MartinIch möchte versuchen, den Ablauf meines Ausschlusses zu dokumentieren. Dabei geht es nicht darum, irgendwie Schuldzuweisungen oder Rechtfertigungen zu geben.

Zum Zeitpunkt der Gespräche hatte sich bereits eine gewisse Distanz zu der Organisation entwickelt. Ich wollte mir aber nicht von Anderen den Glauben oder das Verhältnis zu Gott vorschreiben lassen. Wenn also einiges widersprüchlich erscheinen mag, so liegt es sicherlich mit an dem „geistigen Durcheinander“, das ein Ausstieg aus einer Glaubensgemeinschaft nach fast 15 Jahren mit sich bringt.

Da sich im Folgenden alles um den einen Punkt Abtrünnigkeit dreht, ein Zitat aus dem Ältesten-Buch:

Personen, die vorsätzlich Lehren verbreiten (hartnäckig daran festhalten und darüber reden), welche im Widerspruch zu der biblischen Wahrheit stehen, die Jehovas Zeugen lehren, sind Abtrünnige.

Gebt Acht auf euch selbst und die ganze Herde, Seite 96

Zur zeitlichen Einordnung des ganzen einige Stationen:

  • Mai. 2003 erste ernsthafte Zweifel an einigen Lehren
  • Jul. 2003 Niederlegung meines Dienstamtes
  • Dez. 2003 erster Monat ohne Predigtdienstbericht
  • Feb. 2004 Besuch einer Veranstaltung von Ausgeschlossenen*
  • Apr. 2004 An dem Gedächtnismahl nehme ich nicht mehr Teil

Es ist also ein Jahr nachdem ich mein Dienstamt abgab, daß mir „Hilfe“ in Form eines Rechtskommitees angeboten wird. Eigentlich wollte ich mich still zurückziehen und später eine Entscheidung über die formelle Zugehörigkeit zu den Zeugen Jehovas treffen.

*Anmerkungen zur Veranstaltung Februar 2004:

28.02.2004, ab 17.00 Uhr: Informelles Treffen ehemaliger Zeugen Jehovas
Willkommen ist jeder, der Teilnehmer am Infolink Diskussionsforum einmal persönlich kennen lernen möchte. Aber auch jeder andere ex-Zeuge, noch-Zeuge oder von den Zeugen Betroffene.
Köln
Bürgerhaus Stollwerck
Bistro (Empore)

Ich war zu diesem Treffen in Köln gefahren, während unsere Versammlung gerade Dienstwoche hatte. Frei heraus sagte ich auch dem Kreisaufseher, als er sich mit mir für das Wochenende verabreden wollte, ich würde nach Köln fahren ('man kennt ja überall Brüder'). Etwas später bekam ich Besuch von 2 Ältesten. Da fielen Sätze wie: „Ich wäre gesehen worden“ und „Der Himmel sieht alles“. Bei meiner Komitee-Verhandlung - die von Ältesten einer Nachbarversammlung durchgeführt wurde - erkannte ich in den Unterlagen des Vorsitzenden obigen Ausdruck des Infolink-Terminkalenders.

Erste Kommitee-Sitzung 9.8.2004

(Wiedergabe an Hand von Notizen während der Sitzung)

Es sollten einige Dinge besprochen werden, die durch meine Aktivitäten in der Versammlung für Unruhe gesorgt hätten.

In kurzen Stichworten:

  1. Predigtdienst und der Bericht darüber wären von uns in Zweifel gezogen worden. Eine andere Bibelübersetzung als der NWÜ wäre im Dienst oder der Zusammenkunft nicht angemessen.
  2. Durch unser Reden würde der Versammlung geschadet.
  3. Die Ältesten hätten Hilfe angeboten und auch gegeben, ich war allerdings anderer Meinung. Die gebotene Hilfe entsprach nicht der Situation.
  4. Die Rolle des „treuen und verständigen Sklaven“ wurde besprochen, sowie ein kurzer Ausflug in das Thema 607 v.u.Z. gegenüber 587 v.u.Z.
  5. Kontakt mit Ausgeschlossenen: persönlich, Buch, eMail und Veranstaltung
  6. Weitergabe abtrünniger Literatur
  7. Werke der Reue müßten bei mir in der folgenden Zeit erkennbar sein.

Der Vorsitzende machte mit mir einen neuen Termin am 30.8.2004 ab. Ich bestand darauf, zwei Älteste wegen persönlicher Differenzen aus dem Kommitee zu ersetzen. Mir wurde erwiedert, sie würden sich „mit oder ohne mich“ treffen und zu einer Entscheidung kommen. Daraufhin schickte ich am 27.8.2004 folgenden Brief.

Ein Brief an viele Mitglieder meiner Versammlung

Lieber xxxxxx!

Vielleicht ist in den letzten Monaten die Frage aufgetaucht, warum ich so selten zu den Zusammenkünften komme. Ich habe nun ein aktuelles Ereignis zum Anlaß genommen, ein wenig darüber etwas zu schreiben. Wenn es etwas formell aussieht, bitte ich dies zu entschuldigen, da dieser Brief noch an einige andere Familien geschickt wurde.

Ich war fast 11 Jahre lang Dienstamtgehilfe und habe die letzten beiden Jahre davon im Haus von Familie xxxxxx das Versammlungsbuchstudium geführt. Meine Aufgaben habe ich gerne erfüllt und das war sicherlich zum Nutzen der Versammlung, was auch viele Kommentare bestätigen.

Im Frühjahr 2003 waren mir bei der Vorbereitung auf das Buchstudium einige „Ungereimtheiten“ im Jesaja-Buch aufgefallen. Daraufhin habe ich natürlich viel gebetet und tiefer geforscht. Weil aber mein Zeitplan so ausgefüllt war und ich nicht mehr mit ruhigem Gewissen Lehrpunkte weitergeben konnte, die ich selbst nicht so recht verstand, habe ich Ende Juli 2003 mein Dienstamt niedergelegt. Ich brauchte mehr Zeit für ein tiefgehendes Studium der Worte Jehovas. Daher nahm ich mir auch den Rat aus dem Predigtdienstschulbuch (Kasten auf Seite 21) zu Herzen, ältere Veröffentlichungen zu lesen, um ein umfassenderes Verständnis des fortschreitenden Lichts zu bekommen. Leider wurde ich durch das Gelesene noch mehr verwirrt. Die Ältesten (speziell A und B) haben sich mit mir unterhalten, konnten jedoch auch nicht weiterhelfen. Im Gegenteil: durch die Behandlung, nachdem ich mein Dienstamt abgegeben hatte, fühlte ich mich von Seiten der Ältestenschaft mehr und mehr unerwünscht. Aber davon will ich gar nicht erzählen, ich möchte auch nicht unbedingt auf Einzelheiten meiner aufgekommenen Zweifel eingehen.*

Nur soviel: im Laufe der Monate hatte ich beschlossen, die Zusammenkünfte der Versammlung L. nur noch selten zu besuchen. Ich ging dann ab und zu in Zusammenkünfte anderer Versammlungen. Seit Dezember 2003 habe ich keinen Predigtdienstbericht mehr abgegeben und hatte erwartet, daß ich wenigstens dann angesprochen würde.

Am Montag den 9.8.2004 habe ich mich im Königreichssaal mit A, B, C und D getroffen, um über einige Punkte zu sprechen. Um etwaigen Gerüchten zuvor zu kommen, würde ich gerne 3 Themen kommentieren.

  1. In keiner Weise habe ich versucht, unter Jehovas Volk „Sektierertum“ (Titus 3:10) zu fördern oder gar mich als „Antichrist“ (2.Johannes 9) darzustellen. Ich schätze Jehovas Worte in der Bibel weiterhin hoch ein und würde es bedauerlich finden, falls jemand Gegenteiliges von mir behaupten würde.
  2. Ich habe nicht – und möchte es auch nicht – die biblischen Maßstäbe der christlichen Moral verlassen. Daher kann niemand mit Recht von mir sagen, daß einer der von Paulus in 1.Korinther 5:11 erwähnten Punkte auf mich zutreffen.
  3. Mein Verhältnis zu Jehova und seinem Sohn Jesus Christus darf mir niemand absprechen, indem er etwa behauptet, ich würde sogar gegen sie agieren (1.Johannes 2:18,19)

Eigentlich hätte ich am 30.8. mit einem Rechtskommitte zusammen kommen sollen. B und A hatte ich jedoch wegen persönlicher Differenzen als befangen abgelehnt, daher gehe ich von einem von der Ältestenschaft im voraus beschlossenem Ausgang aus. In einer der nächsten Zusammenkünfte wird wohl bekannt gegeben, daß mir die Gemeinschaft entzogen wurde – wegen „Abtrünnigkeit“, also Zweifel an einigen Lehren der Wachtturm-Gesellschaft. Mir tut diese Verfahrensweise sehr weh und ich werde sie sicherlich auch nicht in Einklang mit der Liebe und Gerechtigkeit Jehovas bringen können.

Petrus fragte einmal: „Herr, zu wem sollen wir gehen?“ – ich fühle mich ausgestoßen.

Mit lieben Grüßen

* Ich bin natürlich gerne bereit, in einem vertraulichen Privatgespräch auf die näheren Umstände einzugehen.

Reaktionen auf den Brief

Der Brief verursachte einigen Aufruhr und führte zur Eskalation der ganzen Geschichte. Von Ältesten kam der Vorwurf der Verleumdung, da ich „von einem von der Ältestenschaft im voraus beschlossenem Ausgang“ ausging.

Aus den Reihen der Verkündiger bekam ich

  1. die Bestärkung, dieses Problem auszutragen und nötigenfalls den Kreisaufseher mit einzubeziehen.
  2. die Ermunterung, der Sitzung nicht fernzubleiben. Ich solle doch Demut zeigen und mein Verhältnis zu Jehova im Sinn behalten.
  3. aber auch liebevolle Abschiedsworte.

Einige Briefe waren der Ältestenschaft übergeben worden.

Die eigentlich zweite Kommitee-Sitzung 30.8.2004

Durch die Reaktion auf den Brief fühlte mich veranlaßt zu dem verabredeten Zeitpunkt im Königreichssaal zu erscheinen. Es waren die gleichen Ältesten und sie waren an dem Abend nicht bereit, Änderungen in der Aufstellung vorzunehmen. Nach 5 Minuten verließ ich den Saal.

Später in der Woche erhielt ich einen Anruf. Es wurde ein neuer Termin vereinbart mit einer anderen Zusammensetzung.

Zweite Kommitee-Sitzung 4.9.2004

(Wiedergabe an Hand von Notizen während der Sitzung)

Tenor des Gesprächs ist die Anerkennung des treuen und verständigen Sklaven als Kanal Gottes, dessen Bibelerklärung für Zeugen Jehovas bindend ist

Als Grundlage wurde am Anfang gesetzt, daß Hirten hüten - nicht strafen - indem sie helfen, gemeinsam eine Herde zu bleiben. Dies wird im Einklang mit Judas 22, 23 „... indem ihr [sie] aus dem Feuer reißt ...“ und Jakobus 5:13-16 „... Er rufe die älteren Männer der Versammlung zu [sich] ... Bekennt also einander offen eure Sünden...“ durch das Ausräumen von Zweifeln erreicht. Es ist gefährlich, gegen die von Jehova eingesetzte Ordnung zu rebellieren. Dies wird an dem Beispiel Korahs deutlich, der nicht gegen Jehova redete, sondern gegen Mose und Aaron (4.Mo 16:1-3,19-21). Mit Zweifeln versucht der Satan jemanden von der geistgeleiteten Organisation zu trennen.

Brief:

„Herr, zu wem sollen wir gehen?“ (Joh 6:52-54,60,66) zeigt, daß die Jünger Zweifel an einer Grundlehre hatten und sich trotzdem nicht von Christus abgewandt haben. Die Anwendung: auch mit Zweifeln an Grundlehren des Sklaven werden wir die Organisation nicht verlassen.

Tauffragen:

Zur grundsätzlichen Einstellung wurden die beiden Tauffragen in Erinnerung gebracht.

  1. Hast du auf der Grundlage des Opfers Jesu Christi deine Sünden bereut und dich Jehova hingegeben, um seinen Willen zu tun?
  2. Bist du dir darüber im klaren, daß du dich durch deine Hingabe und Taufe als ein Zeuge Jehovas zu erkennen gibst, der mit der vom Geist geleiteten Organisation Gottes verbunden ist?

Besonderes Augenmerk wird dem Teil der zweiten Frage gegeben: „vom Geist geleiteten Organisation Gottes“ (Matthäus 24:45-47).

Einstellung zu Grundlehren: Nun werden einige Lehren erwähnt und die Frage „Glaubst du das?“ gestellt.

  1. Wir leben in der Zeit des Endes seit 1914 (Matthäus 24) und daher mit einem Dringlichkeitsbewußtsein. Beantwortet wurde diese Frage mit dem Hinweis auf das 1995 geänderte Verständnis der „Generation“. Ein Christ muß wach bleiben, aber wie lange es sein wird („ob ich noch Rentner werde oder nicht“) ist unbekannt.
  2. Das wichtigste im Leben eines Christen ist das Werk des Jüngermachens (Matthäus 28:19,20). Beteilige ich mich noch am Predigtdienst? Warum gebe ich keinen Bericht ab? Würde ich wieder von Haus-zu-Haus gehen, hätte ich ein persönliches Gebiet? In den Versen wird nicht erwähnt, die einzige Möglichkeit wäre der Haus-zu-Haus Dienst. Über den Glauben kann man bei anderen Gelegenheiten ebenfalls gesprochen werden. Ich habe das Angebot gemacht, mit dem Ältesten gemeinsam Predigtdienst durchzuführen.
  3. Der zeitlich größte Punkt betraf das Verhältnis zu Ausgeschlossenen (=Abtrünnigen). Grundsätze aus 2.Johannes 9-11 und Römer 16:17,18 würden einem Zeugen Jehovas nicht erlauben, irgendeine Gemeinschaft mit Ausgeschlossenen zu haben. Da in diesen Texten die Verbreitung von Irrlehren hervorgehoben wird, wurde der Einwand „ich könne Kontakt haben, solange keine Lehren berührt werden (z.B. Fachbuch lesen)“ mit der Aussage abgeschmettert „Abtrünnige verbreiten automatisch Irrlehren“. Das würde in der Konsequenz bedeuten: Ein Buch von einem „weltlichen“ geschrieben kann man lesen, das gleiche Buch von einem „Abtrünnigen“ ist Tabu, da dieser sich zu einem Feind Gottes gemacht hat. Das die Ältesten wohl einmal im Jahr die Ausgeschlossenen aufsuchen ist eine Vorkehrung des „Sklaven“ (und damit legitim).

Kein loyaler Zeuge Jehovas der Neuzeit wird daher einen Abtrünnigen, dem die Gemeinschaft entzogen worden ist oder der die Gemeinschaft verlassen hat, grüßen oder ihm erlauben, sein christliches Heim zur Verbreitung von Irrlehren zu benutzen. Bestimmt würde ein Gläubiger, der einem Abtrünnigen Gastfreundschaft erweisen und dadurch den geistigen Tod eines Mitanbeters Jehovas herbeiführen würde, von Gott zur Rechenschaft gezogen werden.

Der Wachtturm 1.7.1983 S.24 „Widerstehe der Abtrünnigkeit, halte an der Wahrheit fest!“

Wie schwerwiegend Abtrünnigkeit in den Augen Jehovas ist, wird mit folgenden Bibelversen untermauert:

Sprüche 11:9 „Durch [seinen] Mund bringt der Abtrünnige seinen Mitmenschen ins Verderben, aber durch Erkenntnis werden die Gerechten befreit.“
Jesaja 32:6 „denn der Unverständige, er wird bloß Unverständiges reden, und sein eigenes Herz wird an Schädlichem arbeiten, um Abfall zu bewirken und gegen Jehova Irriges zu reden, um die Seele des Hungrigen leer ausgehen zu lassen, und er läßt sogar den Durstigen ohne Getränk ausgehen.“
Hiob 13:16 „Er wäre auch meine Rettung, Denn vor ihn wird kein Abtrünniger kommen.“

Abschließend zu diesem Themenkomplex ist das Zitat aus dem Wachtturm vom 15.7.1992 S.12-13:

Die Verpflichtung, Gesetzlosigkeit zu hassen, bezieht sich darüber hinaus auf sämtliche Aktivitäten Abtrünniger. Zu Abtrünnigen sollten wir so eingestellt sein wie David, der erklärte: „Hasse ich nicht die, die dich, o Jehova, aufs tiefste hassen, und empfinde ich nicht Ekel vor denen, die sich gegen dich auflehnen? Mit vollendetem Haß hasse ich sie gewiß. Sie sind mir zu wirklichen Feinden geworden“ (Psalm 139:21, 22). Abtrünnige machen heute gemeinsame Sache mit dem „Menschen der Gesetzlosigkeit“, der Geistlichkeit der Christenheit (2. Thessalonicher 2:3). Als loyale Zeugen Jehovas haben wir daher absolut nichts mit ihnen gemein. Da wir unvollkommen sind, könnten wir aus unserem Herzen heraus leicht geneigt sein, unsere Brüder zu kritisieren. Die einzelnen Glieder des „treuen und verständigen Sklaven“ sind unvollkommene Menschen (Matthäus 24:45-47). Doch diese Klasse ist treu und verständig. Abtrünnige versuchen, aus Irrtümern oder anscheinenden Fehlern von Brüdern, die die Führung übernommen haben, Kapital zu schlagen. Unsere Sicherheit hängt davon ab, daß wir uns vor der Propaganda Abtrünniger hüten, als sei sie Gift, was sie auch tatsächlich ist (Römer 16:17, 18).

Der Wachtturm 15.7.1992 S.12-13, „Christus hat Gesetzlosigkeit gehaßt — Tust du es auch?“, Absatz 19

Zusammenfassung:

1. Es wurde festgestellt, daß ich zu meiner Hingabe an Jehova und der Taufe stehe. Damit müssen die Lehren unterstützt werden.

2. Als schwerwiegendes Problem - sowohl für mich, als auch für andere - sind folgende Punkte aufgeführt: der Umgang mit Ausgeschlossenen, der Besuch einer Veranstaltung von Ausgeschlossenen (Köln 28.2.2004), die Weitergabe von Literatur Abtrünniger an Brüder („Die Zeiten der Nationen, näher betrachtet“ - der Titel wurde nie erwähnt) und es wurden - besonders durch den obigen Brief - Zweifel an Lehren in die Versammlung getragen.

Ergebnis:

Am 9. 9. 2004 wurde mir die weitere Verfahrensweise erklärt.

Vorsitzender: Im wesentlichen – ich fasse jetzt die Hauptpunkte noch einmal zusammen – beruhend auf den Themen Abtrünnigkeit, Verleumdung, Verursachen von Spaltung –

2. Johannes 9-11
Jeder, der vorausdrängt und nicht in der Lehre des Christus bleibt, hat Gott nicht. Wer in dieser Lehre bleibt, der hat sowohl den Vater als auch den Sohn. Wenn jemand zu euch kommt und diese Lehre nicht bringt, so nehmt ihn niemals in euer Haus auf, noch entbietet ihm einen Gruß.

Und diese Haltung, auch deine Haltung, auch nicht zuletzt im Umgang mit Personen, die Jehova haßt, sind ein Aspekt der unter diesen Punkt der Abtrünnigkeit zu fassen ist.

Der Aspekt der Verleumdung, der üblen Nachrede Brüdern gegenüber ohne bereit zu sein, sich davon zu distanzieren – 1. Korinther 6:10, wo Paulus über Personen spricht, die Gottes Königreich nicht ererben und dazu gehören auch keine „…Schmäher…“ – und die Tatsache, das du dein persönliches Problem und auch deine persönliche Geisteshaltung in die Versammlung hineinträgst, Brüdern anbietest, sich im Detail mit deinen Gewissensnöten zu beschäftigen –

Römer 16:17, 18
Nun ermahne ich euch, Brüder, die im Auge zu behalten, die Spaltungen hervorrufen und Ursachen zum Straucheln geben entgegen der Lehre, die ihr gelernt habt, und meidet sie. Denn Menschen von dieser Art sind Sklaven, nicht unseres Herrn Christus…

Und da wir nicht erkennen, daß du im Lichte dieser Punkte zu der gleichen Schlußfolgerung kommst wie wir, fühlen wir uns zu diesem Schritt gezwungen. Es tut uns sehr weh und wir haben bis zuletzt gehofft, daß du erkennst wo du stehst. Bewege das in deinem Herzen, diese neue Situation. Möge das dazu beitragen, in deinem Herz schließlich diesen Zustand hervorzurufen, den die Bibel mit „von Herzen kommender Reue“ beschreibt – und schau dich im geistigen Spiegel an. Überlege wenn auf einer Straße dir alle entgegen kommen, wer möglicherweise in die falsche Richtung fährt."

Mir wurde auch erklärt, ich könne innerhalb einer Woche Berufung einlegen. Daraufhin zitierte ich Jesus gemäß Matthäus 16:19 wie er zu Petrus über die Schlüssel des Himmels spricht: "... was immer du auf der Erde lösen magst, wird das sein, was in den Himmeln gelöst ist". Im übrigen käme es mir auch merkwürdig vor, gegen eine durch die Leitung des heiligen Geistes gefällte Entscheidung Berufung einzulegen.