In diesem Buch schreibt Peter Porjohn seine Lebensgeschichte, die Zeit bei den Zeugen Jehovas und wie er es schaffte, sich von dieser Gruppierung zu lösen. Er beschreibt den Schmerz der damit einhergeht und mit großer Bewunderung kann ich sagen, dass er es ohne negative Emotionen tut.

Das Buch enthält keine Schuldzuweisungen oder übermäßigen Groll gegen die noch gläubigen Zeugen Jehovas. Es beschreibt vielmehr wie man in dieser Glaubensgemeinschaft Opfer und Täter zu gleich ist. Opfer, weil man der Irrlehre glauben schenkt und Täter, weil man im Namen der Organisation Menschen verurteilt und ausgrenzt.

In einem Kapitel schreibt er über seine Täterschaft innerhalb der Religionsgemeinschaft und bereut es zu tiefst, so gehandelt zu haben. In einer Passage über seinen Sohn standen mir die Tränen in den Augen. Solch ein Schicksal wünsche ich niemanden. Mein Respekt für seine Selbstreflektion.

Peter Porjohn ist der festen Überzeugung das jeder Mensch das Recht hat seinen eigenen Weg zu finden. Er hat damit absolut recht. In der Sektenberatung ist es A und O, seinem Gegenüber die Freiheit zu gewähren, selbst zu entscheiden, wie er zukünftig leben möchte. Ob als religiöser oder als nicht religiöser Mensch, er entscheidet selbst.

In seinem Buch "Befreiung von religiöser Bevormundung" regt Peter Porjohn zum eigenen Denken an und zum Überprüfen der Lehren der Zeugen Jehovas. Er will niemanden bekehren und sein Buch endet nicht mit dem Satz: "Aber jetzt habe ich die wahre Religion gefunden", was Peter Porjohn und sein Buch sehr sympathisch macht.

Es gibt mehr als nur "Schwarz" und "Weiß", oder "Gut"und "Böse", das Leben hat auch viele "Grautöne", oder so wie es ein guter Freund zu mir immer sagte "Das Leben ist bunt und schön."

Es ist ein lesenswertes Buch, was auch für Menschen die mit den Zeugen Jehovas noch nie was zu tun hatten gut verständlich geschrieben ist. Im zweiten Teil des Buches geht Peter Porjohn erklärend auf die Gemeinschaft der Zeugen Jehovas ein.

"Nette"