"Die Betreiber dieser Schule kassieren vielleicht mal an einem Nachmittag... nur Pi mal Daumen... an die 400.000 Euro", beteuert der Aussteller.
Seine Augen leuchteten dabei wie die eines Kindes vorm Christbaum. Er wirkt aufgeputscht,angereichert mit zu viel Business und Hochgefühl. So viel, dass sein Mitteilungsbedürfnis mit ihm durchgeht. So high, dass er den Audiorekorder in meinen Händen nicht bemerkt.
"400.000 Euro... habe ich mich verhört? Ich verstehe nicht- wie soll das gehen?", hake ich kopfschüttelnd nach.
"Das ist Esoterik, mein Freund (...). Kein Akademiker, der ein bischen Vernunft im Kopf hat, kann das verstehen."
"400.000 Euro an einem Wochenende... und das alles mit einem riesen Schwindel?"
Mein Staunen trägt Züge von Unbehagen.
Aussteller (lacht wieder herzhaft) "Natürlich ist alles ein Schmäh..., aber die Leute machen mit!"

Seite 53 und 261

Wie es zu diesem Buch kam

Herr Fischler war mit dem Pärchen Manuel und Manuela befreundet, die beiden arbeiteten als Krankenpfleger und wünschten sich ein Häuschen im Grünen.

Der Rotstift ging im Altenheim um und Manuel geriet in eine Krise. Er versuchte sein Gleichgewicht durch Meditation, Mantren singen und in unendlicher Liebe baden wieder herzustellen. Manuela die Anfangs skeptisch war, begrüßte nun die neu gefundene Ruhe Manuels und schloss sich ihm an.

Das Innerweltliche erblühte zum neuen verbindenden Element. Die beiden schwammen gemeinsam im Ozean des Lichtes. Die Fragen des Alltags wurden an höhere Ebenen delegiert. Channeling und Pendel gediehen zum Werkzeug der Entscheidungsfindung. Die Innenwelt begann mehr und mehr die Außenwelt zu überlagern.

Seite 41

Manuel und Manuela waren taub für alle Zurufe von Außen, unerreichbar für Verwandte und Freunde. Diese konnten nur zusehen, wie ihre Freunde immer tiefer in die Welt der Esoterik eintauchten, jeder gut gemeinte Rat machte alles nur noch schlimmer.

Und so kam es, dass sich Johannes Fischler selbst bei einem Engelsfestival, mit Rekorder, Mikrofon und Kamera wieder fand. Er wollte verstehen welche Dynamiken dahinterstehen, wollte wissen, welche Sogkräfte hier wirken und welche Leute mit Derartigem ihr Geld verdienen.

Mein Beweggrund war also purer Leidensdruck. Psychohygiene auf eine ganz eigene Art.

Seite 21

Er begab sich Undercover in die Esoterikszene und macht die Mechanismen der Szene transparent.Mit anschaulichen Vergleichen aus der bunten Markenwelt internationaler Konzerne, spannenden Recherchen und Aussteigerberichten macht er die Schattenseiten dieser boomenden Industrie sichtbar und entzaubert diese Branche.

Kein Held ohne Hymne

Ein ganz besonderes Highlight spiritueller Ehrerbietung erlebte am "Kryonfestival" im Herbst 2010 seine Uraufführung:

omare ta satt, omm tat sat, omare ta satt...
wir sind bereit omm tat satt, wir sind bereit...
omare ta sat omm tat satt, omarte ta satt...
wir ööffnen das tooor zur wirk-lich-keit

Zum Mitsingen nehmen Sie ganz einfach die Melodie von "Es gibt kein Bier auf Hawaii". Tonfolge und Rhythmus klingen nahezu identisch. Nebenbei lässt dies erahnen, in welch inspirierenden Lokalitäten esoterische Drehbuchschreiber ihre Schöpfungskraft beziehen. Die Animateurin macht´s in "Stadel-Manier" vor und der voll besetzte Rosenheimer Kursaal stimmt ein.

und dann alle im Chor...
...wir tragen das Licht in diese Zeit
...der neue Morgen ist nicht mehr weit
...wir sind die Pioniere der Neuen Zeit

Seite 102

Resume:

Der Psychologe Johannes Fischler, mit Zusatzausbildung im Wirtschafts- und Finanzbereich sowie im Online-Marketing, beschreibt in seinem Buch, wie die Esoterik für Menschen zu einem "New Cage" wird, aus dem sie sich nur schwer wieder befreien können.

Das Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite informativ, spannend und sehr humorvoll geschrieben.

Man braucht jeden verfügbaren kritisch denkenden Menschen, der dem eskalierenden Wahnsinn die Stirn bietet. Dazu gehört auch der Autor dieses Buches, der psychologisches, philosophisches, neurochemisches und Marketingwissen mit Ironie und Schlagfertigkeit verbindet.

Heinz Oberhummer, Physiker und Mitglied der Sceince Busters