Medienpaket - Deutschland

Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, Informationspaket
Die Kirche in Deutschland
Zahlen und Fakten

Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist eine der am schnellsten wachsenden christlichen Kirchen der Welt. Es gibt in Deutschland seit 1842 Mitglieder der Kirche. Heute leben in Deutschland ca. 36 000 Mitglieder; weltweit sind es ca. 10 Millionen. In ganz Deutschland bestehen ca. 180 Kirchengemeinden, die sich in 158 eigenen Gemeindehäusern treffen. 1985 wurde der erste Tempel auf deutschem Boden in Freiberg/Sachsen, in der ehemaligen DDR geweiht, der zweite folgte 1987 in Friedrichsdorf/Hessen. Nahezu 700 Missionare aus vielen Nationen dienen in Deutschland als Missionare; weltweit beträgt ihre Anzahl 50 000. Viele Deutsche erfüllen freiwillig eine Mission in vielen Ländern der Welt. Charakteristisch für die Lehre der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage sind hohe moralische Prinzipien wie z.B. eine starke Betonung der Familie sowie der freiwillige Verzicht auf Drogen, Alkohol und Nikotin.

Mehr Informationen zu Glauben und Lehre, Organisation, Kirchengeschichte, das Missionarsprogramm und andere Aspekte der Kirche sind auf Anfrage schnell verfügbar. Bitte beachten Sie dazu die letzte Seite dieses Informationspaketes.

Anfänge der Kirche in Deutschland

Über 600 Menschen wurden innerhalb von drei Jahren getauft. Viele von ihnen verließen Deutschland, um in Utah ihre Religion frei ausüben zu können.

Als erste deutsche Mitglieder wurden der ausgewanderte Jakob Zundel in Amerika und Alexander Neubauer in England in den Jahren 1837 und 1838 getauft.

Mit Elder Orson Hyde, welcher 1842 nach Regensburg kam, begann die Missionstätigkeit in Deutschland. Obwohl er nur 10 Monate bleiben konnte, versuchte er in dieser Zeit die deutsche Sprache zu erlernen, um so mit seinen Predigten die Menschen in ihrer Muttersprache erreichen zu können. Er fertigte eine deutsche Übersetzung eines Traktats an und unterrichtete den Präsidenten der Kirche, Joseph Smith, in der deutschen Sprache.

Unter Leitung des Missionars Johan Greenig entstand 1843 eine erste Gruppe von Mitgliedern in Darmstadt.

Zu dieser Zeit wurde in Nauvoo, Illinois, USA, eine deutsche Gemeinde gegründet. Der Deutsche Konrad Kleinmann gehörte zu den ersten Pionieren die das Salzseetal erreichten. 1852 wurde die erste deutsche Gemeinde in Hamburg mit 12 Mitgliedern gegründet.

1852 wurde in Hamburg die erste Übersetzung des Buches Mormon in die deutsche Sprache herausgegeben. Übersetzer waren John Taylor und George P. Dykes. Da die Mitglieder wegen ihrer Religionszugehörigkeit oft Probleme mit der Obrigkeit hatten und ins Gefängnis geworfen wurden, wanderten alle in die USA aus, deshalb wurde die Gemeinde Hamburg 1854 wieder geschlossen.

1855 wurde in Dresden eine Gemeinde mit Karl G. Maeser als Präsident gegründet. Auch hier wanderten die Mitglieder alle wegen starker Diskriminierung nach Utah aus und die Gemeinde wurde 1857 wieder aufgelöst.

Karl G. Maeser, welcher in der Zwischenzeit in den Staaten ein bekannter Lehrer geworden war und später Mitbegründer der Brigham Young University wurde, kam 1867 als Missionar nach Deutschland zurück und wirkte in der 1860 gegründeten Gemeinde Karlsruhe. Über 600 Menschen wurden innerhalb von drei Jahren getauft. Viele von ihnen verließen Deutschland, um in Utah ihre Religion frei ausüben zu können.

Spätere Entwicklung

Viele deutsche Mitglieder der Kirche, die seit 1841 wegen der Diskriminierung und Verfolgung aufgrund ihrer Religion in die USA auswanderten, haben durch ihre gute Ausbildung, ihre Kultur und ihren Arbeitswillen dazu beigetragen, daß in Utah ein blühendes Gemeinwesen entstand. Die beiden Weltkriege haben es den Mitgliedern nicht leichter gemacht, aber trotz aller Schwierigkeiten wuchs die Kirche in Deutschland stetig.

In den Zwanziger Jahren gab es in Chemnitz drei Gemeinden mit mehr als 600 Mitgliedern, das war zu dieser Zeit die höchste Konzentration von Mitgliedern in einer Stadt außerhalb der USA.

Das erste Gemeindehaus auf deutschem Boden wurde in Selbongen, jetzt Polen, gebaut. Das Haus steht noch und wird heute für kulturelle Zwecke genutzt. Viele Mitglieder, die nach dem Zweiten Weltkrieg aus dem Osten fliehen mußten, sind heute starke Stützen der deutschen Gemeinden.

Nachdem 1938 die Missionare aus Deutschland zurückgerufen wurden, konnten sie 1947 wieder zurückkehren. Ezra Taft Benson, ein Mitglied des Rates der Zwölf Apostel, Landwirtschaftsminister unter Eisenhower und späterer Präsident der Kirche, organisierte bald nach dem Krieg eine große Hilfsaktion, um den hungernden Menschen in Deutschland zu helfen. Diese Hilfsaktion wurde später unter dem Namen CARE bekannt.

Am 10. September 1961 wird in Berlin der erste Pfahl (=Diözese) gegründet. Im gleichen Jahr folgen die Pfähle Stuttgart und Hamburg. In den Sechziger Jahren wurde die Hauptverwaltung der Kirche für Europa in Frankfurt am Main etabliert.

In der ehemaligen DDR bestand die Kirche auch nach dem Krieg weiter. Die glaubenstreuen Mitglieder haben sich immer wieder bemüht, den Kontakt zur Kirche im Westen aufrecht zu erhalten. Kirchenführer wie Präsident Monson halfen durch Besuche und durch zu der Zeit mögliche Zuwendungen.

Diesen ständigen Bemühungen der Kirchenführer ist es auch zu verdanken, daß 1985 der erste Tempel auf deutschem Boden und der einzige Tempel in einem (damals) kommunistischen Land in Freiberg/Sachsen geweiht werden konnte. Ihm folgte 1987 ein weiterer Tempel in Friedrichsdorf/Hessen.

Die Wiedervereinigung Deutschlands hatte auch die Zusammenlegung der ost- und westdeutschen Gemeinden der Kirche zur Folge. Heute gibt es in Deutschland ca. 36000 Mitglieder, 15 Pfähle, 6 Missionen und fast 180 Gemeinden.

Die Missionsarbeit

Die Missionsarbeit der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist ein Charakteristikum dieser weltumspannenden Kirche. Die Arbeit basiert auf dem biblischen Prinzip des Aussendens von immer zwei Missionaren. Fast 50 000 Mitglieder der Kirche dienen in 161 Ländern der Welt und verwenden dabei das in 91 Sprachen übersetzte Buch Mormon.

Die meisten Missionare der Kirche sind junge Männer und Frauen im Alter zwischen 19 und 23 Jahren, obgleich auch eine nicht geringe Anzahl älterer Ehepaare eine Mission erfüllt. In Deutschland dienen fast 700 Missionare, davon stammen viele aus aller Welt. Viele deutsche Missionare erfüllen eine Mission im Ausland.

Alle Missionare bezahlen ihre Mission selbst, die meisten finanzieren die Missionszeit von 18 Monaten oder zwei Jahren durch eigene Ersparnisse oder werden von ihren Familien unterstützt. Sie müssen oft eine fremde Sprache erlernen.

Außer vielleicht zwei Monaten in einer Sprachenschule werden Missionare vor ihrem Dienst kaum geschult. Ihr Wissen haben sie meist entweder in ihren Familien oder durch persönliche Überzeugung über Jahre hinweg erworben. Während ihrer Mission belehren Missionare sowohl aus der Bibel als auch aus dem Buch Mormon. Das letztere, von welchem sich auch der oft gebrauchte, aber nicht korrekte Spitzname der Kirche ableitet, wird als eine ergänzende Heilige Schrift zur Bibel angesehen.

Obgleich die Missionare jeden Menschen, der mehr erfahren möchte, belehren, bevorzugen sie es, alle Familienmitglieder zusammen zu belehren, da in der Familie die Lehren und Prinzipien der Kirche Jesu Christi am besten veranschaulicht und gelebt werden können.

Mitgliederwachstum in Deutschland

Die Mitgliederzahl wuchs in den Anfängen der Kirche in Deutschland rapide. Bedingt durch religiöse Verfolgung wurden viele Neubekehrte dazu gezwungen, in die USA auszuwandern. Deshalb blieb die Mitgliederzahl im 19. und 20. Jahrhundert relativ niedrig. Während der letzten 30 Jahre wuchs die Kirche beständig. Heute gibt es ca. 36000 Mitglieder in Deutschland. Dieses starke Wachstum ist in ähnlicher Weise weltweit zu beobachten.

Wachstum weltweit

Es dauerte 117 Jahre - von 1830 bis 1947 - für die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, um weltweit eine Million Mitglieder zu erreichen. In nur 16 weiteren Jahren wurde die Zwei-Millionen-Marke überschritten und seither hat sich das weltweite Wachstum der Kirche in ähnlichem Maße fortgesetzt. In weiteren acht Jahren erreichte die Mitgliedschaft drei Millionen, in weiteren sieben Jahren vier Millionen und in den nächsten vier Jahren fünf Millionen. Im Augenblick nimmt die Zahl der Mitglieder um jährlich ca. 300 000 zu. Es gibt jetzt ca. 10 Millionen Kirchenmitglieder weltweit.

Nord- und Südamerika, Nordeuropa, und der Pazifische Raum sind traditionsgemäß unter den erfolgreichsten Missionsgebieten zu finden. Aber seit kurzem steigt auch die Mitgliedschaft in Afrika, Asien, Süd- und Osteuropa.

Kirchengeschichte und -lehre

Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist eine christliche Glaubensgemeinschaft. Sie lehrt, daß Jesus Christus der Sohn Gottes und Erretter der Menschheit ist.

Als einzige christliche Glaubensgemeinschaft enthält die Lehre der Kirche einige wichtige Grundsätze; einer davon ist die Überzeugung, daß die Urkirche Jesu Christi seinen Tod nicht lange überdauerte. Deshalb wurde die Kirche in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit ihrer klaren und einfachen Lehre, ihrer Organisation -- einschließlich eines Rates der Zwölf Apostel -- und ihrer Autorität wiederhergestellt. Um sie von der Urkirche zu unterscheiden, ist die wiederhergestellte Kirche unter dem Namen Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage bekannt. Der Begriff „Heilige“ wird im ursprünglichen, biblischen Sinn gebraucht und bedeutet Mitglieder der Kirche.

Die Wiederherstellung begann mit einer Offenbarung im Frühjahr des Jahres 1820, als der auferstandene Jesus Christus mit Gott, dem Vater, einem Bauernjungen erschienen, der ernsthaft um Führung gebetet hatte, welcher Kirche er sich anschließen solle.

Diesem 14 Jahre alten Jungen, Joseph Smith, wurde geantwortet, sich keiner der bestehenden Kirchen anzuschließen, sondern daß er zum Werkzeug ausersehen sei, durch das die gesamte Lehre, Organisation und Autorität der Urkirche wiederhergestellt werden sollte. Durch weitere Offenbarungen -- oft von anderen bezeugt -- wurde die Wiederherstellung des Heiligen Priestertums, d.h. die Vollmacht im Namen Gottes zu handeln, vollzogen. Formell wurde die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage mit nur sechs Mitgliedern am 6. April 1830 organisiert.

Die Kirche wuchs schnell, aber die Verfolgung zwang sie dazu, in den Westen der USA zu ziehen. Joseph Smith wurde 1844 in Illinois von Kirchengegnern ermordet. Unter der Leitung des großen Propheten und Kolonisators Brigham Young zogen die Mitglieder der Kirche in den unbesiedelten Westen und gründeten die Stadt Salt Lake City, Utah, wo sich heute der Hauptsitz der Kirche befindet.

Einer der bemerkenswertesten Grundsätze der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist die Betonung eines harmonischen Familienlebens. Die Kirche lehrt, daß der beste Ort, um hohe moralische Grundwerte zu lehren und anzuwenden, die Familie ist. Die Erfahrung zeigt, daß ein guter Familienzusammenhalt eine größere individuelle Zufriedenheit, größeres Selbstvertrauen und inneren Frieden bringen. Starke Familien sind die Grundeinheit jedes Staates. Die Heiligen der Letzten Tage sind die einzigen Christen, die lehren, daß die Familie durch spezielle religiöse Verordnungen auf ewig bestehen kann.

Sie sind auch dafür bekannt, daß sie keine Drogen, keinen Alkohol und kein Nikotin zu sich nehmen, daß sie gute Staatsbürger sind und sich bemühen, ihren Mitmenschen zu dienen.

Warum Tempel?

In den Tempeln der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage werden familienbezogene Handlungen vollzogen. Diese dienen dazu, das Fortbestehen der Familie in Ewigkeit zu ermöglichen. Ein großer Teil der Belehrungen im Tempel konzentriert sich darauf, die Familien zu stärken. Nirgendwo wird die Bedeutung, welche die Kirche der Familie beimißt, besser zum Ausdruck gebracht als im Tempel.

Die Kirche erkennt die Rechtmäßigkeit der standesamtlichen Trauung als legal und moralisch bindenden Vertrag an. Sie lehrt jedoch auch, daß solche Ehen nur andauern, „bis daß der Tod die scheidet“ und nach dem Tod keine Gültigkeit mehr haben. Nur wenn ein paar seine Ehe und Familie im Tempel für „Zeit und Ewigkeit“ siegeln läßt, hat dies bindende Wirkung über den Tod hinaus.

Für Millionen Mitglieder der Kirche ist der Tempel der heiligste Ort auf Erden und sie betrachten ihn mit besonderer Ehrfurcht und mit Respekt. Sie glauben an die ewige Natur der Familie und daran, daß diese ewigen Bande nur bestehen bleiben, wenn sich die Ehepartner während ihrer Ehe absolut treu bleiben, einander unterstützen und gegenseitige Verpflichtungen eingehen.

Die Verordnungen, welche im Tempel durchgeführt werden, machen das Evangelium allen Männern und Frauen -- sowohl Lebenden als auch Verstorbenen -- zugänglich. Die Lebenden können stellvertretend für ihre verstorbenen Angehörigen an allen notwendigen Verordnungen teilnehmen. Dadurch können Ehemänner und -frauen, Eltern und Kinder in einem ewigen Bund vereint werden.

Die Liebe zu ihren Vorfahren bewegt die Mitglieder der Kirche dazu, Familienforschung zu betreiben. Damit eröffnen sie ihnen die Möglichkeit, die Tempelverordnungen, die stellvertretend für sie durchgeführt werden, entweder anzunehmen oder abzulehnen. Daraus folgend besitzt die Kirche das weltweit größte genealogische Archiv. Um die wertvollen Mikrofilme vor Zerstörung zu bewahren, werden sie in unterirdischen Gewölben in einem Granitberg in der Nähe von Salt Lake City, 200 Meter tief unter gewachsenem Felsen, aufbewahrt.

Die Anzahl derer, die genealogische Forschung betreiben, steigt ständig. Damit das Archiv von jedermann öffentlich benutzt werden kann, hat die Kirche weltweit hunderte von Familienforschungsstellen eingerichtet, in denen Ahnenforschung betrieben wird.

Die Tempel in Deutschland

Deutschland gehört zu den wenigen Ländern der Welt, die mehr als einen Tempel haben. Die Tempel befinden sich in Freiberg, Sachsen, und Friedrichsdorf, Hessen, in der Nähe von Frankfurt am Main. Sie haben ihre besondere Geschichte, die eng mit der früheren Teilung Deutschlands verbunden ist.

Der Besuch eines Tempels war für die Mitglieder der Kirche in der ehemaligen DDR ein wichtiger, aber leider unerfüllbarer Teil ihrer Mitgliedschaft. Reisegenehmigungen zum Besuch eines Tempels außerhalb des Landes waren nicht zu erhalten. So entstand auf seiten der Kirche und auf seiten der DDR-Regierung die Idee, einen Tempel in der DDR zu bauen. Nach vielen Verhandlungen wurde 1982 der Bau eines Tempels in Freiberg bekanntgegeben. Der Bau wurde am 23. April 1983 durch den ersten Spatenstich offiziell begonnen und im Frühjahr 1985 fertiggestellt. Geweiht wurde dieser Tempel am 29. Juni 1985 von Präsident Gordon B. Hinckley. Seitdem steht er auch den Mitgliedern der Kirche aus den osteuropäischen Ländern zur Verfügung.

Der Tempel in Freiberg gehört mit seinen Maßen (30m x 30m) zu den kleinsten Tempeln, welche die Kirche bisher gebaut hat. Der Tempel ist in modernem Design erbaut. Der Turm ist durch einen Bogen mit dem Gebäude verbunden.

Im Zentrum der alten Hugenottenstadt Friedrichsdorf befindet sich der Frankfurt-Tempel. Der Tempel überzeugt durch seine schöne Außenanlage und den stilvollen Bau aus weißem Granit mit Kupferdach. Der Bau ist 28m x 98m groß. Auf der Spitzendes separat stehenden Turmes befindet sich die Statue des Engels Moroni.

Begonnen wurde mit den Bauarbeiten am 1. Juli 1985, fertiggestellt wurde der Frankfurt-Tempel im Sommer 1987. Am 28. August 1987 wurde er von Präsident Ezra Taft Benson geweiht und steht seitdem den Mitgliedern im deutschsprachigen und westeuropäischen Raum zur Verfügung.

Organisation und Verwaltung

Eines der eindrucksvollsten Merkmale der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ist die Tatsache, daß die fast zehn Millionen Mitglieder starke Kirche nahezu ausschließlich von unbezahlten Laienpriestern geführt wird.

Die Erste Präsidentschaft, aus drei Männern bestehend, sowie der Rat der Zwölf Apostel leiten die weltweite Verwaltung und legen Richtlinien dafür fest. Sie haben ihren Sitz in Salt Lake City, Utah, USA. Dort befindet sich auch der Hauptsitz der Kirche. Die Erste Präsidentschaft und Mitglieder des Rates der Zwölf Apostel bereisen die ganze Welt, um sich mit örtlichen Führern und Mitgliedern zu treffen.

Zu Verwaltungszwecken hat die Kirche die Welt in 23 Gebiete aufgeteilt. Erfahrene Kirchenführer werden dazu berufen, die Kirchenaktivitäten in diesen Gebieten zu koordinieren. Deutschland gehört zum Gebiet Westeuropa. Präsident des Gebietes Westeuropa ist Dieter F. Uchtdorf, welcher seinen Sitz in Frankfurt a.M. hat.

Auf örtlicher Ebene sind Familien und Alleinstehende zu Gemeinden zusammengefaßt. Eine Gemeinde besteht aus 200 bis ungefähr 600 Mitgliedern. Mehrere Gemeinden werden zu einem Pfahl (=Diözese) zusammengefaßt. Ein Pfahl funktioniert im großen und ganzen autonom und wird von örtlichen Führern geleitet. der Begriff Pfahl wird aus dem Alten Testament abgeleitet. Gleichwie im alten Israel Pfähle in die Erde gerammt wurden, um die Stiftshütte zu verankern, haben Pfähle heute die gleiche symbolische Funktion für die Kirche.

Ein Pfahlpräsident steht jeweils einem Pfahl vor, dem zwischen 2.000 und 4.000 Mitglieder der Kirche angehören. Um ihm bei der Verwaltung behilflich zu sein, beruft der Pfahlpräsident eine Anzahl von Pfahlbeamten, die ihm bei der Schulung von örtlichen Führern zur Seite stehen. Sowohl der Pfahlpräsident als auch die Pfahl- und Gemeindebeamten dienen ohne Bezahlung in ihrer Freizeit. Nahezu alle tätigen Mitglieder -- Männer, Frauen und Jugendliche -- haben eine Aufgabe inne. Diese Einbeziehung aller Mitglieder in die Kirchenarbeit ist ein herausragendes Merkmal der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage. Die den einzelnen übertragenen Aufgaben können seelsorgerischer, verwaltender, beratender, belehrender Art sein; sie können Missionsarbeit, die Durchführung sozialer Aktivitäten oder von Dienstprojekten umfassen.

Der Bischof ist das geistliche Oberhaupt einer Gemeinde. Er ist in der Regel verheiratet und erhält wie alle anderen Beamten der Kirche keine Bezahlung. Der Bischof ist einer der meistbeschäftigten Männer der Kirche. Neben seiner Berufstätigkeit verwendet er einen großen Teil seiner Freizeit, um den Mitgliedern seiner Gemeinde zu dienen.

Die Familie ist die Grundeinheit der Kirche. Die Kirche lehrt, daß die Grundsätze christlicher Lebensführung am besten innerhalb der Familie gelehrt, veranschaulicht und praktiziert werden. Die elterliche Verantwortung wird stark betont. Die Kirche wird als wichtiges Hilfsmittel verstanden, weil sie zur psychischen, intellektuellen, emotionalen und geistigen Entwicklung jedes einzelnen Familienmitgliedes beiträgt.

Präsident der Weltkirche

Präsident HinckleyPräsident Gordon B. Hinckley, Führer der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, wurde am 12. März 1995 zum 15. Präsidenten der Kirche berufen.

Davor diente er 14 Jahre lang als Ratgeber in der Ersten Präsidentschaft, dem höchsten, aus drei Männern bestehenden, Führungsgremium der Kirche und vorher 20 Jahre lang als Mitglied des Rates der Zwölf Apostel.

Er wurde am 23. Juni 1910 in Salt Lake City als Sohn von Bryant Stringham und Ada Bitner Hinckley geboren. Nach dem Besuch von mehreren Schulen in Salt Lake City und seinem Abschluß an der Universität von Utah im Jahr 1932, diente Präsident Hinckley zwei Jahre lang als Missionar in Großbritannien.

Er hat nahezu sein ganzes Leben im Dienst der Kirche verbracht. Nachdem er ehrenvoll seine Mission beendet hatte, wurde Präsident Hinckley vom damaligen Kirchenpräsidenten Heber J. Grant dazu berufen, das zu organisieren, was wir heute als das Programm der Kirche im Bereich Öffentlichkeitsarbeit kennen. Während eines Zeitraumes von 20 Jahren leitete er die Öffentlichkeitsarbeit der Kirche. Von 1951 bis 1958 leitete er das gesamte Missionarsprogramm der Kirche. Im Rahmen seiner Aufgaben als Generalautorität hat er die ganze Welt bereist und mehr Tempel geweiht als jeder andere Kirchenführer in der Geschichte der Kirche.

Zusätzlich zu seinen Kirchenaufgaben beteiligte sich Präsident Hinckley aktiv am kommunalen und öffentlichen Leben, indem er als Vorsitzender und Mitglied des Aufsichtsrates einer Reihe von Wirtschaftsunternehmen tätig war. Er erhielt viele Auszeichnungen, u.a. den Distinguished Citizen Award der Southern Utah Universität, den Distinguished Alumni Award der Universität von Utah, die Ehrendoktorwürde des Westminster College, Utah State Universität, der Universität von Utah, der Brigham Young Universität und der Southern Utah Universität. Die Organisation der amerikanischen Pfadfinder verlieh ihm ihre höchste Auszeichnung, den Silbernen Büffel, und er wurde von der Nationalen Konferenz von Christen und Juden für seinen persönlichen, weltweiten Einsatz im Bereich der Völkerverständigung und Toleranz geehrt.

Präsident Hinckley ist für sein Schreib- und Sprachtalent bekannt. Er schrieb und editierte zahlreiche Bücher, Broschüren und Handbücher.

Seine Frau Marjorie Pay Hinckley und er sind Eltern von fünf Kindern.

Mehr Informationen?

Wenn Sie mehr Informationen wünschen, wenden Sie sich bitte an:

Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage, Abteilung Öffentlichkeitsarbeit, Porthstr. 5-7, 60423 Frankfurt, Tel: 069/54 80 22 65, Fax: 069/54 80 23 00