Tenzin Peljor verspürte, nachdem er die Vier Edlen Wahrheiten gelesen hatte, den Wunsch buddhistischer Mönch zu werden. Neben dem Christentum, Hinduismus, Sufismus und Schamanismus, die er schon ausprobiert hatte, wollte Tenzin Peljor einen weiteren spirituellen Weg für sich auf die Probe stellen. Deshalb, aufmerksam geworden durch ein Poster, besuchte er Ende 1995 das Dipankara Zentrum der Neue Kadampa Tradition kurz NKT, in Berlin Kreuzberg. Im Jahre 1998 wurde er Mönch in der NKT, wo er 4 Jahre Jahre verbrachte. Weitere 2½ Jahre lebte er in einer Abspaltung der NKT, der Klosterschule Ganden Tashi Choeling (GTC), die er für noch destruktiver und freiheitsberaubender als die NKT beschreibt. Anfangs haben ihm die Literatur und die Strukturen dieser Gruppen geholfen, aber letztendlich hat er gemerkt, dass es sich bei der NKT und bei Ganden Tashi Choeling um destruktive Gruppierungen, sprich Sekten handelte.

In diesen Gruppierungen gibt es letztlich nur eine einzige Autorität, die ihre Anhänger Schritt für Schritt manipulieren, deren Selbstvertrauen und Intuition aushebeln und sie – vor allem wenn sie ordinieren – von ihrem Umfeld isolieren. Die buddhistische Lehre, die sich Dharma nennt, wird den anderen Traditionen entweder implizit durch das Hervorheben der eigenen „Reinheit“ oder direkt abgesprochen. Nur die NKT bzw. GTC haben das reinste Dharma, sie haben eine ganz besondere Tradition.

Es wird eine Ausstiegsphobie erzeugt, indem man gesagt bekommt, wenn jemand seinen Wurzellama, also Geshe Kelsang Gyatso bzw. Lama Dechen, verlässt, kommt man für sehr lange Zeit in die Hölle und wird in zuküftigen Leben keine Lehrer mehr finden oder wenn doch, kein Vertrauen in sie haben. Der Dalai Lama wird als Feindbild erklärt, er zerstört das reine Dharma.

Nach 6½ Jahren schaffte er den Ausstieg. Tenzin Peljor hatte Glück und wurde bei seinem Ausstieg von vielen liebevollen und gut informierten Menschen unterstützt. Nur so konnte er sich nach 4 Jahren intensiver Arbeit von den Manipulationen und der Indoktrination dieser Sekten lösen, die sich tief in ihm verankert haben. Er will anderen betroffenen Personen helfen, erst gar nicht in die Fänge dieser oder anderer buddhistischer Sekten zu geraten und auch Aussteigern bei ihrem Ausstieg unterstützen.

Er schreibt u.a. Artikel zum Thema NKT oder GTC, im Juni 2006 interviewte ihn das buddhistische Magazin Ursache/Wirkung über seinen Ausstieg. Und er hat eigene Aufklärungsplattformen geschaffen, um über destruktive Gruppierungen wie die NKT oder GTC aufzuklären oder zu warnen.

Das da noch viel Aufklärungsarbeit betrieben werden muss, beweist die Sendung des SWR vom 19.06.2020 „Nacht-Cafe“. Das Thema lautete „Sehnsucht nach Freiheit“. Da sprach eine Nonne der Klosterschule Ganden Tashi Choeling in Päwesin über ihre angebliche Freiheit. Paradoxerweise sprach nach ihr ein Herr Reischer über seinen Ausstieg aus einer Sekte, welcher er 32 Jahre angehört hat. Eine Aussteigerin von Ganden Tashi Choeling merkte an, dass was Herr Reischer beschrieb, treffe 1:1 auch auf Ganden Tashi Choeling zu.


Sektenwebseite von Tenzin Peljior
Buddhistische ›Sekten‹ – Seiten zur Aufklärung und zum Schutz

Buddhistisches Magazin „Chökor“, Ausgabe 59, 07|2015
Heilsame und unheilsame Strukturen – Interview mit Tenzin Peljor

Sonderthema Missbrauch „Tibet und Buddhismus“ 3|2012
Kranker Lehrer - kranke Gemeinschaft

Buddhistisches Magazin „Ursache und Wirkung“, Nr. 56, 06/2006
Interviews mit ehemaligen „Kadampa Buddhismus“ (NKT) Mitgliedern

Hintergrund-Artikel über Ganden Tashi Choeling von Tenzin Peljor
Buddhistische Klosterschule Ganden Tashi Choeling

die Sendung des SWR vom 19.06.2020 „Nacht-Cafe“
Sehnsucht nach Freiheit