Warum sagt man Zeugen Jehovas nach, dass sie die Merkmale einer totalitären Sekte tragen?

Sind die Zeugen Jehovas eine totalitäre Organisation? Sie selbst bestreiten dieses und verweisen gern darauf, dass man nur durch Freiwilligkeit ein Zeuge Jehovas werden könne.

Die offizielle Antwort der Zeugen Jehovas:

Diese unrichtige Behauptung ist von religiös-gegnerischen Kreisen erhoben worden. Jehovas Zeugen verstehen sich nicht als Sekte, da sie keine Abspaltung von einer Kirche sind und keinen menschlichen Führer haben. Ihr Führer ist Jesus Christus. Der in der Bibel vorgesehenen Einheit der Glieder der Christenversammlung in der Lehre und im Handeln liegt der biblische Grundsatz der völligen Freiwilligkeit und Eigenverantwortlichkeit des Einzelnen zugrunde. Diese Grundlage ihres Zusammenhalts lässt keine totalitären Strukturen zu. So gibt es für Jehovas Zeugen auch keinen Beitritt durch Kleinkindertaufe. Die Religionsgemeinschaft zeichnet sich dadurch aus, dass sich ihre Mitglieder gemäß ihrem freiwillig gefassten Entschluss nach der Lehre ihrer Religionsgesellschaft richten. Jemand kann nur dann ein Zeuge Jehovas werden, wenn er dies in einem Alter des Verständnisses und nach einem sehr sorgfältigen Bibelstudium aufgrund eigener freier Willensentscheidung wünscht. Jehovas Zeugen besitzen innerhalb der von der Bibel gezogenen Grenzen ein Höchstmaß an individueller Freiheit; und dem hat jeder, als er Zeuge Jehovas wurde, eigenverantwortlich und freiwillig zugestimmt. (http://www.zeugenjehovas.de/fua/gem/sek/default.htm)

Kurz kommentiert

Die Kriterien, an denen die Wachtturm-Gesellschaft das Vorhandensein einer totalitären Organisation feststellt, bleiben im Unklaren. Das Fehlen der Kindertaufe als Indiz für eine nicht-totalitäre Struktur anzuführen, erscheint argumentativ weit hergeholt.

Schließt die Freiwilligkeit des Beitritts totalitäre Strukturen aus? Dieses würde bedeuten, dass die Mitglieder totalitärer Organisationen in der Vergangenheit nur unter Zwang Mitglied in eben diesen Organisationen wurden. Allein die deutsche Geschichte zeigt, dass dieses Argument ins Leere geht.

Was sind Merkmale einer totalitären Sekte?

Bevor die Lehren der Zeugen Jehovas betrachtet werden, erfolgt zunächst eine Definition des Begriffes „totalitär“.

Dr. Wolfgang Behnk erklärt „totalitär“ wie folgt (vgl. „Aber wie?“, München, 1998):

Anders als bei der autoritären Hierarchie steht es bei einem totalitären System. Hier gibt es keine "Sekte von unten", keine abweichenden Gruppen, Fraktionen oder Personen, die sich legitim äußern dürfen. Im totalitären System herrscht die diskussionslose und kompromißunwillige und -unfähige Gleichschaltung. Alle Abweichung und Opposition wird liquidiert.

Die Online Enzyklopädie Wikipedia führt folgende Charakteristika totalitärer religiöser Gruppen auf, die nicht in jedem Fall alle zutreffen müssen:

  1. Die Gruppe hat eine streng hierarchische Struktur mit absolutistischer Führung durch eine einzelne Person oder kleine Gruppe.
  2. Der oder die Führer der Gruppen sind gegenüber niemandem rechenschaftspflichtig.
  3. Die Führer der Gruppe beanspruchen für sich, eine besondere Sendung zu haben.
  4. Die Gruppe hat ausgeprägte Feindbilder.
  5. Die Führer der Gruppe konzentrieren die Verehrung auf die eigene Person.
  6. Die Gruppe übt eine totalitäre Kontrolle über ihre Mitglieder aus. Das Verhalten im Alltag und Denken wird vorgeschrieben.
  7. Die Gruppe hat eine doppelte Moral (unterschiedliches Verhalten innerhalb der Gruppe und gegenüber Außenstehenden).
  8. Die Gruppe stellt sich als neu und exklusiv dar oder als einzig richtige Version einer größeren Religion.
  9. Die Lehre der Gruppe ist ganz oder teilweise nicht öffentlich zugänglich sondern nur Mitgliedern oder nur einem inneren oder fortgeschrittenen Kreis.
  10. Die Lehre wird neuen Mitgliedern nur nach und nach beigebracht.
  11. Die Selbstdarstellung der Gruppe weist oft große Unterschiede zur Darstellung neutraler Stellen auf.

Welche Lehren vertreten Zeugen Jehovas diesbezüglich?

Zunächst werden die Lehren der WTG vor dem Hintergrund einer möglichen Kompromiss- und Diskussionsunwilligkeit (Definition Behnk) aufgezeigt:

Wie sieht die Führung durch Jesus Christus in der Praxis der Glaubensgemeinschaft aus?

Wie erreicht die Führung Christi die über 93 000 Versammlungen der Zeugen Jehovas rund um die Erde? Wie im ersten Jahrhundert dient auch heute eine kleine Gruppe befähigter Männer… als leitende Körperschaft… Unser Führer gebraucht diese leitende Körperschaft, um befähigte Männer… als Älteste in den Ortsversammlungen einzusetzen… Jene ernannten Männer erhalten Anleitung von der leitenden Körperschaft, und sie hüten bereitwillig die Versammlung. Auf diese Weise ist Christus heute bei uns und führt aktiv die Versammlung. (Der Wachtturm, 15.03.2002)

Welche Konsequenzen das für den einzelnen Zeugen Jehovas hat, zeigen folgende Kernaussagen unter der Überschrift „Vermeide unabhängiges Denken“, die auch heute noch gelten:

Satan zog schon zu Beginn seiner Auflehnung Gottes Handlungsweise in Frage. Er trat für unabhängiges Denken ein. ‘Du kannst selbst entscheiden, was gut und böse ist’, sagte er zu Eva. ‘Du mußt nicht auf Gott hören. Er sagt dir in Wirklichkeit gar nicht die Wahrheit’ (1. Mose 3:1-5). Bis auf den heutigen Tag besteht einer der heimtückischen Anschläge Satans darin, Gottes Volk mit dieser Art des Denkens zu infizieren (2. Timotheus 3:1, 13). Wie macht sich dieses unabhängige Denken bemerkbar? Im allgemeinen dadurch, daß der Rat, den Gottes sichtbare Organisation gibt, in Frage gestellt wird. (Der Wachtturm, 15.04.1983)

Nahezu unbemerkt wird in diesen Zeilen Gott mit Gottes angeblicher Organisation gleichgesetzt. Faktisch haben die Menschen in der sog. „leitenden Körperschaft“ damit die Führung inne. Wie sonst könnten Situationen auftreten, die mit den Worten umrissen werden:

Zufolge menschlicher Unzulänglichkeiten kann es gelegentlich vorkommen, daß er [der treue und verständige Sklave, anderer Begriff für „leitende Körperschaft“, d.Verf.] etwas nur teilweise oder unrichtig versteht… (Der Wachtturm, 1.3.1981)

Dennoch darf dessen jeweils aktuelle Auslegung der Bibel, wie bereits dargestellt, nicht durch „unabhängiges Denken“ in Frage gestellt werden.

Was geschieht mit unabhängigen Denkern?

Das Lehren abweichender Ansichten ist nicht mit dem wahren Christentum vereinbar… Laut Epheser 4:3-6 sagte er außerdem, daß Christen sich ernstlich bemühen sollten, „die Einheit des Geistes in dem vereinigenden Band des Friedens zu bewahren…“ Sollte diese Einheit dadurch erreicht und bewahrt werden, daß jeder unabhängig die Schriften erforschte, zu seinen eigenen Schlußfolgerungen gelangte und dann diese lehrte? Keineswegs! Jehova Gott gab durch Jesus Christus zu diesem Zweck „einige als Apostel, … einige als Evangeliumsverkündiger, einige als Hirten und Lehrer, … bis wir alle zur Einheit im Glauben und in der genauen Erkenntnis des Sohnes Gottes gelangen, zum vollerwachsenen Mann“. Ja, mit der Hilfe solcher Diener Gottes könnte und würde die Einheit der Versammlung — Einheit in der Lehre und in der Tätigkeit — ermöglicht werden (Epheser 4:11-13). Offensichtlich kann eine anerkannte Mitverbundenheit mit Jehovas Zeugen nicht lediglich auf einem Glauben an Gott, an die Bibel und an Jesus Christus beruhen… Eine anerkannte Mitverbundenheit mit Jehovas Zeugen erfordert, daß man die Gesamtheit der wahren Lehren der Bibel akzeptiert, einschließlich jener biblischen Glaubensinhalte, die nur Jehovas Zeugen vertreten. (Der Wachtturm, 1.4.1986)

Für Älteste, die die geistige Gesundheit der Versammlung schützen sollten, besteht die Notwendigkeit, „durch die gesunde Lehre sowohl zu ermahnen als auch die Widersprechenden zurechtzuweisen“ (Titus 1:9, 13, 16; 2:1). Vielleicht kann die geistige Gesundheit solcher Personen wiederhergestellt werden (2. Timotheus 2:23-26). Was aber, wenn sie in reueloser Weise für eine Irrlehre eintreten? Dann müssen sie natürlich unter Quarantäne gestellt werden. Es wird ihnen die Gemeinschaft entzogen, und wir halten uns von ihnen fern, damit ihre geistige Infektion nicht auf uns übergreift (Römer 16:17, 18; 1. Korinther 5:9-13; Titus 3:9-11). (Der Wachtturm, 1.10.1989)

Wie behandeln ZJ Ausgeschlossene, Menschen, denen die Gemeinschaft entzogen wurde?

Loyale Christen sollten sich bemühen, keinen unnötigen Kontakt zu solchen Verwandten zu haben, und sogar Geschäftsbeziehungen auf ein Mindestmaß beschränken. (Unser Königreichsdienst, August 2002)

Einem Ausgeschlossenen, der versucht, für seine abtrünnigen Gedanken zu werben oder sie zu rechtfertigen, oder der seinen gottlosen Lebenswandel fortsetzt, wünschen wir im Unterschied zu einem persönlichen „Feind“ oder einer weltlichen Autoritätsperson, die zu Christen gegnerisch eingestellt ist, bestimmt keinen „Frieden“ (1. Tim. 2:1, 2). (Der Wachtturm, 15.12.1981)

Zeugen Jehovas mit abweichenden Ansichten über die Interpretation bestimmter Bibeltexte wird die Gemeinschaft entzogen. Diese „Ehemaligen“ dürfen von aktiven ZJ unter Androhung gleicher Strafe nicht einmal gegrüßt werden. Dieses gilt auch dann, wenn die Führung der ZJ zu einem späteren Zeitpunkt ihre Ansichten über diese Bibelstelle ändert und möglicherweise sogar zur gleichen Auffassung wie die Ausgeschlossenen gelangen. Der Leser mag selbst beurteilen, ob er Jehovas Zeugen somit als kompromiss- und diskussionsunwillig einstufen möchte.

Erfüllen ZJ die Kriterien einer totalitären religiösen Gruppe?

Im folgenden wird auf die Definition „totalitäre religiöse Gruppe“ der Wikipedia eingegangen:

Sind ZJ streng hierarchische Struktur mit absolutistischer Führung durch eine einzelne Person oder kleine Gruppe organisiert?

Wie die Tatsachen zeigen, ist der „treue und verständige Sklave“ heute mit Jehovas Zeugen verbunden und wird von der leitenden Körperschaft dieser Zeugen repräsentiert. Diese Körperschaft ernennt ihrerseits Aufseher in verschiedenen Stellungen — zum Beispiel Älteste und reisende Vertreter —, um das Werk auf lokaler Ebene zu leiten. Gottgefällige Unterordnung verlangt von jedem getauften Zeugen Jehovas, sich diesen Aufsehern in Übereinstimmung mit Hebräer 13:17 unterzuordnen… (Der Wachtturm, 1.2.1993)

Wie wichtig ist es doch, daß sich jeder in Gottes Familie loyal den durch den ‘treuen Sklaven’ auf der Erde übermittelten Lehren und Anordnungen Jehovas, des großen Theokraten, und Christi Jesu, seines königlichen Sohnes, fügt! (Der Wachtturm, 1.9.1982)

Christliche Aufseher werden zum Beispiel nicht von denjenigen, die mit einer Versammlung verbunden sind, durch Stimmenmehrheit bestimmt, das heißt durch eine demokratische Wahl. Statt dessen erfolgen die Ernennungen auf theokratische Weise…, weil der Empfehlungs- und Ernennungsvorgang in Verbindung mit diesen verantwortlichen Männern so durchgeführt wird, wie Gott es in der Heiligen Schrift festgelegt hat. Und als „Haupt über alles“ hat Jehova natürlich das Recht zu bestimmen, wie seine sichtbare Organisation etwas handhaben soll (1. Chronika 29:11; Psalm 97:9). Die Aufseher in ihren Reihen werden nicht von irgendeiner … Kirchenleitung eingesetzt. …

Alle Mitglieder der Zweigkomitees werden direkt von der leitenden Körperschaft der Zeugen Jehovas ernannt… Außer den Mitgliedern der Zweigkomitees werden auch Bethelälteste und reisende Aufseher von der leitenden Körperschaft ernannt. Diese beauftragt jedoch verantwortliche Brüder, andere Ernennungen stellvertretend für sie vorzunehmen… Heute setzt die leitende Körperschaft daher befähigte Brüder in den Zweigbüros ein, stellvertretend für sie die Ernennung von Ältesten und Dienstamtgehilfen vorzunehmen. Es wird Sorge getragen, daß diejenigen, die stellvertretend für die leitende Körperschaft handeln, die biblischen Richtlinien für solche Ernennungen genau verstehen und sie befolgen. Es geschieht somit unter der Anleitung der leitenden Körperschaft, daß weltweit befähigte Männer dazu ernannt werden, in den Versammlungen der Zeugen Jehovas zu dienen… Theokratische Ernennungen kommen von Jehova durch seinen Sohn und durch Gottes sichtbaren, irdischen Kanal, den „treuen und verständigen Sklaven“ mit seiner leitenden Körperschaft (Matthäus 24:45-47). Der gesamte Vorgang solcher Empfehlungen und Ernennungen wird durch heiligen Geist gelenkt oder geleitet. (Der Wachtturm, 15.1.2001)

Wem gegenüber sind die Führer der Gruppen rechenschaftspflichtig?

Die Erde wird theokratisch regiert werden. Das wird zur Folge haben, daß es eine geeinte, harmonische, gerechte und friedliche Regierung sein wird. Alle, die zu Vertretern dieser Regierung ernannt werden, werden nicht dem Volk, sondern dem von Gott gesalbten König, Jesus Christus, Rechenschaft über ihre Amtsführung ablegen müssen. (Der Wachtturm, 1.1.1971)

Beanspruchen die Führer der Gruppe für sich, eine besondere Sendung zu haben?

Manchmal machen einige die „Sklaven“klasse auf verschiedene Lehrpunkte oder organisatorische Angelegenheiten aufmerksam, die sie für änderungsbedürftig halten. Verbesserungsvorschläge sind bestimmt angebracht, auch Fragen, die der Klärung bedürfen… Wer sich, nachdem er Vorschläge unterbreitet hat, damit zufriedengibt und die Sache der gebetsvollen Überlegung der Brüder überläßt, die das Werk in der Organisation Jehovas leiten, hat die richtige Einstellung. Was aber, wenn sich jemand nicht damit zufriedengibt..? Das würde Spaltungen hervorrufen... Daher schrieb Paulus: … „Es ist nötig, diesen den Mund zu stopfen…“ (Römer 16:17, 18; Titus 1:9-13). (Der Wachtturm, 1.9.1982)

Der Apostel Paulus forderte Timotheus auf: „Bleibe bei den Dingen, die du gelernt hast…“(2. Timotheus 3:14, 15). Denken wir daran, daß Gott uns diese Erkenntnis durch den „treuen und verständigen Sklaven“ vermittelt hat (Matthäus 24:45-47). Die ernannten Ältesten sollten die nahrhafte geistige Speise besonders schätzen, für die Gott durch den treuen Sklaven sorgt…Loyale Älteste versuchen … niemals, andere dahin gehend zu beeinflussen, daß sie etwas von der geistigen Speise ablehnen, für die Gott durch den treuen Sklaven sorgt. Alle Jehova hingegebenen Zeugen müssen ihm und seiner Organisation gegenüber loyal sein. Wir sollten nicht einmal erwägen, uns von Gottes wunderbarem Licht abzuwenden und einen Lauf der Abtrünnigkeit einzuschlagen, der schon jetzt den geistigen Tod nach sich zieht und schließlich in die Vernichtung führt (Jeremia 17:13). Und was sollten wir tun, wenn es uns schwerfällt, bestimmte biblische Gedanken, die der treue Sklave darlegt, voll und ganz anzunehmen? In diesem Fall sollten wir uns demütig in den Sinn zurückrufen, wo wir die Wahrheit kennengelernt haben, sowie um Weisheit beten, diese Prüfung durchzustehen, bis die Angelegenheit klargestellt wird (Jakobus 1:5-8)… Wir fühlen uns gedrängt, Jehova loyal mit seiner Organisation zu dienen, wenn wir bedenken, daß wir nirgend woanders hingehen können, um ewiges Leben zu erlangen. (Der Wachtturm, 15.11.1992)

Welche ausgeprägten Feindbilder hat die Gruppe?

Unter der Anleitung dieser Kirchenmänner hat sich die Christenheit die Worte aus Jakobus 4:4 nicht zu Herzen genommen: „Ihr Ehebrecherinnen, wißt ihr nicht, daß die Freundschaft mit der Welt Feindschaft mit Gott ist? Wer immer daher ein Freund der Welt sein will, stellt sich als ein Feind Gottes dar.“ Die Christenheit ist daher bis zum heutigen Tag ein Feind Gottes, des Höchsten. Mit Sicherheit hat sie nicht den Schutz Gottes, und aus diesem bedeutsamen Grund ist ihre Existenz bedroht. Ihren politischen Freunden ist nicht zu trauen, und die Feindseligkeit gegenüber der Religion nimmt ständig zu. (Weltweite Sicherheit unter dem Fürsten des Friedens, 1986, S. 31f)

Was entspricht heute der „Last Jehovas“? Es ist die gewichtige prophetische Botschaft aus Gottes Wort - unheilschwer, weil sie die unmittelbar bevorstehende Vernichtung der Christenheit ankündigt. Als Jehovas Volk haben wir die schwere Verantwortung, diese „Last Jehovas“ zu verkündigen. Während das Ende näher rückt, müssen wir allen mitteilen, daß die widerspenstigen Angehörigen der Christenheit eine „Last“ - ja „o welch eine Last!“ - für Jehova Gott sind und daß er sich dieser „Last“ bald entledigen wird, indem er die Christenheit ihrem Unglück überläßt. („Der Wachtturm“, 1.3.1994)

Konzentrieren die Führer der Gruppe die Verehrung auf die eigene Person?

Auf einzelne Personen sicher weniger. Auf die Gruppe des so genannten „treuen und verständigen Sklaven“ dagegen schon. Siehe dazu zwei Fragen weiter oben.

Übt die Gruppe eine totalitäre Kontrolle über ihre Mitglieder aus? Wird das Verhalten im Alltag und Denken vorgeschrieben?

für die Kinder:

Jehova hat die Genitalien für einen ganz bestimmten Zweck geschaffen, für etwas, was nur Verheiratete dürfen. Die Dämonen haben ihren Spaß, wenn die Menschen etwas tun, was Jehova verbietet. Zum Beispiel gefällt es den Dämonen, wenn Jungs und Mädchen gegenseitig mit ihrem Penis oder ihrer Scheide spielen. Wir möchten den Dämonen aber keinen Gefallen tun, stimmts? (Lerne von dem großen Lehrer, 2003, S. 59f)

Mit guten Freunden ist man besonders gerne zusammen. Der richtige Umgang sind sie aber nur dann, wenn sie tun, was Gott gefällt. Allerdings wissen viele gar nicht, wer Jehova ist. Wenn sie ihn kennen lernen möchten, können wir ihnen dabei helfen. Und wenn sie Jehova eines Tages genauso lieben wie wir, können sie zu unseren besten Freunden gehören…Wir wollen natürlich nie vergessen, dass die wichtigste Person in unserem Leben Jehova ist. Seine Freundschaft möchten wir bestimmt nicht verlieren, oder was meinst du? - Wir müssen also darauf achten, uns nur Freunde zu suchen, die Gott lieben. (Lerne von dem großen Lehrer, 2003, S. 231)

für Computerbesitzer:

E-Mail im Internet: Es ist nichts dagegen einzuwenden, Familienangehörigen und Freunden, die weit weg wohnen, Erfahrungen zu berichten, die man selbst gemacht hat, doch ist es wirklich liebevoll, diese an andere weiterzugeben, die deinen Angehörigen und deinen Freunden womöglich unbekannt sind? Oder sollten diese Erfahrungen in eine Web-Seite gestellt werden, damit sie jeder x-beliebige lesen kann? Sollten diese persönlichen Mitteilungen kopiert und wahllos an Personen gesandt werden, die du vielleicht kennst, vielleicht aber auch nicht? (Unser Königsreichsdienst, November 1999)

Wir haben eine offizielle Website: www.watchtower.org. Daneben existiert für Deutschland die spezielle Website: www.jehovaszeugen.de. Diese Sites reichen aus, um die Öffentlichkeit zu informieren. Es ist nicht nötig, dass Einzelpersonen, Komitees oder Versammlungen eine Webseite über Jehovas Zeugen einrichten. (Unser Königreichsdienst, September 2002)

für Firmeninhaber:

Kehren wir zu der grundlegenden Frage der Arbeit an oder in einem Kirchengebäude zurück, zum Beispiel dem Einsetzen neuer Fenster, der Reinigung von Teppichen oder der Wartung der Heizung. Inwiefern könnten die erwähnten Gesichtspunkte eine Rolle spielen?

Erinnern wir uns an das Kriterium der Befugnis. Ist ein Christ der Firmeninhaber oder der Manager, der entscheiden kann, ob eine solche Arbeit an oder in einer Kirche angenommen wird? Würde ein Christ, der diese Befugnis hat, mit Babylon der Großen dadurch gemeinsame Sache machen wollen, daß er irgendeiner Religionsgemeinschaft seine Dienste anbietet oder einen Vertrag abschließt, durch den die falsche Anbetung gefördert wird? Wäre das nicht damit vergleichbar, daß jemand im eigenen Laden Zigaretten oder Götzenbilder verkauft? (2. Korinther 6:14-16). (Der Wachtturm, 15.04.1999)

und für Angestellte:

Ist ein Christ ein Arbeitnehmer, der nicht dabei mitzureden hat, welche Arbeiten angenommen werden, dann sind andere Gesichtspunkte zu berücksichtigen, wie zum Beispiel, wo die Arbeit zu verrichten ist und in welchem Ausmaß er in die Tätigkeit verwickelt ist. Wird der Arbeitnehmer lediglich gebeten, einmal neue Stühle an eine Kirche auszuliefern oder sie darin aufzustellen oder eine humanitäre Dienstleistung auszuführen, wie zum Beispiel als Feuerwehrmann ein Feuer in der Kirche zu löschen, bevor es sich ausbreitet? Viele würden dies als etwas anderes betrachten, als wenn ein Arbeitnehmer einer Firma längere Zeit damit verbringt, die Kirche zu streichen, oder wenn er regelmäßig zur Verschönerung Gartenarbeiten verrichtet. Auf Grund eines solch regelmäßigen oder ausgedehnten Kontakts würde ein Christ mit größerer Wahrscheinlichkeit von vielen mit einer Religion in Verbindung gebracht werden, die er angeblich nicht billigt, und er könnte solche Personen dadurch möglicherweise zum Straucheln bringen (Matthäus 13:41; 18:6, 7). (Der Wachtturm, 15.04.1999)

für Grabreden bei Suiziden:

Wie denken die Menschen am Ort über Selbstmord und über den Tod des Betreffenden? Das ist besonders für die Ältesten von Interesse, denn ihnen ist am guten Ruf der Versammlung der Zeugen Jehovas am Ort gelegen. Je nachdem, wie die Leute in der Umgebung generell über Selbstmord denken und auch ganz speziell über den betreffenden Fall, werden die Ältesten es vielleicht vorziehen, eine solche Trauerfeier nicht öffentlich zu unterstützen oder sie nicht im Königreichssaal stattfinden zu lassen.Wenn jemand gebeten wird, in einem solchen Fall eine Grabrede zu halten, könnte er sich jedoch gegebenenfalls als Privatperson dazu bereit erklären. Will er der Bitte nachkommen, sollte er darauf achten, keine definitiven Aussagen über eine mögliche Auferstehung des Verstorbenen zu machen. Wie es um die Zukunft eines Toten bestellt ist, liegt in der Hand Jehovas, und kein Mensch vermag zu sagen, ob jemand auferweckt wird oder nicht. Die Ausführungen können sich auf die biblischen Wahrheiten in Bezug auf den Tod konzentrieren und auf Trost für die Hinterbliebenen. (Der Wachtturm, 15.06.2002)

für Jäger und Angler:

In ähnlicher Weise sollte ein Christ, der guten Gewissens jagen oder angeln geht, die richtigen Prioritäten setzen. Was würde er beispielsweise tun, wenn eine Jagd- oder Angelsaison an einem Tag eröffnet wird, an dem Versammlungszusammenkünfte vorgesehen sind? Oder zeigt seine Unterhaltung, daß er auf seine Fähigkeiten beim Jagen oder Angeln stolz ist? Wie schön ist es doch, wenn ein reifer Christ, der gelegentlich jagen oder fischen geht, mit Überzeugung sagen kann: „Ja, Herr, du weißt, daß ich Zuneigung zu dir habe [und sie mir mehr wert ist als die Jagd oder das Fischen]“ (Johannes 21:16). (Der Wachtturm, 15.05.1990)

über Sterilisation:

Gottes Gesetz für Israel läßt hohe Achtung vor der Fortpflanzung des Menschen erkennen… Christen, die nicht mit … einem außergewöhnlichen und eindeutigen [gesundheitlichen, d.Verf.] Risiko konfrontiert werden, wollen sicher „gesunden Sinnes“ sein und sich in ihrem Denken und Handeln von Gottes Achtung vor der Möglichkeit der Fortpflanzung leiten lassen (1. Timotheus 3:2; Titus 1:8; 2:2, 5-8). Dies würde ein ausgereiftes Feingefühl für biblische Hinweise widerspiegeln. Was wäre jedoch, wenn öffentlich bekannt würde, daß ein Christ Gottes Einschätzung diesbezüglich gedankenlos unbeachtet gelassen hat? Müßten andere nicht bezweifeln, daß er (oder sie) ein gutes Beispiel gibt und in dem Ruf steht, Entscheidungen im Einklang mit der Bibel zu treffen? Solch ein Makel auf dem Ruf eines Dieners Gottes könnte sich natürlich darauf auswirken, ob er sich für besondere Dienstvorrechte eignet — obwohl das nicht der Fall sein muß, wenn er eine solche Operation aus Unwissenheit durchführen ließ (1. Timotheus 3:7). (Der Wachtturm, 15.06.1999)

über Lotterien:

Wenn also das Glücksspiel keine Erpressung ist, welche Gründe hat dann der Christ, es abzulehnen? Es gibt dafür mehrere biblische Gründe. Das Glücksspiel wird bestimmt mit Recht als eine Form der „Habgier“ bezeichnet, und Habgier oder Habsucht wird in Gottes Wort dem Götzendienst gleichgestellt. (1. Kor. 6:9, 10; Kol. 3:5) Es widerspricht auch den grundlegenden biblischen Geboten, unseren Nächsten zu lieben wie uns selbst und daß der Mensch seinen Unterhalt durch ehrliche, produktive Arbeit verdienen sollte. Welche produktive Arbeit leistet der Glücksspieler? (Der Wachtturm, 15.01.1973)

über das Heiraten:

Unser Schöpfer möchte, dass Eheleute gemeinsam gleiche geistige Ziele verfolgen und Freud und Leid miteinander teilen. Heiratet ein Christ „nur im Herrn“ [d.h. nur innerhalb der ZJ, d.Verf.], zeigt er, dass er den Rat unseres himmlischen Vaters achtet (1. Korinther 7:39) (Der Wachtturm, 15.10.2003)

und über erlaubte Stellungen in der Ehe:

Sollten aber künftig Fälle von solchen in höchstem Maße widernatürlichen Handlungen wie oraler oder analer Geschlechtsverkehr, vorkommen und den Ältesten zur Kenntnis gebracht werden, so sollten sie versuchen, etwas dagegen zu unternehmen, wie sie das bei anderen schweren Vergehen tun, bevor weiterer Schaden entsteht. Es geht ihnen dabei natürlich vor allem darum, denen zu helfen, die irregegangen und ‘in der Schlinge des Teufels’ gefangen worden sind. (2. Tim. 2:26) Sollte aber jemand die von Jehova Gott festgelegten Eheregeln willentlich mißachten, dann muß er als gefährlicher „Sauerteig“, der andere anstecken könnte, aus der Versammlung entfernt werden. — 1. Kor. 5:6, 11-13. (Der Wachtturm, 15.02.1973)

Eigenes Denken und der Wachtturm

Die Gruppe hat eine doppelte Moral (unterschiedliches Verhalten innerhalb der Gruppe und gegenüber Außenstehenden).

An dieser Stelle seien zwei Beispiele exemplarisch angeführt. Bemerkenswert erscheint dabei noch, dass das zweite Zitat aus „Kindeswohl und Elternverantwortung“ zwar in der gedruckten Ausgabe der Broschüre, die Jugendämtern und Familienrichtern in Sorgerechtsverfahren von der WTG zur Verfügung gestellt wird, enthalten ist, nicht jedoch in der (auch von einem Zeugen Jehovas einsehbaren) Online-Ausgabe der Broschüre.

extern:

Bei Fragen zu Glaubensinhalten einer Religionsgemeinschaft muss notwendigerweise ebenfalls deren eigene Auffassung berücksichtigt werden, so wie es zum Beispiel auch erforderlich ist, sich über das Programm einer Regierungspartei nicht ausschließlich bei den konkurrierenden Oppositionsparteien und/oder ehemaligen Parteimitgliedern zu informieren. (Kindeswohl und Elternverantwortung 2. Auflage, 2000, S. 4f)

intern:

Warum lehnen Jehovas Zeugen es ab, ihre Bibelstudienhilfsmittel gegen religiöse Schriften anderer auszutauschen?

… Die Zeugen gehen … nicht an die Türen der Menschen, um nach der Wahrheit zu suchen oder um Aufklärung zu erhalten. Vielmehr haben sie bereits zahllose Stunden dafür eingesetzt, die Wahrheit des Wortes Gottes zu erforschen…

Jehovas Zeugen … haben beträchtliche Grundkenntnisse über die Glaubenslehren der in ihrer Umgebung vertretenen Religionen. Solche Lehren sind in dem Buch Was hat die Religion der Menschheit gebracht? wie auch in zahlreichen Artikeln der Zeitschriften Der Wachtturm und Erwachet! erörtert worden. In diesen Abhandlungen über verschiedene Religionen wird der Gegensatz zu den genauen Lehren der Bibel aufgezeigt… (Der Wachtturm, 15.08.1984)

extern:

Eine religiös gemischte Erziehung kann sich positiv auf das Kind auswirken, solange sich die Eltern gegenseitig die nötige Toleranz und die gebührende Achtung nicht versagen… Herrscht dieser Geist der Offenheit und des gegenseitigen Respekts vor, kann das Kind Nutzen aus der sittlichen und religiösen Erziehung beider Eltern ziehen… Kinder, die in religiös gemischten Familien aufwachsen, werden aufgefordert, ihre Eltern sowie deren religiöse Überzeugung zu respektieren… Dadurch wird dem Kind die Freiheit eingeräumt, an den religiösen Handlungen beider Eltern teilzunehmen, ohne … in einen Loyalitätskonflikt zu geraten. (Kindeswohl und Elternverantwortung 2. Auflage, 2000, S. 37f)

intern:

Das heißt, dass loyale Christen keine religiöse Gemeinschaft mit jemandem haben, der aus der Versammlung ausgeschlossen wurde. Doch das ist nicht alles. Gottes Wort sagt, wir sollten nicht einmal mit einem solchen essen (1. Kor. 5:11). Daher sollten wir auch keinen gesellschaftlichen Umgang mit einem Ausgeschlossenen haben. Das schließt aus, mit ihm zu picknicken, zu feiern, Sport zu treiben, einzukaufen, ins Theater zu gehen, sich mit ihm zum Essen in der Wohnung oder in einem Restaurant zu treffen…

In einer gemeinsamen Wohnung: Bedeutet das, dass Christen, die mit einem ausgeschlossenen Familienangehörigen in derselben Wohnung leben, im Alltag nicht mehr mit ihm sprechen, essen oder Umgang haben dürfen? Im Wachtturm vom 15. April 1991 hieß es in einer Fußnote auf Seite 22: „Wenn ein Ausgeschlossener in einer christlichen Familie lebt, hätte er immer noch am normalen, alltäglichen häuslichen Geschehen und an familiären Aktivitäten teil.“ Daher bleibt es den Familienmitgliedern überlassen, zu entscheiden, in welchem Umfang der Ausgeschlossene mit ihnen essen oder sich an sonstigen Familienaktivitäten beteiligen kann. Trotzdem möchten sie bei Brüdern, mit denen sie Umgang pflegen, nicht den Eindruck erwecken, es sei alles so wie vor dem Gemeinschaftsentzug.

Im Wachtturm vom 15. Dezember 1981 wurde auf Seite 27 jedoch über Personen, die ausgeschlossen wurden oder die die Gemeinschaft verlassen haben, gesagt: „Die früheren geistigen Bande sind völlig aufgelöst worden. Das trifft selbst auf seine Angehörigen zu, auch auf die im engsten Familienkreis. ... Das bringt zwangsläufig Veränderungen in den geistigen Beziehungen mit sich, die bis dahin in der Familie bestanden haben mögen. Wenn zum Beispiel dem Mann die Gemeinschaft entzogen worden ist, wird es seiner Frau und den Kindern nicht recht sein, dass er ein Familienstudium durchführt oder die Familie beim Bibellesen oder im Gebet leitet. Möchte er bei Mahlzeiten ein Gebet sprechen, so hat er in seiner Wohnung das Recht dazu. Doch seine Angehörigen können im Stillen selbst zu Gott beten (Spr. 28:9; Ps. 119:145, 146). Was ist, wenn ein Familienangehöriger, dem die Gemeinschaft entzogen worden ist, dem Bibellesen oder einem Bibelstudium im Familienkreis beiwohnen möchte? Die anderen können ihn zuhören lassen, wenn er nicht versucht, sie zu belehren oder seine religiösen Anschauungen vorzubringen.“ (Unser Königreichsdienst, August 2002)

Die doppelbödige Moral der Zeugen Jehovas und Wachtturmgesellschaft

Die Gruppe stellt sich als neu und exklusiv dar oder als einzig richtige Version einer größeren Religion.

Nach dem Tod der Apostel … wurde das wahre Christentum von einer Fälschung verfinstert, der Christenheit. Eine Geistlichenklasse kam auf und suchte zu verhindern, daß die Bibel in die Hände des allgemeinen Volkes gelangte. Die Zahl derer, die sich Christen nannten, nahm zu, aber ihre Anbetung war nicht unverfälscht. Die Christenheit erlebte ein geographisches Wachstum,… doch sie hatte weder Gottes Segen noch seinen Geist…Die Ähnlichkeit zwischen Jehovas Zeugen heute und denjenigen, die im ersten Jahrhundert das Christentum annahmen, ist zu auffallend, als daß sie übersehen werden könnte. Ebenso bemerkenswert ist der Gegensatz zwischen Jehovas Zeugen und der Christenheit heute… Durch genau die Merkmale, die der Christenheit abgehen, zeichnen sich Jehovas Zeugen besonders aus. Ihr Glaube ist lebendig, echt und beruht auf der biblischen Wahrheit, und sie fühlen sich gedrängt, sie allen mitzuteilen, die sie hören möchten (1. Timotheus 2:3, 4). (Der Wachtturm, 01.04.2001)

Wir fühlen uns gedrängt, Jehova loyal mit seiner Organisation zu dienen, wenn wir bedenken, daß wir nirgend woanders hingehen können, um ewiges Leben zu erlangen. (Der Wachtturm, 15.11.1992)

Die Lehre der Gruppe ist ganz oder teilweise nicht öffentlich zugänglich sondern nur Mitgliedern oder nur einem inneren oder fortgeschrittenen Kreis.

Nur für Zeugen Jehovas verfügbar:

Wer sich taufen lassen möchte, kann ein „Organisations“-Buch erhalten, wenn er an die Ältesten herantritt und sie von seinem Wunsch getauft zu werden, unterrichtet. (Unser Königreichsdienst, Februar 1977)

Nur für Älteste:

Jeder ernannte Älteste erhält ein Exemplar dieses Lehrbuchs und kann es, solange er als Ältester in irgendeiner Versammlung dient, behalten. Falls er irgendwann aufhört, in dieser Eigenschaft zu dienen, sollte er sein Exemplar des Buches dem Versammlungsdienstkomitee übergeben, da diese Veröffentlichung Versammlungseigentum ist. Diese Veröffentlichung darf nicht, auch nicht auszugsweise, kopiert werden. (Gebt acht auf Euch selbst und die ganze Herde, 1991)

Die Lehre wird neuen Mitgliedern nur nach und nach beigebracht.
siehe oben

Die Selbstdarstellung der Gruppe weist oft große Unterschiede zur Darstellung neutraler Stellen auf.
Hierüber möge sich der Leser anhand des bisher geschilderten selbst ein Bild machen.

Ergänzende Infos zum Thema Jehovas Zeugen und das Dritte Reich
Ergänzende Infos zum Thema: Bulgarien, die WTG und die Blutfrage Vereinbarung der WTG mit der Europäischen Kommission für Menschenrechte

Selbstdarstellung dieses Sachverhaltes: 

Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte beschäftigte sich 1998 mit einem Fall, der Jehovas Zeugen in Bulgarien betraf. Wie kam es dazu? Die bulgarische Regierung hatte Jehovas Zeugen ebenso wie etwa 20 anderen Religionsgemeinschaften die rechtliche Anerkennung verweigert. Eine Berufung vor dem obersten bulgarischen Gerichtshof wurde unter anderem aus dem Grund zurückgewiesen, weil Jehovas Zeugen nicht an die Dreieinigkeit und an andere unbiblische Lehren der Christenheit glauben. Daraufhin kam es zu Verhaftungen, man löste gottesdienstliche Zusammenkünfte auf und beschlagnahmte religiöse Schriften. Das europäische Gericht forderte Bulgarien auf, sich mit Jehovas Zeugen auf einen Vergleich zu einigen. Das führte dazu, daß Bulgarien Jehovas Zeugen im Oktober 1998 erneut die rechtliche Anerkennung gewährte. So konnten vier Missionare von der 106. Klasse der Gileadschule nach Bulgarien gesandt werden, damit sie die einheimischen Verkündiger darin unterstützen, mit ihren Mitmenschen über die gute Botschaft vom Königreich zu sprechen. (Jahrbuch der Zeugen Jehovas, 2000)

Sind Jehovas Zeugen eine Sekte?