Anfang September 1998 wurde in den deutschen Versammlungen ein Brief der Wachtturm-Gesellschaft vorgelesen, in dem die Zeugen Jehovas darum gebeten wurde, Verwandte, die während der Nazizeit wegen ihres Glaubens irgendwelche Schwierigkeiten hatten, nach Selters zu melden.

Beobachter gehen davon aus, dass die WTG weitere Argumente sucht, um die Zeugen Jehovas als Gruppe darzustellen, die zu den Verfolgten des Naziregimes gehörten. Das Problem der bisherigen Darstellung zur Rolle der "Ernsten Bibelforscher" während der Nazizeit ist nämlich, dass nur rund 2.000 besonders eifrige Zeugen Jehovas im KZ waren, während der Rest der rund 25.000 Zeugen zu jener Zeit offensichtlich keine größeren Probleme mit dem Regime hatten. Vermutlich versucht man jetzt nachzuweisen, dass auch die übrigen Zeugen in irgendeiner Form "Opfer" waren.