung des großen Kolonisators Brigham Young wurde die Wüste bewässert und die Stadt Salt Lake City in Utah aufgebaut. Dort ist heute der Hauptsitz der Kirche.

Einer der bemerkenswertesten Grundsätze der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist die Betonung eines harmonischen Familienlebens. Die Erfahrung zeigt, daß ein guter Familienzusammenhalt eine größere individuelle Zufriedenheit, größeres Selbstvertrauen und inneren Frieden bringen. Starke Familien sind die Grundeinheit jedes Staates.

Die Heiligen der Letzten Tage lehren, daß die Familie durch kirchliche Eheschließung auf ewig bestehen kann. Die Kirche hilft den Mitgliedern, enge und tragfähige Familienbande aufzubauen. Sie ermuntert z.B. jede Familie, wenigstens einen Abend pro Woche gemeinsam zu verbringen. Am Familienabend wird gespielt, gelehrt, diskutiert, gebetet, geplant usw. - einfach viel schöne Zeit miteinander verbracht. Dieser Abend eröffnet regelmäßig Gelegenheit zum offenen Gespräch zwischen den Generationen. Zudem können wichtige Werte wie Ehrlichkeit und Nächstenliebe von den Eltern an die Kinder weitergegeben werden.

Entsprechend den Gesundheitsregeln, dem „Wort der Weisheit“, rauchen die Mitglieder nicht, nehmen keine Drogen und keinen Alkohol zu sich. Sie bemühen sich, gute Staatsbürger zu sein, ihre Mitmenschen zu unterstützen und ihnen zu helfen.

Die Missionsarbeit

Die Missionsarbeit der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist ein Charakteristikum der weltweiten Kirche. Die Arbeit basiert auf dem biblischen Prinzip des Aussendens von jeweils zwei Missionaren. Sie laden die Menschen ein, das Evangelium Jesu Christi kennenzulernen. Fast 50.000 Missionare der Kirche dienen derzeit in 140 Ländern der Welt.

Die meisten Missionare der Kirche sind junge Männer und Frauen im Alter zwischen 19 und 23 Jahren. Auch viele Ehepaare im Pensionsalter erfüllen eine Mission. Der Aufenthalt dauert zumeist zwischen 18 und 24 Monaten. Sehr oft unterbrechen die jungen Mitglieder ihre Berufsausbildung und geben diese Zeit freiwillig, um ihren Mitmenschen zu dienen.

Die meisten Missionare finanzieren die Missionszeit durch eigene Ersparnisse oder werden von ihren Familien unterstützt. Oft ist es für sie notwendig eine Fremdsprache zu erlernen. Außer während der zwei Monaten in der Sprachschule, werden Missionare vor ihrem Dienst kaum geschult. Ihr Wissen haben sie meist entweder in ihren Familien oder durch persönliche Überzeugung erworben.

Das Buch Mormon wurde in 85 Sprachen übersetzt. Es wird bei den Gesprächen der Missionare gemeinsam mit der Bibel verwendet. Vom Buch Mormon wird auch der häufig gebrauchte, aber nicht korrekte Kurzname der Kirche abgeleitet.

Die Missionare teilen das Evangelium mit jedem Menschen, der mehr über den Sinn und Zweck des Lebens erfahren möchte. Sie bemühen sich alle Familienmitglieder gemeinsam zu informieren, denn in der Familie können die Lehren und Prinzipien der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage am besten veranschaulicht werden.

Die Mission der Kirche in Österreich hat ihren organisatorischen Hauptsitz in Wien. A-1190 Fürnfanggasse 4. Der Missionspräsident wird für 3 Jahre beauftragt, gemeinsam mit seiner Gattin, die Missionare in ihrer Aufgabe zu leiten und zu unterstützen.

Das größte genealogische Archiv

Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage erkennt die Rechtmäßigkeit der standesamtlichen Trauung als legal und moralisch bindenden Vertrag an. Im Tempel jedoch können Paare für „Zeit und Ewigkeit“ heiraten und dies hat eine bindende Wirkung über den Tod hinaus.

In den Tempeln werden familienbezogene Handlungen vollzogen. Diese dienen dazu, das Fortbestehen der Familie in der Ewigkeit zu ermöglichen. Ein großer Teil der Aufgaben im Tempel konzentriert sich darauf, die Familien zu stärken.

Für Millionen Mitglieder der Kirche ist der Tempel der heiligste Ort auf Erden und sie betrachten ihn mit besonderer Ehrfurcht und Respekt. Sie glauben an den ewigen Bestand der Familie, wenn sich die Ehepartner während ihrer Ehe absolut treu bleiben und einander unterstützen.

Tempelverordnungen können auch stellvertretend für Vorfahren durchgeführt werden. Damit eröffnen sie diesen die Möglichkeit, die Familienbande bis in alle Ewigkeit aufrechtzuerhalten.

Die Liebe zu ihren Vorfahren bewegt die Mitglieder der Kirche dazu, Familienforschung zu betreiben. Daraus folgend besitzt die Kirche das weltweit größte genealogische Archiv. Um die Millionen von wertvollen Mikrofilmen vor Zerstörung zu bewahren, werden sie in unterirdischen Gewölben in einem Granitberg in der Nähe von Salt Lake City, 200 Meter tief unter gewachsenem Felsen, aufbewahrt.

Immer mehr Menschen sind an der genealogischen Forschung und den Daten der Kirche interessiert. Damit das Archiv von jedermann öffentlich genützt werden kann, hat die Kirche weltweit hunderte von Familienforschungsstellen eingerichtet, in denen Ahnenforschung betrieben wird.

In Österreich gibt es genealogische Forschungsstellen in folgenden Gemeindegebäuden der Kirche:

Wien, A-1020 Böcklinstr. 55 | Graz, A-8020 Eckertstr. 136 | Linz, A-4020 Spaunstr. 83 | Wels, A-4600 Camillo-Schulz-Str. 30 | Salzburg, A-5020 A.-Rohracher-Str. 20 | Klagenfurt, A-9020 Hirschenwirtstr. 17 | Innsbruck, A-6020 Ph.-Welser-Str. 16

Organisation und Verwaltung

Eines der eindrucksvollsten Merkmale der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist die Tatsache, daß die fast zehn Millionen Mitglieder starke Kirche nahezu ausschließlich von unbezahlten Laienpriestern geführt wird.

Die Erste Präsidentschaft, aus drei Männern bestehend, sowie der Rat der Zwölf Apostel leiten die weltweite Verwaltung und legen Richtlinien dafür fest. Sie haben ihren Sitz in Salt Lake City, Utah, USA. Dort befindet sich auch der Hauptsitz der Kirche. Die Erste Präsidentschaft und Mitglieder des Rates der Zwölf Apostel bereisen die ganze Welt, um sich mit örtlichen Führern und Mitgliedern zu treffen.

Zu Verwaltungszwecken hat die Kirche die Welt in 22 Gebiete aufgeteilt. Erfahrene Kirchenführer werden dazu berufen, die Kirchenaktivitäten in diesen Gebieten zu koordinieren. Österreich gehört zum Gebiet Westeuropa, welches seinen Sitz in Frankfurt am Main hat.

Auf örtlicher Ebene sind Familien und Alleinstehende zu Gemeinden zusammengefaßt. Eine Gemeinde besteht aus 200 bis 600 Mitgliedern. Mehrere Gemeinden werden zu einem Pfahl (=Diözese) zusammengefaßt. Ein Pfahl funktioniert autonom und wird von örtlichen Führern geleitet. Der Begriff Pfahl wird aus dem Alten Testament abgeleitet. Gleichwie im alten Israel Pfähle in die Erde gerammt wurden, um die Stiftshütte zu verankern, haben Pfähle heute die gleiche symbolische Funktion für die Kirche.

In Österreich gibt es 22 Kirchengemeinden - organisiert in 2 Pfählen. Der Pfahl Wien-Österreich hat seinen Hauptsitz in Wien; der Pfahl Salzburg-Österreich in Salzburg. Der Österreichische Kirchenvorstand besteht aus einem Gremium der Führungsbeamten der beiden Pfähle.

Ein Pfahl, dem zwischen 2 000 und 4 000 Mitglieder der Kirche angehören, wird geleitet durch den Pfahlpräsidenten. Um ihm bei der Verwaltung behilflich zu sein, beruft der Pfahlpräsident eine Anzahl von Kirchenbeamten, die ihm bei der Schulung von örtlichen Leitern zur Seite stehen. Sowohl der Pfahlpräsident als auch die Pfahl- und Gemeindebeamten dienen ohne Bezahlung in ihrer Freizeit. Nahezu alle tätigen Mitglieder - Männer, Frauen und Jugendliche - haben eine Aufgabe inne. Diese Einbeziehung aller Mitglieder in die Kirchenarbeit ist ein herausragendes Merkmal der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Die Aufgaben können karitativer, seelsorgerischer, verwaltender, beratender, lehrender Art sein.

Wie in der Urkirche wird der Leiter einer Gemeinde Bischof genannt. Er ist auch das geistliche Oberhaupt einer Gemeinde. Der Bischof ist verheiratet und ebenfalls ehrenamtlich tätig. Die Funktionsdauer ist auf 3 bis 6 Jahre begrenzt, denn der Bischof ist einer der meistbeschäftigten Männer der Kirche. Neben seiner Berufstätigkeit verwendet er einen großen Teil seiner Freizeit, um den Mitgliedern seiner Gemeinde zu dienen. So arbeitet er zum Beispiel eng mit der Leiterin der Frauenorganisation der Gemeinde zusammen.

Die Familie ist die Grundeinheit der Kirche. Die Kirche lehrt, daß die Grundsätze christlicher Lebensführung am besten innerhalb der Familie veranschaulicht und praktiziert werden. Die elterliche Verantwortung wird stark betont. Die Kirche wird als wichtiges Hilfsmittel verstanden, weil sie zur psychischen, intellektuellen, emotionalen und geistigen Entwicklung jedes einzelnen Familienmitgliedes beiträgt.

Präsident der Weltkirche

Präsident HinckleyPräsident Gordon B. Hinckley wurde am 12. März 1995 zum 15. Präsidenten der Kirche berufen. Davor wirkte er 14 Jahre lang als Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft, dem höchsten Führungsgremium der Kirche und vorher 20 Jahre lang als Mitglied des Rates der Zwölf Apostel.

Er wurde am 23. Juni 1910 in Salt Lake City als Sohn von Bryant Stringham und Ada Bitner Hinckley geboren. Nach dem Besuch von mehreren Schulen in Salt Lake City und seinem Abschluß an der Universität von Utah im Jahr 1932, diente Präsident Hinckley zwei Jahre lang als Missionar in Großbritannien. Er hat nahezu sein ganzes Leben im Dienst der Kirche verbracht. Nachdem er ehrenvoll seine Mission beendet hatte, wurde Präsident Hinckley vom damaligen Kirchenpräsidenten Heber J. Grant berufen, das Programm der Kirche im Bereich Öffentlichkeitsarbeit zu organisieren. Während eines Zeitraumes von 20 Jahren war er für die Öffentlichkeitsarbeit der Kirche verantwortlich. Von 1951 bis 1958 leitete er das gesamte Missionarsprogramm der Kirche. Im Rahmen seiner Aufgaben als Generalautorität bereiste er die ganze Welt. Er hat mehr Tempel geweiht als jeder andere Kirchenführer in der Geschichte der Kirche.

Zusätzlich zu seinen Kirchenaufgaben beteiligte sich Präsident Hinckley aktiv am kommunalen und wirtschaftlichen Leben. Er war als Vorsitzender und Mitglied des Aufsichtsrates einer Reihe von Wirtschaftsunternehmen tätig. Er erhielt viele Auszeichnungen, u.a. den Distinguished Citizen Award der Southern Utah Universität, den Distinguished Alumni Award der Universität von Utah, die Ehrendoktorwürde des Westminster College, Utah State Universität, der Universität von Utah, der Brigham Young Universität und der Southern Utah Universität. Die Organisation der amerikanischen Pfadfinder verlieh ihm ihre höchste Auszeichnung, den Silbernen Büffel, und er wurde von der der Nationalen Konferenz von Christen und Juden für seinen persönlichen, weltweiten Einsatz im Bereich der Völkerverständigung und Toleranz geehrt. Präsident Hinckley ist für sein Schreib- und Sprachtalent bekannt. Er schrieb und editierte zahlreiche Bücher, Broschüren und Handbücher.

Mit seiner Gattin Marjorie Pay Hinckley führt er ein harmonisches Familienleben. Das Ehepaar Hinckley hat fünf Kinder. Immer wieder spricht er auch über die wichtigen Aufgaben der Frauen in der Kirche. „Die Frauen dieser Kirche sind stark und besitzen große Fähigkeiten. Sie haben Führungsqualitäten und wissen in welche Richtung sie gehen wollen ...“ (Generalkonferenz Oktober 1996)

Am 23. September 1995 verlas Präsident Hinckley die nachfolgende Proklamation an die Welt:

DIE FAMILIE
EINE PROKLAMATION AN DIE WELT
DIE ERSTE PRÄSIDENTSCHAFT UND DER RAT DER ZWÖLF APOSTEL DER KIRCHE JESU CHRISTI DER HEILIGEN DER LETZTEN TAGE

WIR, DIE ERSTE PRÄSIDENTSCHAFT und der Rat der Zwölf Apostel der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, verkünden feierlich, daß die Ehe zwischen Mann und Frau von Gott verordnet ist und daß im Plan des Schöpfers für die ewige Bestimmung seiner Kinder die Familie im Mittelpunkt steht.

ALLE MENSCHEN - Mann und Frau - sind als Abbild Gottes erschaffen. Jeder Mensch ist ein geliebter Geistsohn beziehungsweise eine geliebte Geisttochter himmlischer Eltern und hat dadurch ein göttliches Wesen und eine göttliche Bestimmung. Das Geschlecht ist ein wesentliches Merkmal der individuellen, irdischen und ewigen Identität und Lebensbestimmung.

IM VORIRDISCHEN DASEIN kannten und verehrten die Geistsöhne und -töchter ihren ewigen Vater und nahmen seinen Plan an; nach diesem Plan konnten sie einen physischen Körper erhalten und die Erfahrungen des irdischen Lebens machen, um sich auf die Vollkommenheit hin weiterzuentwickeln und letztlich als Erben ewigen Lebens ihre göttliche Bestimmung zu verwirklichen. Der göttliche Plan des Glücklichseins macht es möglich, daß die Familienbeziehungen über das Grab hinaus Bestand haben. Die heiligen Handlungen und Bündnisse, die im heiligen Tempel vollzogen werden können, ermöglichen es dem einzelnen, in die Gegenwart Gottes zurückzukehren, und der Familie, auf ewig vereint zu sein.

DAS ERSTE GEBOT, das Gott Adam und Eva gab, bezog sich darauf, daß sie als Ehemann und Ehefrau Eltern werden konnten. Wir verkünden, daß Gottes Gebote für seine Kinder, sich zu vermehren und die Erde zu bevölkern, noch immer in Kraft ist. Weiterhin verkünden wir, daß Gott geboten hat, daß die heilige Fortpflanzungskraft nur zwischen einem Mann und seiner Frau angewandt werden darf, die rechtmäßig miteinander verheiratet sind.

WIR VERKÜNDEN, daß die Art und Weise, wie sterbliches Leben erschaffen werden soll, von Gott so festgelegt ist. Wir bekräftigen, daß das Leben heilig und in Gottes ewigem Plan von wesentlicher Bedeutung ist.

MANN UND FRAU tragen die feierliche Verantwortung, einander und ihre Kinder zu lieben und zu umsorgen. „Kinder sind eine Gabe des Herrn.“ (Psalm 127:3.) Die Eltern haben die heilige Pflicht, ihre Kinder in Liebe und Rechtschaffenheit zu erziehen, für ihre physischen und geistigen Bedürfnisse zu sorgen, sie zu lehren, daß sie einander lieben und einander dienen, die Gebote Gottes befolgen und gesetzestreue Bürger sein sollen, wo immer sie leben. Mann und Frau - Vater und Mutter - werden vor Gott darüber Rechenschaft ablegen müssen, wie sie diesen Verpflichtungen nachgekommen sind.

DIE FAMILIE ist von Gott eingerichtet. Die Ehe zwischen Mann und Frau ist wesentlich für den ewigen Plan. Das Kind hat ein Recht darauf, im Bund der Ehe geboren zu werden und in der Obhut eines Vaters und einer Mutter aufzuwachsen., die den Ehebund in völliger Treue einhalten. Ein glückliches Familienleben kann am ehesten erreicht werden, wenn die Lehren des Herrn Jesus Christus seine Grundlage sind. Erfolgreiche Ehen und Familien gründen und sichern ihren Bestand auf den Prinzipien Glaube, Gebet, Umkehr, Vergebungsbereitschaft, gegenseitige Achtung, Liebe, Mitgefühl, Arbeit und sinnvolle Freizeitgestaltung. Gott hat es so vorgesehen, daß der Vater in Liebe und Rechtschaffenheit über die Familie präsidiert und daß er die Pflicht hat, dafür zu sorgen, daß die Familie alles Hat, was sie zum Leben und für ihren Schutz braucht. Die Mutter ist in erster Linie für das Umsorgen und die Erziehung der Kinder zuständig. Vater und Mutter müssen einander in diesen heiligen Aufgaben als gleichwertige Partner zur Seite stehen. Behinderung, Tod und sonstige Umstände mögen eine individuelle Anpassung erforderlich machen. Bei Bedarf leisten die übrigen Verwandten Hilfe.

WIR WEISEN WARNEND DARAUF HIN, daß jemand, der die Bündnisse der Keuschheit verletzt, der seinen Ehepartner oder Kinder mißhandelt oder seinen familiären Verpflichtungen nicht nachkommt, eines Tages vor Gott Rechenschaft ablegen muß. Weiter warnen wir davor, daß der Zerfall der Familie Unheil über die einzelnen Menschen, die Gemeinwesen und die Nationen bringen wird, wie es in alter und neuer Zeit von den Propheten vorhergesagt worden ist.

WIR RUFEN die verantwortungsbewußten Bürger und Regierungsvertreter in aller Welt AUF, solche Maßnahmen zu fördern, die darauf ausgerichtet sind, die Familie als Grundeinheit der Gesellschaft zu bewahren und zu stärken.

Diese Proklamation wurde von Präsident Gordon B. Hinckley als Teil seiner Ansprache in der Allgemeinen Versammlung der Frauenhilfsvereinigung verlesen, die am 23. September 1995 in Salt Lake City stattgefunden hat.

Die Glaubensartikel

  1. Wir glauben an Gott, den ewigen Vater, und an seinen Sohn, Jesus Christus, und an den Heiligen Geist.
  2. Wir glauben, daß der Mensch für seine eigenen Sünden bestraft werden wird und nicht für die Übertretung Adams.
  3. Wir glauben, daß dank dem Sühnopfer Christi alle Menschen errettet werden können, indem sie die Gesetze und Verordnungen des Evangeliums befolgen.
  4. Wir glauben, daß die ersten Grundsätze und Verordnungen sind: erstens der Glaube an den Herrn Jesus Christus; zweitens die Umkehr; drittens die Taufe durch Untertauchen zur Sündenvergebung; viertens das Händeauflegen zur Gabe des Heiligen Geistes.
  5. Wir glauben, daß man durch Prophezeiung und das Händeauflegen derer, die Vollmacht haben, von Gott berufen werden muß, um das Evangelium zu predigen und seine heiligen Handlungen zu vollziehen.
  6. Wir glauben an die gleiche Organisation, wie sie in der Urkirche bestanden hat, nämlich Apostel, Propheten, Hirten, Lehrer, Evangelisten usw.
  7. Wir glauben an die Gabe der Zungenrede, Prophezeiung, Offenbarung, der Visionen, der Heilung, Auslegung der Zungen usw.
  8. Wir glauben, daß die Bibel, soweit richtig übersetzt, das Wort Gottes ist; wir glauben auch, daß das Buch Mormon das Wort Gottes ist.
  9. Wir glauben alles, was Gott offenbart hat, und alles, was er jetzt offenbart; und wir glauben, daß er noch viel Großes und Wichtiges offenbaren wird, was das Reich Gottes betrifft.
  10. Wir glauben an die buchstäbliche Sammlung Israels und an die Wiederherstellung der Zehn Stämme, daß Zion (das Neue Jerusalem) auf dem amerikanischen Kontinent errichtet werden wird, daß Christus persönlich auf Erden regieren wird und daß die Erde erneuert werden und ihre paradiesische Herrlichkeit empfangen wird.
  11. Wir beanspruchen für uns das Recht, Gott den Allmächtigen zu verehren, wie es uns das Gewissen gebietet, und wir gestehen allen Menschen das gleiche Recht zu, mögen sie verehren, wie oder wo oder was sie wollen.
  12. Wir glauben, daß es recht ist, einem König oder Präsidenten oder Herrscher, einer Obrigkeit untertan zu sein und den Gesetzen zu gehorchen, sie zu achten und für sie einzutreten.
  13. Wir glauben, daß es recht ist, ehrlich, treu, keusch, gütig und tugendhaft zu sein und allen Menschen Gutes zu tun; ja, wir können sagen, daß wir der Ermahnung des Paulus folgen - wir glauben alles, wir hoffen alles, wir haben viel ertragen und hoffen, alles ertragen zu können. Wenn es etwas Tugendhaftes oder Liebenswertes gibt, wenn etwas guten Klang hat oder lobenswert ist, so trachten wir danach.

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