Vjekoslav Marinic - wählte den Freitod
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- 23.08.2004
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Ich wurde am 5.9.1972 in Slavonski Brod (heutiges Kroatien) geboren. Mein Vater, Blazan, wuchs in den schweren Nachkriegsjahren in einer Großfamilie auf und wollte Priester werden.
Die nachfolgenden Berichte und Erfahrungen sollen Aussteigern dabei helfen, ihre eigene Situation besser einzuordnen. Außerdem erlauben sie auch Außenstehenden und „Interessierten“ einen realistischen Einblick in die Denkwelt, die im Inneren der Sekte herrscht. Wer einen Beitrag für diese Rubrik hat, ist herzlich eingeladen, ihn uns zukommen zu lassen.
Ich wurde am 5.9.1972 in Slavonski Brod (heutiges Kroatien) geboren. Mein Vater, Blazan, wuchs in den schweren Nachkriegsjahren in einer Großfamilie auf und wollte Priester werden.
Jehovas Zeugen beanspruchen demnächst eine Körperschaft des öffentlichen Rechts zu werden. Aber wie steht es mit den unveräußerlichen Menschenrechten? Ist bei ihnen die Würde des Menschen wirklich unantastbar?
Meine ausgeschlossene Ehefrau wollte reumütig zurückkehren, weil sie meinten nur bei den Zeugen gäbe es "gute Menschen"; die Weltmenschen sind ja so schlecht! Wurde sie etwa aufgenommen wie der ‘verlorene Sohn’?
Es war im Spätsommer 2003 und ich ging mit meiner Ehefrau Helga am Krupunder See spazieren. Es waren wenige Spaziergänger unterwegs. Wir setzten uns am Ufer des Sees auf den Rasen. Ich holte, meinem Brauch gemäß, meine Mundharmonika aus der Tasche und begann Volkslieder zu spielen.
Ich habe eine riesige Wut auf euch - ihr "Zeugen Jehovas", Prediger von Paranoia, Gehorsam und Verblödung.
Mein ganzer Körper hasst euch. Bei euch sollte ich ihn als Quelle der Schuld und Sünde ansehen und ihm und seinen Gefühlen mistrauen. Statt zu lernen, mit beiden Beinen auf der Erde zu stehen, musste ich mich in himmlischen Hirngespinsten verheddern.